DM / Degenerative Myelopathie in der Zucht /Hobbyzucht?

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Pat
Große-Nase
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Re: DM / Degenerative Myelopathie in der Zucht /Hobbyzucht?

Beitrag von Pat »

Find ich absolut richtig, da unbedingt mal vor zu warnen.
Von 7 Pudeln die ich in den letzten 15 Monaten hier im Park getroffen habe, kamen 6 aus privaten Verpaarungen, über Kleinanzeigeninserate. Es ist dabei völlig egal, ob man das machen sollte oder nicht. Die Leute wollen einen Pudel und am besten schon morgen. Nicht viele möchten monatelang auf einen bestimmten Wurf von einer bestimmten Zucht warten.
Und auch diese Menschen lesen und informieren sich hier (hoffe ich ;-)) da kann und sollte man ruhig mal auf die Aspekte hinweisen die zu beachten sind.
Pat mit Großstadt-Kleinpudel Bobby ♡
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Rumo
Zwerg-Nase
Beiträge: 728
Registriert: Mi Aug 26, 2015 7:03 am

Re: DM / Degenerative Myelopathie in der Zucht /Hobbyzucht?

Beitrag von Rumo »

Sorry, wer einen Deckrüden ohne Zuchtzulassung und ohne Gesundheitstests nimmt und dafür auch noch nen Haufen Geld bezahlt, um die ungetestete und unqualifizierte Hündin zu decken, der ist nicht minder kopflos als der Käufer, der auf gar nichts achtet und einfach schnell und sofort einen Hund irgendwoher haben möchte und auf alles andere pfeift.
Im Internet kann man sich durchaus informieren, wenn man möchte. Dass sich die Menschen heutzutage besser bei einem Handy- oder Autokauf informieren als bei einem Lebewesen, das einen im idealen Fall mehr als 10, 12 Jahre begleiten, das ist ja hinlänglich bekannt. Gerade auch in der Coronazeit, wo die Nachfrage nach einem Hundewelpen explodiert ist. Wir hatten auch viiiele Anfragen und bei nur zwei Würfen könnte ich schon ein halbes Buch schreiben. Das sind aber zwei verschiedene Paar Schuhe und hat mit DM selbst nichts zu tun.
DM ist, wie schon mehrfach geschrieben, eine inzwischen testbare rezessive Krankheit (nicht nur beim Pudel) und dadurch muss man die Zuchttiere nicht aussortieren. Man muss nur verantwortungsvoll züchten und auch kaufen. Hat man die Wahl zwischen zwei gleichwertigen Welpen im Wurf und kann beide testen, wäre es angeraten den zu nehmen, der kein Träger ist. So hat man es in nächster Generation schon wieder ausgemerzt.

Ganz sicher ist nicht alles Gold, was glänzt, aber man hat halt nach wie vor die besten Chancen auf einen gesunden Pudel in einer Zucht, die im VDH-angeschlossenen Verband bestimmte Dinge vorgeschrieben bekommt und andere Dinge freiwillig standardmäßig gemacht werden. Da kann man nur zu raten, bei den vier Verbänden in die Wurf- und Deckmeldungen zu schauen und sich für einen Welpen aus dem Verband zu entscheiden, auch wenn die Wartezeit länger ist und oder der Hund ggf teurer (wobei das mWn nicht mehr so ist). Ein transparenter Züchter spricht dies an und zeigt auch die Tests vor.

Wenn man mich fragt, DM, vWD und rcd4 PRA sowie NEWS sollten definitiv auch Pflicht werden, ebenso wie HD und ED. Nicht, um Träger rauszuwerfen, sondern um mit Variablen rechnen zu können.
Was würden die Züchter darum geben, dass es für MA oder SA endlich eine Möglichkeit zum Testen gäbe. Aber da ist die Lage weiterhin nicht absehbar.

Was Leute in den Kleinanzeigenportalen inserieren und schwarz sich zurecht züchten oder manche bereit sind, für einen Mischling oder angeblichen Rassehunde ohne Ahnennachweis höhere 4stellige Summen auszugeben, das ist nicht mein Bier. Jeden Tag steht ein Dummer auf. Aber man sollte sich auch nicht "die Züchter" alle in einen Topf werfen. DM selbst ist da nicht das Kernproblem, wirklich nicht.

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