Läufigkeitsdepression

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Phoebe
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Läufigkeitsdepression

Beitrag von Phoebe »

Hallo ihr,

meine Lumi ist nun endlich wieder fertig mit ihrer Läufigkeit ... ja endlich :roll: denn für uns alle, natürlich aber am meisten für sie bedeutete diese unsäglichen Stress :roll:

Sie hat diesmal fast 3 Monate gewartet, bis sie endlich läufg wurde. Ich denke, weil sie sich an Sóley angleichen wollte. Hat sie schon beim letzten mal (September 2015) probiert, hatte damals aber nicht so gut geklappt. Naja, diesmal ging es bei Sóley am 28.05. los (bei ihr kann man alle 6 Monate die Uhr danach stellen :lol: :wink: ) und ein Tag später dann auch Lumi.

Erst war bis zum 10. Tag alles ok. Aber dann begann die Zeit der Standhitze und die Schlug Lumi wieder enorm aufs Gemüt. Ab dem 12. Juni verfiel sie in richtig depressive Zustände :shock: Sie wollte nix fressen, war immer total zurückhaltend. Hat sich nix mehr getraut usw. Sie wollte nicht spielen, kläffen usw. Wer sie kennt, weiß was sie für eine lustige Ulknudel ist :wink: ... aber die war völlig verschwunden.... und das hat bis letzten Montag, also so 10./11.7. angehalten ... also fast 4 Wochen. Dazwischen gab es immer mal Schwankungen .... so wurde es wieder etwas besser. Sie taute auf, ich war schon froh drüber. Aber kurze Zeit später war sie wieder letargisch. Ein wenig auch wie man Burnout beim Menschen beschreibt :?

Ich habe ihr auf Anraten meine THP Pulsatilla, Ignatia und Lycopodium gegeben.

Bereits in den letzten Läufigkeiten (das war jetzt ihre 4.) hat sich das ein wenig abgezeichnet. Aber so krass war es noch nie.
Kennt jemand von euch dieses Verhalten von seiner Hündin? Und wenn ja, was habt ihr getan?

Ich bin grundsätzlich kein Freund von OP´s in Form von Kastration. Aber der Gedanke daran schwingt schon etwas mit, einfach um ihr das Leben zu erleichtern (sie wird im Herbst 3). Aber wenn es eine andere Möglichkeit gibt, würde ich die natürlich bevorzugen.

Ich bin gespannt auf eure Ratschläge :)
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Doro
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Re: Läufigkeitsdepression

Beitrag von Doro »

Ich gehöre ja auch zu denen die Kastrationen nur befürworten wenn es wirklich nötig ist, kann aber von zwei ganz direkt miterlebten Fällen berichten in denen es den Hündinnen wirklich gut getan hat.
Eine davon war unsere Airedalehündin Peanut. Sie hat die Läufigkeit ansich immer gut gemeistert, danach hat sie aber auch immer Psychoprobleme bekommen. Sie war dann nicht mehr sie selber, hatte vor vielen Dingen Angst, traute sich nichts zu, ist jedesmal scheinträchtig geworden, hatte Haarausfall das volle Programm eben. Nachdem sie dann mit drei Jahren kastriert wurde waren die Probleme gelöst. Sie ist dann noch munter und fidel 14 Jahre alt geworden.
Einen anderen krassen Fall gab es jetzt mit Ludwigs Blutsschwester Frida. Meine Freundin hat zwei Labbihündinnen, zwei und vier Jahre alt. Die Jüngere meistert die Läufigkeiten bilderbuchmäßig und ohne irgendwelche Probleme. Frida allerdings war immer wochenlang zu nichts zu gebrauchen, ängstlich, unsicher, kein Selbstvertrauen mehr. Mit der zweiten Hündin wurde Brutpflege betrieben das sie schon einen ganz nackten Bauch hatte. Das Ganze zog sich auch über Wochen hin, meine Freundin hatte Buch geführt und die Phasen wurden auch mit jeder Läufigkeit länger.Homöopathische Unterstützung brachte auch nicht den gewünschten Erfolg. Als Frida drei Jahre alt war hatte meine Freundin sich dazu durchgerungen sie kastrieren zu lassen. Ich kann nur sagen das es auch in diesem Fall ein voller Erfolg gewesen ist. Frida hat es wirklich gut getan, sie ist jetzt wieder die Granate die sie sonst auch gewesen ist.
Viele Grüße
Doro

pauline
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Re: Läufigkeitsdepression

Beitrag von pauline »

Ich denke, dass das eine sehr schwierige Entscheidung ist. Eben weil man das Ergebnis nicht vorhersagen kann.

Unsere Tierphysiotherapeutin erzählte uns letzte Woche von ihrer Hündin. Diese hatte immer große Probleme bei Scheinschwangerschaften. Daraufhin hat sie sie mit 3 Jahren kastrieren lassen, damit es ihr besser geht.

Danach ist aus einem sehr lebhaften agilen Hund der super im Agi gelaufen ist ein lethargischer Hund ohne Lebensfreude geworden. Die Hündin konnte nie wieder im Agi starten. Sie hat ihre Entscheidung sehr bereut.

Das Problem ist, dass man sowas nicht vorher weiß.
LG Petra

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Doro
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Re: Läufigkeitsdepression

Beitrag von Doro »

Ich hatte noch ewas vergessen.
Meine Freundin hatte vor der Kastration den Hormonspiegel messen lassen um für Frida den günstigsten Zeitpunkt zu erwischen.
Viele Grüße
Doro

Andy
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Re: Läufigkeitsdepression

Beitrag von Andy »

Dieses Verhalten, was du beschreibst, kenne ich nur zu gut von meiner Rottihündin. Ihre ganze Läufigkeit zog sich insgesamt über einen Zeitraum von drei Monaten hin! Sie kündigte sich schon einen Monat vorher mit Spielunlust und viel Schlafen an, sie hatte keine richtige Lust zu irgendetwas...nur fressen ging weiterhin gut (ein Rotti hat diesbezüglich da keine Probleme :mrgreen: ). Spazieren ging sie nur mir zu liebe. Dabei trabte sie lustlos hinter mir her. Die eigentliche Läufigkeit verlief normal, mal abgesehen von ihrer "depressiven Verstimmtheit". Nach der Läufigkeit blieb eine zunehmende Scheinträchtigkeit und ihre Verhaltensänderung noch einen weiteren Monat. Erst dann war sie endlich wieder die lustige und fröhliche Hündin wie ich sie kenne! Da die Scheinträchtigkeit immer heftiger wurde und sie auch viel Milcheinschuss hatte, habe ich sie dann kastrieren lassen, da ich mir Sorgen gemacht habe: wenn der Körper jedes Mal so auf eine Schwangerschaft eingestellt wird, dass meine Hündin dann ein paar Jahre später ernsthaft krank werden würde.
Liebe Grüße, Andrea mit der geprüften Assistenzhündin Jikke :P

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Thalassa
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Re: Läufigkeitsdepression

Beitrag von Thalassa »

Ich war früher auch gegen Kastration, wenn es nicht unbedingt nötig ist. Allerdings bekam unsere erste Hündin dann mit 8 Jahren eine Gebärmutterentzündung, und sie musste notoperiert werden. Nachher ging es ihr so unwahrscheinlich viel besser als vorher, dass ich mir vornahm, die nächste Hündin zum erstmöglich vernünftigen Zeitpunkt kastrieren zu lassen.

Biggy war all die Jahre auch immer depressiv - aber da ich das nicht anders kannte, dachte ich mir nichts dabei. Erst als ich gesehen habe, wie sie nach der Kastration aufgeblüht ist - von Depression keine Spur mehr - und wieviel besser es ihr nachher ging, wurde mir klar, wie sehr sie all die Jahre unter den Läufigkeiten gelitten hatte. Meine TÄ erklärte mir dann einmal den genauen Vorgang bei Hunden, und da war mir eigentlich klar, dass es nur vernünftig ist, eine Hündin zu kastrtieren wenn man nicht züchtet. Man tut dem Hund damit nur einen Gefallen. So habe ich es zumindest erlebt.

Ella wurde dann, als wir sie mit 4 Jahren bekommen haben, auch zum erstmöglichen Zeitpunkt kastriert. Das war genau zwischen zwei Läufigkeiten, wenn der Hormonspiegel am niedrigsten ist. Das kann man dann mit dem TA absprechen und die Kastration genau planen. So ist es sicher besser, als wie es damals bei Biggy war. Da konnten wir nichts planen - sie musste unmittelbar nach der Läufigkeit kastriert werden.

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Thalassa
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Re: Läufigkeitsdepression

Beitrag von Thalassa »

pauline hat geschrieben:
Danach ist aus einem sehr lebhaften agilen Hund der super im Agi gelaufen ist ein lethargischer Hund ohne Lebensfreude geworden. Die Hündin konnte nie wieder im Agi starten. Sie hat ihre Entscheidung sehr bereut.
Und bei uns war genau das Gegenteil der Fall - aus einer Schlaftablette wurde ein lebhafter, lustiger Hund, der sich seines Lebens plötzlich richtig freuen konnte.

Ich denke mir, wenn ein Hund schon mit den Läufigkeiten so depressiv ist, dann kann es nachher eigentlich nur besser werden.

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Gero
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Re: Läufigkeitsdepression

Beitrag von Gero »

Unsere Nina wurde mit 1 1/4 Jahren das erste Mal läufig und schien sich dabei sehr unwohl zu fühlen. Sie war sogar nicht mal an Rüden interessiert. Und nach der Läufigkeit schwollen die Milchleisten enorm an und innerhalb weniger Tage waren beide Milchleisten plötzlich vereitert und sie kriegte hohes Fieber.
Insgesamt 6 Wochen hat es gedauert bis das Alles mit Hilfe von AB wieder gut war.

Bei der zweiten Läufigkeit ein halbes Jahr später zeigte sie schon während der Läufigkeit depressives Verhalten und extreme Unlust überhaupt irgendwas zu machen. Nach der Läufigkeit war sie dann sehr depressiv und wollte weder fressen noch spielen noch spazierengehen. Der ganze Hund war nicht mehr er selbst sondern nur noch ein Häufchen Elend.

Das tat mir richtig leid für sie und so haben wir sie drei Monate später - weil da der Hormonspiegel am niedrigsten war - kastrieren lassen. Und sie war danach wieder ganz die alte "Nervensäge" wie vorher :mrgreen: .

Sie zeigte auch keine Fellveränderung und wurde auch nicht inkontinent - hatte der TA erwähnt, dass das passieren könne. Nur ihr Apetit wurde größer und sie fraß nicht mehr so mäkelig. Wir konnten ihr Gewicht jedoch all die Jahre gut halten.
Liebe Grüße - Eveline mit Gero und Mia

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Phoebe
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Re: Läufigkeitsdepression

Beitrag von Phoebe »

Vielen Dank für eure Berichte!
Doro hat geschrieben:Ich gehöre ja auch zu denen die Kastrationen nur befürworten wenn es wirklich nötig ist, kann aber von zwei ganz direkt miterlebten Fällen berichten in denen es den Hündinnen wirklich gut getan hat.
Eine davon war unsere Airedalehündin Peanut. Sie hat die Läufigkeit ansich immer gut gemeistert, danach hat sie aber auch immer Psychoprobleme bekommen. Sie war dann nicht mehr sie selber, hatte vor vielen Dingen Angst, traute sich nichts zu, ist jedesmal scheinträchtig geworden, hatte Haarausfall das volle Programm eben. Nachdem sie dann mit drei Jahren kastriert wurde waren die Probleme gelöst. Sie ist dann noch munter und fidel 14 Jahre alt geworden.
Haarausfall und Scheinträchtigkeit sind ihr zum Glück erspart geblieben, aber alles weitere beschreibt ebenfalls Lumis Verhalten. Und ja ich möchte auch, dass sie gaaaanz alt wird und dabei möglichst glücklich :streichel:
Doro hat geschrieben:Ich hatte noch ewas vergessen.
Meine Freundin hatte vor der Kastration den Hormonspiegel messen lassen um für Frida den günstigsten Zeitpunkt zu erwischen.
Ja, das würde ich auf jeden Fall auch machen.

Was ihr von euren Hunden beschreibt lässt sich exakt auf Lumis Verhalten projezieren.

Gero hat geschrieben: Nur ihr Apetit wurde größer und sie fraß nicht mehr so mäkelig. Wir konnten ihr Gewicht jedoch all die Jahre gut halten.
Ja das kenne ich von Sóley. Seit sie auf Antiepileptika eingestellt ist, frisst sie wie ein Scheunendrescher :frech: und hat IMMER Hunger ... Leider hat sie aber ein sehr strenges Herrchen und Frauchen und muss auch noch Hundesport machen, sodass nix bei ihr ansetzt :frech:
Und da Lumi die bewegungsfreudigere von den beiden Hühnern ist, sehe ich das nicht als Problem.
Mein Rudi war ja auch kastriert und bis ins hohe Alter schlank und sportlich :streichel:

Was mich noch interessieren würde:
Doro hat geschrieben:Homöopathische Unterstützung brachte auch nicht den gewünschten Erfolg.


Was wurde bei Frieda gemacht?
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Elli
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Re: Läufigkeitsdepression

Beitrag von Elli »

Bei Abby bereue ich nicht´s das ich sie hab kastrieren lassen. Geplant war es definitiv nicht. Aber sie wurde immer wieder Scheinträchtig und hing echt depressiv in den Seilen. Sie kam kaum kuscheln und das ist ihre Paradedisziplin. Lieber verzog sie sich dann in IHR Babykörbchen. Wie auch immer man das nennen soll. Sie wurde in der Mitte beider Zyklen kastiert. Alles lief perfekt. Ich bin froh das es nun so ist. Sie hat sich nicht verändert. Futtern tut sie schon immer gerne. Gewicht hat sie auch nicht zugelegt. Uuuuuuuuund ganz wichtig, sie ist wieder genau so gut gelaunt und verschmust wie vorher. Also keinerlei Veränderung :)
Hast du nun doch Soley auf Medis eingestellt? Ich dachte du kommst mit der alternativen Methode so gut zurecht?
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Phoebe
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Re: Läufigkeitsdepression

Beitrag von Phoebe »

Elli hat geschrieben: Uuuuuuuuund ganz wichtig, sie ist wieder genau so gut gelaunt und verschmust wie vorher. Also keinerlei Veränderung :)

Das klingt super!!!

Hast du nun doch Soley auf Medis eingestellt? Ich dachte du kommst mit der alternativen Methode so gut zurecht?3

Nein leider geht es nicht ohne. Aber wir kombinieren Antiepileptika und THP, Akkupunktur usw. Das alles in Kombination ergibt kaum Anfälle ... außer natürlich vergangenen Freitag... da hatte sie auf Samstag gleich zwei :roll: und Samstag wollten wir eigentlich zusammen unsere Verbandsmeisterschaft laufen und den Titel verteidigen :cry: daraus wurde dann nix :cry:
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Elli
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Re: Läufigkeitsdepression

Beitrag von Elli »

Ja, das ist wirklich super. Ich kann dir absolut nichts negatives berichten. Am Tag nach der OP ist sie schon ein kleines Stück mitgegangen und am 2. Tag die kleine Runde. Sie war echt ganz schnell wieder fit.
Nun, leider kann man die Anfälle nicht gänzlich unterbinden, aber wenn es merklich weniger sind ist das doch ein Erfolg. Rocky ist auch gut eingestellt und das seid über 13 Jahren.
Also drücke ich dir in doppelter Hinsicht beide Daumen.
:streichel:
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Doro
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Re: Läufigkeitsdepression

Beitrag von Doro »

Phoebe hat geschrieben: Was wurde bei Frieda gemacht?
Ich hab meine Freundin gefragt.
Sie hatte von Allcont das Ladydog- Allixier bekommen. Leider erfolglos.
http://www.allcont.de
Etwas weiter unten ist es beschrieben
http://www.allcont.de/nahrungsergaenzun ... es-herbes/

In diesem Fall war die Kastration genau richtig, Frida ist jetzt wieder eine völlig lebenslustige selbstbewusste Granate, die auch wieder begeistert und erfolgreich beim Dummytraining ist.
Viele Grüße
Doro

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Cindy
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Re: Läufigkeitsdepression

Beitrag von Cindy »

Thalassa hat geschrieben: Nachher ging es ihr so unwahrscheinlich viel besser als vorher, dass ich mir vornahm, die nächste Hündin zum erstmöglich vernünftigen Zeitpunkt kastrieren zu lassen.
Nur weil das bei einem Hund so war, heisst das nicht, dass es bei jedem Hund so ist.

Wir haben im Laufe der Jahre eine ganze Reihe von Hündinnen gehabt, die intakt waren. Und bisher hatten genau 2 Hündinnen Probleme mit den Läufigkeiten.
Meine TÄ erklärte mir dann einmal den genauen Vorgang bei Hunden, und da war mir eigentlich klar, dass es nur vernünftig ist, eine Hündin zu kastrtieren wenn man nicht züchtet. Man tut dem Hund damit nur einen Gefallen. So habe ich es zumindest erlebt.
Verallgemeinerungen sind unsinnig, denn nicht für jede Hündin ist es gut, einfach so kastriert zu werden. Mit Vernunft hat das nichts zu tun. Denn bei vielen Hündinnen ist es auch völlig kontraindiziert, einfach mal ins Blaue rein zu kastrieren.


@Elli (Phoebe)
bei Nele war es so, dass sie bei der ersten Läufigkeit bereits damit anfing zu zeigen, dass sie Probleme damit hat. Sie wurde schlapp, müde, war ständig nur platt, wollte nicht mehr rumtoben ... und das beim Chaostier. Sie wurde dann auch recht kurz nach der ersten Läufigkeit zum zweiten Mal läufig. Damals zeigte sich auch eine leichte Scheidenentzündung mit Verdacht auf Gebärmutterentzündung. Sie bekam Antibiotika und danach war alles gut, auch das phlegmatische Verhalten war weg.
Die nächste Läufigkeit schien soweit ok. Aber zunächst unbemerkt kam das phlegmatische Verhalten ganz langsam wieder. Ganz krass wurde es dann im Sommer 2004. Da verweigerte sie im Agi das Springen - ich habe sie dann untersuchen lassen, weil mir klar wurde, dass mit ihr definitiv was nicht stimmt. Wieder Scheidenentzündung mit Verdacht auf Gebärmutterentzündung. Der Unterschied zwischen ihrem Verhalten vor und ca. 1 Tag nach Antibiose war so gravierend, dass ich beschloss, sie kastrieren zu lassen. Sie war damals 3,5 Jahre alt. Seitdem war sie immer der durchgeknallte Clown als den ich sie mit 5 Monaten kennengelernt hatte.
Zugenommen hat sie auch nicht, aber Nele war ja sowieso eher eine von skelettartigen Sorte. Und mit ihrer ständigen Rennerei und Hüpferei, die sie dann wieder zeigte, hätte da auch nichts ansetzen können.

Nele zeigte übrigens so rein gar keine sonstigen Anzeichen von Scheinschwangerschaften etc.


Jin hatte auch teilweise Probleme mit den Läufigkeiten. Seitdem sie aber nach einer Läufigkeit von einer Tierheilpraktikerin über 2 Monate Pulsatilla verordnet bekommen hat, ist das Thema "Postläufigkeit" kein Thema mehr ...... die Zeit während der Läufigkeit dagegen schon. Sie ist wohl von allen meinen Hündinnen die "rüdenversessenste" .... :oops:
Die Show, die sie während der Läufigkeit gegenüber anderen Hunden abzieht, führt bei den meisten Leuten zu Lachanfällen und bei mir regelmässig zu nem roten Kopf.

Ansonsten hatte bisher keine unserer Hündinnen, sei es DSH, Berner oder Pudel, Probleme mit den Läufigkeiten.

Bei Yanta bsp. wäre eine Kastration in jungen Jahren absolut kontraindiziert gewesen. Man konnte bei ihr mit jeder Läufigkeit sehen, welch einen Entwicklungsschub sie gerade hinsichtlich psychischer Stabilität, Selbstsicherheit, Wesensfestigkeit etc. gemacht hatte.

Einfach so würde ich keine Hündin kastrieren lassen. Aber das, was Du hier von Lumi's Verhalten schreibst, da würde ich eine Kastration zumindest mal andenken.
Viele Grüße
Cindy


"Du bist zeitlebens für das verantwortlich, was Du dir vertraut gemacht hast!" (Le petit prince, Antoine de Saint-Exupéry)

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Re: Läufigkeitsdepression

Beitrag von PudelmonsterBeni »

Cindy hat geschrieben:Verallgemeinerungen sind unsinnig, denn nicht für jede Hündin ist es gut, einfach so kastriert zu werden. Mit Vernunft hat das nichts zu tun. Denn bei vielen Hündinnen ist es auch völlig kontraindiziert, einfach mal ins Blaue rein zu kastrieren.
Da kann ich dir recht geben. Wir als Tierschutzverein gucken natürlich, dass unsere Hunde möglichst kastriert abgegeben werden.
Wir hören tatsächlich häufig in Nebensätzen, dass man ja einmal schon Welpen haben möchte. Allerdings kastrieren wir mit Bedacht und nicht einfach alles was uns in die Hände fällt ...
Das beste Beispiel, dass es aber nicht jeder Hündin (oder auch Rüden) gut tut kastriert zu werden, haben wir gerade aktuell.
Sirin hat ja bestimmt schon jeder hier gesehen :streichel:
Ein reiner AmStaff mit dem sicher viele züchten wollen würden (bei uns in der Gegend jedenfalls findest du fast keine AmStaff-Hündin die noch keine Jungen hatte :keule: )
Wir haben ausführlich mit den Interessenten gesprochen und uns schließlich gegen eine Kastration entschieden, weil sie einfach absolut kein gefestigtes Wesen hat und wir der Meinung sind, dass eine Kastration ihr einfach nur schaden würde. Sie war gerade erst läufig und war im Grunde wie immer..nur viiiiel schmusiger und anhänglicher :streichel: Daher wird das sicherlich die richtige Entscheidung sein.

Liebe Elli,
Soley wünsche ich, dass sie sich schnell von den Anfällen erholen kann und ihr damit echt mal Ruhe habt :streichel: Und bei Lumi wirst du sicherlich die richtige Entscheidung treffen :streichel:
Lisa mit Beni im Herzen ❤

"Richtig abgerichtet, kann ein Mensch der beste Freund eines Hundes sein." -Corey Ford

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