Alfred & Else… leben noch!

[Andy]

Ooooh!
Sie ist da! Sie ist da! Glückwunsch! Nun hoffe auch ich, dass ihr dringend die Technik überlistet! Willfoddosehen!

[Gero]

Herzlich willkommen kleine Else!

Zeig dem Alfred von Anfang an dass Frauen die Hosen anhaben!

Viel Spaß euch allen miteinander.

[Rohana]

Als erstes mal: schön dass sie da ist, die kleine Else!! Ich wünsch Euch eine tolle gemeinsame Zeit....


Und dann gleich eine kleine Anmerkung zu Deinen Bedenken in Sachen Ressourcen. Ich hab das natürlich nicht live erlebt und kann daher nicht urteilen. Ich erzähl Dir nur eine kleine Geschichte von einer Freundin, die zu ihrer erwachsenen KP-Hündin einen kleinen Welpen dazu bekam. Da hätte man auch auf den ersten Blick gesagt: boah, die verteidigt ihre Ressourcen, Spielzeug, Kaukram,... aber heftig. Meine Freundin hat sich aber die Zeit genommen, das mal in Ruhe zu beobachten. Und folgendes geschah: Nicky (die erwachsene) nahm sehr bewußt ein Spielteil, beschäftigte sich kurz damit und machte es so für Klein-Woody interessant. Dann legte sie es mitten ins Zimmer, ging drei Meter weg und 'wob ihre Aura um das Teil'. Aus der Distanz erklärte sie dem Neuzugang nur via Blicken und Körpersprache: das ist meins. Lerne Deine Grenzen kennen, übe Dich in Frustrationstoleranz, entspann Dich. Dies Ding kriegst du nicht. Es kam nie zu einem handgreiflichen (äh, zahngreiflichen) Konflikt und Woody hat auf die Art jede Menge gelernt.
Meine Freundin war zunächst fast entsetzt wie 'gemein' Nicky zu dem 'süßen Kleinen' ist. Sie selbst hatte anfangs dem Welpchen gegenüber aber immer mal wieder das Gefühl: der nimmt mich nicht ernst, wenn ich mal eine Grenze setze. Letztlich hat sie dann von ihrer Nicky gelernt wie man sich ohne Grobheiten Respekt erarbeitet. Und Woody war jederzeit ein fröhlicher kleiner Kerl - er hat davon keinen Schaden genommen .

Daher würd ich Dir raten: schau Dir genau an was Alfred da tut. Vielleicht hat er ja einfach nur sofort und ohne Verzug die Erziehung von Else in die Pfoten genommen?!

[steinmarder]

Alfred ist da definitiv deutlicher: Im Zweifelsfall fletscht er die Zähne und steht knurrend über dem Welpen. Das sanftere Vorwarnen übersrpringt er leider.

Momentan probiere ich aus: Else braucht schließlich Kauartikel, damit sie nicht an unsere Stuhlbeine geht, und der Zahnwechsel dürfte auch bald kommen. Vorhin habe ich zwei Kauartikel verteilt, und siehe da - kein Problem. Leider habe ich vergessen, das letzte Stückchen wegzuräumen und als wir aus dem Wald wiedergekommen sind, gab es "Ärger" wie oben beschrieben.

Jetzt liegen beide mit mir auf der Couch und schnarchen, Else an mich gekuschelt und Alfred direkt daneben. Ich denke, es wird sich nicht vermeiden lassen, dass es ab und zu kracht, aber da sie erst seit gestern ist, versuche ich zu entschärfen. Im Fall der Fälle wird halt mit Kindersicherung gekaut. Wenn Else sich hier etabliert hat, wird sich hoffentlich alles entspannen. Momentan bin ich guter Dinge...

Meistens liest man ja, dass man die Althunde vor den frechen Welpen schützen muss, hier ist es eher anders herum. Else ist sehr vorsichtig, Alfred eher distanzlos. Aber... sie kann ihn auf jeden Fall schon sehr laut und gefährlich anknurren und sie hat ihren Kauartikel auch erfolgreich verteidigt.

[Rohana]

Ja, ist schon oft so, dass die Jungen in ihrem jugendlichen Überschwang den älteren dann mal auf den Keks gehen und gebremst werden müssen. Aber zum einen ist Else ja noch neu und von daher vielleicht noch ein bisschen schüchtern. Und zum anderen ist es wie immer: es kommt auf den Einzelfall an .
Aber das wird schon ...

[steinmarder]

Ich denke auch, ... vielleicht wagen wir später auf der Terrasse mal ein paar Hufe - einen für jeden. Draußen ist mehr Platz und Alfred benimmt sich weniger wie ein brünstiger Platzhirsch.


Else hat mich auch noch K-E-I-N einziges Mal gezwickt, sie ist total schmusig und anhänglich, mag und sucht den Körperkontakt und ist R-U-H-I-G!!! Wenn sie etwas gruselig findet, geht sie weg bzw. setzt sich hin. Sie ist nicht im Ansatz so explorativ, wie Alfred es war. Die Katzen findet sie zwar interessant, macht aber keine Anstalten hinterherzugehen. Ich kann sie mit ins Katzenzimmer nehmen, ohne das irgendetwas passiert. Spannend!

Vorhin im Wals war sie aber schon richtig aufgeweckt und ist mit aufgerecktem Schwänzchen herumgewuselt. Kaum habe ich nicht hingeguckt, stand sie im Bach. Das würde Alfred nie einfach so machen. Nasse Füsse - bäh.

Ich glaube, die Züchterin hat mir ein kaputtes Exemplar mitgegeben. Alfred war mega aufgedreht, hat gezwickt wie ein Berserker und wurde erst mit der Zeit schmusig (quasi mit dem Beziehungsaufbau bzw. Training).

Ich finde es sehr interessant, wie sich die kleine Wundertüte entwickelt, v.a. im Vergleich zum Rüden. Ich glaube, sie wird vergleichsweise pflegeleichter. Umweltsicherheit könnte ein Thema werden, allerdings kennt sie auch schon viel, war schon mit auf Ausstellungen etc. Auch wie sich Alfred draußen verhalten wird, wenn er Else richtig akzeptiert hat. Ich könnte mir vorstellen, dass er vielleicht meint, sein Mädchen verteidigen zu müssen.

P.S.: Auch wenn es zuckersüß ist, mit beiden Locken hier auf der Couch zu liegen: MIR IST LAAANGWEILIG!

[Roosie]

Na das hört sich doch eigentlich fast perfekt an
Ich bin echt auch gespannt auf Bilder, hoffentlich klappt es bald

[steinmarder]

Ja, eigentlich sollten alle Fotos automatisch über die cloud vom Handy auf den PC und das ipad übertragen werden. Aber das funktioniert nicht, obwohl alle Einstellungen stimmen.

[steinmarder]

Achtung, jetzt wird es lang:

Alfred verteidigt Ressourcen, v.a. Futter und Spielzeug! Manchmal knurrt er nur (das darf er), aber es kann auch sein, dass er sich zähnefletschend auf Else wirft (geht meiner Meinung nach gar nicht). Da hatten wir einmal, da habe ich ihn gewaltig angemotzt. Er beisst nicht, aber er lässt definitiv die "weicheren" Stufen der Eskalationsskala weg.

Alfred ist grundsätzlich ein freundlicher Hund, aber oft eher rüpelig im Spiel. Obwohl, ... eben hat er sich hingelegt, um mit Else zu spielen. Sehr niedlich! Aber sobald Bewegung in die Sache kommt - z.B.rennen, wird er grober. Vielleicht hat das auch etwas mit seinem Jagdtrieb zu tun?!


1. Die Trainiern (die ich sehr schätze und die aversive Trainingsmethoden komplett ablehnt) sagt:
- getrennt füttern, ohne Sichtkontakt.
- in den nächsten Monaten die Näpfe immer weiter zusammenrücken, bis sie irgendwann entspannt in einem Raum fressen könne.


2. Die Züchterin, die seit ca. 30 Jahren Pudel hält und züchtet, sagt:
- Beide sofort zusammen füttern.
- Ich muss meine "Chefallüren" verbessern.

3. Ich vertraue meiner Trainerin und werde wie begesprochen agieren, bin aber unschlüssig, wie ich mit den Kauartikeln umgehen soll. Jetzt ist meine Trainerin in Urlaub. Keine Panik, Sonntag ist Welpenkurs, da frage ich ihre Mitarbeiterin.

4. Trotzdem bin ich neugierig! Wie würdet Ihr vorgehen oder hatte evtl. jemand schon einmal ein ähnliches Problem?

Ich bin gespannt auf viele SACHLICHE Tipps, und noch viel lieber: ERFAHRUNGSBERICHTE.


Danke! Gruß steinmarder

[maiki]

Erstmal gratuliere ich dir zur kleinen Else. Ich wünsche euch eine schöne entspannte Kennlernzeit. Bei uns ist es jetzt schon 3 Monate her, wow wie die Zeit rennt.
Also zum füttern: hab ich mir gar keine Gedanken drüber gemacht. Ich hab beide in der Küche gefüttert und nur aufgepasst der der eine dem anderen nichts klaut. Och stand daneben und bin doch sehr energisch dazwischen wenn einer zum anderen wollte. Klappte gut.
Heute ist das kein Problem mehr.
Bei den Kauartikeln sah das schon anders aus. Da motierte Anton auch zum Gorilla wenn Fiete nur etwas zu nah kam. Ich stand die erste Zeit auch dabei. Jeder in sein Körbchen die etwa 3 Meter auseinander stehen. Anton hat versucht dem Kleinen alles zu klauen. Da kam ich und habe ihm sehr deutlich zu verstehen gegeben das ich das nicht dulde. War nach 2 Tagen in seinem Hirn gespeichert. Fiete musste das aber einmal deutlich spüren wie es ist beim anderen zu klauen. Anton warnte leise, Fiete hat es ignoriert und dann schoss Anton böse in seine Richtung mit gefletschten Zähnen. Das hat der kleine Mann sofort geschnallt und seit dem ist Ruhe. Wenn beide fertig sind, wird beim Anderen geschaut ob noch was übrig ist. Das ist dann alles OK.
Spielsachen lagen auch erst nicht rum. Jetzt ist das kein Problem. Sie spielen zusammen oder mir mir. Manchmal lässt Anton den Chef raushängen und nimmt Fiete alles weg. Dann gibt es eine Ansage und schon ist gut. Ruppig spielen sie hier auch. Manchmal zu wild, wobei Fiete sich aber auch nicht die Butter vom Brot klauen lässt. Eigentlich regeln die beiden das sehr gut unter sich. Da ist es nicht oft das ich eingreifen muss. Fiete mit seinen 23 cm hat schon oft die Hosen an. Unsere Trainerin fand das alles in Ordnung so wie es läuft.
Es ist sooooo schön zwei Hunde untereinander zu beobachten. Ich wünsche dir noch ganz viel Freude.

[steinmarder]

Danke! Vielleicht mache ich mir auch zu viele Gedanken... wäre nicht das erste Mal!

[Doro]

Wenn ich mehrere Hunde bei mir habe dann füttere ich alle in der Küche und mache Aufsicht das keiner gestört wird. Wenn alle aufgefressen haben, dann dürfen Näpfe getauscht werden.
Was Rennspiele angeht würde ich aufpassen das Else nicht zur Beute wird.

[Rohana]

Also zu den Fütterungsszenarien 1 und 2 vermute ich mal, dass beide funktionieren - da liegt m.E. viel daran, dass Du Dich mit der Maßnahme wohl fühlst und sie dann auch mit entsprechendem Selbstbewußtsein durchziehst.

Ich selbst hab bisher mit wenigen Ausnahmen alle Hunde im gleichen Raum gefüttert. Es kamen ja im Lauf der Jahre immer mal neue Hunde zu uns und ich hatte etliche Gasthunde. In den wenigen Ausnahmefällen war die Rivalität zwischen Gasthund und einem von unseren zu hoch. Da hab ich aber auch nur höchsten 2 oder 3 Tage getrennt gefüttert und ansonsten dafür gesorgt, dass die Rivalen viel entspannte Dinge außerhalb unseres Reviers zusammen machen konnten: Gassirunde, rumschnuppern,.... dann langsam auch mal (abwechselnd!!) Ball oder Dummie bringen,... Wenn sie dann draußen entspannt miteinander sind geht es heim und ich tu so als wär das schon immer so gewesen.
Wenn ein neuer Hund dazu kommt geht es bei uns so: Reihenfolge bei der Fütterung ist immer Padge - Kaba - Gasthund. Manchmal muss dann einer von der Familie den Gasthund festhalten. Wenn sie daheim allein sind kennen sie es ja nicht, dass eine Futterschüssel mal nicht für sie ist . Aber die meisten haben das am 3. Tag spätestens geschnallt.
Jeder Hund bekommt seine Zimmerecke und ich steh in der Mitte und unterbinde jede Idee, sich mit einem 'Fremdnapf' zu beschäftigen im Keim . Wenn alle fertig sind darf jeder jeden Napf ausschlecken - aber erst nach meiner Freigabe. Meist genügt es wenn ich das so zwei oder drei Tage lang durchziehe und danach läuft es entspannter und ich muss nicht mehr so aufpassen. Wobei meine zwei dies Prozedere ja nun auch schon kennen. Von daher ist es inzwischen eher der Gast, der da noch Lernzeit braucht.

Kaukram hab ich allerdings auch schon anders erlebt. Als meine Terrierhündin noch bei uns war gab es lange Zeit so etwas garnicht mehr. Sie brauchte seeeehr lange, um solche Dinge zu zerkauen. Und bei ihr war der Ablauf im Fünf-Minuten-Takt so: sie verteidigt den Kauartikel, ihren Korb mit dem Kauding, die Zimmerecke mit dem Korb und dem Kauding, das Zimmer mit der Ecke mit dem Korb mit dem Kauding . Da wir damals noch sehr kleine Kinder hatten wollte ich da nichts riskieren. Es gab also einfach nur Kram der schnell aufgefuttert war.
Für Padge hab ich als er klein war und zu dieser Hündin dazukam, dann nach Kauzeug gesucht, das er mochte, Tami aber langweilig fand. Also sowas wie Torgawurzel o.ä. - nur zum kauen, nicht zum fressen.

Sorry, das ist jetzt arg lang geworden. Ich find es immer schwierig sowas in kürzere Worte zu fassen .

[steinmarder]

Ich habe so viel Zeit, da kann ich auch lange Texte hervorragend lesen.

Eben habe ich jedem ein Kauartikel gegeben (Geweih und Huf). Alfred musste in seinem Körbchen bleiben und bei Else habe ich weitestgehend auch darauf geachtet. Als sie kein Interesse mehr an dem Huf hatte, habe ich sie auf Abstand zu Alfreds Körbchen gehalten. Richtiges Verhalten habe ich geclickert - zu Else hinsehen; ein entspannteres Hinlegen, anfänglich lag er steif; entspanntes in die Gegend Schauen o.ä. Das ging! Aber es ist eine Gratwanderung.

Alfred ist für mich in solchen Situationen schwer zu lesen, weil er kaum vorwarnt. Er hält sich nicht an die Eskalationsstufen. Er friert zwar ein und wird steif, manchmal zieht er die Lefzen hoch und nur ganz selten knurrt er, dabei habe ich das nie verboten. Danach wird er - wie oben beschrieben - sehr deutlich.

Er war zwar nicht in der Lage, an dem Geweih zu nagen (ist ein altes Teil, aber er liebt es), aber er hat es ausgehalten, dass Else an ihrem Huf herumgejagt hat und bis auf ca. eineinhalb Meter konnte sie sich auch nähern, ohne dass er steif wurde. Darunter würde ich keine Hand für ihn ins Feuer legen. Das Clicken ging gut, die Leckerchen hat er alle gefressen und ich habe auch das Gefühl, dass ihn das entspannt.


Ich wusste, dass dieses Thema schwierig wird (für mich), denn ich kann es schlecht aushalten, dass mein "lieber/toller/niedlicher Schulhund" in diesen Situationen zu einem grantigen Etwas mutiert.

Was mich in diesem Zusammenhang auch nervt, sind sämtliche Kommentare, die mit der Dominanztheorie in Zusammenhang stehen. Ressourcenverteidigendes Verhalten hat nichts mit mangelnder Dominanz des Halters oder schlechter Erziehung zu tun. Ich habe das mittlerweile verstanden, aber... Ich kann problemlos den Chef raushängen lassen, aber ohne Gewalt.

[Rohana]

Darunter würde ich keine Hand für ihn ins Feuer legen.

Dann wär ich wie Du lieber vorsichtig. Vertrau Deinem Gefühl ist meist eine gute Idee .

Das Clicken ging gut, die Leckerchen hat er alle gefressen und ich habe auch das Gefühl, dass ihn das entspannt.

Da heißt es dann also: dran bleiben und immer wieder üben.

Ich wusste, dass dieses Thema schwierig wird (für mich), denn ich kann es schlecht aushalten, dass mein "lieber/toller/niedlicher Schulhund" in diesen Situationen zu einem grantigen Etwas mutiert.

Oh ja, sowas ist schwer auszuhalten. Aber letztlich: wer ist schon ohne Fehler?! - Der Lumpenhund darf seine auch haben .

Was mich in diesem Zusammenhang auch nervt, sind sämtliche Kommentare, die mit der Dominanztheorie in Zusammenhang stehen. Ressourcenverteidigendes Verhalten hat nichts mit mangelnder Dominanz des Halters oder schlechter Erziehung zu tun. Ich habe das mittlerweile verstanden, aber... Ich kann problemlos den Chef raushängen lassen, aber ohne Gewalt.

Ich würd auch nicht behaupten, dass das damit zu tun hat (nur für den Fall dass Du mich da mißverstanden hast). Mit meinem Satz am Anfang

da liegt m.E. viel daran, dass Du Dich mit der Maßnahme wohl fühlst und sie dann auch mit entsprechendem Selbstbewußtsein durchziehst.

wollte ich nur sagen, dass es meist mehr als eine Weg zum Ziel gibt. Aber keiner davon funktioniert, wenn er nicht zu Dir passt, wenn Du ihn nur machst weil irgendwer sagt dass Du es so tun sollst. Man kann den Hund erziehen, aber nicht verbiegen (im Sinne von seinen Grundcharakter ändern). Aber das gilt genauso für den Halter: wenn jemand einfach ein stiller, ruhiger Typ ist kann man keine laute, forsche Methode wählen. ... Ich hoff, das ist einigermaßen verständlich?!