Padge ist auch ein begnadeter Leinenpöbler. Es ist viel besser geworden, aber es kommt mir ein bisschen vor wie bei Alkoholikern: geheilt ist er nie, sondern hat das Problem nur mehr oder weniger im Griff

. Also sag ich 'er
ist ein Pöbler', auch wenn er das derzeit kaum praktiziert.
Was haben wir geübt? Wir waren sehr viel auf dem Hundeplatz in offenen Stunden mit vielen unbekannten Hunden. Zunächst hab ich dort alles andere an Übungen hintan gestellt, war gerade soweit abseits der anderen, dass Padge seine Sache noch gut machen konnte. So konnte ich ihn fürs richtige Verhalten loben. Langsam haben wir uns immer näher an die anderen herangearbeitet.
Viele Übungen haben wir gemacht damit Padge sich mehr an mir orientiert. Wenn ich gemerkt hab, dass er sich anspannt bin ich ihm in einer engen Linkskehre in den Weg gelaufen - in engen Linkskreisen lässt es sich seeehr schlecht pöbeln. Man muss nämlich aufpassen, dass Frauchen einem nicht auf die Füße tritt

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Zum Teil hab ich mit Ablenkung durch Futterbeutel, Leckerli, Spielzeug gearbeitet. ERstmal war alles recht, um ihn vom Pöbeln abzubringen. Als für ihn klar war wie ich es haben will hab ich ihn auch deutlich gemaßregelt, wenn er loslegen wollte.
Dazu sollte ich wohl auch gestehen, dass ich ganz viel an mir arbeiten musste. Denn in Erwartung der Pöbelei war ich immer sehr angespannt und das übertrug sich sofort auf Padge - ein Teufelskreis. Wir haben uns so richtig aneinander hochgezogen

. Da hat mir der Hundeplatz auch geholfen. Denn dort fühlte ich mich sicherer, wusste die anderen Leute üben auch, keiner regt sich sofort auf, Trainer sind da die im schlimmsten Fall helfend eingreifen könnten (nicht dass das je nötig gewesen wäre). So war ich cooler. Und das ist bei Padge min. 80% der Miete: ich muss gaaaaanz ruhig sein, ihm sicherheit geben.
Draußen hab ich anfangs nach Möglichkeit auch viel Abstand zwischen uns und die anderen Hunde gebracht. Dann hab ich mit Padge irgendwelche Übungen gemacht wie auf dem HP auch. DAzu wieder: leckerchen, .... Vor allem hab ich ganz viel die Möglichkeiten genutzt, die Außentrainings der Hundeplatzgruppen mitzumachen. Denn da kann ich auch fünfmal an einer Gruppe vorbeigehen bis es gut klappt und hab so die Chance zu loben. DAs ist mit Fremden, die man so trifft ja ein bisschen schwierig

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Inzwischen geht es fast immer gut wenn ich nur mit Padge unterwegs bin und mich ganz auf ihn konzentrieren kann. Und es wird immer noch besser. Also: Geduld haben, am Ball bleiben und viel üben

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