Das Leben mit den jungen Wilden ... oder ... wenn Herrchen und Frauchen anstrengend werden.

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jojojojobounty
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Re: Das Leben mit den jungen Wilden ... oder ... wenn Herrchen und Frauchen anstrengend werden.

Beitrag von jojojojobounty »

txakur hat geschrieben:
So Jun 20, 2021 9:26 am
An der Stelle bist Du halt im Bereich "Bestrafung", konkret bei positiver Bestrafung: das Verhalten löst eine unangenehme Konseqenz aus.

Das ist per se nicht schlimm (Hunde untereinander tun das ja auch, wenn sie Dinge "untereinander regeln"), erfordert aber sehr gutes Augenmaß (Angemessenheit der Intensität) und perfektes Timing (wir sind nunmal keine Hunde mit den passenden vorgeschalteten Kommunikationsebenen).

In tierischer Kommunikation gemessen bist Du mit Körperberührung halt schon auf einer extrem hohen Eskalationsstufe.
Hmh ...

Gruppenstunden, wo einfach mal in einem Freilauf Situationen kommentiert werden und dabei angeleitet wird, angemessen dazwischen zu gehen ...
Das fände ich äußerst hilfreich 🤷🏼‍♀️

Was haltet ihr von sowas?
Hat jemand von euch an so etwas mal teilgenommen ?
Liebe Grüße von Johanna🧍🏼‍♀️mit Großpudel Emil 🐩

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slyfly
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Re: Das Leben mit den jungen Wilden ... oder ... wenn Herrchen und Frauchen anstrengend werden.

Beitrag von slyfly »

So extrem kenne ich das von Noki nicht, allerdings mit einer Ausnahme: es gab eine Phase, in der er die Cockerpoo-Hündin, mit der er quasi aufgewachsen ist, derart bedrängt hat (mit Aufreit-Versuchen, Anrempeln, das volle Mobbing-Programm), dass es nicht mehr witzig war.

Zuerst habe ich ihn auch nur eingesammelt. Als er sich dann an der Leine immer weniger ansprechbar zeigte, habe ich ihn körpersprachlich zurückgedrängt und als das auch nicht geholfen hat, gab es einen Knuff an die Schulter. Ab dem Punkt war er wieder ansprechbar und er durfte ein paar Kommandos ausführen und dicke Lobpunkte einsammeln. Seitdem klappt das Unterbrechen solcher Situationen wirklich gut und bewährt sich momentan mit unserem Pflegehund sehr ...
Viele Grüße aus dem Norden von Michaela mit Kleinpudel Noki und Tierschutzlocke Pinot

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Tanja aus Haan
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Re: Das Leben mit den jungen Wilden ... oder ... wenn Herrchen und Frauchen anstrengend werden.

Beitrag von Tanja aus Haan »

jojojojobounty hat geschrieben:
So Jun 20, 2021 9:10 am

Es sind wirklich ausgewählte kastrierte Rüden 🤷🏼‍♀️🤔

Bei Nox waren es idR (insbes. chemisch) früh kastrierte Rüden.
Viele Grüße aus dem Rheinland
Tanja mit GP Nox (*3.10.18) und Helga (*14.3.14)

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Hauptstadtpudel
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Re: Das Leben mit den jungen Wilden ... oder ... wenn Herrchen und Frauchen anstrengend werden.

Beitrag von Hauptstadtpudel »

jojojojobounty hat geschrieben:
So Jun 20, 2021 9:32 am
Gruppenstunden, wo einfach mal in einem Freilauf Situationen kommentiert werden und dabei angeleitet wird, angemessen dazwischen zu gehen ...
Das fände ich äußerst hilfreich 🤷🏼‍♀️

Was haltet ihr von sowas?
Hat jemand von euch an so etwas mal teilgenommen ?
Ja, so etwas fände ich toll.
Aber wie bei den Welpenstunden ist die Qualität entscheidend.
Eine Hundeschule hier in Berlin hat das mal angeboten, ich war nie da, fand die Fotos sahen schon wieder sehr nach, wir rennen und bolzen und toben mal alle ordentlich und lassen die Sau raus, aus.

Im Gruppenfreilauf braucht es nicht nur einen begleitenden Trainer, selbst bei kleinen Grupen, und daran mangelt es leider...
Manche haben auch Althunde dabei, was ich ja immer am besten finde, wenn es um innerartliche Probleme geht, bleiben sie die besten Lehrmeister. Und einer der zweibeinigen Trainer kann sich um die Hundehalter kümmern.

Vielleicht wäre auch ein Social walk was für euch.
Ich habe das mit Bolle mal ausprobiert.
Normalerweise wird da nicht abgeleint, aber man kann ja mal unter diesem Begriff suchen, vielleicht bietet bei euch in der Nähe jemand was Passendes an?

Zur Bestrafung, ja das Anfassen ist schon deutlich.
Auch hier, individuell, ein Hund, der selbst stark "berührt" (egal, ob aus Freude oder sonstigem Überschwang) schränke ich eher mal auch so ein.
Einen Hund, der nicht so "körperlich" ist, würde ich immer mit Raumbeschränkung manipulieren.

Nun ist Emil ja im Rausch und da kann ein Stubs ihn vielleicht eher erreichen. Ich hab das gemacht, wenn Bolle anfing, sich nähernde Hunde zu fixieren, Stups von hinten brachte ihn aus dem Konzept und ich hatte bessere Chancen, ihn noch umzuleiten.

Wenn Emil darauf reagiert, sofort "Mitnehmen" , also Beidrehen und entfernen. Wenn nicht, natürlich auch aus der Situation rausnehmen (am Geschirr packen und weg vom anderen Hund).
Wenn die Möglichkeit besteht (er etwas runter kommt und der andere Hund/ehalter es okay finden) diese Situationen aber auch als Trainingsmöglichkeit sehen. Ein paar Meter gemeinsam mit angeleintem Emil (vom Reiz abgewandten Seite, am besten in der Mitte die beiden Hundehalter, die Hunde laufen außen) weiterlaufen, bis er wieder normal gehen kann und dann erst raus. Im Zweifelsfall sind das dann auch ein paar mehr Meter.

Dabei Emil in seiner Bahn halten, also Ausbruchsversuche körpersprachlich beschränken - schönstes Impulskontrollentraining.
Liebe Grüße von Katja mit Bolle im Herzen & Jella an meiner Seite

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jojojojobounty
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Re: Das Leben mit den jungen Wilden ... oder ... wenn Herrchen und Frauchen anstrengend werden.

Beitrag von jojojojobounty »

Zum Thema „Stups“ bräuchte ich definitiv mal jemanden, der sich das anschaut ...

Wir haben das schon mal probiert ... aber er ignoriert das vollkommen. Er wirkt auf mich dahingehend sehr unsensibel. Ob ich das tue oder sein lasse, macht keinen Unterschied ... :n010:
Er selbst ist aber auch sehr „touchy“ und berührt, uns (!), viel und gerne auch stark.

Deine Beschreibung, Katja, zur Mischung aus Korrektur und ihn gedanklich wieder mitnehmen, klingt sehr angenehm.

Mit diesem Freilauf o.ä. werde ich mal
recherchieren. Jetzt wo die Beschränkungen durch Corona wieder weniger werden, gibt es vielleicht auch wieder solche Kurse wie die Social Walks.
Liebe Grüße von Johanna🧍🏼‍♀️mit Großpudel Emil 🐩

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Hauptstadtpudel
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Re: Das Leben mit den jungen Wilden ... oder ... wenn Herrchen und Frauchen anstrengend werden.

Beitrag von Hauptstadtpudel »

Du könntest auch unter dem Begriff Hundewanderung fündig werden.
Die finden auch mit Freilauf statt, eventuell mit einem Einzeltraining vorher, um euch besser einschätzen zu können.

Ich habe mal eine gemacht und fand es sehr interessant, es gab eine Vorstellungsrunde, wo auch noch mal auf spezielle Eigenheiten der Hunde hingewiesen wurde.
War alles dabei, klein & groß, intakte und kastrierte, sehr verträgliche und weniger verträgliche.
Zwei Trainer und eine zusätzliche Begleitperson, wenn ich mich richtig erinnere.

Bolle (gut ein Jahr alt) immer vorneweg...
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Es hatten alle zugestimmt, die Bilder später ins Netz zu stellen...
Zuletzt geändert von Hauptstadtpudel am So Jun 20, 2021 12:49 pm, insgesamt 1-mal geändert.
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Rohana
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Re: Das Leben mit den jungen Wilden ... oder ... wenn Herrchen und Frauchen anstrengend werden.

Beitrag von Rohana »

Mika ist ja auch immer mal wieder völlig 'außer sich', aus anderen Gründen, aber ebenso unerreichbar durchgeknallt. Manchmal hilft schon ein einmalig sehr lautes Ansprechen, um durchzudringen. In anderen Momenten hilft ein Anstupsen, ab und zu hilft es, wenn ich kurz an ihren langen Haarflusen zopple. Nun ist sie selbst auch sehr 'grobmotorisch' bis distanzlos und ist da auch selbst nicht so sensibel. Wie Katja sagt: das ist von Hund zu Hund sehr verschieden und man kann sich meist gut daran orientieren, wie der Hund mit anderen Hunden umgeht.
Wenn das alles nicht mehr durchdringt hab ich Mika auch schon richtig festgehalten, also fest in den Arm genommen und ihre Bewegungsfreiheit so lange komplett eingeschränkt, bis sie ein bisschen runterkommt und ich sie aus dem Tunnel raus habe. Das ist ein bisschen wie die Thundershirts, die manchen Panikhunden helfen. Ich muss dann ganz langsam loslassen, Mika nach und nach sehr dosiert wieder 'in Freiheit entlassen'.
Liebe Grüße von
Christiane, Mika und Shari

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txakur
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Re: Das Leben mit den jungen Wilden ... oder ... wenn Herrchen und Frauchen anstrengend werden.

Beitrag von txakur »

jojojojobounty hat geschrieben:
So Jun 20, 2021 10:17 am
Zum Thema „Stups“ bräuchte ich definitiv mal jemanden, der sich das anschaut ...

Wir haben das schon mal probiert ... aber er ignoriert das vollkommen. Er wirkt auf mich dahingehend sehr unsensibel. Ob ich das tue oder sein lasse, macht keinen Unterschied ... :n010:
Er selbst ist aber auch sehr „touchy“ und berührt, uns (!), viel und gerne auch stark.
Wenn er selber auch eher "körperlich" unterwegs ist, dann ist ein Stups/Knuff u. U. eine ganz gute Idee - und zwar in der Kombi, wie slyfly das auch beschrieben hat: Aufmerksamkeit auf Dich lenken und dann eine "Übung" abfordern. Kann das Einfachste vom Einfachen sein (Sitz) - hauptsache, er richtet seinen Focus auf Dich.
Wenn Du Dir Timing für sowas angucken willst, kannst Du Dir eine mehr oder weniger beliebige Folge von Cesar Millan raussuchen. Der ist ja fast immer auf dem Level unterwegs - man muss das nicht mögen (tu ich auch nicht), aber eines muss man ihm lassen: er kann Hunde hervorragend lesen und hat ein sehr gutes Timing. (=für ihn funktioniert seine Methode, weil die Hunde sehr schnell begreifen, was er will - bloß "nachkochen" können das die allerwenigsten Leute, sodass das für die Hunde echt stressig wird und irgendwann in learned helplessness endet)
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jojojojobounty
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Re: Das Leben mit den jungen Wilden ... oder ... wenn Herrchen und Frauchen anstrengend werden.

Beitrag von jojojojobounty »

Sehr interessant was du zu Mika schreibst, Christiane ... 🤔 Ich finde uns da etwas wieder...

Bzgl. Cesar Milan... ich verstehe was du meinst, txakur. Ich habe früher auch mal einiges vom ihm gesehen. Mit definitiv gemischten Gefühlen, aber ja - anderes Thema.
Wenn ich mich recht entsinne ist es aber auch so, dass er bzw. man, die „Diskussion“ mit dem Hund dann auch zu Ende diskutieren muss. Und wenn der Hund eben sagt, Hey so nicht... ja, dann führt Cesar diese Diskussion auch so zu Ende, dass er das letzte Wort hat.
Spätestens hierbei einen „angemessenen Ton“ zu finden, drifted schnell in mehr als ein Gespräch zwischen Hund und Handler ab ... 🤔🤔

Was ich interessant finde: Emil ist anderen Hunden gegenüber nicht so körperlich. Und anderen Menschen gegenüber auch null...
Aber bei uns ist das etwas ganz anderes. Würde in irgendeiner Situation mal ein anderes Herrchen einschreiten, wäre er glaube ich sehr entsetzt. Auch beim Hund reagiert er auf der einen Seite sensibel, gibt halt nur nicht auf ;)


Wir werden uns mal nach Social Walks o.ä. umsehen. Es wäre einfach gut, mal wieder ein bisschen Anleitung zu bekommen nachdem er jetzt einfach anders drauf ist. Ich bin gespannt, ob ich dann hier ein bisschen berichten kann 😊👍🏻
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Annitante
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Re: Das Leben mit den jungen Wilden ... oder ... wenn Herrchen und Frauchen anstrengend werden.

Beitrag von Annitante »

txakur hat geschrieben:
So Jun 20, 2021 9:26 am
erfordert aber sehr gutes Augenmaß (Angemessenheit der Intensität) und perfektes Timing (wir sind nunmal keine Hunde mit den passenden vorgeschalteten Kommunikationsebenen).
Genau aus dem Grund hab ich das mit der Trainerin gemacht. Das ist sehr lehrreich vor allem für den Menschen und ich finde, man muss da wirklich akkurat sein. Wenn wir unterwegs sind, frage ich sie auch immer mal, wie die unterschiedlichen Hundebegegnungen zu interpretieren sind.

Manchmal tippe ich Einstein auch an. So als wollte ich sagen, Hallo, wer zu Hause. Das ist dann aber keine Korrektur, sondern eher eine Störung.

Ich finde so einen Hundespaziergang auch sehr interessant. Steht auf meinem Wunschzettel. Und für das Pudeltreffen hab ich schon fest eingeplant, dass wir auch mal den Ort des Geschehens verlassen müssen, sollte keine Ruhe für Einstein möglich sein. Da seid ihr nicht alleine :wink:

Wir hatten mal ein Treffen mit der Züchterin, wo die Hundekommunikation für uns Menschen übersetzt wurde. Das war irre hilfreich. Ich persönlich finde begleitende Althunde aber auch extrem wichtig.
Hauptstadtpudel hat geschrieben:
So Jun 20, 2021 10:04 am

was ich ja immer am besten finde, wenn es um innerartliche Probleme geht, bleiben sie die besten Lehrmeister.
Genau aus dem Grund.
Anne mit Einstein

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Re: Das Leben mit den jungen Wilden ... oder ... wenn Herrchen und Frauchen anstrengend werden.

Beitrag von Rohana »

txakur hat geschrieben:
So Jun 20, 2021 10:54 am
... Cesar Millan raussuchen. Der ist ja fast immer auf dem Level unterwegs - man muss das nicht mögen (tu ich auch nicht), aber eines muss man ihm lassen: er kann Hunde hervorragend lesen und hat ein sehr gutes Timing. (=für ihn funktioniert seine Methode, weil die Hunde sehr schnell begreifen, was er will - bloß "nachkochen" können das die allerwenigsten Leute, sodass das für die Hunde echt stressig wird und irgendwann in learned helplessness endet)
Der ist für mich ein klassisches Beispiel aus der Kiste: Mag ich nicht, aber man kann überall was lernen, sich bestimmte Aspekte abgucken oder auch lernen, was man so nicht machen will. :wink:
Liebe Grüße von
Christiane, Mika und Shari

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Re: Das Leben mit den jungen Wilden ... oder ... wenn Herrchen und Frauchen anstrengend werden.

Beitrag von txakur »

jojojojobounty hat geschrieben:
So Jun 20, 2021 11:08 am
Wenn ich mich recht entsinne ist es aber auch so, dass er bzw. man, die „Diskussion“ mit dem Hund dann auch zu Ende diskutieren muss. Und wenn der Hund eben sagt, Hey so nicht... ja, dann führt Cesar diese Diskussion auch so zu Ende, dass er das letzte Wort hat.
Spätestens hierbei einen „angemessenen Ton“ zu finden, drifted schnell in mehr als ein Gespräch zwischen Hund und Handler ab ... 🤔🤔
Genau das ist es, was ich meine mit "die Leute können's nicht nachkochen". Eine solche "Diskussion" kann man EINmal mit einem Hund führen (und dann ist sie nie wieder nötig, zumindest nicht in dieser Hund-Mensch-Konstellation. Kommt ein Dritter - also im Fall unseres Fernseh-Trainers der eigentliche Halter - ins Spiel, sieht das vielleicht schon wieder anders aus). Die allermeisten Hunde brauchen das aber gar nicht (und die, bei denen's nötig ist, ist vorher extrem viel versäumt bzw. falsch gemacht worden).
Im einen wie im anderen Fall finden die meisten Menschen den richtigen Punkt für das "Release" nicht (bei aller Kritik an ihm: Millan kann das, aber in meinen Augen wendet er zu oft und auch bei Hunden, bei denen man auch anderweitig zum Ziel käme, "spektakulär-fotogene" Methoden an, um sich selber zu inszenieren). Sie hören zu früh auf oder machen zu lange weiter. Im ersten Fall lernt das Tier, dass die Konsequenzen für sein Verhalten ja doch nicht so schlimm sind, im letzteren Fall wird es in die learned-helplessness-Falle gedrängt.

Das ist - by the way - etwas, was mir immer wieder auffällt: der richtige Zeitpunkt für ein "Release", also das Wegnehmen von Druck welcher Art auch immer, wird häufig sträflich vernachlässigt. Die meisten Menschen wissen noch nicht einmal, dass das Tier durch den Wegfall von Druck einen extrem hohen Lerneffekt hat. Das passiert den Tieren im Umgang mit ihren Menschen tagtäglich vielfach, da Menschen dazu neigen, mit (Erwartungs-)Druck zu arbeiten, selbst wenn sie das selber gar nicht merken.

Nachtrag:
Rohana hat geschrieben:
So Jun 20, 2021 11:34 am
Der ist für mich ein klassisches Beispiel aus der Kiste: Mag ich nicht, aber man kann überall was lernen, sich bestimmte Aspekte abgucken oder auch lernen, was man so nicht machen will. :wink:
unter den Vorzeichen seh ich das auch...
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Re: Das Leben mit den jungen Wilden ... oder ... wenn Herrchen und Frauchen anstrengend werden.

Beitrag von Rohana »

txakur hat geschrieben:
So Jun 20, 2021 11:37 am
Das ist - by the way - etwas, was mir immer wieder auffällt: der richtige Zeitpunkt für ein "Release", also das Wegnehmen von Druck welcher Art auch immer, wird häufig sträflich vernachlässigt. Die meisten Menschen wissen noch nicht einmal, dass das Tier durch den Wegfall von Druck einen extrem hohen Lerneffekt hat. Das passiert den Tieren im Umgang mit ihren Menschen tagtäglich vielfach, da Menschen dazu neigen, mit (Erwartungs-)Druck zu arbeiten, selbst wenn sie das selber gar nicht merken.
Ja, wenn man das kann: ganz sensibel Druck aufbauen UND auch wieder wegnehmen, kann man unglaublich viel erreichen.
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Re: Das Leben mit den jungen Wilden ... oder ... wenn Herrchen und Frauchen anstrengend werden.

Beitrag von Hauptstadtpudel »

Das ist ein so wichtiger Punkt.
Der Druck ist punktuell, wirklich eine kurze, feste Aktion, danach kommt die fast sofortige Auflösung, fast sofort, weil ich die "Antwort" (Stehenbleiben, Schritt zurück, Rute runter, Ohren angelegt, Lefzen lecken u.ä.) des Hundes abwarte.

Ich war auch eine "Drückerin", zu lange nachgesetzt, Hund angestarrt, wann denn nun mal ein Augenkontakt kommt. :roll:
Das verunsichert den Hund, das sieht man dann deutlich. :(

Zum STOP, SO NICHT! gehört IMMER ein alternatives ANGEBOT.

Und ich finde es gut, das ohne Hund zu üben, wenn man sich nicht sicher ist, ob man überzeugend rüberkommt. Bis das (Rein-Raus) in Feisch und Blut übergeht.
Mit einem festen Schritt und Halbdrehung des festen Oberkörpers zum Hund eindrehen und gleich wieder mit entspannterer Körperspannung rausdrehen.

Und dann üben, ohne, dass man schon in der Situation ist, wo es um die Wurst geht.
Also einfach mal auf einer Wiese den freilaufenden (auf mich konzentrierten) Hund mit Körpersprache stoppen und wieder mitnehmen. Sprechen verboten. :wink:
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Sammy-Jo
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Re: Das Leben mit den jungen Wilden ... oder ... wenn Herrchen und Frauchen anstrengend werden.

Beitrag von Sammy-Jo »

Bei Zwerghunden ist das alles schwieriger umzusetzen, das hat man auch in der Sendereihe „Hunde verstehen“ gesehen.

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