Magen-Darm-Probleme

[Aurelia]

Mein Zwergpudel Caesar plagt sich seit gut 4 Wochen mit folgenden Magen-Darm-Problemen herum: Anfang November hatte er Schleim im Kot, aber keinen Durchfall, Darmkrämpfe und musste nachts raus, um sich zu lösen. Ich war bei der TÄ und zuerst wurde ein Giardien-Test gemacht, der negativ war. Eine Woche später wurde ein Kotprofil (wieder mit Test auf Giardien) gemacht, bei dem auch alles in Ordnung war. Dann hatten wir ein paar Wochen Ruhe und ich habe unterstützend Symbiopet gegeben. Vor einer Woche hat Caesar dann immer wieder sein Futter erbrochen und die TÄ hat ihm MCP subkutan gespritzt und Omeprazol-Tabletten mitgegeben. Sie hat mir geraten, ihm Haferschleim zu füttern, den er allerdings - trotz MCP - auch erbrochen hat. Ich bin daher am nächsten Tag direkt wieder zur TÄ und da wurden die Blutwerte inklusive Pankreaslipase bestimmt und ein Röntgenbild gemacht. Es war alles ohne Befund. Er hat dann noch eine NaCl-Infusion bekommen, weil er schon 2 Tage nichts mehr getrunken hatte. Die nächsten Tage hat er mit Omeprazol und MCP oral alles bei sich behalten und ich habe erst Haferschleim gefüttert, dann Haferschleim mit Karottenbrei und gestern zusätzlich noch etwas gekochtes Wildfleisch (Huhn verträgt er nicht) dazugetan. Heute Nacht hatte er dann wieder Krämpfe und musste sich mehrmals lösen, wieder mit Schleim, aber immer geformt. Ich bin jetzt etwas ratlos, auf welche Erkrankung diese Symptome hindeuten könnten. Nur ein Magen-Darm-Virus? Welche Diagnostik wäre jetzt noch sinnvoll? Ein Kontrast-Röntgenbild? Ich wäre dankbar, wenn ihr vielleicht noch ein paar Ideen habt.

[Elli]

Ich bin auch sehr gespannt wie das mit deinem Lockenwölfchen weiter geht. Und wir drücken hier alle die Daumen und Pfoten das es deinem Jungi bald wieder besser geht und du die Nächte wieder durchschlafen kannst.

[pudelliese]

So etwas kenne ich, aber ohne Erbrechen. Sie hatten schleimigen Kot und nachts mußten wir auch immer raus. Im großen und ganzen waren sie fit drauf, haben gefressen und gespielt, allerdings hatten sie immer wieder diesen extrem stinkigen, schleimigen Kot. Die Untersuchungen auf Giardien etc. haben damals nichts ergeben. Die haben wir einige Male machen lassen, weil es bei uns bestimmt ein Jahr gedauert hat bis der Spuk ein Ende hatte. Wir haben damals den Verdacht gehabt, dass es irgendwas ansteckend ist, da von drei Pudeln mindestens immer einer diese Probleme hatte. Bis heute wissen wir nicht, was es genau war.

Ich drücke Dir und Caesar die Daumen, dass es bald vorbei ist und vor allen Dingen, dass ihr die Ursache findet.

Gute Besserung

[Andy]

Schleim im Kot deutet ja erst einmal nur darauf hin, dass der Dickdarm gereizt ist. Er reagiert dann mit einer Überproduktion von Schleim, der sich wie eine Schickt/Hülle um und auf den Kot legt. Manchmal ist der Kot regelrecht darin eingehüllt.

Die wichtigsten Untersuchungen hast du ja schon durchführten lassen. Da es keine Besserung mit Haferschleim gegeben hat und er ihn wohl auch nicht so gerne frisst, würde ich den echt weglassen...zumal Haferschleim bei empfindlichen Hunden den Darm noch mehr reizen kann. Ich würde ihm gut durchgekochte (ruhig zerkochte) Möhrchen püriert geben mit einer Prise Salz und dazu gekochtes Fleisch (vielleicht Rinderhack) und eine zerdrückte Pellkartoffel (ruhig mit Schale). Davon würde ich ihm 5x am Tag eine kleine Portion geben und ihm jeweils ca. 20 Minuten nach der Mahlzeit 5 Globuli Nux Vomica in der D6 Potenz geben. Zur Nacht würde ich ihm einen Löffel Moorliquid (Heilerde) vielleicht in etwas Kartoffelbrei oder so einrühren und geben

Ich würde dieses Menü 2-3 Tage so füttern (mit etwas Eierschalenpulver wegen dem Ca) und dann zu den Möhrchen ein weiteres gekochtes Gemüse geben Das dann aber nicht zerkochen wie die Möhrchen. Wenn man Möhrchen lange kocht, entsteht eine leicht antibiotische Wirkung (siehe auch Morosche Suppe). Und so würde ich den Speiseplan nach und nach aufbauen und erst einmal bei mehreren kleinen Mahlzeiten bleiben. Ich würde alles nur noch gekocht geben, erst einmal nichts Rohes mehr.

[Gero]

So fing bei Sascha auch alles an und es war nachher eine Colitis die durch Getreideallergie und Allergie gegen Rind, Schwein, Konservierungsmittel, Futtermilben entstanden war.
Bei uns dauerte es über 5 Jahre bis das herausgefunden wurde!

[Elli]

Bei Rocky habe ich nun die Erfahrung gemacht das er mit den MyBarf Würsten besser klar kommt. Gerade im Sommer empfinde ich diese auch als angenehmer als rohes Fleisch. Er hat seid dem V.a. Illeus Anfang des Jahres immer wieder Verdauungsprobleme, aber das steht auf einem anderen Zettel. Finde nur das man eigentlich mit den Würsten nicht viel falsch machen kann. Getreide bleibt auch bei uns weg. Wollte demnächst auch mal Lamm probieren. Das ist bestimmt auch leicht verdaulich.

[Hauptstadtpudel]

Erstmal gute Besserung!
Du schreibst Huhn verträgt er nicht - ist das eine schwere Unverträglichkeit?
Ich habe gemerkt, dass in fast allen "handelsüblichen" Leckerchen Huhn in irgendeiner Form enthalten ist. Vielleicht hast du ja da etwas Neues in letzter Zeit probiert?
Ich würde schon vermuten, dass die Darmreizung durch eine Unverträglichkeit ausgelöst wird, da ja keine Fehlbesiedelung vorliegt (Kotprofil).
Ich würde jetzt erstmal nur eine Fleischsorte füttern, von der du weißt, dass er sie gut verträgt. Das geht schon mal für ein paar Wochen.
Mybarf hat ja auch Ziege, deren Fleisch besonders gut verdaulich ist.
Bei Bolle sollte ich damals (Magen angegriffen durch Helicobacter, Übersäuerung, Aufgasung usw.) möglicht stets das Gleiche füttern, auch möglichst ein gleiches Verhältnis von Fleisch zu Gemüse, das machte es der Verdauung leichter sich einzuspielen.
Ansonsten gebe ich gern Kokosfett mit seinen vielen guten Eigenschaften zur Unterstüzung bei Magen/Darmproblemen.

Bolle bekommt gerade eine Sobamin-Kur (vier Wochen)
http://www.pharmawerk-weinboehla.de/veterinaermedizin/
mit anschließender Caniflorgabe (wir hatten das schon mal in nem anderen Thread "besprochen" ), weil er leider eine zweite AB-Gabe hatte, wegen seines Abzesses...
Vielleicht wäre das auch für euch was? Das Sobamin soll ja einen schützenden Film an den Magen/Darmschleimhäute bilden.
Es ist geschmacksneutral (selbst für Hunde) und wird problemlos gefressen (nur ist das damit schwarz gefärbte Futter gewöhnungsbedürftig fürs menschliche Auge).

Ich drück die Daumen, dass die Problematik verschwindet und ihr vielleicht sogar der Ursache auf die Spur kommt!

Ein Fremdkörper ist ja durch das Röntgen ausgeschlossen, oder?

[Bella-Mina]

Klingt sehr nach Giardien. Da sie wirklich sehr schwer nach zu weisen sind würde ich den Kot nochmal mit dem ELISA Test untersuchen lassen.

drei Tage Kotsammeln, in einem Kotröllchen zusammenmixen, Untersuchungsantrag ausfüllen ( Flotation und Koproantigen-ELISA (Giardia spp.) ankreuzen) und zur LUM München schicken. Das Ergebnis kommt per Mail, der Test ist sehr zuverlässig. im Gegensatz zu einigen anderen.


Gute Besserung

[Aurelia]

Ganz lieben Dank euch allen für die Kommentare, Tipps und Links. Ich werde mir das alles in Ruhe genau anschauen...Dankeschön!

Du schreibst Huhn verträgt er nicht - ist das eine schwere Unverträglichkeit?

Er bekommt von praktisch allen "Flattermännern", also auch z. B. Ente, ziemlich Blähungen. Deshalb lasse ich die weg.

Vielleicht hast du ja da etwas Neues in letzter Zeit probiert?

Da Caesar sich schon immer mit Futterumstellungen etwas schwer getan hat, habe ich die letzten 2 Jahre "Hirsch & Kartoffel" von Select Gold gefüttert. Das hat er auch recht gut vertragen. Leider ist die Qualität aber in den letzten 6 Monaten zunehmend schlechter geworden und deshalb hatte ich ihn vor ca. 8 Wochen auf MyBarf Wild umgestellt. Obwohl ich mit deren Qualität und Deklaration sehr zufrieden bin, kann es natürlich vorkommen, dass ein Hund auch auf qualitativ hochwertiges Futter reagiert...

Ein Fremdkörper ist ja durch das Röntgen ausgeschlossen, oder?

Die TÄ konnte auf dem Röntgenbild jetzt nichts sehen, was da nicht hingehört.

Da sie wirklich sehr schwer nach zu weisen sind würde ich den Kot nochmal mit dem ELISA Test untersuchen lassen.

Beide Giardien-Tests wurde mit dem ELISA-Test gemacht und jedes Mal war der Befund negativ.

Momentan sieht es bei uns so aus: In der vergangenen Nacht kam die gesamte Morosche Karottensuppe in mehreren Schüben wieder raus und danach hatte Caesar dauerhaft Aufstoßen mit Schmatzen. Mittlerweile ist mein ohnehin schlankes Kerlchen nun schon von 5,1 kg auf 4,7 kg runter und da ich jetzt schon zweimal bei der TÄ war und sich keine Besserung eingestellt hat, bin ich dann heute zur Tierklinik gefahren. Nach der Untersuchung wurde für die Magenproblematik eine Futtermittelunverträglichkeit ins Auge gefasst, die aber nur durch eine Endoskopie endgültig bestätigt werden könnte. Ich soll jetzt erst mal - wie Andy auch schreibt - Nux Vomica geben und mehrere kleine Portionen füttern. Dann wurde der Bauchraum per Ultraschall untersucht und eine vergrößerte Prostata festgestellt. Die Ärztin meinte, dass sich dadurch das Kotabsetzen erschwert (der Hund muss immer wieder versuchen und stark pressen) und dass dadurch auch die Darmzellen gereizt und entzündet werden können. Durch diese "Blockade" hatten sich auch die Analdrüsen nicht mehr richtig entleert und mussten manuell ausgedrückt werden. Um die Prostata zu verkleinern und damit die Darmreizung zu bessern, hat sie Caesar eine Hormonspritze für 4 Wochen gegeben und hofft, dass sich die "Sache" damit erst mal wieder etwas beruhigt.
Im Moment ist es mir am wichtigsten, dass ich das Erbrechen in den Griff bekomme, denn viel mehr Gewicht dürfte jetzt nicht mehr runter. Wenn es euch interessiert, halte ich euch auf dem Laufenden.

[Gero]

Armer kleiner Kerl!
Gute, schnelle Besserung und Daumendrücker dass das jetzt wirklich die Ursache war!

[Iska]

ach, mensch... der arme.....
ich drücke Euch die Daumen

[PudelmonsterBeni]

Von uns auch ganz viele Besserungswünsche
Armer kleiner Mann

Ja, halte uns bitte auf dem Laufenden

[luisekatrin]

Ach je, das ist ja unerfreulich. Ich habe beim Lesen auch an eine Unverträglichkeit gedacht, Ahlberg hat sein ganzes Leben lang ähnliche Probleme. Wie bei Cäsar ändert sich auch manchmal offensichtlich die Toleranz auf bestimmte Dinge, etwas geht jahrelang gut und dann auf einmal gar nicht mehr. Die gute Nachricht ist, dass der Hund damit auch alt werden kann (Ahlberg ist jetzt über 13 Jahre), die schlechte Nachricht ist, dass es nie wirklich ganz gut wird. Wir drücken jedenfalls die Daumen, dass sich die akute Situation schnell bessert und der arme Cäsar wieder etwas zunimmt.

[Aurelia]

Ganz lieben Dank fürs Daumendrücken. Es hat bestimmt geholfen, denn gestern blieb das Möhrchen-Menü drin und die Nacht war viel ruhiger als zuvor...
Jetzt geht es hoffentlich weiter bergauf, damit das Pü wieder etwas auf die Rippchen kriegt...

[Elli]

Na das sind ja Gott sei Dank mal richtig gute Nachrichten. Weiter so