Nichts von Fremden annehmen

[Lialetta]

Hallo ihr Lieben,

aus gegebenem Anlass interessiert mich, ob ihr euren Hunden beigebracht habt, von fremden Personen nichts anzunehmen und wenn ja, wie ihr das angefangen und gemacht habt.

Ich bin grade ziemlich geladen. Laboriere ja nun schon eine ganze Weile rum, um rauszufinden, was Sissi denn nun verträgt und was eher nicht. Und wie es dann so ist... man ist konsequent und zieht das brav durch und dann kommt so ein *** von Arbeitskollege daher und besticht den Hund mit Leberwurst. Er, bzw. "sein Weib" hat selber 2 Golden Retriever, natürlich weiß er auch grundsätzlich alles besser, und deshalb kratzt es offensichtlich sehr an seinem Ego, dass Sissi ihn genau so eisern meidet wie die anderen Herren im Betrieb. Also versuchte er es heute mit Bestechung, leider schneller als ich einschreiten konnte. Ich würde selber nie auf die Idee kommen, fremden Tieren ohne die Besitzer zu fragen, irgendwas zu verfüttern. Es passiert aber erschreckend oft, dass andere die Zuneigung von Sissi über Wurst erkaufen wollen - warum auch immer. Und mich macht das echt grantig. So kam ich auf die Idee, dass dann vielleicht auch in diesem Bereich der Hund vielleicht schlauer sein müsste als die Leute. Ich hab aber starke Zweifel, dass ich das an Pü hinkriegen kann. Was meint ihr und wie sind eure Erfahrungen mit "Ego-Bestechungs-Fütterern".

LG, Lia

[Poodle81]

Du kannst ihr schon beibringen nicht vor deiner Freigabe etwas anzunehmen, dazu brauchst du eine/mehrere Person/en die dir hilft/helfen mit Futter zu locken und du baust dafür ein Tabu-Wort und ein Freigabe-Wort ein.
Ist im Prinzip nichts anderes als von der Straße aufzulesen, nur eben von Personen.


Ich werde von den Leuten gefragt ob sie etwas meinen Hunden geben dürfen. Auf offener Straße würde ich das sowieso nicht zulassen (es gibt genug kranke Menschen), und ich lasse sie wirklich nur von Personen geben, die ich kenne.

[Phoebe]

ich habe meinen Hunden nix beigebracht in der Hinsicht...sondern reagiere eher sehr ungehalten auf Leute die in meine Hunde irgendwas reinstopfen wollen...

ich bin auch schon aus dem Haus gesprintet, mit ner Ladung Gummibärchen in der Hand, als mein Nachbar zum wiederholten male am Gartenzaun Leckerlies zu den Hundis warf (obwohl ich 100 mal vorher gesagt habe, dass ich das NICHT möchte)...und bin raus, habe ihm die Gummibärchen direkt vors Gesicht gehalten und "ISS" gebrüllt...da hat er sich so erschrocken und es war ihm übelst peinlich...seitdem hatte ich Ruhe...auch wenns nicht unbedingt die feine englische Art der Umsetzung war

Bei Leuten, die ich unterwegs treffe und die ihren Fütterwahn ausleben wollen, bin ich dann auch ungehalten und sage denen auf den Kopf zu, dass ich das nicht mag...immerhin sind die Hunde "MEINE SACHEN" und ich "BESTIMME" was mit denen passiert

Dieses ständige füttern ist schrecklich!!!! Schenk ihm nen Tamagotchi oder nen Nintendogs...das kann er den ganzen Tag füttern!!!

[Fruit Loop]

Hund im Büro in ne Box. Hund von Menschen fernhalten ist leichter, als Menschen von Hund fernhalten...

[Sanne]

Hi,

Nicht schlecht die Aktion mit den Gummibärchen!

Wir üben genau das Thema grad in der Hundeschule. Goethe ist da allerdings nicht so der Kandidat für, der steht nicht so sehr auf Futter. Kenne die Problematik aber von Yeli.

Bei uns gabs letzte Stunde diese Übung:
Wir gehen gemeinsam los, Hunde im Freilauf. Jeder Hundehalter hat einen Hund zugeteilt bekommen, den er "anfüttern" soll.
Später dann das "Duell" Hund sitzt in der Mitte zwischen Fütterer und Besitzer und wird von beiden gleichzeitig gerufen. Der Besitzer darf dabei kein Futter haben, der "Anfütterer" soll den Hund mit Futter locken.
Bei Goethe reichte es, einmal flott hinzugehen und ihm die Leine richtig schön draufzuschmeißen (er ist recht "hart im Nehmen", deshalb muss bei ihm die Leine schon auch treffen, um überhaupt eine Reaktion auszulösen). Danach saß das Meideverhalten und er hat von den anderen Leuten kein Futter mehr genommen.
Später wollte der Trainer ne zweite Einheit machen, aber denkste, mein Hund hatte die Sache längst kapiert und hat nichts mehr genommen (wie gesagt, Futter ist ihm nicht wichtig).

Ich weiß, dass viele Leute kein Fan von Meideverhalten sind, in solchen Zusammenhängen finde ich es super. Letztendlich muss der Hund einfach genug Respekt vor seinem Menschen haben, um ein "nein" auch dann noch zu akzeptieren, wenn er unbedingt ans Futter will.
Musst dir halt irgendwas suchen, was deinen Hund wirklich erschreckt. Bei manchen Hunden ist das schon ein böser Blick, andere brauchen einen Rempler, einen Wasserspritzer oder eine geworfene - und getroffene - Leine. Je nach Typ.
Und das dann mit ganz vielen verschiedenen fremden Menschen üben.

Alternativ kannste auch versuchen, das anders aufzubauen, sprich Hund fürs nicht-nehmen belohnen. Bei meiner Yeli weiß ich genau, dass solche Dinge bei ihr nicht funktionieren. Da ist das fremde Futter einfach besser und interessanter.

Ansonsten gibts natürlich auch die Möglichkeit, solche Situationen einfach zu vermeiden (z.B. Geschirr machen lassen mit der Aufschrift "Allergiker - nicht füttern!")

lg,
Sanne

[Phoebe]

mh...also wenn dann würde ich lieber den fütternden Menschen ins meiden bringen, wie meinen eigenen Hund

Ich bin ehrlich gesagt froh, dass das Solinchen so locker und entspannt durchs leben flitzt...wenn ich das durch solche Übungen unterbinde, hätte ich schon schiß eine Kette bei ihr auszulösen...

...denn Rudi mein Rentnerchen wurde LEIDER durchs meiden aufgebaut, da ich vor 12 Jahren als seine Ausbilung begann, es mit 13 Jahren nicht besser wusste und meine "Trainer" im Verein auch nicht ... ist da einiges schief gelaufen...selbst nach dem wir seit vielen Jahren anders arbeiten und viel gelernt haben, sind diese Grundgeschichten in ihm drin und brechen immer mal wieder durch. Das heißt für mich, dass ich permanent vor allem bei fremden Menschen auf ihn achten muss, weil er dann totalen Stress hat ...und das ist extrem anstrengend für uns beide... ... wenn ich mir vorstelle ich hätte dann 2 Kandidaten davon an der Leine hängen....nein danke...

[Lialetta]

Hmm ja, ich werde mir das nochmal durch den Kopf gehen lassen, wie ich das am besten lösen könnte. Das mit den Gummibärchen hätte ich ja zu gerne gesehen.

[nase]

Hallo,
bei uns gehört das zu den Standard-Übungen in der Hundeschule.
Die Hunde werden ins Platz gelegt, und während unser Trainer mit Quietschie, Ball und Würstchen um sich wirft, müssen sie völlig unbeeindruckt liegen bleiben. Am Anfang ist das schwierig, aber mittlerweile guckt Pedro dabei völlig gelangweilt und wartet darauf, dass ich ihn dann mit Lekkerchen aus seiner Ablage befreie.
lg, nase

[Milo]

Also da Milo als Rettungshund ausgabildet wird, muß er ständig von Fremden etwas zu fressen kriegen oder wird bespielt. Man nennt das Opferbindung, da ich im normalen Leben so eine unheimlich nette Ausstrahlung habe gibt Milo sowieso keiner etwas ohne mich zu fragen. Deshalb kann ich leider nichts konstruktives zu dem Thema beitragen.
LG
Pia

[fenrir]

Na Mephisto nimmt ja auch von jedem was. Ist ja auch in soweit okay. Während der Rettungshundearbeit war es ja auch Gang und Gäbe, genauso wie jetzt, wenn er in Altenheim zu Besuch geht.
Konsequentes "Nicht-von-fremden-annehmen" traiieren sollte man sich genau überlegen und auch überlegen was das bedeuten kann, z.b. wenn man seinen Hund mal in Pension, Klinik oder ähnliches geben muß.

Mephisto hebt zumindest relativ zuverlässig nichts essbares (was nicht von mir ist) vom Boden auf. Mit Kommado dazu bin ich mir recht sicher, dass er Futter meidet. Wenn er großen Streß hat frißt er eh nicht wirklich.
Es kursierte ja auch mal das Gerücht, mein Hund würde neben dem gefüllten Napf verhungern, wenn ich ihm nicht sagen würde zu fressen. Zumindest konnte ich Wurst neben ihm (in ner Serviette eingepackt) im Auto liegen lassen, die war unberührt. Inzwischen würde es wohl nur noch mit vorherige Kommando machen, aber auch dann sehr konsequent

[Moni]

Wir sind da auch keine wirklich Hilfe. Da Miro fremde Menschen anfangs eher gemieden hat und auch heute noch sehr vorsichtig ist, drücke ich heute noch gelegentlich meinen Kunden, vor denen er Angst hat ein Leckerli in die Hand, das sie ihm geben sollen. So freut er sich über meine Besucher und da er fremde Sachen eh nicht frisst und sieht, dass ich es den Leuten gebe, ist das in Ordnung für ihn. Ansonsten reicht bei ihm ein strengen Nein und er lässt alles fallen oder liegen. Aber das wurde hier ja schon ausführlich beschrieben, wie das geht . Wir müssen eher "ich fresse auch wenn Frauchen nicht da ist" trainieren .