Unklares Bauchweh - was beachten bei Futterumstellung?

Fragen und Tips rund um die Nahrung.

Moderator: Andy

Antworten
gaertnerin
Zwerg-Nase
Beiträge: 587
Registriert: Mi Mär 23, 2016 10:18 am

Unklares Bauchweh - was beachten bei Futterumstellung?

Beitrag von gaertnerin »

Otto (ZP, 9 Jahre) hat seit ca. 3 – 4 Wochen immer mal wieder „Bauch“, aber keinen Durchfall oder Erbrechen, sondern eher Magenkrämpfe.
Angefangen hat es drei Tage nachdem das Kortison gegen den Juckreiz ausgeschlichen war (das kann aber auch ein Zufall sein) mit Geschwindigkeitswechsel beim Spazieren, d.h. plötzliches Stehen bleiben und sich strecken, d.h. vorne runter, Hinterteil in der Luft, dann normal weiter laufen und manchmal das ganze mehrfach wiederholt bei einem Spaziergang.

Dann gab es Tage mit panikartigem Grasfressen, morgens war erst alles okay, Kuscheln im Bett etc, und entweder dann oder später während des Gassi plötzlich starke Bauchgeräusche, strecken, viel Gras in kurzer Zeit verschlingen, dann wieder hoch, nach 1 Std wieder runter, weiter Gras verschlingen, nach einer weiteren Stunde wieder runter zum Gras. Ab ca. 14:00 wurde es dann langsam besser.

Nachdem das zwei Tage so ging, zur Apotheke (die Apotheker haben seit 40 Jahren Hunde), die Lefax gegen Blähungen empfohlen haben. Gekauft, geschluckt (die Lösung), nach 30 Minuten, d.h. manchmal erst nach der zweiten Gabe Lefax, war alles gut.
Futter wollte er immer erst abends und er hat das Frühstück ausfallen lassen (seine Entscheidung).

Dann war alles 2 – 3 Tage gut, dann ging das Ganze von vorne los, usw.

Ob es an seinem Futter liegt? Er bekommt Platinum Nassfutter, die Minischälchen, seit 2 Jahren und hat die bisher immer gut vertragen.
Auf den Tipp einer hundeerfahrenen Freundin hin habe ich im seit Anfang letzter Woche nur noch rohes Rinderhack mit eingeweichten Haferflocken gegeben mit ein wenig Knochenmehl und 3-6-9 (Lein-, Hanf-, Kürbiskern-) Öl.

Er frisst das mit riesiger Begeisterung (so gerne hat er noch nie was gegessen) und ist seit 4 – 5 Tagen auch viel vitaler. Liegt das an der Fütterung oder an den endlich niedrigeren Temperaturen? Kann wohl derzeit keiner klar beantworten und muss ich noch länger beobachten.

Gestern Abend habe ich ihm eine klitzekleine Protion von seinem üblichen Platinumnassfutter unter das rohe Rinderhack mit ein eingeweichten Haferflocken gemischt und siehe da: heute Nacht um 1:00 große Bauchgeräusche (das war die ganze Woche nicht mehr), mir das 5 Minuten angehört und nachdem es sich weiter steigerte, gleich 2 x Lefax im Abstand von 15 Minuten gegeben und dann war Ruhe und wir beide konnten weiter schlafen.

Nach meinem Verständnis verträgt er anscheinend, zumindest derzeit, sein übliches Futter nicht mehr.

Ich bin völlig erstaunt, wie schnell die Probleme nach der Nahrungsumstellung verschwunden sind, hoffentlich bleibt das so und ist kein Zufall.
Um da jetzt Ruhe reinzubringen, würde ich gerne das neue Futter beibehalten, habe aber Sorge, dass er bei so einer Ernährung über einen längeren Zeitraum hinweg Mangelerscheinungen bekommt.

Heute morgen dann zur TÄ wegen des „Rückschlages“ in der letzten Nacht, die das alles auch untypisch und unklar fand (und ganz erstaunt war, dass er weder Durchfall noch Erbrechen hat) und ihm Vomisan verschrieben hat.


Jetzt meine Frage:
Was sollte ich ihm zusätzlich zu rohem Rinderhack, in Wasser eingeweichten Haferflocken, Knochenmehl und dem 3-6-9 Öl noch geben, damit er ausreichend Vitamine und Mineralstoffe bekommt? Am liebsten wären mir Naturprodukte und keine künstlichen Nahrungszusätze, aber vielleicht lässt sich das ausschliesslich mit Naturprodukten nicht erreichen oder womöglich hat er da auch irgendwwo eine Unverträglichkeit, die ich erst noch entdecken werde, wenn ich ausprobiere....aber das muss man einfach abwarten. Also am liebsten würde ich zunächst einmal mit den Naturprodukten anfangen.

Benutzeravatar
Gero
Supernase
Beiträge: 6757
Registriert: Do Aug 20, 2015 5:42 am

Re: Unklares Bauchweh - was beachten bei Futterumstellung?

Beitrag von Gero »

Hast du ihm Blut abnehmen lassen um festzustellen ob/was da vielleicht im Argen liegt?

Genau so fing damals die Leidensgeschichte von unserem Sascha an - letztendlich war es eine Futtermittelallergie die eine chronische Dickdarmentzündung hervorrief und dann zu einer Bauchspeicheldrüsenentzündung führte.

Das kann man aber im Blut gut erkennen und gleich behandeln!

Und so eine Unverträglichkeit kann plötzlich entstehen:

Gero hat von Anfang an u.a. Rind gekriegt und gut vertragen, seit dem Stress durch die heißen Weiber und die dadurch ausgelöste Dünndarmentzündung mit Beteiligung der Bauchspeicheldrüse reagiert er plötzlich allergisch auf Rind!
Liebe Grüße - Eveline mit Gero und Mia

Benutzeravatar
Hauptstadtpudel
Mega-Super-Nase
Beiträge: 19017
Registriert: So Jun 19, 2011 5:23 pm
Wohnort: Berlin, ZP Jella 09/21 und GP Bolle 06/12 - 07/20
Kontaktdaten:

Re: Unklares Bauchweh - was beachten bei Futterumstellung?

Beitrag von Hauptstadtpudel »

Ich finde den Gedanken gut, erstmal bei dem Futter zu bleiben, was er jetzt bekommt und das er offensichtlich gut verträgt.

Über Mangel würde ich mir erstmal keine Gedanken machen. Er wurde ja bisher mit allem ausreichend versorgt und wird da so schnell keine Mängel entwickeln.

Wichtiger finde ich, dass sein Magen sich erholt.

Du kannst auch mal probieren, wenn es gluckert und er unruhig ist, ihm etwas Heilerde zu geben.
Bei Bolle hilft das schnell und recht zuverlässig.
In etwas Wasser auflösen und mittels Spritze in Maul spritzen, nach und nach und den Hund zwischendurch schlucken lassen. Hat keinerlei Nebenwirkungen.

Alles Gute und die Daumen sind gedrückt, dass es nicht wiederkommt!!!
Liebe Grüße von Katja mit Bolle im Herzen & Jella an meiner Seite

gaertnerin
Zwerg-Nase
Beiträge: 587
Registriert: Mi Mär 23, 2016 10:18 am

Re: Unklares Bauchweh - was beachten bei Futterumstellung?

Beitrag von gaertnerin »

Ja, die Heilerde haben wir seit Kurzem und haben sie gestern erstmals ausprobiert. Er nimmt sie sogar freiwillig mit etwas Naturjoghurt und Haferflocken.

Habe ich ihm unmittelbar vor dem Schlafengehen gegeben und die letzte Nacht war ok, das hat sicher mit dazu beigetragen.

Das Futter werde ich erst einmal beibehalten.

Sind knapp 100 gr rohes Rindfleich pro Tag in Ordnung für einen ZP mit 4,5 kg? Oder ist das wohl zu proteinlastig und damit für die NIeren nicht gut bei einem 9jährigen Hund? Oder nicht so schlimm, da er ja voraussichtlich nicht die nächsten Monate weiter ausschliesslich damit ernährt werden soll?

Von der Verträglichkeit her sollte das Fleisch leicht angedünstet doch eher noch besser sein, oder? Ich überlege, als nächstes auf "gegart" umzustellen wegen der leichten Verderblichkeit von rohem Hack.

Antworten

Zurück zu „Alles zum Thema Ernährung“