Rohana hat geschrieben: ↑Mi Nov 16, 2022 2:14 pm
Genau - das hatte ich vergessen. Es gibt natürlich Hunde, die so einen Spaß am Training haben, dass so eine Unterbrechung sie schwer beeindruckt. Hab ich gerade bei dem Obi-Seminar erlebt. Die Trainerin, die mit ihren Hunden für die Sichtungen zur WM trainiert (also schon krass hohes Niveau), hat mit ihrem Rüden geübt. Er war aber nicht so richtig bei der Sache, hat Kommandos, die er eigentlich deutlich besser beherrscht 'schlampig' gearbeitet. Da hat sie ihn nach drei Versuchen, die unter ihren Erwartungen blieben, mit einem 'Schade' und ohne jedes weitere Gemecker wieder ins Auto gebracht.
Sehr konsequent - allerdings sollte man sich darüber klar sein, dass auch das eine Form der Strafe ist: das Wegnehmen von etwas, das dem Hund Spaß macht. Natürlich eine andere Qualität als wenn ich dem Hund eins überbrate (um es mal krass zu sagen), aber dennoch das Gegenteil von positiver Bestätigung

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Ja dieses Thema mit positiver und negativer Belohnung/Strafe
Den Hund weg packen und warten bis er (und man selbst) wieder einen klaren Kopf hat, kann durchaus helfen und das habe ich in pubertären Phasen mehrfach gemacht.
Hund ins Auto, nen Tee trinken und überlegen woran liegt es gerade. Ist es zu schwer, zu viel…
Manchmal den Ort komplett wechseln um von gewissen Gerüchen weg zu kommen, damit das Training noch positiv abgeschlossen wird.
Der positive Abschluss von jedem Training ist mir sehr wichtig, notfalls wird eine Übung rausgekramt, die er richtig gut kann, damit es einen tollen Ausklang gibt.
Rohana hat geschrieben: ↑Mi Nov 16, 2022 2:14 pm
Klar, wenn es um die Gesundheit geht kann man nicht lang fackeln. Aber was man natürlich im Vorfeld tun kann ist, diese körperliche Interventionen (Maul aufmachen, festhalten, hochheben, ...) mit dem Hund üben und dem so die Spitze nehmen. Ich weiß, dass Du das tust und die Leute hier im Forum auch. Das ist mal wieder so ein Satz, der der Vollständigkeit halber dazu gehört.
Das habe ich natürlich vorausgesetzt
Mir ging es mehr drum, dass der Hund sich nach dem (eingeübten und verstandenen) Kommando „Aus“ weigert seine Beute herzugeben.
Ein nettes Tauschgeschäft hilft leider nicht immer und wenn ich abwägen muss zwischen Tod des Hundes oder dass er mich abgrundtiefst verachtet für die nächste halbe Stunde, dann hole ich das Teil aus der Schnauze. Das sind aber wirklich Ausnahmen und das sollen sie auch bleiben!
Generell versuche ich einen Weg zu finden, der für mich und Hund passt, evtl auch um drei Ecken zu gehen, damit eine Verweigerung gar nicht mehr vorkommt.
Um das auf mein Beispiel zu beziehen, habe ich einen Hund der pausenlos alles frisst was er findet und er hört wiederholt nicht auf das (eigentlich gut sitzende ) Kommando „Aus“, kommt er an die Leine, um der ständigen Verweigerung zu entgehen. Oder eben ein Fressschutz um, wenn er weiterhin frei laufen soll.
Edit: um nochmal auf die Ausgangsfrage Richtung „Platz“ zurückzukommen
Ein Hund verweigert nie bösartig, sondern es gibt oft einen Grund weswegen er so agiert. Viel hängt da am Hundeführer
Ein „Platz“ mit der Einstellung „oh es ist dort nass, ob er sich dann dort auch wirklich hinlegt?“ wird meist anders ausgeführt, als eins mit dem Hintergedanken „boah das macht der immer so super und es ist die beste Übung der Welt!!!“
Ersteres wird wohl eher hinterfragt werden, weil man sich als Hundeführer unsicher ist, es eigentlich gar nicht so eng sieht, es auch schon das ein oder andere Mal durchgehen gelassen hat…
Das führt dann aber zu der Konsequenz, dass das Kommando doch eigentlich nicht sitzt und nicht in jeder Situation abverlangt werden sollte.
Auch sollte man sich bewusst werden, welche Art von Platz man abverlangen möchte. Reicht ein sanftes Zurechtparken bis der Hund einigermaßen liegt oder soll es ein auf der Stelle zusammenklappen sein. Viele unterscheiden auch zwischen einem Leg dich hin - sprich such dir ein Plätzchen und mach es dir im Liegen gemütlich oder einem Platz! - also Pobbes und Brust sofort runter. Trainieren kann man auch letzteres mit viel Freude, Belohnung und positiver Verstärkung.