Verträglichkeit mit Artgenossen - was kann man als Zweibeiner dazu beitragen?

Alles rund um die Erziehung.
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Isi
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Re: Verträglichkeit mit Artgenossen - was kann man als Zweibeiner dazu beitragen?

Beitrag von Isi »

Was man noch tun kann: Eine gute Leinenführigkeit trainieren.
Wenn ein Hund in der Leine hängt, ist er oft so erregt, dass die Gefahr groß ist, dass er sich einem anderen Hund unangemessen nähert oder auch selbst einen draufkriegt.

Auch kann ich mich als Halterin in Hundekommunikation schlau machen und lernen zu erkennen, wie ein Hund aussieht, der keinen Kontakt möchte, wo ein Kontakt abgeraten ist. Sowohl der eigne Hunde als auch der andere sendet ja körpersprachliche Zeichen.

Grundsätzlich macht Freilauf mit Platz drumrum Hundebegegnungen so viel einfacher.
Mir wäre sehr lieb, wenn sich alle an das in Hundeschulen meist gelehrte "Kein Kontakt an der Leine" halten würden!


Und jeder Hund sollte Freunde haben, sollte muttersprachlich kommunizieren (lernen können), gerade wenn sie jung sind und das gemeinsame Spielinteresse haben oder auch lernen, sich von anderen (dann Althunden) in die Schranken weisen zu lassen. Immer schön beobachtet von den Halter:innen, dass alle fair sind, keiner gemobbt wird, auch zusammen Pause gemacht wird usw. Ich finde feste Freundschaften/regelmäßige Kontakte goldwert!
...mit Großpudel Greta *11.5.21 an der Seite und Joy im Herzen.
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Sammy-Jo
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Re: Verträglichkeit mit Artgenossen - was kann man als Zweibeiner dazu beitragen?

Beitrag von Sammy-Jo »

Sorry, das sind für mich Wunschvorstellungen… ich sehe hier soviele ignorante Leute, die nur an sich denken, die ihre Hunde überall laufen lassen und sich an nichts halten 👎 heute wieder, Naturschutzgebiet meine beiden an der Leine und eine mit Groenandel oder so, lose, der auf uns zu kam und die nix gesagt, ich: können Sie mal zurück rufen, hat sie versucht, aber nix. Ich Video gemacht und die angeschnauzt, aber 0 Reaktion, einfach weiter gelaufen ohne sich zu kümmern 👎
Und Jesse mag nicht jeder Rüden … na super…

Für mich ist es wichtig mit meinen Hunden klar zu kommen und sie zu verstehen, das ist die Hauptsache 👍 und ich muss nicht die Straßenseite wechseln, habe aber Verständnis dafür 👍
Liebe Grüße Susanne mit KP „Jotti“ (*01.11.12) und CCD hhl „Jesse“ (*22.08.21), ZP „Sammy-Jo“ (18.3.2005-17.2.2021) und DP „Ingo“(22.7.1996-19.9.2010) im ♥️en

Ewoks
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Re: Verträglichkeit mit Artgenossen - was kann man als Zweibeiner dazu beitragen?

Beitrag von Ewoks »

Ich muss mal noch dazu sagen, dass die Leute vor mir davon laufen, ich habe meine 2 im Wald an der Flexi und nehme sie zu mir, wenn Hunde entgegen kommen. Daher versteh ich das echt nicht.

An der Leine gibt es so gut wie nie Kontakt, Boo hat sogar auf der Wiese gelernt, wenn ich "Leine" sage, dann geht er nicht zu dem Hund hin, Lia ist an den anderen Hunden sowieso nicht interessiert.

Dann mal an die ,die auch um alle anderen einen Bogen machen, nehmt ihr eure Hunde dann nie irgendwo mit hin? Das wäre jetzt für mich keine Option, meine gehen dahin, wo ich hingehe. Und wenn sie wo nicht hin dürfen, dann geh ich da nicht hin .

Und Isi, wenn du meine Posts nicht magst, dann ignorier mich einfach, ich hab geschrieben wie ich meine Hunde von klein auf erziehe, und dann darf ich
mich ja auch wohl freuen über so einen Ausflug.
Liebe Grüße
Andrea

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Hauptstadtpudel
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Re: Verträglichkeit mit Artgenossen - was kann man als Zweibeiner dazu beitragen?

Beitrag von Hauptstadtpudel »

Ich denke, vieles ist im Hund "drin", also ob er Kontakt mit fremden Hunden wünscht oder auf seine Individualdistanz pocht und auch wie groß diese ist.
Das ist einfach Wesensart.

Aber wie er mit seinen angeborenen Vorlieben auf andere Hunde reagiert und interagiert, das hat schon mit seiner Sozialisation zu tun.
Zur Sozialisation gehört für mich, dass der Hund mit etlichen Artgenossen unterschiedlichster Erscheinung und Wesensart seine Erfahrungen machen kann. Die Hundesprache lernt und inzwischen leider auch lernt, dass nicht alle Hunde sie beherrschen.

Für die Begleitung des Welpen heißt das für mich, dass ich alles dafür tue, dass er anfangs viele positive Erfahrungen macht.
In der Realität heißt das ausgewählte Kontakte, Qualität geht da über Quantität.
Ich glaube Jella hat hier in den ersten zwei Wochen keinen Kontakt mit anderen Hunden gehabt, es begegnete uns einfach nichts Passendes, zu groß und ungestüm war meist der Ausschlussgrund.
Ich habe sie anfangs sehr beschützt und geschaut, wie viel sie sich selber traut. Auch aus der Erfahrung mit Bolle, wo ich einiges falsch gemacht habe.

Irgendwann beginnt natürlich auch der Ernst des Lebens, die mitunter deutliche Hundesprache muss ja auch gelernt werden.
Wenn man selber nervt, gibt es eins auf Mütze.
Und das sollte man auch nicht verpassen, weil das beim Junghund später viel anstrengender für alle Beteiligten wird.

Das war bei Jella der Moment, wo sie bißchen frech gegenüber anderen Hunden wurde. Da habe ich Maßregelung auch zugelassen, aber sie weiterhin immer beschützt, wenn sie meine Hilfe suchte.
Orientierung ist für mich immer dabei die Reaktion des "Opfers", geht nach kurzem Gequietsche, die Rute gleich wieder hoch und es wird der nächste Versuch gestartet, ist der Welpe nicht wirklich beeindruckt oder gehört zu der robusteren Sorte. Dann brauch ich auch nicht weiter beschützen, "wer sich in Gefahr begibt"...

Mit Welpen habe ich sie spielen lassen, nicht weil sie dabei so viel sozial lernte, aber weil das Spiel andere wichtige Dinge fördert.
Aber noch mehr habe ich mit ihr auf der Hundewiese gespielt, während die anderen Hunde tobten.
Denn auf der einen Seite macht Unverträglichkeit das Leben am anderen Ende der Leine unentspannt, zum anderen ist ein Hund, der nichts toller und aufregender findet als andere Hunde, auch kein reines Vergnügen.

Ich finde Hündinnen deutlich seltener schwierig mit Artgenossen, als Rüden.
Wobei, was heißt schwierig (?), oft wird die Aggression, die zur Hundesprache gehört schon als problematisch empfunden. Ein intensives Rüdengespräch kann einen schon beeindrucken und ist dabei immernoch ein Gespräch.
Die Situation macht es dann oft erst problematisch (die Leine, der eingeschränkte Raum).

Bei einem Rüden würde ich sehr darauf bedacht sein, dass er so früh wie möglich (und regelmäßig) mit erwachsenen, souveränen Rüden Kontakt hat.
Leider sind die nun auch nicht gerade dicht gestreut. Aber ich halte das für enorm hilfreich.
Und Hündinnen, die gut Bescheid geben, sind in der Pubertät auch Gold wert. Lieber eins zu oft auf Mütze beim Annäherungsversuch, als so einen aufdringlichen Rüden nicht zu stoppen. Höflichkeit können die Jungs durchaus lernen.

Ich hatte es bei Jella viel leichter, weil ich durch die Probleme mit Bolle notgedrungen sehr viel über die Körpersprache von Hunden gelernt habe.
Das hat mir enorm geholfen, Situationen besser einzuschätzen.

Und das ist auch die Krux als Ersthundehalter, um seinen Hund zu beschützen, muss man andere Hunde gut einschätzen können, das ist mir bei Bolle nicht gut gelungen.
Seine Abneigung gegen gleichgeschlechtliche Artgenossen war sicherlich Teil seines Wesens, aber zum Teil auch Ergebnis meiner fehlenden Erfahrung als Ersthundehalterin und meines damaligen Verhältnisses zur Aggression beim Hund.


Sozialisation ist das eine, sie ist sehr wichtig und da sollte man wenig stören (nachdem man entschieden hat, welche Situationen man zulässt).
Erziehung ist das andere, z.B. dass der Hund lernt, sich an mir zu orientieren, wenn man an anderen Hunden vorbei läuft. Bei diesem Beispiel macht eine gute Sozialisation die Erziehung aber eindeutig leichter und so greift dann beides im Alltag ineinander.

Sorry, ewig langer Text, aber ich finde das Thema so wichtig.
Liebe Grüße von Katja mit Bolle im Herzen & Jella an meiner Seite

Rohana
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Re: Verträglichkeit mit Artgenossen - was kann man als Zweibeiner dazu beitragen?

Beitrag von Rohana »

Ja, dem stimm ich so gern zu.
Ich erleb das ja gerade wieder mit Shari. Sie war in der Welpenstunde zuerst sehr beeindruckt und da hat sie von mir auch viel Schutz bekommen und die Zeit, die sie brauchte, um zu verarbeiten, dass es Hunde gibt, die anders aussehen, sich anders benehmen als Border, die größer, kleiner, wuscheliger, lauter,.... sind.
Dann wurde sie irgendwann mutiger und da begann sie dann sehr intensiv, andere hüten zu wollen. Das habe ich schnell und sehr konsequent unterbunden. Das ist natürlich ein großes Thema bei den Bordern und ich war sehr dankbar, dass ich das bei anderen Hunden aus dem Verein/Freundeskreis schon sehen und lernen durfte.
Als das dann einigermaßen durch war, war sie in der Welpenstunde angekommen und konnte dort wirklich spielen, mit den anderen Welpen verschiedenster Rassen. Das schöne war, dass sie einfach ein bisschen länger in der Welpenstunde bleiben durfte, weil es gerade so gut lief und sie dort so sehr profitieren konnte. Da ist bei uns im Verein nix in Stein gemeißelt, sondern wird an das jeweilige Team angepasst.

Hier in der Bretagne lernt sie gerade andere Dinge. Hier hat man es mit einem frei laufenden Hund deutlich einfacher als daheim. Viel weniger Leute haben damit ein Problem. Und so läuft Shari hier fast nur frei und lernt, Leute trotzdem in Ruhe zu lassen und nicht unerlaubt zu anderen Hunden zu laufen. Daheim fehlt mir da oft die Traute, weil ich den Ärger scheue, den es unweigerlich gibt, wenn es denn doch mal schief geht (und das kann man, insbesondere bei einem so jungen Hund, ja nie zu 100% sagen). Heute blieb sie brav bei uns während keine 10 Schritte hinter uns eine Gruppe Leute mit angeleintem Aussie vorbeilief.
Dann kamen wir an einem Garten vorbei (der lag gut ein Stockwerk höher als der Weg), aus dem zwei Jagdhunde rauskläfften. Die zwei eskalierten am Zaun total, aber mit freundlichem Ton. Shari versuchte, über den Kanal zu den Hunden zu springen ... und sprang zu kurz in den Kanal, aus dem sie an dieser Stelle nur rauskam, weil mein Mann das Geschirr zu fassen bekam. Auch so kann man lernen als kleiner Hunde :wink: :lol: .
Liebe Grüße von
Christiane, Mika und Shari

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jojojojobounty
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Re: Verträglichkeit mit Artgenossen - was kann man als Zweibeiner dazu beitragen?

Beitrag von jojojojobounty »

@Ewoks:

Emil ist auch ein Immer-Dabei-Hund. Man sieht es ganz gut in seinem Thread. Baumarkt, Geburtstagsfeier, Pudeltreff, Reisen, Hotels, Stadt, Bahnhof, …


Dennoch gehen wir gerne Bögen (klein) und dennoch gehen wir auch mal beiseite ins Unterholz oder drehen auch mal um. Lieber lasse ich eine Begegnung nicht zu, als dass es eine schlechte Begegnung ist, wenn ich es so erkenne und in der Hand habe.
Übrigens auch heute morgen, als uns ein Aussie stierend entgegenkam und ich merkte, dass wir mit Emil nicht so cool vorbeikommen, wie wir es eigentlich handhaben.

(Und gerade wenn viel los ist, sind Hunde egal also ists bei Unternehmungen noch problemloser ;) )

Mach dir keine Sorgen um die Bögen-Gänger und Umdreher ;)
Liebe Grüße von Johanna🧍🏼‍♀️mit Großpudel Emil 🐩

“Ein Leben ohne Pudel ist wie ein Sommer ohne Sonne! Geht gar nicht!“

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Tanja aus Haan
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Re: Verträglichkeit mit Artgenossen - was kann man als Zweibeiner dazu beitragen?

Beitrag von Tanja aus Haan »

Für einen umfangreicheren Beitrag müsste ich mich (daheim) erstmal sortieren.

Nox hat uns gelehrt, dass auch Starren (und auch Hinlegen) Mittel der Wahl sein KANN und nicht bedeutet, dass die Begegnung "schlecht" laufen muss.

Auch lehrt er uns immer wieder (im Nachhinein), dass ein aus unserer Sicht "Drüber" gerechtfertigt sein kann (um nicht zu sagen ist).
Viele Grüße aus dem Rheinland
Tanja mit GP Nox (*3.10.18) und Helga (*14.3.14)

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Pusteblume488
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Re: Verträglichkeit mit Artgenossen - was kann man als Zweibeiner dazu beitragen?

Beitrag von Pusteblume488 »

Kleine oder angedeutete Bogen laufen ist übrigens bei Hundebegegnungen höflich. Gerade im Freilauf sieht man dass unsere Hunde dass oft bei Annäherung machen. Ich glaube Rohanna, hat dass schon geschrieben, aber der Tipp ist echt Gold wert.

Ich muss sagen ich bin echt unsicher bei dem Thema, weil bei meinen Eltern unsere Hündin sehr viel frei unterwegs war, und wir immer wieder ganz unerwartet Hundebesuch bei uns auf dem Grundstück hatten.(Ist halt abseits der Stadt, mehrere Kilometer bis zum nächsten Nachbar in alle Richtungen, und halt mitten im Wald, und ich meine wirklich mitten im Wald)

Da kamen Hunde von Wanderern plötzlich auf uns zu, da gab es einen Jagdhund der sich regelmäßig von der Treibjagd absetzte und bei uns auf der Terrasse wartet bis er abgeholt wurde (ja die Nummer vom Besitzer haben wir beim 2x am Brett hängen lassen), wir hatten den lieben Tell (der Hund vom besten Freund meines Opas) der einfach so gute 5km alleine durch den Wald zu uns kam. Insgesamt tatsächlich meisten nette Hunde, und unsere Hündin hat die Situationen immer gut und meist freundlich bewältigt.

Ich bin allerdings bis heute am überlegen ob, genau diese unbeabsichtigten und unbeaufsichtigten Hundekontakte mehr prägen. Ich denk da gerade auch an die Hunde die im Urlaub in Italien und Spanien, öfter frei rumgelaufen sind und oft echt nette Zeitgenossen waren. Klingt jetzt doof aber gerade bei den, nennen wir sie Freigänger, hat es wirklich selten problematische Hunde oder täuscht das?

Ist es eine gewagte These zu sagen, an der Leine Hundekontakte zuzulassen beeinflusst die Hunde tendenziell eher negativ?

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Isi
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Re: Verträglichkeit mit Artgenossen - was kann man als Zweibeiner dazu beitragen?

Beitrag von Isi »

Nee, das ist so und damit nicht zu gewagt, es zu behaupten ;-)
Die Kommunikation an der Leine ist eingeschränkt und gerät deshalb schnell(er) in eine Eskalation. Der angeleinte Hund kann nicht so ausweichen oder handeln, wie er eigentlich will oder es bräuchte.
Deshalb lehren ja die meisten Hundeschulen „kein Kontskt an der Leine“.
Deshalb machen viele Hundehalter:innen ihren Hund von der Leine ab (oder lassen diese fallen), wenn ein unangeleinter Hund ankommt.

Nur: Es können nicht alle Hunde immer und überall freilaufen. Begegnungen mit angeleinten Hunden gehören für die meisten zum Alltag.
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Pudeljungs
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Re: Verträglichkeit mit Artgenossen - was kann man als Zweibeiner dazu beitragen?

Beitrag von Pudeljungs »

In den Städten ist in der Regel überall Leinenzwang. Da kannst du nur Bögen läufen und momentan hat gefühlt jeder 2. Nachbar einen Hund und der Boom ist noch nicht vorbei. Das ist oft Stress für die Hunde. Ich kenne auch andere Zeiten. Da traf man sich bei uns im Park mit den Hunde und alle haben sich verstanden. Das ist bei der Masse an Hunden derzeit nicht möglich.

Pudeljungs
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Re: Verträglichkeit mit Artgenossen - was kann man als Zweibeiner dazu beitragen?

Beitrag von Pudeljungs »

Ich war vor Jahren mal mit unseren beiden im örtlichen Pudelclub. Dort saßen die Damen bei Kaffee und Kuchen und ihre Pudel und auch andere Rassen tobten wild übers Gelände. Eine "Kampftöle" war dabei. Stürzte sich gleich auf meinen damals noch Jungspund Ulli. Frauchen saß nur da und guckte doof. Auch beim Training war dieser Pudel sehr aggressiv. Das hat uns den Spaß dort verdorben. Wenn die Halter ihre Hunde nach dem Motto handeln: "die machen das schon unter sich aus", dann kann man nur flüchten. Wir sind dort nie wieder hingegangen. Die mussten dort alle ohne Leine rumlaufen. Mein Ulli rannte nur noch zum Tor wollte raus.

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Isi
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Re: Verträglichkeit mit Artgenossen - was kann man als Zweibeiner dazu beitragen?

Beitrag von Isi »

Ewoks hat geschrieben:
Mo Sep 25, 2023 10:17 pm
(...)
Und Isi, wenn du meine Posts nicht magst, dann ignorier mich einfach, ich hab geschrieben wie ich meine Hunde von klein auf erziehe, und dann darf ich
mich ja auch wohl freuen über so einen Ausflug.
Bitte nicht verallgemeinern und nicht persönlich nehmen. Ich bezog mich auf einen konkreten Inhalt, eine Aussage von dir, nicht auf dich als Person oder auf alle deine Posts.
Für mich klang bei dir an, dass du es besser machst als andere Hundehalter:innen, die es falsch machen, weil sie Bögen laufen oder ins Unterholz ausweichen. Das sehe ich halt anders und habe es kritisch kommentiert. Für Austausch ist ein Forum in meinen Augen ja auch da :)
Wenn es für dich und deine Hunde gut klappt, ist doch super!


Eine Situation, in der man sich eine Leinenaggression regelrecht anerziehen kann ist für mich, wenn jemand seinen keifenden Hund an meinen ranlassen will, extra die Leine dafür ausfährt, gerne dabei sagend: "Der hört auf zu Kläffen, wenn er randarf!" Wenn ich das ein paar Mal zulasse, hat mein Hund vermutlich auch keinen Bock mehr, sich so anmachen zu lassen und wird frühzeitig ein "No!" aussenden.
- Manchmal raff ich echt nicht, was in den Leuten vorgeht. Ich hatte diese Situation hier in der Stadt schon mehrfach, stets waren es kleine, wütend keifende Hunde - und Greta ist immerhin 60cm hoch. Die Leute sind immer davon ausgegangen, dass Greta sich reaktionslos anpöbeln lässt. Weil sie wie ein Schaf aussieht?

Für mich ist zur Grundregel geworden: Hunde in einer hohen Erregungslage sollen erstmal ihr Mütchen abkühlen, bevor Kontakt sinnvoll ist. Aus der hohen Erregungslage heraus geschieht zu schnell Mist.
Deshalb lässt man die Hunde beim Ableiten ja auch normalerweise absitzen und gibt sie extra frei, damit sie aus der Ruhe kommend aufeinander treffen.
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Re: Verträglichkeit mit Artgenossen - was kann man als Zweibeiner dazu beitragen?

Beitrag von Iska »

Isi hat geschrieben:
Di Sep 26, 2023 9:06 am
Für mich klang bei dir an, dass du es besser machst als andere Hundehalter:innen, die es falsch machen, weil sie Bögen laufen oder ins Unterholz ausweichen.
Ja, so klang es für mich leider auch.

Birgit - das ist das Problem mit dem "hellen netten Lockenhund"... das ging mir mit Fani genau so. Mit Iska hatte ich solche Begegnungen fast nie... wahrscheinlich aus Gründen 8)

Ich bin ja auch Bogenläufer und gehe, speziell Anstarrern, durchaus aus dem Weg; zudem es deren Menschen sehr oft gar nicht mitbekommen (und manchen ist es auch wurscht), daß ihr Hund fixiert.

Überhaupt keine Begegnung an der Leine wird man, bei der hohen Hundedichte, die wir hier haben, leider nicht hinbekommen. Und einfach "Leinen los" ist aufgrund des Verkehrs und der vielen Mitmenschen auch keine Option.
viele Grüße
Sybille mit Morris; Fani Flausch, Paule, Olli & Iska im Herzen

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Rohana
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Re: Verträglichkeit mit Artgenossen - was kann man als Zweibeiner dazu beitragen?

Beitrag von Rohana »

Isi hat geschrieben:
Di Sep 26, 2023 9:06 am
Eine Situation, in der man sich eine Leinenaggression regelrecht anerziehen kann ist für mich, wenn jemand seinen keifenden Hund an meinen ranlassen will, extra die Leine dafür ausfährt, gerne dabei sagend: "Der hört auf zu Kläffen, wenn er randarf!" Wenn ich das ein paar Mal zulasse, hat mein Hund vermutlich auch keinen Bock mehr, sich so anmachen zu lassen und wird frühzeitig ein "No!" aussenden.
- Manchmal raff ich echt nicht, was in den Leuten vorgeht. Ich hatte diese Situation hier in der Stadt schon mehrfach, stets waren es kleine, wütend keifende Hunde - und Greta ist immerhin 60cm hoch. Die Leute sind immer davon ausgegangen, dass Greta sich reaktionslos anpöbeln lässt. Weil sie wie ein Schaf aussieht?
Oh, mit Padge hatte ich das auch immer mal wieder - und wenn ich ihn abgeleint hätte, hätte der Kleine echt Pech gehabt :roll: . Da waren Leute dabei, die mir allen Ernstes erklärt haben 'Mein Kleiner macht doch gar nichts, der kläfft bloß.' Als wenn es 'nichts' wäre, wenn ich jemanden massiv verbal anpöble - es ist erst was wenn ich die Faust ausfahre?? :bekloppt:
Isi hat geschrieben:
Di Sep 26, 2023 9:06 am
Für mich ist zur Grundregel geworden: Hunde in einer hohen Erregungslage sollen erstmal ihr Mütchen abkühlen, bevor Kontakt sinnvoll ist. Aus der hohen Erregungslage heraus geschieht zu schnell Mist.
Deshalb lässt man die Hunde beim Ableiten ja auch normalerweise absitzen und gibt sie extra frei, damit sie aus der Ruhe kommend aufeinander treffen.
Ich mag es, mit den Hunden erstmal ein Weilchen nebeneinander angeleint zu laufen. Wenn dann alle sich so auf Distanz ein wenig aneinander gewöhnt haben, gegenseitig die Markierstellen beschnuppern konnten, ... dann geht es beim Kontakt im Freilauf i.d.R. viel besser oder man merkt vorher schon, dass diese zwei einfach nicht gut miteinander können.
Liebe Grüße von
Christiane, Mika und Shari

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Sammy-Jo
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Re: Verträglichkeit mit Artgenossen - was kann man als Zweibeiner dazu beitragen?

Beitrag von Sammy-Jo »

Da gebe ich dir recht Rohana,
als wir unseren 1. Hund , Deutschen Pinscher Ingo, hatten, haben wir direkt ein Pärchen kennen gelernt, die auch einen DP im gleichen Alter hatten. Wir sind dann auch direkt und sofort ohne langes Gerede an der Leine los spaziert. Irgendwann konnten wir sie dann losmachen. Das wäre sonst sofort eskaliert und das ging von Ingo aus, der hat sich anfangs immer tierisch aufgeregt. Die 2 haben dann auch nur ihr eigenes Ding gemacht, niemals zusammen gespielt…
Liebe Grüße Susanne mit KP „Jotti“ (*01.11.12) und CCD hhl „Jesse“ (*22.08.21), ZP „Sammy-Jo“ (18.3.2005-17.2.2021) und DP „Ingo“(22.7.1996-19.9.2010) im ♥️en

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