Älterer Ersthund plus Welpe

Alles rund um die Erziehung.
Andy
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Älterer Ersthund plus Welpe

Beitrag von Andy »

Ich möchte hier viele Ideen und Anregungen von euch sammeln, da ich über keinen Erfahrungsschatz in Bezug auf einen Zweithund verfüge. Ich habe immer nur einen Hund besessen. Wie ihr wisst, kommt im Sommer ein Welpe zu mir. Ich möchte auf alle möglichen und unmöglichen Szenarien vorbereitet sein und mir nicht erst zwingend in der betreffenden Situation Lösungen überlegen, sondern verschiedene Möglichkeiten parat haben. Natürlich kann es auch sein, dass ich mir unnötig Gedanken mache, weil sich alles nach einiger Zeit gut zurecht ruckelt.... oder....was natürlich auch sein kann, dass Majken den Zweithund nicht mehr erlebt. :( Aber daran denke ich jetzt nicht. Basta! :D

Ich gehe davon aus, dass Majken zunächst einfach BEGEISTERT vom Welpchen sein wird, da sie denkt, es ist ein Spielzeug für sie....hüstel. Das geht natürlich nicht und da muss ich bereits behutsam intervenieren. Die zweite Schwierigkeit könnte sein, dass Majken eifersüchtig wird. Natürlich bleibt sie die Erste und bekommt zuerst das Futter hingestellt, ich bestärke sie in ihrer Stellung usw. Aber wie würdet ihr das machen, wenn sie sich dazwischenschieben will, wenn ich mich mit dem Welpen beschäftige? Schiebe ich wortlos Majken zur Seite? Schicke ich sie ruhig auf ihren Platz und widme mich anschließend Majken, wenn ich meine Beschäftigung mit dem Welpen beendet habe? Womit habt ihr gute Erfahrungen gemacht?
Mir geht es hier nicht um Erziehungstipps bei einem Welpen. Mir geht es um eine möglichst eifersuchtsarme Vergesellschaftung des Welpen mit einem Ersthund, der immer alleiniger Hund war.
Liebe Grüße, Andrea mit der geprüften Assistenzhündin Jikke :P

Rohana
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Re: Älterer Ersthund plus Welpe

Beitrag von Rohana »

Was mir immer am wichtigsten war: Es gibt von Tag 1 an einen Ort, an den der Ersthund sich zurückziehen kann, der für den Lütten absolut tabu ist. Denn bei jedem Jungspund kam der Moment, wo er so 'lustig' war, dass er dem Senior total auf den Zeiger ging.
Wenn ich mich mit einem Hund wirklich intensiv beschäftige, dann soll der andere sich nicht dazwischen drängen. Manchmal reicht es, den Drängler sanft zurückzuschieben und sich mit dem anderen Hund wegzudrehen. Wenn nicht, schicke ich den Drängler auf seinen Platz. Da das mit dem Winzling ja anfangs nicht einfach so klappt, hat der eine Leine zum anbinden oder eine Box (die hatte ich allerdings selbst noch nie, ist aber auch eine mögliche Variante). Da mache ich tatsächlich keinen Unterschied: wer drängelt wird weggeschickt.
Streicheln, kleine Aufmerksamkeiten,... verteile ich aber auch an zwei Hunde gleichzeitig und zeige ihnen dabei, dass jeder zu seinem Recht kommt.
Liebe Grüße von
Christiane, Mika und Shari

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Hauptstadtpudel
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Re: Älterer Ersthund plus Welpe

Beitrag von Hauptstadtpudel »

Zwar nicht mit Zweithund, aber mit best Buddy Luca.

Weil Bolle zu Eifersüchteleien neigte, bekam ich von der Trainerin den Tipp, so oft wie möglich beide Hunde gleichzeitig zu streicheln (oder andere Zuwendungen), das hat gut funktioniert.
Liebe Grüße von Katja mit Bolle im Herzen & Jella an meiner Seite

Andy
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Re: Älterer Ersthund plus Welpe

Beitrag von Andy »

Danke euch beiden. Das sind schon mal gute Tipps. :D
Liebe Grüße, Andrea mit der geprüften Assistenzhündin Jikke :P

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Sammy-Jo
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Re: Älterer Ersthund plus Welpe

Beitrag von Sammy-Jo »

Wir hatten 3x die Konstellation… zu 9-jährigem Deutschen Pinscher kam Zwergpinschermaus Sammy-Jo … das war eine echte Herausforderung und hat für alle ein halbes Jahr gedauert bis Harmonie eintrat… der kleine Jotti kam Ende 2012 , da war S-J 7 1/2 … das hat genau 2 Wochen gedauert und dann war alles Friede, Freude, Eierkuchen 😀😀 aber die Mause hat Jotti immer Bescheid gesagt. Jetzt wo Jesse kam war Jotti auch über 9 Jahre und das hat super geklappt, aber auch er war jahrelang Zweithund. Für mich war immer wichtig den Ersthund mit einzubinden und immer zu loben und immer sagen, wie stolz man auf ihn ist. Es gibt viele Sachen, die man mit 2 Hunden üben kann… ich mag keinen wegsperren … aber meine Meinung …
Liebe Grüße Susanne mit KP „Jotti“ (*01.11.12) und CCD hhl „Jesse“ (*22.08.21), ZP „Sammy-Jo“ (18.3.2005-17.2.2021) und DP „Ingo“(22.7.1996-19.9.2010) im ♥️en

slyfly
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Re: Älterer Ersthund plus Welpe

Beitrag von slyfly »

Ich kann tatsächlich auch nur über die Zusammenführung erwachsener Hunde berichten ...

Noki hat es sehr schnell kapiert, dass er der "Ersthund" bleibt und ich es nicht mag, wenn er sich dazwischen drängelt. Aber der ist auch sooo, puh, wie soll ich das erklären: er hat mich so im Blick und er spürt quasi, was ich mag und was nicht. Heißt: Noki wurde immer zuerst bekuschelt, dann der andere Hund. Das war mit den Pflegis schon anders: alle haben sich bisher dazwischen geschoben. Das habe ich in erster Linie körpersprachlich korrigiert, indem ich mich weggedreht habe, sie mit meinem Körper weggeschoben habe, Aufforderungen ignoriert oder wenn sie zu penetrant wurden, angepustet habe (das mag irgendwie überhaupt gar kein Hund und sorgt immer für einen Moment der Irritation, den man nutzen kann). Eine Hausleine oder Kennel habe ich bisher nicht benutzt, aber das ist vermutlich pures Glück, dass die Hunde das bisher auch auf diese Art geschnallt haben. Und bei den Pflegis ist wegschicken keine Option gewesen, das hätte ich ja dann zuerst trainieren müssen ... und im beidhändig kraulen bin ich inzwischen ziemlich geübt, das hilft auch sehr :) aktuell bei 3 Hunden bin ich aber gerade wieder im Management gefordert.

Ob das jetzt so hilft und übertragbar ist, weiß ich allerdings auch nicht :wink:
Viele Grüße aus dem Norden von Michaela mit Kleinpudel Noki und Tierschutzlocke Pinot

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Sammy-Jo
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Re: Älterer Ersthund plus Welpe

Beitrag von Sammy-Jo »

Andy hat geschrieben:
Mi Mär 09, 2022 6:10 pm

Aber wie würdet ihr das machen, wenn sie sich dazwischenschieben will, wenn ich mich mit dem Welpen beschäftige? Schiebe ich wortlos Majken zur Seite? Schicke ich sie ruhig auf ihren Platz und widme mich anschließend Majken, wenn ich meine Beschäftigung mit dem Welpen beendet habe? Womit habt ihr gute Erfahrungen gemacht?
Mir geht es hier nicht um Erziehungstipps bei einem Welpen. Mir geht es um eine möglichst eifersuchtsarme Vergesellschaftung des Welpen mit einem Ersthund, der immer alleiniger Hund war.
Eben… ich würde sie immer mit einbeziehen, mache ich mit Jotti auch ♥️ Würde ich ehrlich gesagt auch sonst unfair finden…

Nickel76
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Re: Älterer Ersthund plus Welpe

Beitrag von Nickel76 »

Ich habe schon sehr unterschiedliche Reaktionen erlebt.

Zuletzt kam der Dritthund als Welpe. Und hier war es so, dass die ältere Emma es hingenommen hat und den Welpen ganz nett fand.
Paul, der immer als zweiter Hund im Rudel gelebt hat, fand es richtig Scheiße. Er hat den Welpen wochenlang ignoriert und war wirklich "sauer". Er wusste auch sofort, dass es ernst ist und der Welpe bleiben wird. Gespielt wurde gar nicht! Nun muss man dazu sagen, dass Paul auch sehr auf mich fixiert ist und wahrscheinlich gerne Einzelhund wäre ;)

Ich habe es immer so gehandhabt (und mache es heute noch so), dass ich dem Hund Aufmerksamkeit schenke, den ich mir in der Situation ausgesucht habe. Es hat hier nicht aufgehört, dass da regelmäßig gedrängelt wird. Da schiebe ich den Drängler eben weg. Allerdings bin ich da auch nicht immer 100% konsequent, das wäre zu anstrengend.
Echte Eifersucht kenne ich nicht, das hat aber evtl. auch etwas mit meiner Haltung zu tun. Ich kenne das auch nicht mit fremden Hunden (bin aber auch kein großer "fremde-Hunde-Streichler"). Aber falls ich mal einen Hund begrüße oder knuddel, dann ist das meine Entscheidung und meine Hunde stellen das nicht infrage. Sie selber lassen sich unheimlich gerne von fremden Menschen knuddeln :) Meine Hunde sind sehr wohl Familienmitglieder und haben immer eine Lebensstellung bei mir, (und sind auch immer dabei im Urlaub, leben also eng mit der Familie), aber sie haben nicht die Stellung meiner Kinder o.ä. Das könnte auch ein Grund dafür sein, dass sie "unkompliziert" in diesem Zusammenhang sind und nicht zu "Größenwahn" neigen :D

Heute spielen die Jungs im Haus regelmäßig (und das fordert eigentlich immer Theo ein). Das ist unter den Hormonen auch unterschiedlich "wild", aber ich muss nur sehr selten mal "ermahnen", dass es zu knurrig ist.
Beide Jungs sind keine Pöbler und haben draußen keinen Streit, das dulde ich nicht. Daher gibt es wohl auch innerhalb keine Probleme.

Gemeinsames Liegen gibts nicht. Paul wollte das bei Emma als Junghund, aber sie hat so sehr ihrer Mutter nachgetrauert, dass sie es mit ihm ablehnte, obwohl sie immer viel miteinander gespielt haben.
Theo hat es auch manchmal bei Paul versucht, das hat sich aber hier nicht etabliert.
Ich vermute, dass sich die Sitation nochmal ändern könnte....die Kastration der Jungs ist jetzt 2 Jahre her....und evtl. wird die Situation nochmal anders, wenn uns Emma mal verlässt.

Ich mache auch kein besonderes Ritual beim Fressen, es wird nach Lust und Laune die Reihenfolge geändert oder bleibt wochenlang gleich.

Für mich ist es im Rudel wichtig, dass ganz klar ist, dass ich alles entscheiden kann und dass das niemand infrage stellen muss. Das ich einen guten Blick auf die Hunde (und draussen eben auf das Umfeld) habe und die "relevanten Dinge" auch wahrnehme und adäquat reagiere. Das gibt den Hunden viel Sicherheit. Ich bevorzuge niemanden, aber ein Welpe ist sicherlich anders anzusprechen als ein erwachsender Hund.
Natürlich dürfen meine Hunde sich auch äußern und es wird hier kein absoluter Gehorsam erwartet.
Viele Grüße von Nicole mit Emma, Paul und Theo

Andy
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Re: Älterer Ersthund plus Welpe

Beitrag von Andy »

Vielen Dank, da sind einige hilfreiche Ansätze für mich dabei. Bis jetzt habe ich ähnliche Umsetzungsstrategien im Kopf wie ihr auch beschrieben und bestätigt habt.
Liebe Grüße, Andrea mit der geprüften Assistenzhündin Jikke :P

Rohana
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Re: Älterer Ersthund plus Welpe

Beitrag von Rohana »

Sammy-Jo hat geschrieben:
Mi Mär 09, 2022 8:14 pm
Es gibt viele Sachen, die man mit 2 Hunden üben kann… ich mag keinen wegsperren … aber meine Meinung …
Nur um Missverständnisse zu vermeiden: Es geht mir nicht darum, einen Hund wegzusperren. Anbinden (oder bei anderen Leuten eben die Box, auch wenn ich selbst damit nicht gut zurecht komme) ist für mich ein Hilfsmittel bis der Junghund gelernt hat, dass er einfach mal warten muss bis er an der Reihe ist. Also: Mika liegt, während ich mit Kaba ein paar kleine Übungen mache. Dann liegt Kaba, und Mika darf ihre Übungen machen. Danach machen wir dann vlt. eine Übung, an der beide beteiligt sind.
Bei dieser Knallerbse von Mika wäre ich ohne die Hilfe einer Hausleine glaub ich zeitweise durchgedreht. Und für sie war es auch letztlich eine Hilfe, die ihr den Weg zur Entspannung geebnet hat. Ist halt eine Frage wie, wann und wie oft man das einsetzt.
Liebe Grüße von
Christiane, Mika und Shari

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Sabs
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Re: Älterer Ersthund plus Welpe

Beitrag von Sabs »

Ich hatte diese Situation schon 5 mal… Probleme gab es nie… und wenn doch waren sie so unbedeutend, dass ich sie vergessen habe :lol:
Ich hab es auch so gemacht, wie schon geschrieben wurde. Zusätzlich bin ich am Anfang* einmal am Tag mit dem jungen Hund alleine spazieren gegangen, um ihm die Möglichkeit zu geben ein selbständiges Sozialverhalten zu entwickeln und die Bindung zu mir zu festigen. Und Eifersüchteleien von Anfang an unterbinden.
Das Gute daran ist: der Jungspund lernt das Warten, bis er dran ist, ganz nebenbei…

* das erste halbe Jahr, dann weniger.
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Sammy-Jo
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Re: Älterer Ersthund plus Welpe

Beitrag von Sammy-Jo »

Rohana hat geschrieben:
Mi Mär 09, 2022 10:08 pm
Sammy-Jo hat geschrieben:
Mi Mär 09, 2022 8:14 pm
Es gibt viele Sachen, die man mit 2 Hunden üben kann… ich mag keinen wegsperren … aber meine Meinung …
Nur um Missverständnisse zu vermeiden: Es geht mir nicht darum, einen Hund wegzusperren. Anbinden (oder bei anderen Leuten eben die Box, auch wenn ich selbst damit nicht gut zurecht komme) ist für mich ein Hilfsmittel bis der Junghund gelernt hat, dass er einfach mal warten muss bis er an der Reihe ist. Also: Mika liegt, während ich mit Kaba ein paar kleine Übungen mache. Dann liegt Kaba, und Mika darf ihre Übungen machen. Danach machen wir dann vlt. eine Übung, an der beide beteiligt sind.
Bei dieser Knallerbse von Mika wäre ich ohne die Hilfe einer Hausleine glaub ich zeitweise durchgedreht. Und für sie war es auch letztlich eine Hilfe, die ihr den Weg zur Entspannung geebnet hat. Ist halt eine Frage wie, wann und wie oft man das einsetzt.
Christiane, das war keine Anspielung auf irgendwen… das ist nur meine eigene Philosophie… deshalb trainiere ich ab und zu … 1-2x im Monat in einer HUSchu wo ich beide Hunde mitnehmen kann und beide mitmachen können
Liebe Grüße Susanne mit KP „Jotti“ (*01.11.12) und CCD hhl „Jesse“ (*22.08.21), ZP „Sammy-Jo“ (18.3.2005-17.2.2021) und DP „Ingo“(22.7.1996-19.9.2010) im ♥️en

Andy
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Re: Älterer Ersthund plus Welpe

Beitrag von Andy »

Sabs hat geschrieben:
Mi Mär 09, 2022 10:15 pm
Ich hatte diese Situation schon 5 mal… Probleme gab es nie… und wenn doch waren sie so unbedeutend, dass ich sie vergessen habe :lol:
Ich hab es auch so gemacht, wie schon geschrieben wurde. Zusätzlich bin ich am Anfang* einmal am Tag mit dem jungen Hund alleine spazieren gegangen, um ihm die Möglichkeit zu geben ein selbständiges Sozialverhalten zu entwickeln und die Bindung zu mir zu festigen. Und Eifersüchteleien von Anfang an unterbinden.
Das Gute daran ist: der Jungspund lernt das Warten, bis er dran ist, ganz nebenbei…

* das erste halbe Jahr, dann weniger.
Ich habe ja schon vor längerer Zeit damit angefangen, ohne Majken mal eine Besorgung zu machen und sie zu Hause zu lassen. Ziel ist, dass so eine Situation für sie normal wird. Sie hat nicht mehr so viel Lust zum arbeiten und möchte nach einer Spazierrunde dann einfach pennen. Das habe ich akzeptiert, auch wenn es schwer fiel. Für sie ist es mittlerweile normal auch mal nicht mit dabei zu sein. Das macht ihr zum Glück keinen Stress mehr. Mir ist es wichtig, dass die Routine für sie eingehalten wird, wenn ein anderer Hund mit anderen Bedürfnissen hier einzieht. Deshalb habe ich mit dem Training auch schon im letzten Herbst angefangen.
Wenn ein Welpe hier ist, wird dieser ja von mir zum Assistenzhund ausgebildet. Das bedeutet, dass ich nach einer Auslastung von Majken (der Welpe kommt im Fahrradhänger mit), sie nach Hause bringe und dann kleine Trainingseinheiten unter Echtbedingungen (Straßenverkehr, Bushaltestelle, im Ort usw.) mit dem Welpen machen werde...so wie früher auch mit Klein-Majken. Was ich sagen will, ich werde täglich ein kurzes Einzeltraining nur mit einem Hund machen (müssen).
Liebe Grüße, Andrea mit der geprüften Assistenzhündin Jikke :P

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Hibbelinos
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Re: Älterer Ersthund plus Welpe

Beitrag von Hibbelinos »

Moin,

hier wird jeder nach seinen Bedürfnissen behandelt und keiner benachteiligt, wichtig finde ich gemeinsame Zeit und aber auch Einzelzeit. Der Neueinzug (egal ob Alt oder Jung) muss viele neue Dinge lernen, dafür benötigt er meine ungeteilte Aufmerksamkeit. Und der "Alteingesessene" darf sich nicht zurück gestellt fühlen, hat er doch vorher unendlich viel Einzelzeit gehabt.
Hier gibt es also Gassirunden Einzeln und Zusammen, Spiel und Schmusezeiten Einzeln und Zusammen.. je nachdem wie es sich gerade ergibt, aber ich entscheide wie ich das Handhabe und wenn ich es Einzeln möchte und jemand drängelt sich dazwischen wird er freundlich weggeschickt. Das Wegschicken war hier nie ein Problem. Wenn ich einen Hund alleine zuhause lasse, ist das auch eine wichtige übung für später: Aktuell bleibt Sam alleine weil sie ja nicht mehr so gassi kann, irgendwann ist sie ja auch nicht mehr da - wenn Lu nicht alleine könnte wäre das dann sehr schwierig.
Gespielt wird hier im Haus grundsätzlich nicht, das ist schon immer ein riesen Tabu gewesen. Sie können mit ihrem Spielzeug rumzocken aber hier irgendwelche renn und kabbelspiele unter den Hunden gibts nicht. Wir haben viele kleine Räume - da hätten wir am Ende runde Ecken :shock: Im Haus herrscht weitestgehend Ruhe und Entspannung (für nen Welpen/Junghund nicht immer umsetzbar, deswegen die Aufweichung der Regel mit dem Spielzeug). Im Garten darf getan werden was beiden Spaß macht, der ist gross und die Tür ständig offen.
Aufgrund des Altersunterschiedes hier, spielt Sam nicht mit Lu .Früher hätte sie es ausgiebig getan und wahrscheinlich einen Welpen kaputt gemacht dabei. Da sie nur noch sehr halbherzig Lu in ihre Schranken weisen konnte und nun gar nicht mehr, habe ich da durchaus eingegriffen. Bis zu einem gewissen Grad lasse ich das eigentlich untereinander ausmachen, aber ab einem Punkt lass ich dann auch den Chef raushängen.
Ich mag es wenn die Hunde untereinander nicht "gaggirich" auf sich sind, ich empfinde es als hamronischer wenn sie sich ok finden aber nicht super geil. So herrscht mehr ausgeglichenheit im Verbund und irgendwie auch mehr "respekt" (keine ahnung ob das hier das richtige wort ist). Hier haben die Hunde nur äusserst selten mal gemeinsam auf einem Liegeplatz gelegen.
Dieses "der chef wird zuerst gefüttert" halte ich beim Haushund für überholt - gefüttert wird der zuerst wos grade passt. Selbst in Hundegruppen von 10 oder mehr, teilweise nicht hamronischen kurzfristigen Zweckgemeinschaften die auf einem Pulverfass bestehen, war die Fütterungsreinfolge vollkommen egal. Wichtig ist: Jeder hat seinen Platz, niemand geht an den Napf des anderen. Die Abstände sind so gross das jedes Individuum entspannt futtern kann. Bei dem ein oder anderen muss es eben ein extra Raum sein, die nächsten nehmen zusammen einen Futterständer. Hier wird gemeinsam in der Küche gefuttert, der eine auf der einen Seite des Raums der andere auf der Anderen. Nachdem die Näpfe leer sind, wird hier der Napf des anderen Ausgeschleckt. Der Abstand ist des Platzbedarfs geschuldet, bzw. das Lu bei zuviel nähe von Sam als Welpe zuviel stress hatte - ich hab die Plätze einfach so von damals so belassen.
Da Sam sich ja nicht mehr so wehren kann, habe ich anfangs stark eingegriffen wenn Lu so welpen-jubelnd-spiel-attacke auf die ruhende Sam losstürmte. Hier im Büro hat Sam ihr Körbchen in das darf Lu nicht, das ist Sam ihrs - da muss ich durchaus öfters mal der spielverderber sein. Denn sobald Sam aus dem Körbchen geht liegt blitzschnell Lu drin und dann hat sie alte Stress weil der Platz belegt ist :roll:
Wir hätten es hier sicherlich einfacher gehabt wenn wir den Welpen 1-2 Jahre eher einziehen lassen hätten. Aber ich war einfach noch nicht soweit. So regel ich einfach mehr.. wobei das wirklcih nur in der Anfangszeit viel zu regeln war, das Pudelkind lernt hier mit konsequenten Ansagen (von mir) ja fast von alleine.

Insofern.. dat wird schon.. aus dem Bauch heraus und fair beiden gegenüber ist das kein Hexenwerk 8)
Viele Grüße
Sunny mit Lu (GP, *09.07.2021)

Sämi2
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Re: Älterer Ersthund plus Welpe

Beitrag von Sämi2 »

Die Situation hatte ich schon 2 mal. Spaziergänge machte ich fast immer mit Beiden. Welpe kam zeitweise in den Rucksack oder Kinderwagen. Übungen wie leinenführigkeit und Umweltgewöhnung passierten hier rund ums Haus, da blieb der ältere Hund im Haus. Etwas Grundgehorsam übte ich oft im Flur bei uns. Da kam der 2. Hund ins Schlafzimmer hinter das Kindergitter. Das hat für mich den Vorteil das ich mich vollständig auf einen Hund konzentrieren kann. Spiel und Spass gibt es häufig im Garten. Anfangs auch abwechselnd nur mit einem Hund.
Toya ist gut veträglich, war allerdings alles andere als begeistert als wir ihr den Welpen aufs Auge drückten.
Da musste ich schon öfters mal managen. Auch beim wilden Spiel bremste ich häufig. Für Mio heisst das „sii loh“ sein lassen- das lernte er sehr schnell. Bei Kuschelsituationen nahm ich jeweils ein Pudel links und den Anderen rechts 😊. Beim Füttern trenne ich ein paar Meter und bleibe in der Nähe. Hier darf ausser Kaffeeholz kein Spielzeug herum liegen wegen Ressourcenverteidigung.
Für mich ist und war ein Welpenauslauf oder ein Türgitter äusserst hilfreich.
Liebe Grüsse von Doris mit Mio und Mayle
unvergessen 🌈Sämi, Ronja und Toya🌈

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