Leinenführigkeit

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Pat
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Re: Leinenführigkeit

Beitrag von Pat »

Isi hat geschrieben:
So Nov 07, 2021 9:03 am
Für mich sind das 2 Sachen: Bei Fuß laufen und laufen an der lockeren Leine.

Ich brauche das Fuß mit anhimmeln zur Zeit vor allem, um den Hund runterzubringen, ansprechbar zu bekommen, wenn sie wie ein Ochse ziehen will aus Aufregung.
Ja ist es auch. Aber Ich finde man sieht wenn man Leute trainieren sieht nur oft das ‚strenge Fußlaufen‘ wo der Hund viel hochguckt (aber häufig nur zum Futter nicht zum Mensch).
Bei Hundebegegnungen oder zu großer Aufregung (tolles Ziel vor Augen , Wurfarm dabei oÄ) setze ich auch auf konzentrierteres gehen und ‚Schau‘.
Pat mit Großstadt-Kleinpudel Bobby ♡
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lenibeni
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Re: Leinenführigkeit

Beitrag von lenibeni »

Isi hat geschrieben:
So Nov 07, 2021 9:03 am
Für mich sind das 2 Sachen: Bei Fuß laufen und laufen an der lockeren Leine.
Das geht mir genauso, aber ich rätsle seit zwei Jahren, wie ich Wanobi klar mache, dass er an lockerer Leine gehen soll. Dieses Zwischending zwischen "ziehen wie ein Ochse" und "anhimmeln" hat er noch nicht für sich entdeckt! :n010: Und ich kann es ihm irgendwie nicht erklären! :roll:

Heute hat er dieses Leinenführtraining sehr gut mitgemacht und ich habe versuchshalber mal geclickert wenn er richtig geht und mich NICHT anschaut! Mal sehen wohin wir damit kommen!
Grüße vom Ammersee
Lena mit Wanobi und Beni im Herzen ♥️

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jojojojobounty
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Re: Leinenführigkeit

Beitrag von jojojojobounty »

Hauptstadtpudel hat geschrieben:
Di Jul 06, 2021 12:47 pm

Bolle habe ich ja eher körpersprachlich gelenkt (also der lief hinter mir), das war weniger eine Leinenführigkeit.
Aber gezogen hat er so natürlich auch nicht.
Hier ist mir gerade kein Beitrag dazu untergekommen, aber zum Thema Leinenführigkeit, auch im Kontext mir anderem Problemverhalten, hatte Katja öfter das Thema “Blocken”
und Hund hinter sich führen angeführt.
Mir fiel das immer sehr schwer mal zu testen und auch privat hatten wir uns hierzu mal detaillierter ausgetauscht. Meine Körpersprache war ein Graus und mein Timing fast noch schlimmer.

Jedenfalls hatten wir gestern in der Hundeschule eine Übung vorgestellt bekommen, die in Richtung Leinenführigkeit aber auch Orientierung des Hundes am Menschen gehen soll.
Ich habe diese Übung heute morgen Matthias gezeigt, der nicht teilnehmen konnte und es auch für eine Freundin aufgenommen. Anbei auch für euch mal das Video:

https://youtu.be/leSaZGoIwwM

Mich hat diese Übung so sehr an den ein oder anderen Austausch hier erinnert und daher wollte ich es teilen. Anbei auch noch eine Erklärung:

Es geht darum, dass man den Hund dauerhaft hinter euch hält und natürlich aus der Bewegung heraus blockiert. Also nicht so situativ, maßregelnd, sondern im Ablauf der Übung.
Man geht also einen leichten Bogen in die Richtung auf der der Hund neben einem ist. Dadurch blockiert man ihn immer leicht weg. Um in die andere Richtung zu gehen, muss der Hund auf der anderen Seite sein. Daher wechselt man vor (!) ihm bevor man die Richtung wechselt.
So bleibt er immer quasi dahinter. Wird immer geblockt, aber man kann das Ganze natürlicher ausführen, weil man ihn mit einem für sich Menschen natürlicheren Ablauf blockt, statt so aktiv ins Blocken zu gehen.

Ich hoffe ich konnte es verständlich formulieren und vielleicht hilft es dem ein oder anderen.
Im Video war Emil super entspannt und die “Herausforderung” eher, dass er nicht an der Seite schnüffelt, sondern flüssig geht. Bin sehr gespannt, diese Übung mal zu wählen, wenn er eine höhere Erregungslage hat und das an der Leine gehen ihm schwerer fällt.
Zuletzt geändert von jojojojobounty am Sa Dez 18, 2021 6:51 pm, insgesamt 1-mal geändert.
Liebe Grüße von Johanna🧍🏼‍♀️mit Großpudel Emil 🐩

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Sammy-Jo
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Re: Leinenführigkeit

Beitrag von Sammy-Jo »

Das sieht sehr gut aus, allerdings will ich nicht, dass mein Hund bzw. meine Hunde dauerhaft hinter mir laufen.

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Gero
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Re: Leinenführigkeit

Beitrag von Gero »

Danke für das Video und die Erklärung dazu.

Obwohl Gero inzwischen recht gut "hinter" laufen kann erfordert es/er immer noch Erinnerungen daran. Ich muß zwar nicht mehr vor ihn treten um ihn nach hinten zu weisen - es genügt inzwischen wenn ich HINTER sage, aber ich werde die von dir vorgestellte Technik trotzdem noch probieren. Vielleicht bleibt er damit dann dauerhafter hinter/neben mir - vor allem wenn uns Herausforderungen (Eichhörnchen, fremde Hunde, Autos) begegenen.
Liebe Grüße - Eveline mit Gero und Mia

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Re: Leinenführigkeit

Beitrag von Rohana »

Danke fürs Zeigen - eine sehr schöne Variation zum Thema Blocken! Aber wie Du schon sagst: Emil ist im Video so entspannt, dass man sich fragt wozu Du Dir über Leineführigkeit Gedanken machst :lol: . Ich werd es mal in den nächsten Tagen mit Mika ausprobieren - da wird das schon anders aussehen...
Liebe Grüße von
Christiane, Mika und Shari

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Annitante
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Re: Leinenführigkeit

Beitrag von Annitante »

Sammy-Jo hat geschrieben:
Sa Dez 18, 2021 3:12 pm
allerdings will ich nicht, dass mein Hund bzw. meine Hunde dauerhaft hinter mir laufen.
Ich bin neugierig: Dürfen deine Hunde auf Beinhöhe aufschließen oder sogar vor dir gehen?
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Sammy-Jo
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Re: Leinenführigkeit

Beitrag von Sammy-Jo »

Annitante hat geschrieben:
Sa Dez 18, 2021 8:39 pm
Sammy-Jo hat geschrieben:
Sa Dez 18, 2021 3:12 pm
allerdings will ich nicht, dass mein Hund bzw. meine Hunde dauerhaft hinter mir laufen.
Ich bin neugierig: Dürfen deine Hunde auf Beinhöhe aufschließen oder sogar vor dir gehen?
Sie sollen sogar auf Beinhöhe aufschließen, aber nur „wenn gefordert“ , und natürlich dürfen sie vorlaufen, aber immer abrufbar 😀

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jojojojobounty
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Re: Leinenführigkeit

Beitrag von jojojojobounty »

Ich empfinde es auch nicht als angenehm wenn er hinter mir geht. Aber bei der Übung geht es ja quasi da drum und das hat er super angenommen und gezeigt.

Leinenführig Gehen heißt bei uns: neben dem Bein gehen. Seine Pfoten kommen nicht vor meinen Füßen auf.
Anders: der Bauchgurt seines Anny-X kommt nicht weiter vor als Kniehöhe.

Leinenführigkeit trainieren wir nach dem Fußarbeits Konzept von Susanne Reinke nur abgewandelt dahingehend, dass er vorwiegend rechts aber theoretisch beidseitig geführt wird (statt ausschließlich rechts), dass er nicht am Knie kleben muss sondern etwas mehr Freiheit hat (insbesondere nach Hinten).
Seitdem wir hier von Pat motiviert worden, sind wir dran geblieben. Mittlerweile führt auch Matthias Emil regelmäßig am Halsband und er ist dabei leinenführig.
Liebe Grüße von Johanna🧍🏼‍♀️mit Großpudel Emil 🐩

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Pat
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Re: Leinenführigkeit

Beitrag von Pat »

Ohhh toll, ich war Motivator- und ich freu mich für Euch, dass Ihr Erfolg habt! :klatsch: Sieht doch super aus :klatsch:
Wir üben auch ab und zu Lenken ohne Kommandos, ich dreh ab, wechsel die Seite oder Richtung, werde schnell, langsam, stoppe und er bleibt neben mir und muss das alles auch machen. Am meisten mag ich daran wie sehr er dann bei mir ist, da ist echt alles Drumherum ausgeblendet.

Leinenführig heißt bei mir übrigens, er zieht nicht (weder nach vorne noch zur Seite noch lässt er sich nach hinten fallen) und hält mit meinem Tempo schritt, möglichst nah bei mir (weil enge Stadtstraßen).
Ob er dabei aber mal nen Fuß vor meinen setzt oder nicht beachte ich garnicht, also lehrbuchmäßig ist das hier nicht 🤭

'Hinter' nutzen wir vor allem im Freilauf, damit er bei Begegnungen hinter mir bleibt oder auf schmalen, ggf 'riskanten', neuen Wegen/Pfaden. Da geh ich vor. Bzw meist mein Freund :lol:
Pat mit Großstadt-Kleinpudel Bobby ♡
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jojojojobounty
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Re: Leinenführigkeit

Beitrag von jojojojobounty »

Ja, Pat, dein Bericht hat uns definitiv motiviert :D
Pat hat geschrieben:
Sa Dez 18, 2021 9:19 pm
Leinenführig heißt bei mir übrigens, er zieht nicht (weder nach vorne noch zur Seite noch lässt er sich nach hinten fallen) und hält mit meinem Tempo schritt, möglichst nah bei mir (weil enge Stadtstraßen).
Ob er dabei aber mal nen Fuß vor meinen setzt oder nicht beachte ich garnicht, also lehrbuchmäßig ist das hier nicht 🤭
Wir haben festgestellt, dass Emil mit schwammigen Regeln nicht umgehen kann. Mir fällt es dann übrigens auch schwerer 🤭
Wenn ich nicht korrigiere, wenn er mal zu weit vor geht, dann läuft das relativ zeitnah aus dem Ruder. Mittlerweile korrigiere ich aber auch nicht mehr, wenn mal wenige Schritte schief gehen, ich aber merke, dass er prinzipiell bei der Sache ist.
Aber sonst schleicht er sich ganz langsam vor und dan kommen wir in so eine Schleife, dass er Kreise geht, sobald er den Leinenzug spürt. Sein Tempo bekommt er dann nicht mehr auf mich abgestimmt.
Liebe Grüße von Johanna🧍🏼‍♀️mit Großpudel Emil 🐩

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Sammy-Jo
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Re: Leinenführigkeit

Beitrag von Sammy-Jo »

Leinenführigkeit ist ja nicht gleich Leinenführigkeit… kommt halt immer darauf an, wie man es versteht und umsetzt und was man selber erwartet :wav:
Laut Hundesport heißt es ja freudig am Bein gehen mit der Schulter am Hundeführerbein , dass ist ja sportlich geführte Leinenführigkeit… , aber kann ja jeder so umsetzen wie er meint, völlig okay, nicht jeder Hund muss nach Prüfungsordnung geführt werden 😀😀😀bei mir ist das nur so abgespeichert 😀meinem Mann ist das auch völlig wurscht 😀😀

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Hauptstadtpudel
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Re: Leinenführigkeit

Beitrag von Hauptstadtpudel »

Ich habe das "Hinter" bei Bolle auch nur in bestimmten Situationen (in der Junghund Phase deutlich öfter als den Rest seines Lebens) genutzt, sonst lief er an lockerer Leine, trotzdem empfand ich ihn nie als richtig leinenführig, so wie Pat es beschrieben hat.

Genauso wäre es auch mein Wunsch.
Also deutlich orientiert an mir, weder vorlaufend, noch zurückfallend, nicht vor mir kreuzend, einfach, dass sich die Leine nicht strafft, wo GENAU der Hund läuft wäre mir da auch nicht so wichtig (Fuß laufend ist da wieder ganz anders).

Lange Strecken finde ich so für den Hund recht anstrengend, aber auf schmaleren Bürgersteigen schon sehr praktisch.

Mal sehen, wie es mit Jella laufen wird... :wink:
Liebe Grüße von Katja mit Bolle im Herzen & Jella an meiner Seite

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Re: Leinenführigkeit

Beitrag von Pat »

jojojojobounty hat geschrieben:
Sa Dez 18, 2021 9:33 pm
Wir haben festgestellt, dass Emil mit schwammigen Regeln nicht umgehen kann. Mir fällt es dann übrigens auch schwerer 🤭
Kann ich unter dem Aspekt dann total verstehen! Hauptsache man findet für beide Seiten den besten Weg.
Ich hab zB ein 'Problem', weil ich oft zu viele Wörter nutze und nicht immer nur glasklare Kommandos. Die lagen mir leider noch nie (deswegen wäre professioneller Hundesport wohl auch unser Untergang :lol: ) und das hat sich dann auch auf Bobby übertragen. Dadurch hat er aber (gottseidank!) gelernt mich zu verstehen, auch wenn ich mal wieder ganze Sätze benutze oder zu schwammig werde.
Hauptstadtpudel hat geschrieben:
Sa Dez 18, 2021 10:55 pm

Also deutlich orientiert an mir, weder vorlaufend, noch zurückfallend, nicht vor mir kreuzend, einfach, dass sich die Leine nicht strafft, wo GENAU der Hund läuft wäre mir da auch nicht so wichtig (Fuß laufend ist da wieder ganz anders).
Ich nutze (aus mir rückblickendend unerklärlichen Gründen) das Kommando 'bei Fuß' sowohl an der Leine (wenn seine Erregung zu hoch ist und ich ihn mal erinnern muss) und offline - und ohne Leine geht er viel näher und 'vorbildlicher' an mir dran. Ich glaub die locker, leicht baumelnde Leine stört ihn da immer ein wenig beim ganz-nah-laufen.

Ich bin auch gespannt wie es mit Jella wird, aber die kleinen ziehen einen immerhin niemals durch die Straßen :wink: :roll:
Pat mit Großstadt-Kleinpudel Bobby ♡
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txakur
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Re: Leinenführigkeit

Beitrag von txakur »

Für mich bedeutet Leinenführigkeit schlicht, dass der Hund
- nicht an der Leine zieht und
- jederzeit sofort ansprechbar ist.
Dann darf er die gesamte Leinenlänge ausnutzen und sich in diesem Radius frei bewegen. Er darf auch Handstand machen oder Bocksprünge - ist mir egal, solange die Leine durchhängt und der Hund auf ein "Fuß", "Stop!" oder "Sitz!" unmittelbar reagiert. Er darf auch sagen "Ich würde hier total gern schnuppern!", wichtig ist mir dabei nur, dass ein "Nein, wir gehen weiter!" ohne Diskussion befolgt wird. Das ist der Unterschied zum Freilauf.
Das, was S-J als Leinenführigkeit beschreibt, ist in meiner Welt einfach "Fuß", egal ob mit oder ohne Leine.

Nachtrag: Das da:
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Keine Kraft, ich muss nicht mal festhalten, das Gewicht der Leine reicht, um den Hund zu begrenzen.
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