Erziehung Ähnlichkeiten : Kind/Hund

[nase]

Das positive Verstärken ist sicher eine gute Möglichkeit, Kind und Hund gleichermaßen zu motivieren.
Allerdings funktioniert das Shapen beim Clickern mit Schülern nicht so gut. Wenn ich bei jedem Schüler warten soll, bis er/sie mir das gewünschte Verhalten anbietet, kämen wir nie ans Ziel. Da ist gezieltes Nachfragen doch wesentlich effektiver!

lg, nase

[yago]

Schüler sind ja eine große Gruppe - da kommt man wahrscheinlich auch bei Hunden nicht schnell voran, wenn sie in Gruppen erzogen wären...
Im Einzelunterricht ja.
Den Satz finde ich klasse:

Beim Menschen muss man allerdings aufpassen dass man nicht automatisiert. Ein emotionsloses unkonzentriertes Lob oder immer die Gleiche Wortwahl muss man vermeiden.

Ich muss die Methode hier durchlesen. Ich begreife sie noch nicht so ganz.

[Resi]

Dazu kann ich dir positiv Verstärken von Karen Pryor sehr empfehlen

[fabiotiker]

Guten Tag !
Gemeinsam bei Kinder- und Hundeerziehung ist die Grundtatsache, dass beide nicht auf Augenhöhe mit den Erwachsennen/Herrchen/Frauchen kommen sollten.
Nun ist es in Deutschland leider so, dass sehr viele Eltern die Kinder als gleichberechtigte Partner sehen, quasie auf Augenhöhe behandeln. Deswegen haben wir in Deutschland ein großes Erziehungs- und gesellschaftliches Problem bekommen, weil Erwachsene damit eine Generation von Ich-AGs und sozialen Geisterfahrern herangezogen hat. Dass zur Zeit die "Supernanny" oder "Die strengsten Eltern der Welt" auf großes Interesse stoßen ist kein Zufall.

Eine sehr interessante Literatur zur Kindererziehung : Dr. Michael Winterhoff : Warum unsere Kinder zu Tyrannen werden

Kurzum : Ich sehe in unserer Gesellschaft mittlerweile mehr besser erzogenne Hunde als Kinder.

[hundzi]

Da muß ich jetzt auch was dazu sagen:
ich habe drei Kinder: drei Mädchen mit 8, 7 und 5 Jahren und seid 4 Wochen meinen ersten Hund: unseren Zwergpudel Billy. Ich denke, daß man Kindern natürlich auf Augenhöhe begegnen muß, nämlich mit dem gleichen Respekt, wie ich ihn von ihnen mir gegenüber erwarte. Ich erwarte von meinen Kindern nicht blinden unreflektierten Gehorsam. Nicht alles, was ich sage und tue ist immer gut und in Ordnung.
Von meinem Hund hingegen erwarte ich schon, das er kommt, wenn ich hier rufe. Und zwar immer. Und das braucht er auch nicht zu hinterfragen, auch wenn ich ihn ohne jeden Sinn rufe.
Von meinen Kindern erwarte ich ja, dass sie mal eigenständig denkende kritische Erwachsenen werden. Mein Hund soll möglichst bitte nie eigenständig denken (außer natürlich er heißt Lassie). Und von daher gibt es schon einen Unterschied zwischen der Erziehung von Kindern und Hunden.
Was ich durch die Hundeerziehung bisher für die Kindererziehung allerdings schon mitnehmen konnte ist mehr Konsequenz auch den Kindern gegenüber. Beim Hund muß man einfach konsequent sein und auch bei den Kindern erleichtert Konsequenz so manches.

lg, Sandra

[fabiotiker]

Respekt hat nichts mit Augenhöhe zu tun, geehrte hundzi. Studier doch mal den Winterhoff !

[hundzi]

Ach ja noch etwas ganz wichtiges in der Hunde- wie auch in der Kindererziehung: Hausverstand und Liebe! Dann brauchts auch den Winterhoff nicht !
lg, Sandra

[olzheim]

genau so ist es, sehe ich auch so!

[Cheyenne]

Sehr interessantes Thema.
Ich bin überzeugt, dass es Paralellen gibt.
Kann aus Beobachtungen vom Hundeplatz berichten:

Wenn die Kinder sich halbwegs benommen haben, Verbote wie z.B. nicht auf den Agilitygeräten zu turnen akzeptiert haben, dann klappte es auch mit der Hundeerziehung.

Kinder, die Eltern permanent auf der Nase herrumtanzten (also immer wieder, ich rede nicht von kurzen Ausrastern die hat ja jedes Kind mal), die hatten auch in der Regel Probleme mit der Hundeerziehung.

Habe mich gerade mit einigen Züchtern unterhalten und wir waren der Meinung, dass Familien mit gut erzogenen Teenagern die besten Welpenkäufer sind.......muss ja einen Grund haben

LG
Petra

[Happy]

..... Mein Hund soll möglichst bitte nie eigenständig denken (außer natürlich er heißt Lassie). .......
lg, Sandra

Dann clickere bloß niemals mit deinem Hund,spätestens dann lernt er nämlich eigenständiges denken.Und was machen bloß die Gebrauchshunde,wie z.B. Blindenhunde,wenn sie ihren Menschen zuverlässig durch den Alltag führen sollen,wenn sie nicht eigenständig denken dürfen?

[fabiotiker]

Zitat Cheyenne :

Kinder, die Eltern permanent auf der Nase herrumtanzten (also immer wieder, ich rede nicht von kurzen Ausrastern die hat ja jedes Kind mal), die hatten auch in der Regel Probleme mit der Hundeerziehung.

Genauso ist es ! Und da gibt es in unserer Gesellschaft etliche.

Nach meinen Beobachtungen auf dem Hunde- Ausbildungsplatz konnte ich darüberhinaus wahrnehmen, dass diejenigen, die die Hundeerziehung nicht gebacken kriegen, auch permanente Beziehungsprobleme mit ihrem Partner haben.