Appetitlosigkeit wegen Hormonstress

Fragen und Tips rund um die Nahrung.

Moderator: Andy

Antworten
leoniesh
Welpen-Nase
Beiträge: 57
Registriert: Mi Aug 30, 2017 9:01 pm

Appetitlosigkeit wegen Hormonstress

Beitrag von leoniesh »

Mein Zwergpudel ist nun 17 Monate alt und nimmt seit wenigen Wochen rapide an Gewicht ab. Im Februar hatte er einen Hormonchip bekommen und dieser hat vor ca. 4 Wochen die Wirkung verloren. Innerhalb kurzer Zeit wuchsen seine Hoden wieder und er veränderte sein Verhalten. Als der Chip noch wirkte war er mit 5,5 kg etwas moppelig und nun ist er auf 4,8 kg runter.

Er bekommt abends eine Ration Fertigbarf und tagsüber hat er Trockenfutter zur Verfügung. Ausserdem stehen immer gesunde Kausachen bereit.

Sein Fleisch frisst er nur noch jeden zweiten/dritten Tag und den Rest rührt er nicht an. Unter der Woche nimmt er mittags etwas Trockenfutter zu sich wenn der Hund einer Kollegin dabei ist.

Ansonsten ist Bolle gut drauf und wieder ein vollwertiger Rüde. Von der Hundefriseurin habe ich den Tipp bekommen Agnus castus zu geben wegen dem Hormonstress. Nach ein paar Tagen kann ich aber noch keine Veränderung feststellen.

Habt ihr Tipps und Erfahrungswerte für mich?

Danke und viele Grüße,
Marett und Bolle
Viele Grüße Marett und Zwergpudel Bolle Bär im Herzen

Benutzeravatar
Resi
Supernase
Beiträge: 3796
Registriert: Fr Jul 17, 2009 2:13 pm
Wohnort: Magdeburg
Kontaktdaten:

Re: Appetitlosigkeit wegen Hormonstress

Beitrag von Resi »

was genau hat er denn für Stress? Reagiert er sehr stark auf heisse Hündinnen?

Ansonsten muss er jetzt eben mit einem halben Jahr Verzögerung durch die Pubertät und lernen mit seinen Hormonen zurecht zu kommen.
Pudelverrücktsein ist schön- es kann eben nur nicht jeder...

Benutzeravatar
Tschucki
Große-Nase
Beiträge: 1587
Registriert: So Jul 29, 2018 4:43 pm
Wohnort: Lebkuchencity

Re: Appetitlosigkeit wegen Hormonstress

Beitrag von Tschucki »

Homöopathische Mittel dauern einige Zeit, bis eine Wirkung einsetzt. Eigentlich ist Mönchspfeffer für Frauen in den Wechseljahren gedacht. Ob das beim Rüden hilft ist fraglich.
Warst du denn mit der Wirkung des Chips nicht zufrieden? Was für ein Ziel hast du? Eine Kastration gleich unter Chip wäre besser gewesen um ihm das Hormon-up-and-down zu ersparen, abgesehen davon dass ich eine Kastration in dem Alter für zu früh halten würde.
Dass er jetzt wieder abnimmt ist völlig normal weil Testosteron für Muskelaufbau sorgt und diese mehr Energie benötigen als Körperfett. Die Frage ist doch: wird er leichter als vor der Chipimplantation? Sein Gehirn ist halt jetzt wieder mit den ganzen Gerüchen usw. beschäftigt, da hat er zum Fressen keine Zeit mehr.
Mit meinem ZP habe ich Chip und Kastration auch durch, allerdings ist er älter.
Schöne Grüße,
Tschucki mit Zwergpudel Rösti, ⌚2016.

leoniesh
Welpen-Nase
Beiträge: 57
Registriert: Mi Aug 30, 2017 9:01 pm

Re: Appetitlosigkeit wegen Hormonstress

Beitrag von leoniesh »

Sein Stress äußert sich indem er draußen sehr aufgeregt ist und alle paar Meter markieren oder Urin auflecken will. Es ist ruhiger wenn ich ihn an kurzer Leine halte und nicht ins Duftwunderland abdriften lasse. Mit anderen Hunden ist er nett und sucht keine Konfrontation.
Zuhause kommt er sofort zur Ruhe und legt sich ab. Allerdings nach dem Schläfchen jault er an der Wohnungstür und will wieder das Revier kontrollieren.

Ich habe mir natürlich über eine Kastration Gedanken gemacht aber das schnelle Ablaufen der Chipwirkung hat mich überrascht und ich konnte mich nicht kurzfristig zu der OP durchringen. Mir ist der Hund zu jung dafür und er soll erstmal erwachsen werden.

Ich wurde ja gewarnt, daß die Pupertät mit Macht wiederkommen kann und nun ist es wohl so. Mit vielem hatte ich gerechnet, aber nicht mit der rasanten Gewichtsabnahme. Hat mich erschreckt. Aber natürlich... der Körper verändert sich.

Er soll natürlich nicht decken und deshalb erstmal unkastriert bleiben.

Danke und viele Grüße
Marett
Viele Grüße Marett und Zwergpudel Bolle Bär im Herzen

Fluse
Riesen-Nase
Beiträge: 2297
Registriert: Fr Okt 14, 2016 12:29 pm

Re: Appetitlosigkeit wegen Hormonstress

Beitrag von Fluse »

Sein Verhalten ist wohl das typische für einen liebeskranken Rüden.
An der Tür jaulen und die Gewichtsabnahme wären für mich Gründe für die Kastration, aber das ist ein ganz persönliches Empfinden und jeder sieht das anders.
Ist natürlich auch davon abhängig wie viele intakte Hündinnen ihr in der Gegend so habt.

Zum Alter muss man ja auch bedenken, dass die kleinen schneller erwachsen werden.
leoniesh hat geschrieben:
So Nov 04, 2018 12:30 pm
Ich habe mir natürlich über eine Kastration Gedanken gemacht aber das schnelle Ablaufen der Chipwirkung hat mich überrascht und ich konnte mich nicht kurzfristig zu der OP durchringen.
War das denn ein 1-Jahres-Chip?
leoniesh hat geschrieben:
So Nov 04, 2018 12:30 pm
Er soll natürlich nicht decken und deshalb erstmal unkastriert bleiben.
deshalb? :n010: Den Satz verstehe ich nicht.
Liebe Grüße von Alina mit Purzel

Benutzeravatar
Tschucki
Große-Nase
Beiträge: 1587
Registriert: So Jul 29, 2018 4:43 pm
Wohnort: Lebkuchencity

Re: Appetitlosigkeit wegen Hormonstress

Beitrag von Tschucki »

Verstehe auch nicht, was dann der Grund für den Chip war.
Schöne Grüße,
Tschucki mit Zwergpudel Rösti, ⌚2016.

leoniesh
Welpen-Nase
Beiträge: 57
Registriert: Mi Aug 30, 2017 9:01 pm

Re: Appetitlosigkeit wegen Hormonstress

Beitrag von leoniesh »

Während ich schreibe merke ich wieder wie schwer ich mich mit dem Thema tue.

Unter der Wirkung des Hormonchips war doch alles gut.

Warum will ich einen intakten Rüden?

Ich war mir so sicher ihn nicht operieren zu lassen und nun schwanke ich wieder.

Wer kann mir bei der Entscheidung helfen?

Und vor allem: Was ist das Beste für den Hund? Ist sein Leben für ihn mit oder ohne Hoden angenehmer?
Viele Grüße Marett und Zwergpudel Bolle Bär im Herzen

leoniesh
Welpen-Nase
Beiträge: 57
Registriert: Mi Aug 30, 2017 9:01 pm

Re: Appetitlosigkeit wegen Hormonstress

Beitrag von leoniesh »

Der Grund für den Hormonchip war Rammeln von anderen Hunden. Er war wie von Sinnen und überhaupt nicht mehr erreichbar. Er ist selbst beim Laufen aufgeritten.

Das Verhalten zeigt er nun aber zum Glück nicht mehr.
Viele Grüße Marett und Zwergpudel Bolle Bär im Herzen

Fluse
Riesen-Nase
Beiträge: 2297
Registriert: Fr Okt 14, 2016 12:29 pm

Re: Appetitlosigkeit wegen Hormonstress

Beitrag von Fluse »

Er frisst schlecht, nimmt ab, jault in der Wohnung und ist draußen voll unter Strom.

Das ist alles Stress für den Hund und Stress kann große Probleme im gesamten Organismus machen.
Irgendwo hier im Forum gab es schonmal diese Auswirkungen, aber ich weiß nicht mehr wo.

Negatives berichtest du ja auch nicht vom Chip.

Für den Chip hast du dich ja auch entschieden gehabt.

Wenn du deine Sorgen bezüglich Kastration mit uns teilst, können wir dir vielleicht noch weiterhelfen ;-)
Liebe Grüße von Alina mit Purzel

Benutzeravatar
Gero
Supernase
Beiträge: 6752
Registriert: Do Aug 20, 2015 5:42 am

Re: Appetitlosigkeit wegen Hormonstress

Beitrag von Gero »

Dieses Programm hatten wir im letzten Herbst bei Gero auch und dieses Jahr im Februar knallten ihm die Gerüche der heißen Weiber doppelt so stark ins Hirn.

Der Hund war nicht mehr er selbst: jaulen, sabbern, schlecht fressen, draußen JEDEN Tropfen Urin auflecken, jede Hündin die sich nicht vehement wehrte (und selbst das half ihr manchmal nicht) versuchte er zu ihrem Glück zu zwingen - es war nur noch Stress für Alle hier.

Eigentlich wollte ich ihn nicht kastrieren lassen, habe dann aber über die Nebenwirkungen/Nachwirkungen des Chips so viel Negatives gelesen dass mir davor auch bangte.

Als Gero dann von dem Stress eine Dünndarmentzündung mit Beteiligung der Bauchspeicheldrüse kriegte und davon Durchfälle übelster Art, Bauchschmerzen, Blut gekackt hat, da konnte ich mich endlich zur Kastration durchringen.

Ich bin eigentlich gegen Kastration, aber Gero hat sie gut getan. Er ist viiiel ruhiger und entspannter, wir können auf Hündinnen treffen und sie werden beschüffelt und begrüßt und das wars dann auch. Keine Vergewaltigungsversuche und endlose Urinschlürferei mehr!

Und sein entspanntes "neues" Leben hat mir auch das schlechte Gewissen genommen!
Liebe Grüße - Eveline mit Gero und Mia

Benutzeravatar
Tschucki
Große-Nase
Beiträge: 1587
Registriert: So Jul 29, 2018 4:43 pm
Wohnort: Lebkuchencity

Re: Appetitlosigkeit wegen Hormonstress

Beitrag von Tschucki »

leoniesh hat geschrieben:
So Nov 04, 2018 2:12 pm
Der Grund für den Hormonchip war Rammeln von anderen Hunden. Er war wie von Sinnen und überhaupt nicht mehr erreichbar. Er ist selbst beim Laufen aufgeritten.

Das Verhalten zeigt er nun aber zum Glück nicht mehr.
Das war bei uns auch der Grund. Herr Pudel hat quasi jedes Hundewiesentreffen dadurch gesprengt, sehr nervig. Ob Rüde, Kastrierter oder Hündin, egal. Seine Zielgruppe war weiß, klein, flauschig und mit langem Rücken. :keule: Er konnte auch alle Tricks , damit ich ihn auch ja nicht an die Leine bekomme :fechten:

Das Problem sind wir weitgehend los. Treffen wir auf eine läufige Hündin, funkt sein Gehirn allerdings trotzdem noch die richtigen Signale und er will aufreiten. Sobald wir um die nächste Ecke sind ist sie vergessen.

Ich war *eigentlich* auch gegen Kastration. Komischerweise sind diese Hundetreffen nun auch weniger geworden. Manchmal denke ich, Mist- wäre vielleicht doch nicht nötig gewesen. Zumal wir uns eine größere Unsicherheit größeren Rüden gegenüber "erkauft" haben. Tja, läßt sich aber nicht ändern.
Überleg dir, ob es nicht vll. besser wäre die Aufreitopfer zu meiden.
Schöne Grüße,
Tschucki mit Zwergpudel Rösti, ⌚2016.

Benutzeravatar
Isi
Mega-Super-Nase
Beiträge: 11723
Registriert: Fr Dez 13, 2013 8:36 am
Wohnort: Hamburg

Re: Appetitlosigkeit wegen Hormonstress

Beitrag von Isi »

Ich sehe die Frage, ob kastrieren oder nicht, inzwischen als eine persönliche an, die nicht rein objektiv zu beantworten ist.

Ich würde nur nach Möglichkeit einem jungen Rüden immer die Zeit geben wollen, mit seinen Geschlechtshormonen klar zu kommen, da reinzuwachsen. Bei einem jungen Hund kann man meinem Verständnis nach noch nicht von Hyperse...ualität reden. Erst die Zeit kann zeigen, ob der Hund mit seiner Hormonsituation klar kommt.
Oder es kann sein, dass der Rüde im Laufe der Zeit nur noch auf bestimmte Hündinnen massiv reagiert (nicht mehr frisst, jammert). Wenn das zB 2x im Jahr vorkommt, wenn diese Hündin heiß ist, würde ich das auch noch akzeptieren. Aber eben nicht, wenn der Rüde quasi das ganze Jahr durch den Wind ist. - Aber dazu braucht es eben Zeit, um das einzuschätzen.

Ich halte Kastration für ein Mittel der Wahl. Nur man handelt sich damit u.U. halt andere Probleme ein, deshalb finde ich ein Abwägen gut und angemessen. Ich würde sagen: Gib dir und dem Hund die Zeit, zu einer fundierten Einschätzung zu kommen, ob wirklich eine Hyperse...ualität vorliegt.


(... weil die automatische Sittenpolizei hier sonst das ganze Wort rausschmeißt :wink: )
...mit Großpudel Greta *11.5.21 an der Seite und Joy im Herzen.
Vom Glück mit Greta: https://shorturl.at/BCIL7

Antworten

Zurück zu „Alles zum Thema Ernährung“