Motiviertes Fuß ?

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wun

Motiviertes Fuß ?

Beitrag von wun »

Huhu

ich habe ein Problem mit Satch:
Er geht Fuß, schaut mich auch an, aber er macht es so unmotiviert.
Es kommt vor, dass er teilweise ein wenig zurückhängt und einfach nur langsam mittrottet, sieht immer so aus,
als ob ich ihn geschlagen hätte.
Ich weiß, dass SAtchs Stimmungen stark mit meinen zusammenhängen, aber
gibt es evtl etwas, wie ich ihn in fast jeder Situation motivieren kann, auch wenn meine Stimmung nicht soo super ist?
(Ja, ich kann ihn auch dann freudig motivieren, aber er merkt, dass es nicht echt ist.)
Mit Spielzeug lässt er sich gar nicht motivieren.
Er macht ja auch alles, aber halt irgendwie nur zu 90% mit Eifer.

Lg Julia

Pudeltina

Re: Motiviertes Fuß ?

Beitrag von Pudeltina »

Hi Julia,
interessante Frage, ich bin auch auf die Antworten gespannt.
Gruß, Tina

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watlnaddel
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Re: Motiviertes Fuß ?

Beitrag von watlnaddel »

Mach doch mal gekochtes Hühnerfleisch in deinen Mund, damit er dich von vorne angucken muß!
Vielleicht kommt er dann ein bißchen weiter hervor, damit er dir auf den Mund gucken kann, obs schon Leckerlie gibt!
Liebe Grüße von TINA mit Rosi und Mera!

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wun

Re: Motiviertes Fuß ?

Beitrag von wun »

Huhu Jule,
dass hört sich ja interessant an, dass hab ich noch nie gehört.
Er kann ja Fuß gehen, und draußen macht er es auch sehr gerne, und hat nicht soviele Hänger wie auf dem Platz.
Es liegt bei ihm halt sehr sehr viel an meiner Stimmung und ich hab halt Angst, dass er bei der Aufregung bei der BH gar nichts mehr macht,
auch wenn ich mich bemühe mir ncihts anmerken zu lassen, er merkt es.

Lg Julia

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Cindy
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Re: Motiviertes Fuß ?

Beitrag von Cindy »

@Julia

das kenne ich doch irgendwoher *gggg*.

Selbst meine Hunde, die bekennende Fußgeh-Fanatiker sind, zeigen "Meideverhalten", wenn sie merken, dass Frauchen aufgeregt und nervös ist.

Im Prinzip helfen da nur zwei Punkte:
a) die Fußposition so lange trainieren, bis Hund sie absolut geil findet. Für den Hund darf es fast nichts schöneres geben als bei Frauchen in Fußposition zu kommen, das muss einfach nur :wav: sein
b) wenn Punkt a geschafft ist, dann langsam die "Nerven" des HF mit einbinden. Normalerweise sagt man ja immer, man sollte mit Hund nicht trainieren, wenn man nicht gut drauf, schlecht gelaunt, nervös, hibbelig, ..... ist.
Das stimmt - bis zu einem gewissen Grad.
Denn wenn man immer nur trainiert, wenn man selbst entspannt, lockerflockig gut drauf, ... ist, und dann in der Prüfung ein reines Nervenbündel - dann weiss Hund gar nicht, was los ist. Und entsprechend kommt dann das Meideverhalten gerade erst recht durch.
Zugegebenermassen ist das ein Problem, das ich ganz extrem von rein über positive Bestärkung aufgebauten Hunden kenne. Die laufen toll, solange die Stimmung "Friede, Freude, Eierkuchen" ist - aber wehe, es kommt etwas Stress, Hektik, "negative Spannung" dazu - dann brechen sie ganz schnell weg.
WEIL das nie oder nur ganz ganz selten trainiert wird.

Idealerweise geht man dabei dann so vor, dass man an Tagen, an denen man nicht gut drauf ist, zunächst mal nur ganz einfache Übungen vom Hund verlangt, die quasi 100%ig sitzen. Nichts, was noch ne Baustelle ist und ggf. problematisch werden könnte (Stress = man neigt dazu, "Fehler" zu schnell, heftig und hart zu korrigieren anstatt ruhig und gelassen zu bleiben). Im Prinzip wie bei Ablenkung auch - man steigert Ablenkung bei den Übungen langsam. Genauso geht man bei Stress, Nervosität usw. vor. Soll heissen, Du versucht zu Anfang, Dir im Training bewusst Stressreize zu setzen. Aber nur bei Übungen, die ihr zwei schon ganz sicher könnt. Und nur in ganz einfacher Ausführung der Übungen.

Generell stellt sich aber immer auch die Frage - wie habt ihr das Fuß aufgebaut?

Und was verstehst Du unter "motivieren"? Ehrlich gesagt, ich sehe den Fehler schon darin, dass Du versuchst, den Hund zum Fußgehen zu motivieren. IdR heisst motivieren nämlich nichts anderes als "Hund locken". Und damit kommst Du ganz schnell in Teufels Küche - nämlich dann, wenn Hund lernt "Fußgehen heisst 'Frauchen wedelt mit Leckerlie/Spielzeug/.... vor der Nase rum' ". Sobald dann nämlich das MO weg ist, ist für den Hund die Übung vorbei, er weiss nicht genau, was er jetzt tun soll, hängt u.U. auch nach - und was macht Frauchen? Kommt wieder mit MO, wedelt rum und bestätigt damit Hund letztendlich für das Nachhängen. Also wird Hund bei fehlendem MO immer stärker nachhängen, denn das ist ja völlig richtig, da Hund ja gelernt hat, je stärker er zurückbleibt, nachhängt usw. desto eher kommt wieder das MO zum Vorschein.
Viele Grüße
Cindy


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wun

Re: Motiviertes Fuß ?

Beitrag von wun »

Huhu Cindy,

wir haben das Fuß teils mit Free-shaping aufgebaut,
also Click, wenn er Fuß geht und mich anschaut und teils auch mit Leckerlie in meinem Mund (das am Anfang).

Mhm, mit motivieren meine ich einfach nur, dass es ihm von sich aus Spaß macht, auch wenn ich evtl. mal nicht sooo ganz da bin.
Also mit Spieli oder Leckerlie hab ich ihm noch nie vor der Nase rumgewedelt.*g*
Weil das bringt bei ihm rein gar nichts.
Allerdings versuch ich ihn mit meiner Stimmt zu motivieren.

Wie hast du denn dein Fuß aufgebaut?

Lg Julia :D

wun

Re: Motiviertes Fuß ?

Beitrag von wun »

doggi hat geschrieben:Huhu Julia,

ich mach mit Selters Kontakttraining.Das heißt der Hund wird auf einem Gelände das zu ist kommentalos abgeleint.
Dann hast du eine Person in der Mitte,die einen Clicker hat und um die du herumläufst.Du läufst ohne etwas zu Satch zu sagen um sie rum.
Jedesmal wenn er sich dir anschließt,clickert die andere Person und du belohnst ihn,ABER nur links,und aufpassen das du den Hund nicht mit dem Lecker nach hinten schiebst.

Und der Click kommt am Anfanf noch ser Häufig und später muss er dann schon nen paar Schritte bei Dir laufen.

Ich finde diese Art von Training soooooo toll. :klatsch:
Muss denn unbedingt jemand anderes clickern?

Lg Julia

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Cindy
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Re: Motiviertes Fuß ?

Beitrag von Cindy »

wun hat geschrieben:Wie hast du denn dein Fuß aufgebaut?
Aus der Grundstellung heraus. Nicht über freies Shapen. Das habe ich einmal versucht mit Nele. Und das ist kolossal in die Hose gegangen.

Hund lernt zunächst in Grundstellung zu kommen, sprich die korrekte Position am Bein im Stand einzunehmen. Zunächst mit Handhilfe sprich führen. Wenn das dann auf ein Fingerwackeln hin klappt, kommt das Signalwort dazu/davor.

Daraus entwickle ich dann Seitwärtsschritte, Winkel nach rechts und links und Kehrtwendungen - alles auf der Stelle. Wenn Hund gelernt sowohl aus Entfernung die korrekte Grundstellung einzunehmen als auch bei Winkeln und Kehrtwendungen auf der Stelle immer korrekt mitzugehen, gehe ich an das eigentlichen "gehen".
Viele Grüße
Cindy


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wun

Re: Motiviertes Fuß ?

Beitrag von wun »

@Cindy:

So kenn ich das gar nicht, kann es mir so richtig auch nicht vorstellen :oops:
also die Grundstellung kann Satch ohne Schnipsen, auf das Kommando "Fuß" und dann geh ich einfach Winkel?
Sag ich den beim gehen zum Winkel auch nochmal das KOmmando?

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Cindy
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Re: Motiviertes Fuß ?

Beitrag von Cindy »

@Julia

Der Sinn dahinter ist, dass der Hund erst mal alle Einzelteile - Winkel, Kehrtwendungen usw. - sicher kennt, bevor das Ganze zusammengesetzt wird.

Wenn man aus dem Stand die Winkel und Kehrtwendungen ausführt, sagt man logischerweise immer Fuß. Der Hund muss ja wissen, was von ihm verlangt wird - nämlich auf jede deiner Bewegungen hin die Position an deiner linken Seite halten. Und das so lange, bis von Dir ein anderes Kommando bzw. die Auflösung in Form von Bestätigung, Klick, ...... kommt.

Wenn Hund das gelernt hat, ist das eigentliche Fußgehen nur noch eine Fleissarbeit, bei der Du dem Hund beibringst, länger als nur für Winkel, Kehrtwendung oder 1-2 Schritte die Position zu halten.

Diese Variante habe ich vor Jahren bei Rolf Franck auf einem Seminar gelernt. Da sie mir die logischste Variante erschien, einem Hund prüfungsmässiges Fuß beizubringen habe ich sie für meine Hunde übernommen. Auch für die Hunde, die ich von Anfang an im Obi-Training habe. Es erfordert einiges an Konsequenz und Geduld von Seiten des HF, da zu Anfang die Fortschritte nicht wirklich sichtbar sind. Und das über mehrere Monate hinweg. Aber hinterher, wenn es ans reine "Distanzverlängern" geht, dann geht die Sache recht schnell. Im Endeffekt dauert es also nicht länger als die übliche Variante "losgehen und loslaufen". BTW - die Hündin, die 2008 bei der VDH-DM im Obedience 3. wurde, wurde exakt so aufgebaut. Uwe Wehner meinte über diese Hündin, das sei das perfekteste Fuß, das er in den letzten Jahren gesehen hätte.

Mit Nele habe ich übrigens das freie Shapen probiert, wie Du es beschrieben hast. Also angehen und für's Mitgehen clicken. Hat überhaupt nicht funktioniert. Sie kam auf diese Weise nie dicht. Deswegen habe ich es wieder aufgegeben.
Viele Grüße
Cindy


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Re: Motiviertes Fuß ?

Beitrag von wun »

Huhu Cindy,

mhm, dass hört sich ja nicht schlecht an.
Das werd ich mit Satch mal probieren, um mal was neues reinzubringen.

Noch mal für blöde :oops:

Am Anfang geh ich gar nicht, ich dreh quasi nur meinen Körper?

Lg Julia

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Cindy
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Re: Motiviertes Fuß ?

Beitrag von Cindy »

@Julia

der Haken an der Geschichte ist, dass Hund die Grundstellung wirklich als einfach nur toll kennenlernen muss. Hund muss davon begeistert sein, die GS einnehmen zu dürfen.

Dann kannst Du dir das zunutze machen, indem Du bsp. vor Prüfungen nochmal ein paar Leckerlies in die Tasche steckst, Hund vor Betreten des Platzes, während Du wartest, noch ein paar Mal in GS kommen lässt und das bestätigst. Ist mE sinnvoller, als direkt vor der Prüfung noch längere Strecken Fuß, Sitz, Platz usw. zu machen. Ich lasse meine Hunde bsp. zur "Einstimmung" zu Beginn des Trainings auch immer erst ein paar Mal in GS kommen, bevor ich dann mit Fußgehen oder so weiter mache.

Und ich schaue, dass ich, wenn Hund die GS sicher zeigt und Spass an dieser Übung hat, auch dann mal nur das Kommen in GS übe, wenn ich nicht gut drauf bin - Stress, Nervosität, Müdigkeit usw.
Einfach, dass Hund lernt, es ist auch dann ok und toll in GS zu kommen, wenn HF mal etwas "out of order" ist.
Es ist eine recht "einfache" und kurze Übung, wenn Hund sie wirklich sicher gelernt hat. Da kann dann nicht gross was schiefgehen, so dass man auch nicht gross gereizt reagiert, wie das öfter der Fall ist, wenn man unter Stress trainiert und Fehler passieren.

EDIT - ja, am Anfang gehst Du gar nicht. Du stehst nur rum *gggg*. Werde mal versuchen, heute mittag oder so eine Zusammenfassung zu schreiben, wie wir bei unseren Obi-Hunden seit etwa 5-6 Jahren das Fuß aufbauen.
Viele Grüße
Cindy


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Re: Motiviertes Fuß ?

Beitrag von wun »

HUhu Cindy,

dass wäre klasse.
Ja, also in die Gs hüpft er immer voller Freude und da sitzt er auch eng, da passt kein Blatt mehr zwischen.

Lg Julia

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Re: Motiviertes Fuß ?

Beitrag von Cindy »

prüfungsmässiges Fuß (BH, Obedience, THS, VPG usw. - nicht wirklich alltagstauglich :lol: ):

Schritt 1: Einnehmen der Grundstellung
bei einem kleinen Hund (jungen Hund) gehe ich dazu runter auf die Knie, so dass Oberschenkel und Oberkörper eine Linie bilden - erspart das Bücken und damit das Verändern der Körperhaltung.

Die Ausgangsposition des Hundes ist frontal zu mir, etwas nach meiner linken Seite verschoben, stehend.

Ich führe den Hund zunächst 3-4x mit Leckerlie in der Hand auf meine linke Seite in die korrekte Grundposition - zeigt sich, dass der Hund mit dem korrekten Ausrichten an meiner Seite noch Probleme hat, wird zu diesem Zeitpunkt bereits das Eindrehen mit der Hinterhand bestätigt und nicht erst das Einnehmen der Grundstellung.
Nach ein paar Wiederholungen bleiben die Leckerlies in der Tasche bis zum C&B - der Hund folgt also nur noch der leeren Hand.

Ist der Hund in der Lage, der Hand zügig und flüssig zu folgen und auch bereits in relativ engem Bogen an meiner linken Seite einzudrehen und sich an mir auszurichten, wird die Handhilfe immer weiter abgebaut bis aus dem Kreis, den die Hand zu Anfang beschrieben hat nur noch ein "Fingerwackeln" geworden ist und Hund gelernt hat, sich völlig selbständig an meiner linken Seite korrekt auszurichten.

Jetzt setze ich das Signalwort (bei meinen Hunden "Close") direkt VOR das "Fingerwackeln". Der Hund soll verknüpfen, dass das Signalwort die Handhilfe ansagt. Das mache ich 2-3 Übungseinheiten, dann probiere ich aus, ob der Hund schon auf das Signalwort hin aktiv wird - einfach indem ich mit der Handhilfe etwas abwarte und schaue, wie er reagiert. Zeigt sich der Hund noch unsicher oder reagiert auf das Signalwort allein noch überhaupt nicht, gebe ich die nächsten Übungseinheiten nochmal die Handhilfe zur Unterstützung. Wichtig dabei ist, dass die Handhilfe IMMER nach dem Signalwort kommt. Nie gleichzeitig.

Wenn der Hund auf das Signalwort allein sicher in Grundstellung kommt, geht es mit grossen Hunden weiter mit dem nächsten Schritt. Bei einem kleinen Hund (Wusch bsp.) trainiere ich dann erst mal das Ganze im Stehen (wie gesagt, bis dahin kniend).

Schritt 2: "Absichern" der Grundstellung
Ich mache eigentlich nichts anderes als zunächst mal die Entfernung zu steigern. Bei Schritt 1 stand Hund direkt vor mir. Jetzt kommt langsam immer mehr Entfernung ins Spiel, langsam steigernd auf 4-6 m. Dann beginne ich, die Winkel, aus denen Hund in Grundstellung kommt, zu variieren. Zunächst ja direkt aus der Frontalen, im Laufe des weiteren Trainings aus allen Ecken und Enden, so dass Hund letztendlich in der Lage ist, die Grundstellung selbständig einzunehmen, selbst wenn er 15m entfernt rechts hinter mir steht.

Dabei wird jede gut ausgeführte Grundstellung bestätigt. Schlechte Ausführungen (zu weit weg, schlecht ausgerichtet, ..... ) breche ich mit einem möglichst neutralen "schade"-Signal ab. Allerdings senke ich dann auch die nächsten 2-3 Ausführungen sofort wieder die Anforderungen.

Wichtig ist, dass die Grundstellung für den Hund viel, viel, viel bestätigt wird. Das muss die Position sein, in die Hund unbedingt will, weil es dort einfach nur toll ist - Leckerlie, Spiel, Party.

Schritt 3: Seitwärts, Winkel, Kehrtwendungen
Ich selbst beginne Bewegung zunächst mit Seitwärtsschritten nach rechts. Hund sitzt in GS neben mir, ich mache einen Seitwärtsschritt nach rechts (wie man den macht, ist egal, aber dann immer auf die gleiche Weise, der Hund soll anhand der Bewegung erkennen lernen, was kommt) und rufe den Hund wieder in GS. Je nach Hund nach ein paar Wiederholungen oder nach mehreren Übungseinheiten, versuche ich, den Hund dann gleich in die Seitwärtsbewegung mitzunehmen. Anstatt also zunächst zur Seite zu gehen und dann den Hund mit dem Signalwort in GS zu holen, gebe ich zuerst das Signalwort, mache dann den Seitwärtsschritt und hoffe :P dass Hund mitgeht und sich anschliessend wieder korrekt in GS neben mir ausrichtet.

Klappt das, kommen auf die gleiche Weise zunächst die Winkel, dann die Kehrtwendungen dazu. Auch hier gilt - ob man den Winkel bzw. die Kehrtwendungen mit dem rechten oder dem linken Fuß einleitet, ist durchaus Geschmacksache. Man sollte es jedoch immer auf die gleiche Weise machen. Das erleichtert dem Hund die Arbeit. (und ja, es erfordert auch von uns Menschen einiges an Konzentration, deshalb ist für mich ja prüfungsmässiges Fuß nicht wirklich alltagstauglich, da ich persönlich nicht bereit bin, auf einem normalen Spaziergang derartige Konzentrationsübungen zu machen, mal kurz zum Training ja, aber nicht einfach nur so).

Ich achte übrigens dabei auch schon gleich darauf, dass Hund "richtig" folgt. Also dicht am Bein, Blick zu mir. Andernfalls Abbruch mit dem "schade"-Signal und nochmal das Ganze.

Schritt 4: Angehen / Vorwärtsgehen
wenn man die bisherigen Schritte wirklich sauber und gründlich aufgebaut hat und nicht vor lauter Ungeduld beim Training schlampig geworden ist :twisted: , dann hat Hund jetzt bereits eine sehr genaue Vorstellung davon, was "Fuß" (oder wie auch immer das Signalwort ist) bedeutet - nämlich "dicht links am Bein des HF bleiben und HF anschauen".
Was ich bisher mit dem Seitwärtsgehen, den Winkeln und den Wendungen gemacht habe, kommt jetzt mit der Bewegung nach vorn.

Ich gehe zunächst 1, in Worten EINEN, Schritt nach vorne, rufe Hund in GS nach. Nach ein paar Wiederholungen nehme ich den Hund gleich mit. Auch hier gilt, ob ich mit dem rechten oder dem linken Fuß angehe ist Geschmacksache. ME empfiehlt sich der rechte Fuß, denn dann hat der Hund Zeit sich in Bewegung zu setzen. Korrekterweise geht ja der erste Fuß bereits mit dem Signalwort nach vorn. Und speziell grössere Hunde brauchen einen Tick Zeit, bis sie in Bewegung gesetzt sind - Reaktionszeit eben. Gibt man dem Hund die Chance zu reagieren, indem man auf Signal "Fuß" zunächst den rechten Fuß nach vorn setzt, kann man den Hund anschliessend locker mit dem linken Fuß mitnehmen.

BTW - es ist interessant, dass zwar die meisten erwachsenen HF auf die Frage, ob sie in der Schule waren, mit JA antworten. Aber nur zu häufig nicht in der Lage sind, auf 1 zu zählen. :twisted: :twisted: :twisted: .
Wenn man ihnen sagt, sie sollen 1 Schritt nach vorn gehen, werden da idR 5-10 Schritte daraus :n010: .

Wenn der Hund diesen 1 Schritt sauber und korrekt mitgeht, dann beginne ich langsam die Schrittzahlen zu steigern und dabei immer zu variieren. Bsp: 1S, 1S, 2S, 1S, 3S, 1S, 2S, 3S, 1S
Das Ganze baue ich aus, bis Hund in der Lage ist, 10 Schritte die Position korrekt zu halten. Dann fange ich an, auch Winkel und Kehrtwendungen einzubauen. Zunächst mit 1-2 Schritten Entwicklung, dann immer mehr.
Und dann steigere ich auch die Schrittzahlen geradeaus stärker. Nicht mehr in 1-Schritten, sondern durchaus mal 5-10 Schritte mehr in einer Trainingseinheit. Bsp: 1S, 3S, 2S, 1S, 5S, 3S, 8S, 4S, 3S, 15S, 3S, 4S, 1S

Und auch jetzt - wenn Hund wegschaut, schnüffelt, nachhängt, vorprellt, ...... - breche ich ab und fange die Übung neu an in der GS. Ich hole meine Hund in dem Fall nicht mit dem Signal aus dem Laufen heraus wieder in die richtige Position und bestätige dann. Damit bestätige ich nur, dass es ok ist, zwischendurch mal schlampig zu werden.

Schritt 5: Steigerung der Ablenkung
wobei das nicht wirklich Schritt 5 ist, je nachdem steigere ich die Ablenkung schon zwischendurch. Dann aber nur für die Übungsteile, die Hund schon sicher beherrscht. Also wenn ich prinzipiell gerade daheim am Trainieren von Schritt 3 bin, trainiere ich unter Ablenkung evtl. Schritt 1 und 2.

Und ähnlich mache ich es mit STress, Nervosität usw. Dann trainiere ich nur das, wo ich mir wirklich sicher bin, Hund kann das und bestätige das auch ganz besonders. So dass Hund lernt, dass nichts dabei ist, wenn Frauchen mal etwas fahriger ist, eine schrillere Stimme hat usw.

Ich habe früher auch die übliche Maxime "nur trainieren, wenn man nicht gestresst ist" "gepredigt". Das so lange, bis ich mit Nelchen durch die erste BH-Prüfung gerasselt bin, weil Nele der Meinung war "neee, also mein Frauchen ist heute so völlig anders als sonst, die spinnt ja völlig, da machen wir mal lieber gar nichts" - das gar nichts ist wörtlich zu verstehen. Nele stand auf das Signal "Fuß" hin zwar noch auf. Das war's dann aber auch. Komplette Arbeitsverweigerung. Und je nervöser und zappeliger ich wurde, desto mehr ging sie ins Meiden. Das ist auch der Grund, warum ich bis heute mit ihr nicht in der Lage bin, Prüfungen im Obi oder so zu laufen. Das steckt so richtig fest in uns beiden drin, da geht gar nichts mehr. Ok, erschwerend kam bei ihr hinzu, dass sie zu dem Zeitpunkt auch noch läufig und in ihren Stehtagen war. Und das die Läufigkeit war, nach der sie so richtig mit ihren Gebärmutterproblemen anfing. Schätze mal, sie war da bereits hormonell bedingt schon nicht mehr so richtig fit.
Viele Grüße
Cindy


"Du bist zeitlebens für das verantwortlich, was Du dir vertraut gemacht hast!" (Le petit prince, Antoine de Saint-Exupéry)

wun

Re: Motiviertes Fuß ?

Beitrag von wun »

HUhu Cindy,

vielen Dank!

ICh hab mir das jetzt abgespeichtert und denke, dass ich Satchs Fuß nochmal neu aufbauen werden.
Dann muss ich ja ein neues Wort nehmen, aber in der Prüfung darf ich ja nur Fuß sagen :?
geht dass,dass man dem Hund erst sagen wir "close" beibringt und dann es in "fuß" umwandelt?

LG JUlia

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