Othello ist ja nun der vierte Pudelrüde in meiner Familie. Die ersten beiden waren coupierte Pudel, was erklären könnte, warum ich nie etwas besonderes an der Rute bemerkte.
Anton, mein eigener erster Rüde, war zwar nicht coupiert, dafür aber schon mit knapp 9 Monaten kastriert.
Othello dagegen hat eine lange Rute und ist nicht kastriert.
Soviel zur "Vorgeschichte".
Schon seit längerem beobachte ich eine Stelle an der Rute, die seltsame Veränderungen aufweist. Die Haut ist dort nicht weiß/bläulich, sondern schmutzig-capuccinofarben und irgendwie etwas pickelig, wie sogenannte Reibeisenhaut. Sie fühlt sich auch nicht so elastisch an, sondern irgendwie dick und fester. Eigentlich ist sogar manchmal der ganze Bereich dicker als davor und dahinter. Das habe ich gestern nun endlich einmal unserer TÄ gezeigt. Sie klärte mich dann auf, dass es sich dabei um eine Drüse handelt, die bei intakten Rüden ganz normal ist , zumindest wenn läufige Hündinnen in der Gegend für hohe Erregung sorgen. Na ja, immerhin muss ich mir keine Sorgen in Richtung Tumor oder so machen .
Nun ist Othellos Prostata aber auch vergrößert, er tröpfelt auch manchmal . Der Kotabsatz funktioniert noch regulär. Sollte sich das aber nun verändern, so soll ich ihm "Ypozane" geben (müsste mir dann im Urlaub einen TA suchen).
Hat von euch jemand Erfahrungen damit? Ich bin ja nicht so der Medikamentenfreund und vielleicht habt ihr ja sogar einen alternativen Tipp?
Zuletzt geändert von anthello am Di Jan 20, 2015 2:06 pm, insgesamt 1-mal geändert.
Viele Grüße von Corinna mit Tosca, Piccola und Feivel an der Seite und Othello, Anton und Nele im Herzen
Der Rüde einer Bekannten hatte das gleiche Problem und bekam das Medikament auch.
Ihm hat es gut geholfen, die Beschwerden klangen sehr schnell ab.
Ypozane ist ein Steroid. Es hemmt die Aufnahme von Testosteron in den Prostatazellen.
Soweit ich weiß, wird es über die Leber wieder abgebaut, wird aber auch mit dem Kot ausgeschieden, so dass man während der Behandlung (und ich glaub auch ein paar Tage danach) den Kot schön brav einsammeln sollte.
Ich kenne zwar die violsche Drüse,aber das die " Veränderungen" der Haut und des Fells nur beim intakten Rüden vorkommt ist mir neu. Habe ich so noch nie gehört.
Wäre eine chemische Kastration keine alternative für Othello? Ich kenne das Medikament leider nicht,das er nehmen soll. Das war nur ein Gedanke von mir.Ansonsten,wenn du nicht gerne Medikamente geben magst,wäre ein Homöopath evtl. noch eine Alternative.
Happy hat geschrieben:Ich kenne zwar die violsche Drüse,aber das die " Veränderungen" der Haut und des Fells nur beim intakten Rüden vorkommt ist mir neu. Habe ich so noch nie gehört.
Das liegt daran, dass die Drüse mit Androgen in Verbindung steht. Das bekannteste Androgen ist Testosteron, das vom kastrierten Rüden nicht mehr produziert wird.
Bildet sich bei Hündinnen eine Entzündung an der Drüse, dann kann das ein Hinweis auf Hormonproduzierende Zysten sein.
Ursprünglich ist die Drüse beim Wolf dafür gedacht, den Geruch den anderen zuzufächeln und damit sozusagen um Einlass ins Rudel zu bitten.
Füchse haben diese Drüse auch.
Da Haushunde aber nicht mehr um Einlass fächern müssen, ist die Drüse bei den meisten Hunderassen verkümmert.
Soweit mein Wissensstand dazu. Bitte korrigieren, wenn was nicht stimmt.
Happy hat geschrieben:Ich kenne zwar die violsche Drüse,aber das die " Veränderungen" der Haut und des Fells nur beim intakten Rüden vorkommt ist mir neu. Habe ich so noch nie gehört.
...
Ob die veränderung nun nur beim intakten Rüden vorkommt, weiß ich nicht; ich habe es bei meinem Kastraten jedenfalls so nicht bemerkt.
Happy hat geschrieben:
Wäre eine chemische Kastration keine alternative für Othello? ...
Gute Besserung!
Nach Möglichkeit nicht. Er ist zum Glück ja kein Hund, der tagelang jaulend und heulend im Haus sitzt, wenn ein Mädel läufig ist (das konnte unser allererster Pü ganz hervorragend ) oder an allem aufzureiten versucht, was ihm unter die Beine kommt, im Gegenteil. Darum hatte ich bisher auch nicht gedacht, dass ich jemals über diese Thematik nachdenken müsste .
Viele Grüße von Corinna mit Tosca, Piccola und Feivel an der Seite und Othello, Anton und Nele im Herzen
Bupja hat geschrieben:Der Rüde einer Bekannten hatte das gleiche Problem und bekam das Medikament auch.
Ihm hat es gut geholfen, die Beschwerden klangen sehr schnell ab.
Ypozane ist ein Steroid. Es hemmt die Aufnahme von Testosteron in den Prostatazellen.
Soweit ich weiß, wird es über die Leber wieder abgebaut, wird aber auch mit dem Kot ausgeschieden, so dass man während der Behandlung (und ich glaub auch ein paar Tage danach) den Kot schön brav einsammeln sollte.
Okay, das ist dann über Eck schon mal ein Erfahrungswert
Ich habe gelesen, dass die Wirkung ca. 5 Monate anhalten soll; aber solange gibt man das Präparat doch nicht, oder?
Und danke für die Erklärung zur Drüse
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. . . also - ich kenne auch einige Rüden, die Probleme mit der Prostata haben. Die Besitzer haben dies über Schüssler-Salze sehr gut in den Griff gekriegt. Wäre für mich die erste Alternative, bevor ich eine Chemie-Keule einsetzen würde. Die Erklärung zur Drüse sind absolut hervorragend, Patrizia.
Ragazza hat geschrieben:. . . also - ich kenne auch einige Rüden, die Probleme mit der Prostata haben. Die Besitzer haben dies über Schüssler-Salze sehr gut in den Griff gekriegt. Wäre für mich die erste Alternative, bevor ich eine Chemie-Keule einsetzen würde. Die Erklärung zur Drüse sind absolut hervorragend, Patrizia.
Schüssler-Salze habe ich auch schon selbst verschiedentlich genommen; dann werde ich mich mal in der Richtung umschauen, ob ich mehr herausfinde.
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Kann dir gottseindank keinerlei Tipps zu geben- wünsch dir aber eine möglichst schonende Medikamentation- wenn ich schon höre- "wird über die Leber abgebaut" wird mir ganz anders . Gute Besserung an Othello .
Och, keine Sorge, dem Bärchen geht es ja gut . Ihn stört das gelegentliche Tröpfeln gar nicht, das ist eher so´n Menschending . Und Schmerzen schient die vergrößerte Prostata auch nicht zu bereiten, er ist wie immer. Muss halt nur den Kotabsatz im Blick behalten, der aber immer noch völlig unproblematisch ist.
Vielleicht hilft es ja schon, wenn wir nun mal ein Weilchen die heimische Duftzone verlassen
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So, ich habe meinen alten Thread mal wieder hochgeschubst, da das Thema mich doch immer mal wieder beschäftigt.
Inzwischen ist das Fell an der Rute vom Bärchen im Bereich der Drüse schon noch weiter ausgedünnt, die Haut ist wie altes Leder, die Drüsenausgänge (?) sind schorfig und schuppig.
Ich habe mal versucht, Fotos zu machen, aber die sind nicht wirklich geeignet, um viel zu erkennen.
Über Schüssler Salze habe ich nichts aussagekräftiges im www. gefunden, an vielen Stellen wird aber doch zu Kastration (chemisch oder operativ) geraten.
Ich denke, ich werde da mal mit der TÄ drüber reden, würde aber vorher gerne noch eure Erfahrungen, Ideen usw. in die Überlegungen einbeziehen. Auch Erfahrungswerte bzgl. chemische Kastration interessieren mich sehr!
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Hast du mal davon einen Abstrich machen lassen um die Zellen zu untersuchen? Zum Chip gehen die Meinungen fast genau so auseinander wie zur Kastration. Ich habe einen Kundenhund der hat sich durch den Chip zum Nachteil verändert. Irgendwie war er nicht mehr der Clown und ihm ist der Harn getröppelt. Beides hat aufgehört als die Wirkung nach gelassen hat. Er bleibt weiterhin unkastriert. Andere wiederum sind begeistert weil Hundi ausgeglichener wurde. Aber ich denke du wirst dich schon gut beraten lassen von deinem TA und das Richtige tun. Hautveränderungen können so viele Ursachen haben. Da würde ich es erst richtig abklären lassen. Drücke die Daumen das alles wieder gut wird.