Wie lernt man "bleib"???

[Pudeltina]

Und schon die nächste Frage:
Auf Grund dessen, dass meine Hündin permanent an mir klebt und mich auf Schritt und Tritt verfolgt, wurde mir von einigen Forumsmitglieder geraten, Tammy an einem festen Platz abzulegen, wo sie möglichst bleiben soll.
Dieses versuche ich nun seit gestern mit ihr zu üben, funktioniert soweit, dass ich sie in ihr Körbchen bringe, "Platz" sage, wenn sie aufsteht, sage ich nein, und entferne mich vom Wohnzimmer bis zur Küche. Sie hat mich allerdings gut im Blick dabei. Dann warte ich kurz (einige Sekunden), gehe wieder auf sie zu, um Aufhebungswort "lauf" zu sagen, und Leckerli zu geben. Doch vor lauter Freude auf das Leckerli springt sie schon kurz vorher hoch, und ich weiß nun nicht, belohne ich sie für das Bleiben, oder für das aufstehen, da die letzte Aktion ja das aufstehen war.
Keine Ahnung, deshalb meine Bitte an Euch:
Gebt mir bitte Verbesserungsvorschläge! Und berichtet mir, wie Ihr das macht.
Ganz liebe Grüße, Tina

[Cindy]

Zunächst mal, ja, Du bestätigst deinen Hund für's Aufstehen. Nicht für's Liegenbleiben. Es sei denn, Du würdest ein Markersignal für "Das war gut, das wird bestätigt" geben. Sprich, wenn Du bsp. "fein" sagst oder mit dem Clicker arbeitest.

Zum eigentlichen Üben - Du erwartest zuviel und gehst zu schnell zum nächsten Schritt über. Sprich, Du entfernst Dich bereits viel zu weit von deinem Hund und lässt ihn zu lange liegen.

[Andy]

Hallo Tina! Ja, ich schließe mich Cindy an, deine Schritte sind noch etwas zuuu groß. Mache sie kleiner!

Tipp: Du schickst sie auf ihren Platz, sagst "platz" und danach "bleib" (oder "bleib platz"). Das kannst du mit einer Geste noch unterstreichen, indem du beim "bleib platz" (dieses Kommando nehme ich immer) die ausgestreckte Handinnenfläche ihr entgegen streckst. Dann gehst du ein paar Schritte von ihr weg. Du kannst - während sie liegen bleibt - zu ihrer Bestätigung hin und wieder das Kommando "feeeiiin bleib platz" sagen (mit Betonung auf das FEIN). Das ist dann keine Kommandowiederholung. Auf keinen Fall darfst du, während sie liegt, immer wieder "bleib platz" sagen, da sie das verunsichern würde, da sie ja bereits liegt. Sie würde ev. aufstehen, weil sie denkt, das meinst du vielleicht, weil du immer wieder das Kommando gibst.
Bleibt sie sicher liegen, wenn du in der Nähe bist, entferne dich ein kleines Stück weiter. Du kannst sie weiterhin bestätigen, indem du "fein bleib platz" sagst.
Wenn du zu ihr zurück kommst, dann gehe nicht direkt auf sie zu, sondern in einem leichten Bogen (sonst steht sie vorzeitig auf) und stelle dich neben sie. Du sagst in ruhiger (!!) Stimme vielleicht noch einmal "fein bleib platz", damit sie merkt, das es genau das ist, was sie machen sollt(e). Dann sagst du erst "lauf" und belohnst sie dann.
Und jeden Tag ein wenig länger über.

[Pudeltina]

Okay, danke, ich will sie ja nicht überfordern. Habe begriffen.
Ist sowieso unverständlich und unglaublich, was Pudel für eine Auffassungsgabe haben, es fasziniert mich, dass sie soooo schnell lernen.
Dann bis demnächst mal wieder, Gruß, Tina

[Andy]

Okay, danke, ich will sie ja nicht überfordern. Habe begriffen.
Ist sowieso unverständlich und unglaublich, was Pudel für eine Auffassungsgabe haben, es fasziniert mich, dass sie soooo schnell lernen.
Dann bis demnächst mal wieder, Gruß, Tina

[Holly]

Sorry, aber ich find' dieses BLEIB einfach total überflüssig. Wenn ich SITZ sage bleibt der Hund so lange sitzen, bis ich dies 'aufhebe' - bei PLATZ genauso. Ich verstehe den Sinn des BLEIB(s) überhaupt nicht.

Bei mir gibt es nur DU BLEIBST, d.h. der Hund bleibt da, wo ich ihn zurücklasse - im Zimmer, Hauseingang, im Korb etc. Ob er dort liegt, sitzt, einen Knochen kaut oder in der Nase popelt ist mir wurscht. Hauptsache er bleibt AN DIESEM ORT. Und das haben alle meine Hunde sofort kapiert. Wenn ich z.B. zu Klein-Holly im Wohnzimmer sage DU BLEIBST und die Türe schließe bleibt sie dort ohne zu meckern und kehre ich zurück liegt sie im Körbchen oder unterm Sofa oder oder. Ist mir wurscht. Sage ich aber SITZ und verlasse das Wohnzimmer MUSS sie an der STELLE sitzen bleiben - wozu also noch das BLEIB??

[wun]

@Holly:

Im Prinzip hast du ja recht, es ist überflüssig, aber ich finde es als Überbrückung zum "sitzen bleiben, solange ich es sage" durchaus legitim erstmal das Kommado mit einem "bleib" zu verstärken.

[Andy]

Sorry, aber ich find' dieses BLEIB einfach total überflüssig. Wenn ich SITZ sage bleibt der Hund so lange sitzen, bis ich dies 'aufhebe' - bei PLATZ genauso. Ich verstehe den Sinn des BLEIB(s) überhaupt nicht.

Bei mir gibt es nur DU BLEIBST, d.h. der Hund bleibt da, wo ich ihn zurücklasse - im Zimmer, Hauseingang, im Korb etc. Ob er dort liegt, sitzt, einen Knochen kaut oder in der Nase popelt ist mir wurscht. Hauptsache er bleibt AN DIESEM ORT. Und das haben alle meine Hunde sofort kapiert. Wenn ich z.B. zu Klein-Holly im Wohnzimmer sage DU BLEIBST und die Türe schließe bleibt sie dort ohne zu meckern und kehre ich zurück liegt sie im Körbchen oder unterm Sofa oder oder. Ist mir wurscht. Sage ich aber SITZ und verlasse das Wohnzimmer MUSS sie an der STELLE sitzen bleiben - wozu also noch das BLEIB??

Der Unterschied kommt aus dem Hundesport: aus dem "normalen" Platz kannst du abrufen, aus dem "bleib platz" ruft man den Hund grundsätzlich nicht ab, sondern holt ihn ab. Das ist im Grunde genommen der Unterschied. Es kommt also darauf an, wie man mit dem Hund arbeiten möchte. Man kann natürlich das "bleib" auch weglassen, ich benutze es sehr gerne als ein zusätzliches Hörzeichen.

[Cindy]

solange ich es sage" durchaus legitim erstmal das Kommado mit einem "bleib" zu verstärken.

aber Hund muss ja auch erst mal lernen, was "bleib" bedeutet. Genauso wie Hund erst mal lernen muss, dass "bleib" bedeutet, er soll auf dem zugewiesenen Platz sitzen oder liegen bleiben, kann Hund das gleich auch mit dem richtigen Signal lernen.

Das "bleib" ist nur eine Krücke für uns Menschen, weil wir denken, Hund braucht das. Fakt ist, dass Hund das überhaupt nicht braucht, wenn man es ihm nicht angewöhnt.

@Andy

der Witz ist, im Hundesport, zumindest im VPG/BH Bereich, darf man das "bleib" in den Prüfungen nicht mal verwenden. Also genaugenommen völlig unsinnig und nutzlos.

Und wegen des liegenbleibens oder abrufens - das ist Hund völlig egal, wenn er gut ausgebildet wurde. Denn dann hat Hund gelernt, dass "Sitz" "Sitz" und "Platz" "Platz" heisst bis dann ein anderes Signal kommt.
Kann mich noch gut daran erinnern welche "Herzkasper" es ausgelöst hat, als ich es wagte, meine BH-Teams die Hunde aus dem Sitz abrufen zu lassen oder den Hund aus der Entfernung in der Ablage mit Ballwurf zu bestätigen. Unsere VPG-Garde ist nahezu geschlossen aus den Latschen gekippt

[Pudeltina]

Hallo Cindy,
Du meinst also, wenn ich zum Hund Sitz sage, hat er so lange zu sitzen, bis er ein anderes Kommando hört? Das wäre ja super, wenn das klappen würde, aber wie bringt man ihm das bei?
Ich habe am Anfang nicht gewusst, dass man irgendwelche Kommandos auch wieder auflösen muss. Was mache ich also, wenn ich Sitz sage, Tammy sich dann hinsetzt, um auch gleich (nach Erhalt von Leckerli) wieder aufzustehen.
Leider habe ich von Hundesport nicht die geringste Ahnung, hi hi, von Hundeerziehung auch nicht (erster Hund) aber ich übe fleißig, und hoffe es irgendwann in Griff zu kriegen.
Gruß. Tina
Was ist BH-Team und VPG-Garde? Habe ich beides noch nie gehört.

[violett]

Hallo Tina!
Das "gleich wieder aufstehen" kannst du mit mehreren Lecker verhindern.Ich hatte das Problem auch mal beim herankommen. Gib deinem Hund eins fürs sitzenbleiben und dann superschnell noch eines hinterher. Gut wäre natürlich, wenn er nicht zwischendurch aufsteht,also schnell sein Nicht dass er denkt, er muss aufstehen,um lecker zu kriegen. Ich arbeite bei sowas gerne mit dem klicker. Also solange er sitzt gibt es lecker am laufenden Band- steht er auf, dann nicht. Dann nochmal von vorne anfangen.
Die vielen Lecker kannst du nach ner Zeit abbauen. Mal gibt´s nur noch eins,mal keines und mal zwei. Aber erstmal muss der Hund begreifen, dass sitzenbleiben toll ist Dann bleibt er immer sitzen, denn es könnten ja noch lecker nachkommen.

Ich hoffe, ich habe mich verständlich ausgedrückt, ist immer so schwer,es in Worte zu fassen...

[Pudeltina]

Dann musst du konsequent(er) sein. Wenn du ihr einen Platz, der ausreichend groß und bequem ist, zugewiesen hast, dann hat sie dort zu oiegen, bis du ihr ein "Auflösungskommando" zum Aufstehen gibst. Das ist klar, dass sie sich nur kurz hinlegt, um dann gleich wieder aufzustehen, um ihren Willen/Kopf durchzusetzen. Gib' ihr das Kommando "bleib" (als Beispiel), wenn du sie auf ihren Platz gebracht hast. Dort kann sie dann "machen, was sie will", Hauptsache, sie bleibt auf ihren Platz. Sie kann sie meinetwegen wälzen, sitzen, liegen, stehen, aber sie hat dort zu bleiben. Das kann sie schnell lernen, aber du musst da konsequent bleiben (das kann echt Nerven kosten) und sie immer wieder energisch auf ihren Platz zurückbringen und ihr dann erneut mit Nachdruck das Kommando "bleib" geben. Sie sollte dort allerdings auch irgend etwas zum Beschäftigen haben. Und sie bleibt dort ja auch nicht 5 Stunden liegen....es geht ja hier eher um Zeiträume von ein bis zwei Stunden.
Am Anfang würde ich sie vielleicht fünf Minuten dort auf dem Platz lassen, dann Auflösungskommando (immer natürlich dasselbe), kurzes Spiel als Belohnung (sie braucht nicht immer ein Leckerli zu bekommen) und dann wieder auf den Platz. Nach und nach verlängerst du die Zeiten.

Okay, das hört sich immer so leicht an, aber das bedeutet ja, dass ich sie ständig im Auge behalten muss, um zu reagieren, wenn sie den Platz verlässt. Im Büro geht das auf keinen Fall, zu Hause könnte ich ja mehrere kurze Trainingseinheiten durchführen. Leider habe ich das Gefühl, dass ich viel zu ungeduldig bin, oder einfach zu unfähig. Mir ist es echt ein Rätsel, wie man es schafft, dass der Hund längere Zeit da bleibt, wo er soll. Dann wäre ich ja stundenlang beschäftigt, sie zu korrigieren. Irgendwie demotivierend Lernt man sowas vielleicht in der Hundeschule?

[Andy]

Dann musst du konsequent(er) sein. Wenn du ihr einen Platz, der ausreichend groß und bequem ist, zugewiesen hast, dann hat sie dort zu oiegen, bis du ihr ein "Auflösungskommando" zum Aufstehen gibst. Das ist klar, dass sie sich nur kurz hinlegt, um dann gleich wieder aufzustehen, um ihren Willen/Kopf durchzusetzen. Gib' ihr das Kommando "bleib" (als Beispiel), wenn du sie auf ihren Platz gebracht hast. Dort kann sie dann "machen, was sie will", Hauptsache, sie bleibt auf ihren Platz. Sie kann sie meinetwegen wälzen, sitzen, liegen, stehen, aber sie hat dort zu bleiben. Das kann sie schnell lernen, aber du musst da konsequent bleiben (das kann echt Nerven kosten) und sie immer wieder energisch auf ihren Platz zurückbringen und ihr dann erneut mit Nachdruck das Kommando "bleib" geben. Sie sollte dort allerdings auch irgend etwas zum Beschäftigen haben. Und sie bleibt dort ja auch nicht 5 Stunden liegen....es geht ja hier eher um Zeiträume von ein bis zwei Stunden.
Am Anfang würde ich sie vielleicht fünf Minuten dort auf dem Platz lassen, dann Auflösungskommando (immer natürlich dasselbe), kurzes Spiel als Belohnung (sie braucht nicht immer ein Leckerli zu bekommen) und dann wieder auf den Platz. Nach und nach verlängerst du die Zeiten.

Okay, das hört sich immer so leicht an, aber das bedeutet ja, dass ich sie ständig im Auge behalten muss, um zu reagieren, wenn sie den Platz verlässt. Im Büro geht das auf keinen Fall, zu Hause könnte ich ja mehrere kurze Trainingseinheiten durchführen. Leider habe ich das Gefühl, dass ich viel zu ungeduldig bin, oder einfach zu unfähig. Mir ist es echt ein Rätsel, wie man es schafft, dass der Hund längere Zeit da bleibt, wo er soll. Dann wäre ich ja stundenlang beschäftigt, sie zu korrigieren. Irgendwie demotivierend Lernt man sowas vielleicht in der Hundeschule?

Wie ich es schon geschrieben habe, du musst natürlich in kleinen Schritten voran gehen. Es macht ja nun keinen Sinn, wenn dein Hund "stundenlang" auf dem Platz liegen soll, wenn er es noch gar nicht kann......

Du musst kleinschrittig vorgehen: erst einmal muss der Platz, die Decke o.ä. groß genug sein, dass sich dein Hund da letztendlich auch eine Weile aufhalten kann ohne dann alle Knochen weh tun.....
Du fängst immer mit wenigen Minuten oder auch nur einer Minute an und bringst sie immer wieder auf ihren Platz zurück, wenn sie aufsteht. Dazu sagst du ihr immer dasselbe Kommando. Vielleicht klappt es zunächst auch nur ein paar Sekunden. Dann ist es eben so. Du steigerst das dann täglich, bis du eine gewisse Zeitspanne zusammen hast. In der Zeit, in der sie da auf ihrem Platz ist, braucht sie nicht unbedingt da zu liegen, sie kann auch stehen, sitzen oder Purzelbäume schlagen.... Hauptsache sie bleibt dort!

Wichtig ist, dass du täglich mit Tammy übst: das auf dem Platzbleiben, eine Weile Sitzmachen, Platz, etwas bei Fuß gehen oder sonst etwas. Sonst wirst du es etwas schwer mit ihr haben, weil sie dir immer wieder auf der Nase herumtapst, vor allem immer dann, wenn du es am wenigsten gebrauchen kannst. Tammy müsste jetzt so fast 6 Monate alt sein, da kannst du auch schon etwas von ihr verlangen. Fordere sie vor allem mit kleinen Gehorsamsübungen. Täglich ein paar Minuten, nicht länger, das reicht schon.

[Kess]

Da bist du nicht die einzigste mit der Ungeduld.
Bloß gut das Anthony schnell begreift.
Das bleib kann er zwar schon,aber wir müssen es noch richtig festigen.

[Pudeltina]

Danke für die Antworten.

Kleine Fortschritte machen wir ja, sie macht ja Sitz und Platz, aber ich vergesse immer das mit dem Auflösen.
Wenn sie zum Beispiel im Körbchen sitzt, ich "bleib" sage, und die Türe zu mache, damit ich z. Bsp. auf´s WC kann, dann sitzt sie nach wie vor dort, wenn ich zurück komme. Lasse ich die Tür auf, verlässt sie den Platz, sobald sie mich nicht mehr sieht.
Wahrscheinlich liegt es echt an mangelnder Konsequenz, aber wir arbeiten daran. Heute habe ich sie öfter zurück getragen(laufen soll sie ja noch nicht), das hat gut funktioniert. Vor ihrem Unfall konnte sie Fuß gehen, aber seitdem haben wir dieses ja nicht mehr üben können. Aber sobald sie gesund ist, werden wir das wieder auffrischen, da bin ich eigentlich schon optimistisch, dass sie es gleich wieder macht, denn an Auffassungsgabe mangelt es ihr überhaupt nicht.
Sie war am 31.März 5 Monate alt, ich glaube schon, dass wir das früher oder später in Griff kriegen. Trotz allem bin ich der Meinung, dass der Hund immer so gut ist, wie sein Lehrer. Also muss ich mein Verhalten nochmal überprüfen und ändern und an meiner Konsequenz arbeiten. Manchmal fehlt es mir an Eigenmotivation, deshalb bin ich froh darüber, dass es euch gibt! Das kann einen schon richtig aufbauen