bin mir nicht sicher, ob das was ich hier jetzt mache erlaubt und/oder erwünscht ist. Ich mach einfach mal, im Zweifel bitte löschen...
Ich bin vor einigen Monaten durch einen Fernsehbericht auf diese Organisation aufmerksam geworden und schaue seitdem immer wieder mal auf deren Seite.
Ich möchte davon berichten, weil ich einerseits total beeindruckt bin von der Art und Weise, wie hier die Hunde betrachtet und behandelt werden; andererseits berichte ich auch deshalb davon, weil die Portraits der aktuell dort lebenden Hunde die eigenen Probleme bzw. die des eigenen Hundes doch etwas relativieren....
Kurz zusammengefasst; die Hellhound Foundation ist eine gemeinnützige Organisation, die sich auf schwierige Hunde spezialisiert hat. Die haben eine Pension, eine "Schule", machen Einzeltraining und, das was mich am meisten gepackt hat, nehmen Hunde auf, die sonst nirgendwo mehr adäquat betreut werden können. Vor allem Hunde mit einem oder mehreren Beißvorfällen.
Was mir besonders auffällt, fast immer geht es um Respekt dem Hund gegenüber, dem was er ist, was seiner Natur entspricht, darum Raum zu geben, Zeit, aber trotzdem klare Strukturen und Regeln vorzugeben. Das klingt immer wieder und überall durch. Einfach toll, wie ich finde.
Trotzdem wird der ein oder andere der Hunde vermutlich nie in ein "normales" Umfeld kommen können. Aber hoffentlich jemanden finden mit genug Sachverstand, Zeit und Empathie, der diesen Geschöpfen ein paar gute Jahre ermöglicht. Wie auch immer die dann aussehen. Die Hunde und ihre Geschichten sind sehr sehr verschieden und alle packend.
Also, einmal exemplarisch ein Auszug aus dem Profil von Falkor, einem Tschechoslowakischem Wolfshund:
"Falkor ist ein junger Rüde aus der belgischen Zucht „*****“. Er zog bei uns ein, weil er ein kleines Problem mit Grenzen und Menschen hat, welche sich ihm gegenüber nicht glaubwürdig als souverän und in gewissem Maße auch überlegen präsentieren können. Dies musste sein ursprünglicher Halter leider am eigenen Leib erfahren, als Falkor auf der Straße seinem Todfeind, einer Schäferhündin begegnete und diesmal die mitgenommene Leckerei zur Ablenkung bewirkte, dass Falkor einen Wutausbruch erlitt, der sich gegen den Halter richtete. Fingerbruch und Krankenhaus – die Beziehung war hin und einer musste gehen. Eigentlich nur logisch denn was in Falkors Kopf keinen Sinn macht, wird er nicht tun. Zwingt man ihn wird er sich so wehren, dass er zumindest für den Rest des Tages sein eigener Herr ist und man als Halter erst einmal einen Arzt aufsucht.
Ein Stück weit wird das wohl auch immer so sein. Wir hier in der Hellhound Foundation nehmen dem Ganzen den leicht cholerischen Touch, der mitschwingt, wenn Falkor dann mal „keinen Bock hat“. Falkor lernt gerade, dass er bereits bei entsprechenden Drohgebärden (Knurren, Nasenrücken runzeln) ernst genommen wird und nicht eskalieren muss. Natürlich muss man hier zu unterscheiden wissen wann er „zickig“ ist und wann es ihm ernst ist.
Falkor ist grundsätzlich sehr sensibel und reagiert auf zu starken Druck mit Abmagern und gestresstem auf- und abrennen. Um ihn halten zu können erfordert es eine gute Beobachtungsgabe für Falkors aktuelle Stimmungslage, die Fähigkeit Körpersprache zu lesen und entsprechend reagieren zu können und klar angewandte Kommunikation was Grenzen und Einschränkungen angeht."
Ganz anders z.B. dieser Altdeutsche Schäferhund-Mix mit dem passenden Namen "Biest"

https://www.hellhound-foundation.com/hunde/biest/
Traurig, einfach nur traurig die Geschichte vom Kriegsflüchtling Arnie, einem Staff

https://www.hellhound-foundation.com/hunde/arnie/
Oder Labbi-Mix Seppl, der scheinbar kaputtgeklickert wurde. Der nichts durfte, ohne Erlaubnis…

https://www.hellhound-foundation.com/hunde/seppl/
Insgesamt sind es momentan 13 Hunde, die dort dauerhaft untergebracht sind bzw. vermittelt werden sollen.
Tolle Sache, tolle Menschen, faszinierend und lehrreich sich damit zu beschäftigen.
