Der Clicker ist ein Marker, der einfach sagt "das jetzt, genau das, was Du gerade eben gemacht hast, ist richtig, dafür kommt jetzt eine Belohnung". Nicht mehr, nicht weniger.
Weder dient der Clicker dazu, die Aufmerksamkeit des Hundes auf einen zu lenken ( dann wäre das ja ein Rufsignal), noch ist er ein alleiniges "Lob".
Korrekterweise kommt nach dem Click immer eine Belohnung. Das KANN Futter sein, muss es aber nicht. Der Hund bestimmt, was die Belohnung ist. Ein Hund, der mit Futter so gar nichts anzufangen weiß, wird dann eben mit Spielzeug bestätigt. Es soll sogar Hunde geben, die tatsächlich streicheln als Belohnung empfinden, dann kann man auch das nehmen. Tatsächlich ist mir in all den Jahren bis heute nur ein Hund ntergekommen, der Streicheln wirklich als Belohnung empfand. Von sich aus, nicht vom HF aufdoktriniert.
Wir haben früher in unserer Clicker/Obedience-Gruppe sogar kurzes Spiel mit anderen Hunden als Bestätigung genommen oder sonst was völlig außergewöhnliches. Aber das ist dann halt eine Frage der Organisation.
Idealerweise nutzt man den Clicker beim freien Formen von Verhalten. Auch Shaping genannt. Deswegen hat sich dafür auch die Bezeichnung Clickertraining etabliert.
Denn nur weil man einen Clicker in der Hand hat, macht man noch lange kein Clickertraining. Und umgekehrt braucht man keinen Clicker um Clickertraining zu machen

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Was nun der Unterschied ist zwischen Clickertraining und konventionellem Training?
Martin Pietralla hat das sehr schön in seinem Buch Clickertraining erklärt. Er nannte das "Foxtrott mit einem Wolf tanzen":
Mal angenommen, Du kannst nicht tanzen. Jemand zieht Dich auf die Tanzfläche und sagt "das ist ein Foxtrott". Dir sagt das gar nichts, aber der andere schiebt Dich hin und her, drückt Dich mal in diese, mal in jene Richtung, zerrt Dich mal dahin und mal dorthin, mal kommt ein "das war fein" mal ein "Herrgott, Foxtrott habe ich gesagt" ......
Na ja, ob es so Spass macht, tanzen zu lernen?
,,, und läuft konventionelles Hundetraining etwas überspitzt formuliert ab.
Wie anders ist es dagegen, wenn Dir jemand erst mal jeden einzelnen Schritt zeigt, den Du machen sollst, erst mal jede Figur einzeln mit Dir übt und dann das Gänze so langsam zusammensetzt, wie Du das verstehst .....
Und am Ende sagt derjenige dann "so, und das ist jetzt Foxtrott".
Beim Clickertaining wird innerhalb einer Trainingseinheit der Hund erst mal dafür bestätigt, dass er sich hinsetzt; C&B wenn Hund sich setzt. Wenn Hund Begriffen hat, dass der Click kommt, wenn er sich setzt, wird er sich immer öfter setzen. Dann kommt auch rasch der Zeitpunkt, wo man das Signal einführen kann. Sobald Du als HF Dir sicher bist, dass Hund sich jetzt setzt bzw. In das sic Seen des Hundes hinein kommt das Signal "Sitz".
Anderes Beispiel. Hund soll lernen, sich auf ein Signal hin im Kreis zu drehen.
Konventionell würde man bsp. Ein Leckerlie nehmen und Hund im Kreis führen. Das immer wieder und wieder wiederholen.
Beim Clickertraining geht man her und bestätigt Hund erst mal dafür, dass er den Kopf in die entsprechende Richtung dreht. Bsp. Drehung nach links. Hund nimmt den Kopf leicht nach links C&B.
Sobald Hund Begriffen hat, dass es C&B für das Drehen des Kopfes gibt, wird das nicht mehr bestätigt, ein erfahrener Clickerhund wird nun weitere Verhaltensweisen zeigen, die mit dem Kopfdrehen in Verbindung stehen, darunter auch stärkere Drehungen mit Gewichtsverlagerung auf das Linke Vorderbein. C&B.
Die nächste Stufe wäre dann, dass der Hund das Linke Vorderbein mitnimmt, also bereits eine Vierteldrehung macht. Usw.
Hört sich jetzt langwierig an und hängt sicher auch davon ab, wie shapingerfahren ein Hund ist und wie punktgenau der HF bestätigt. Bei Yanta hat das damals 10 min gedauert vom ersten Click bis zur sicher vollständigen Drehung.
Und dann nochmal 2-3 min bis Sie das Signalwort dafür intus hatte.
Das Buch von Barbara Schöning ist übrigens empfehlenswert.