Baby (Mensch) und Toypudel - was muss ich ändern und beachten?

[KlaraundArti]

Liebes Forum,

wir bekommen im Juli ein Baby und ich mache mir Gedanken, was das für unseren Arti (Toypudel - 7 Jahre) bedeutet. Mir wurde geraten sofort viel strenger zu werden. Er darf auf den Schoss, die Couch, und morgens wenn wir ihn rufen auch ins Bett. Er spielt gerne und zugegebenermaßen gehen wir auch meistens auf seine Aufforderungen ein. Ich habe gelesen, dass man unbedingt vermeiden soll dass der Hund sich für das Baby verantwortlich fühlt - weil er es womöglich im Krabbelalter dann Maßregeln würde... ansatzweise habe ich sowas auch schon mal bei ihm beobachtet. Alle Spielzeuge direkt weg tun und nur noch rausholen wenn Mensch spielen will. Aber nun ist er halt ein Pudel - er will immer dabei sein. Liebt Menschen. Sensible irgendwie - will auch Gefallen. Er spielt auch oft alleine mit seinen Sachen. Ich frage mich was ist wirklich nötig und ich will auch nicht einfach nur gemein sein. Wie ist eure Erfahrung mit Eurem Pudel und Menschennachwuchs - hat es einfach so geklappt oder sind größere Probleme aufgetreten?

Ich freue mich auf Eurer Feedback.

Liebe Grüße

Klara und Arti

[Rohana]

Zum ersten: herzlichen Glückwunsch und alles Gute für die weitere Schwangerschaft und Geburt!

Zum zweiten: so viele Menschen hatten schon Hunde und haben auch ein Baby bekommen. Also lass Dich nicht verrückt machen.

Zum dritten: Überlegt Euch mal in Ruhe, wie ihr euch den Alltag mit Kind und Hund wünscht. Was darf der Hund dann, was soll er lassen? Darf er dann noch ins Bett? Auf die Couch? Welche neuen Regeln sind nötig? - Diese neuen Regeln würde ich jetzt einführen, ehe das Baby da ist.

Als mein erstes Kind kam hatten wir drei Hunde. Ins Bett gingen die ohnehin nicht - da brauchten wir nichts ändern. Bei der Couch haben wir es so gelöst, dass sie nur nach Aufforderung hoch durften. Und ich hab zeitweise das Baby gestillt während rechts und links von mir zwei Hunde lagen und der dritte zu meinen Füßen. Ob das so entspannt geht hängt natürlich auch vom Hund ab. Aber eben auch davon, wie selbstverständlich man als Mensch damit umgeht.
Als das Kind größer wurde waren die Krabbeldecke und das Kinderspielzeug für die Hunde tabu. Dabei gab es allerdings auch Spielzeug fürs Kind, dass es nur unter Aufsicht gab - es war einfach zu verlockend und zu nah an Dingen, die sie vorher immer durften (mein Bruder hat uns so pädagogisch wertvolle Naturholzbauklötze, sogar noch mit Baumrinde dran, geschenkt - das haben die Hunde nie eingesehen, dass sie die nicht schreddern dürfen ). Wenn ich mal kurz in den Keller musste o.ä. kam unser Nachwuchs in den Laufstall.
Und bis der Zweibeiner so alt war, dass das nicht mehr ging, hatte sich längst alles eingespielt.

[Isi]

Es gibt eine Folge von Martin Rütter, wie Hund und Baby aufeinander treffen sollten. Und wie das gehen kann, dass der Hund eben nicht denkt, dass er sich kümmern muss (weil das später auch zB zum Zwicken des Kindes zwecks "Treiben", "erziehen" führen kann).
Man lässt den Hund, sagt Rütter, die ersten 2 Wochen zuhause gar nicht an das Kind. Also nichts mit "Komm mal gucken, schnuppern". (Ganz davon abgesehen, kann der Hund kann auch aus der Ferne geruchlich genug erfassen
Das "kennt" der Hund quasi, denn Hundemütter machen das auch so, die ersten 2 Wochen wollen sie oft keine anderen Hunde, auch nicht den Vater, an der Wurfkiste haben.
- Und dass ist dann der Grundstock dafür, dass der Hund schnallt: Nicht meine Baustelle, das kleine Menschenkind.

Fand ich einen interessanten Ansatz.


Christianes Erfahrungsbericht finde ich auch super, Gold wert für euch.