Clickern/Nachbarn/Gassi gehen... Fragen über Fragen!

[Bergischer Pudel]

Hallo zusammen,

ich hab mal eine ganze Menge Fragen an Euch erfahrene Hundebesitzer...

Elsa ist ja jetzt seit vier Wochen bei uns und es ist total super! Aber ein paar "Problemchen" haben wir natürlich...

Erste Sache:
Sie ist zum Start der Sommerferien zu uns gekommen, was generell toll war, da wir alle die erste Zeit schön zu Hause waren... aaaaber: zwei von drei Nachbarn waren erstmal mehrere Wochen in Urlaub! Seit die jetzt wieder da sind, flippt Elsa aus, wenn einer von denen im Garten nebenan ist! Selbst wenn wir gerade im Spiel sind, rennt sie kläffend zum Zaun, stellt sich da auf und kläfft und kläfft! Wir können sie momentan nur rein holen, aber selbst da steht sie dann noch eine ganze Weile kläffend an der Terrassentür... Weiteres Problem: mit einem von den beiden verstehen wir uns nicht gaaanz so gut, sind eher so auf dem Level von Guten Tag und jut is... aber die sind natürlich zunehmend genervt (kann ich ja auch verstehen!)
Wie kann ich Elsa beibringen, dass sie die bitte links liegen lässt? Ich will ja nicht immer rein gehen, nur weil die Nachbarn ihren Garten betreten...


Dann haben wir gestern mit dem Clickern angefangen, erstmal nur Geräusch konditioniert, das klappt auch super, dann beim Sitz auf Sichtzeichen, was sie auch vorher schon sehr gut gemacht hat.

Jetzt bekommt man zwar viele Anregungen, was man alles Clickern kann, aber kann man von Anfang an ALLES clickern, was sie von sich aus gut macht? Oder clickert man immer nur ein erwünschtes Verhalten, bis das passt? Irgendwie erschließt sich mir das nicht, denn man soll ja mit dem Clicker ein Verhalten bestätigen und danach erst dafür ein Wortsignal einführen. Wenn ich jetzt aber mehrere verschiedene "gute" Verhaltensweisen ohne Hörzeichen clickere, woher weiß der Hund dann, welches Verhalten in welcher Situation erwünscht ist??
Und draussen mit höherem Geräuschpegel hab ich manchmal das Gefühl, dass sie den Clicker gar nicht hört... wir haben einen leisen Clicker, kann ich mir dann einfach einen lauteren besorgen, oder muss der dann wieder komplett neu konditioniert werden?


Dann will Elsa nicht spazieren gehen! Sonne findet sie überhaupt total doof (nicht nur Knallesonne, sondern auch leicht sonnig!), da geht sie nicht freiwillig aus dem Schatten raus, wenn ich sie raushole, rennt sie zum nächsten Schatten und läuft da auch weiter bis zum Rand...

Wenn es gerade nicht sonnig ist, sie schnüffelt irgendwo rum und ich lasse sie schnüffeln, setzt sie sich irgendwann hin und will nicht weiter! Oder sie prescht vor, da hab ich letztes Mal in der Hundeschule gesagt bekommen, ich soll jedesmal bei gespannter Leine stehen bleiben bis sie selbst die Spannung raus nimmt. Das klappt auch drei, vier Mal... beim fünften Mal Stillstand legt sich Elsa mit gespannter Leine in den Platz und ist gar nicht mehr zum Weitergehen zu überreden... Sowas Stures hab ich ja noch nicht erlebt! Hat da jemand einen Tipp für mich?

[Phoebe]

Hallo

Zum Thema kläffen ... ich würde mich mit einer wasserpistole bewaffnen und sobald sie auch nur die Anzeichen macht in Richtung eures zaunes zu laufen um Krawall zu machen, ihr über den wasserspritz eine Unterbrechung hervorrufen. Ich würde das völlig emotionslos und ohne Kommentar machen. Zeigt sie sich beeindruckt und verzieht sich würde ich sie ruhig dafür loben. Insgesamt aber kein zu großes tamtam, um ihr klar zu machen dass das alles ziemlich unwichtig ist. In der trainingsphase ist es wichtig das sie nur rauskommt, wenn du es auch kontrollieren kannst und sofort einschreiten kannst wenn es los geht.

Sollte es so sein, dass sie hinter der Scheibe plärrt, würde sie einfach mal kurz in einen anderen Raum schicken. Und das ruhig mit unwirschem schimpfen und gesten deinerseits. Damit sie feststellt, dass das nicht gewünscht ist.

Meine Sóley hat das mit Vorliebe gemacht. Jemand ging im Treppenhaus (Mehrfamilienhaus). Sie sprang auf die Couch und hat geknurrt .... da hab ich sie wie oben ins Bad geschickt, Tür zu und meinen Sachen nachgegangen. Nach wenigen Minuten hatte sie sich beruhigt. Dann hab ich kommentarlos die Tür wieder aufgemacht und alles war wieder gut. Das mussten wir mal eine Woche so durchziehen, seit dem ist Ruhe


Zum clickern....

Klar kannst du alles clickern was du gut findest, allerdings kann es auch schnell für den Hund überfordernd sein. Ich nehme mir einige Sachen raus am Anfang und verstärke sie mit clicker. Das ist anschauen, artig an der Leine gehen und herankommen. Mehr muss ein Knirpsi am Anfang auch nicht lernen. Klappt das dann gut, nehme ich neue clickerübungen hinzu. Meinetwegen Sitz und warte oder so. Da arbeite ich dann auch parallel.

Zeigt der Hund eine Verhaltensweise ganz toll, ist es aber immer auch einfach gut und wichtig das mit stimme ganz toll zu loben

Mach ganz in Ruhe Schritt für Schritt, nur deine Elsa und dich nicht überfordern

[Phoebe]

Und wenn sie sogar nicht laufen mag, würde ich vielleicht doch mal den ta zurate ziehen. Nicht das was am Herzen ist.

Ansonsten nutz ich vor allem für Lumi einen kühlmantel. Das hilft gut wenn es so heiß ist

[Iska]

ich würde ihr wohl die Nachbarn *schönfüttern*..... also sie belohnen wenn sie nur guckt und noch nicht kläfft..... da muss man natürlich schnell den Moment abpassen.... und dazu noch das Kommando *leise* geben.... das kann man ja immer mal brauchen.....
Wasserspritze bei so einem jungen Hund..? ich weiß nicht....

zum spazieren gehen..... ist es denn morgens - oder überhaupt wenn es noch kühl ist - anders...? Fani war jetzt bei der großen Hitze auch sehr viel ruhiger als sonst....

[isiariane]

Das Elsa nicht spazieren gehen mag, finde ich total normal. Elsa ist noch nicht mal 3 Monate alt, da gehen die wenigsten Welpen freiwillig spazieren und müssen es (nach meiner Meinung) auch noch nicht. Warte mal noch 2 oder 3 Monate ab, dann will Elsa die große weite Welt erkunden und wird freudig mit dir spazieren gehen. Natürlich kann man auch schon mit einem Welpen spazieren gehen, aber nur ganz kurze Strecken und selbst da weigern sich viele. In meinen Augen kein Problem bei einem 12 Wochen alten HUnd.

[Bergischer Pudel]

zum spazieren gehen..... ist es denn morgens - oder überhaupt wenn es noch kühl ist - anders...? Fani war jetzt bei der großen Hitze auch sehr viel ruhiger als sonst....

Ja, die Bewegungsunlust besteht nur bei Sonnenschein! Kann ich ihr nichtmal verübeln, wir hatten die letzten Tage auch keine Lust uns zu bewegen...
Aber da gehe ich ja auch eh nur mit ihr raus, wenn ich mal eben irgendwo hin muss... ist halt nur etwas nervig, wenn zwischen zwei Häusern die Sonne durchscheint und Elsa sich weigert, weiter zu gehen...

Generell tobt sie im Garten (im Schatten) aber ganz gerne rum, in der Dämmerung geht's hier rund...

Das Elsa nicht spazieren gehen mag, finde ich total normal. Elsa ist noch nicht mal 3 Monate alt, da gehen die wenigsten Welpen freiwillig spazieren und müssen es (nach meiner Meinung) auch noch nicht. Warte mal noch 2 oder 3 Monate ab, dann will Elsa die große weite Welt erkunden und wird freudig mit dir spazieren gehen. Natürlich kann man auch schon mit einem Welpen spazieren gehen, aber nur ganz kurze Strecken und selbst da weigern sich viele. In meinen Augen kein Problem bei einem 12 Wochen alten HUnd.

Wir gehen auch nur ganz kurze Strecken... wir wohnen bloss 100 Meter von Wald und Feld und da gehen wir schonmal lang, damit sie sieht, dass es noch was anderes gibt, wo man hinmachen kann, als unseren Garten... interessiert sie aber bis jetzt nicht... sie ist ein kleiner Heimscheißer!! (aber ist ja auch egal, wo wir es aufsammeln)

[Hauptstadtpudel]

Mein Gott, ist alles irgendwie schon so lange her...
Spazierengehen: Im Moment ist es bei uns hier so heiß, da hat kein Hund den ich kenne große Lust auf Bewegung, die Hitze kann da schon auch ne Rolle spielen, denke ich.
Als Bolle noch klein war (er kam im August zu uns) habe ich ihn in den Park getragen und dort auf der Wiese sind wir ein bißchen rumgelaufen und auf/an der Banke gesessen, mit 4/5 Monaten habe ich ihn dann im Fahrradanhänger mitgenommen, der Park war einfach soweit weg, dass unser Gang da schon zu ende gewesen wäre, wo es anfing spannend zu werden...

Zur Kläfferei: Bolle hat als Kleiner immer vom Balkon runter gekläfft. Da habe ich auch hier im Forum nach Tipps gefragt.
Letztlich habe ich ihn, wenn er kläffte vom Balkon verbannt (geschnappt und rein gesetzt), aber auch recht bald (1-2 Minuten) wieder rausgelassen.
Zum Glück kannte er "Nein" von der Züchterin schon recht gut und so konnte ich kurz bevor er loslegte noch unterbrechen, das hat dann auch immer besser funktioniert. Klappte es nicht, ging es rein, klappte es, habe ich nur kurz "brav" gesagt (also jetzt nicht so ein großes Lob) und ihn nicht weiter beachtet.

[Phoebe]

Wasserspritze bei so einem jungen Hund..? ich weiß nicht....

.

Naja sie ist ja nicht aus Zucker und anscheinend hat sie ja eine gehörige Portion Selbstbewusstsein mitbekommen

Mit dem anschauen und belohnen bin ich skeptisch. Bei uns im Verein haben das ein paar bei anderen Problemen gemacht .... und haben es dadurch nur verstärkt ...

Aber muß am ende jeder selbst wissen

Wenn du dir unsicher bist, würde ich dazu vielleicht einfach auch einen hundetrainer holen. Der kann sich das anschauen und vor Ort die Situation besser einschätzen. Von der Ferne ist es eben immer bissl schwierig.

[Christiane138]

Hallo

Zum Thema kläffen ... ich würde mich mit einer wasserpistole bewaffnen und sobald sie auch nur die Anzeichen macht in Richtung eures zaunes zu laufen um Krawall zu machen, ihr über den wasserspritz eine Unterbrechung hervorrufen.

Na, wenn sie aber aus Unsicherheit anfängt zu kläffen macht man sie aber durch die Wasserspritze noch unsicherer.
Wenn du Angst hast und z.B. deinen Mann um Hilfe bittest, dann klatscht er dir ja auch keine und deine Angst ist weg .

Ich würde versuchen noch vor ihr am Zaun zu sein und dem Nachbarn hallo sagen. So sieht sie, du übernimmst die Aufgabe.
Ist sie vor dir am Zaun nimmst du sie wieder zurück und gehst dann dem Nachbarn Hallo sagen.

So haben wir das bei Knicka in den Griff bekommen

[pauline]

Hallo

Zum Thema kläffen ... ich würde mich mit einer wasserpistole bewaffnen und sobald sie auch nur die Anzeichen macht in Richtung eures zaunes zu laufen um Krawall zu machen, ihr über den wasserspritz eine Unterbrechung hervorrufen.

Na, wenn sie aber aus Unsicherheit anfängt zu kläffen

Und genau diese Motivation wäre zu klären, um auch die richtigen Maßnahmen zu ergreifen.

Kläfft Tim aus Unsicherheit, dann hole ich ihn zurück, nehme ihn hinter mich und gehe "die Sachlage klärend" voran.

Kläfft er um des Kläffens wegen, dann gibt es eine Ansage. Hilft das nicht, dann muss er gehen. Entweder rein, wenn wir draußen sind. Oder den jeweiligen Raum verlassen. So haben wir sinnfreies Rumgebelle gut in den Griff bekommen. Tim will nämlich eins ganz unbedingt : dabei sein.

Beim Wegschicken darf man aber nicht übers Ziel hinaus schießen. Für Tim ist längeres Wegschicken schlimm.

[Andi]

Hallo, zum Thema spazierengehen kann ich auch etwas beisteuern. Oreo ist ja nun 13 Wochen alt und 4 Wochen bei uns - also wie Elsa bei euch. Er legt sich auch oft einfach hin und macht sehr deutlich, dass er so gar keine Lust hat, spazieren zu gehen .
Ich locke ihn dann mit "komm" (steht bei uns im Gegensatz zu "hierher" für unverbindlicheres Heranlocken) und wenn er nicht kommt, trage ich ihn ein kurzes Stück oder - je nachdem wo wir sind - ich mach ihn von der Leine los und gehe einfach, dann trabt er sofort brav hinter mir her (Bindungsspaziergang), zumindest bis jetzt. Inzwischen klappt es aber auch schon viel besser an der Leine. Vielleicht auch, weil wir "bei Fuß" mit Clicker und Leckerchen geübt haben ...
Allerdings gehen wir auch normalerweise nur sehr kurz mit ihm, ich halte mich nach Möglichkeit an die "1 Minute pro Lebenswoche"-Regel. Da mir das auf Dauer für die Ferien dann doch zu langweilig war, haben wir gestern einen Ausflug in den Grugapark gemacht. Wir haben zwar immer wieder angehalten und kleine Pausen gemacht, zwischendurch habe ich Oreo auch mal getragen (findet er inzwischen aber recht doof ) aber insgesamt ist er viel zu viel gelaufen. Hatte dann abends ein ziemlich schlechtes Gewissen ...
Wir clickern auch, allerdings nur bestimmte Übungen. Wobei ich selbst dabei schon das Gefühl habe, dass Oreo durcheinander kommt. Wobei, ich habe jetzt eher das "Problem", dass er sehr motiviert ist, sobald er den Clicker sieht (Ah, es gibt Leckerchen! ) und einfach mal alles durchprobiert, was wir bis jetzt geübt haben, ohne darauf zu warten, was wir eigentlich von ihm wollen.
Gestern im Grugapark konnte ich "Enten angucken" mit ihm üben, das hat super geklappt. Zum Ententeich und sofort das ruhige Angucken belohnt. Dabei war Oreo total relaxt. Allerdings hat er später ein paar Wildhasen rumhüpfen sehen, darauf hat er ganz anders reagiert als auf die Enten. Da wäre er gerne hinterher geflitzt! Fangen spielen ist eh das Größte für ihn .
LG Andrea

[Sanne]

Lasse sie die Welt in ihrer eigenen Geschwindigkeit erkunden. Wenn sie nicht weiterwill, zwinge sie nicht. Biete ihr einfach freundlich den Rückweg an.

[Andi]

...
Wir gehen auch nur ganz kurze Strecken... wir wohnen bloss 100 Meter von Wald und Feld und da gehen wir schonmal lang, damit sie sieht, dass es noch was anderes gibt, wo man hinmachen kann, als unseren Garten... interessiert sie aber bis jetzt nicht... sie ist ein kleiner Heimscheißer!! (aber ist ja auch egal, wo wir es aufsammeln)

Ich behaupte jetzt mal, das ist ganz normal - zumindest macht Oreo das genauso. Ich denke, draußen ist alles noch so aufregend und spannend, dass er dort einfach nicht die Ruhe hat. Neulich hatten wir schon einmal einen Tagesausflug mit ihm gemacht, da hat er sich alles verkniffen und zu Hause sofort drei Häufchen hintereinander in den Garten gesetzt . Vorgestern im Grugapark hat er es dann tatsächlich zum ersten Mal geschafft, das auch in fremder Umgebung zu erledigen .
LG Andrea

[KatrinNKS]

Also bzgl. des Clickerns - denn das ist für mich das Wichtigste in deiner Situation - würde ich es so machen, wie du beschrieben hast. Also der Anfang war schon sehr gut und nun suchst du dir nach und nach andere Dinge, die du üben willst. Nach dem Sitz das Platz etc. Ich würde keine Übungen durcheinander machen zu Beginn! Das verwirrt junge Hunde nur. Wenn er etwas älter ist, kannst du auch verschiedene Übungen hintereinander abfragen und clickern!
Und da das Clickern so beliebt ist, kannst du es auch bei deinem Bell-Problem einsetzen! Immer dann, wenn er eine Pause zwischen dem Bellen macht clickst du! Dafür würde ich den Clicker aber gut festigen, also dass er wirklich sicher ist beim Clickern und das Prinzip gut versteht. Wahrscheinlich hast du dann eh die Aufmerksamkeit. Wenn er zum Zaun rennt und bellt, sagst du NEIN (oder dein Abbruchsignal) und sobald er Luft holt, clickst du.
Wasserpistole ist ein "schweres Geschütz" und eine Strafe. Ich würde erstmal den zahmen Weg einschlagen und nur in größer Not die Pistole nehmen
Auch beim Spazierengehen kannst du clickern. Sobald ein Schritt gegangen wir noch in der Bewegung clicken. So kann man den Hund gut locken. Wobei ich mir wirklich keine Sorgen machen würde, denn unsere ersten beiden Rottis wollten auch nicht spazierengehen. Mit dem Alter lernen sie aber ganz schnell, dass es das tollste der Welt ist

Und aus Erfahrung kann ich dir sagen: Manche Probleme lösen sich mit der Zeit von selbst War bei Wilma und mir auch so!!! So z.B. das Thema "Ruhe" in der Wohnung. Wir haben das gar nicht mehr weiter aufgebaut, auf einmal war die Ruhe da. Und nun wartet sie morgens immer brav, bis ich alles angezogen habe und die Leine nehme, bevor sie zum Wirbelwind aufdreht.