Patellaluxation

[Zwergenaufstand]

Liebes Forum,

ich bin sehr traurig und besorgt und hoffe, hier ein wenig Mut zu finden.

Seit einiger Zeit hüpft meine nun 6 Monate alte Zwergpudelhündin für wenige Schritte auf 3 Beinen. Am Anfang habe ich mir nicht viele Gedanken gemacht, dachte es hat sich ein Blatt o.ä. an der Pfote verfangen oder sie mag den Untergrund nicht. Meistens ist es das linke Hinterbein, seitdem ich genauer drauf achte sehe ich, dass es manchmal aber auch das rechte ist. Schmerzen scheint sie keine zu haben, sie ist quietschfidel, rennt, springt und spielt.

Gestern fiel es mir dann wie Schuppen von den Augen: es könnte eine Patellaluxation sein. Google und YouTube haben meinen Verdacht erhärtet. Es ist ja leider auch keine seltene Erkrankung bei Zwergpudeln. Das hat Mich sehr getroffen, da ich die Zucht gewissenhaft ausgesucht habe und die Elterntiere und auch ein Großteil der Ahnen negativ getestet wurden.

Wir haben für morgen früh gleich einen Tierarzttermin gemacht und ich stelle mich aufs schlimmste ein.

In meinem Kopf drehen seitdem Horrorszenarien die Runden: Ich habe große Angst vor einer OP (Schmerzen, Verlauf mit unbekanntem Ausgang und die Frage: wie soll ich diesen Jungspund 6 Wochen ruhig halten?) und gleichzeitig große Angst davor, dass es sich verschlimmert und mein Hund vielleicht mit 2 Jahren lahmt, Schmerzen und Arthrose hat.

Gibt es die Möglichkeit, dass es sich bei so jungen Hunden noch verwächst?

Vielleicht hat jemand auch schon mal die Diagnose bekommen und kann mir ein wenig vom Verlauf und den Therapiemöglichkeiten erzählen?

Traurige Grüße

[Isi]

Moin,
warte doch erstmal den TA-Besuch-ab!
Es gibt die PL auch in verschiedenen Graden und nicht alle werden operiert. Der TA kann das testen.

Und sollte eine OP nötig werden, bekämst du das auch mit dem Ruhigstellen hin, einfach weil es nötig wäre

[fraggle]

Ich würde auch erst mal den TA abwarten. Sie ist noch jung und alles noch nicht ausgewachsen.
Eventuell gibt sich das ganze ja auch wieder, wenn alles da ist wo es mal hinwachsen soll.
Eine eventuelle OP würde ja auch erst Sinn machen wenn sie ganz ausgewachsen ist.

Falls es sich nicht gibt und dann doch eine Patellaluxation ist, kann man auch viel mit Physiotherapie machen.

Bei unserer Französischen Bulldogge hatte ich es dann doch operieren lassen.
Sie hatte die ersten Tage schon starke Schmerzen. Hat sich aber schnell zurechtgefunden und ist auf 3 Beinen gut zurechtgekommen.
Bei der OP war sie 3. Jetzt ist sie 9 und sie hatte seitdem keinerlei Probleme mehr.

[Zwergenaufstand]

Ihr habt total Recht, ohne Diagnose bringt es eigentlich auch noch nichts, sich verrückt zu machen, aber ich bin da leider ganz schlimm veranlagt.

Hatte nämlich auch ganz unterschiedliche Sachen gelesen, mal dass eine OP besser ist, je früher sie gemacht wird, und mal das genaue Gegenteil und dass im Wachstum ohnehin nicht operiert wird.

Was ich mich nur frage: wenn sie Grad 1 oder 2 haben sollte (wovon ich ausgehe, schlimmer ist es nach meiner Laieneinschätzung (noch) nicht), wird das dann mit steigendem Alter nicht immer schlimmer? Sie ist ja noch sooo jung. Oder kann es auch sein, dass es für immer in dem Grad verharrt?

Werde das natürlich auch morgen alles beim TA erfragen. Bis dahin muss ich mich wohl in Geduld üben und versuchen mich abzulenken.

[Iska]

Ich drücke die Daumen für den TA-Termin....
am besten vorher noch einen Fragenzettel machen... manches vergisst man dann ja doch in der Aufregung zu fragen...

[Sämi2]

Deine Sorgen verstehe ich sehr gut . Die Diagnose ist jetzt mal entscheidend. Falls du einen Orthopäden in der Nähe hast, würde ich dringend dorthin gehen. Im Thread von Mio und Mayle findest du unsere Geschichte.
Bei Mio war die Luxation aber Unfall bedingt.

[anthello]

Ich kann dich sehr gut verstehen, möchte dich aber auch etwas beruhigen: gerade gestern beim Pudeltreffen hatten wir dieses Thema auch zu fassen und ich kann dir von Camillo berichten: der hatte anfangs ebenfalls Knieprobleme, die sich als PL herausstellten. Der TA, der Camillo untersuchte, meinte, dass sich das durchaus noch zurechtwachsen könne, zu früh sollte da nichts operiert werden. Er behielt Recht! Camillo hat keinerlei Probleme mehr, ist ein ganz agiler, rennfreudiger und gesunder Zwerg!

Als wir Piccola vor knapp 2 1/2 Jahren (die war da gerade 6 geworden) adoptierten, wußten wir schon, dass beidseitige PL und daraus resultierende Arthrose rechts diagnostiziert war. In der Pflegestelle hüpfte sie auch ausschließlich auf 3 Beinen. Der rechte Fuß hängt dabei nicht gerade, sondern nach links verschoben, was schon bedenklich aussieht. Unser TA hat dann geröngt und sich nach ausgiebiger kollegialer Beratung gegen eine OP Empfehlung entschieden (die Verdrehung des Beines hätte eine sehr große OP erfordert und die gewünschte Erfolgsaussicht wurde verhältnismäßig gering eingeschätzt). Wir sind der Empfehlung gefolgt und haben zunächst Schmerz- und Entzündungsmittel verabreicht, Muskelaufbau unterstützt und Futterzusätze zur Gelenkverbesserung gegeben. Die Medikamente konnten wir schnell absetzen, Piccola humpelte immer seltener. Inzwischen läuft sie die meiste Zeit fröhlich und schmerzfrei auf allen Vieren.
Seit knapp 2 Jahren bekommt sie täglich Collagile Dog und ich bin überzeugt, dass die Gabe maßgeblich zu ihrem Fortschritt beigetragen hat/ beiträgt.

[Pudeljungs]

Lass erstmal den TA drauf gucken. Ob es Patellaluxation ist weisst du ja jetzt noch gar. Also lohnt es sich jetzt noch nicht, sich Sorgen darum zu machen. Deine Kleine ist noch im Wachstum. Ausserdem gibt es Hunde, die beim Laufen auch ne kleine Macke und deshalb so laufen. Abwarten und einen heissen Tee trinken. Bin auf deinen Bericht vom TA gespannt.

[Aurelia]

Ich kann mich den anderen nur anschließen: Erst mal schauen, was der TA sagt...

Aus eigener Erfahrung kann ich berichten, dass sich eine Patellaluxation Grad 1 nicht verschlimmern muss. Phoebe habe ich vor 6 Jahren aus dem Tierheim übernommen und sie hatte damals schon links hinten Grad 1. Am Anfang ist die Patella mehrmals am Tag rausgesprungen. Das hat ihr nicht wehgetan, aber sie ist dann nur noch auf 3 Beinen gelaufen und es hat immer einige Zeit gedauert, bis die Patella wieder von selbst in die richtige Position gesprungen ist. Ich habe deshalb schnell gelernt, wie ich die Patella wieder in ihre "Führung" zurückschieben kann. Im Laufe der Zeit wurden die Luxationen mithilfe von Muskeltraining (z. B. Cavaletti-Übungen, Treppenlaufen, usw.) und Gelenkzusätzen (da gibt es viele Kombipräparate und im homöopathischen Bereich empfiehlt sich Rhus toxicodendron) immer weniger und heutzutage springt die Patella von selber überhaupt nicht mehr raus, sondern maximal alle paar Wochen/Monate, weil sie gestolpert ist oder sich vertreten hat. Ich kenne auch noch einen zweiten Fall: Bei einer Freundin hat die Zwergpudeline schon sehr früh auf Spaziergängen immer mal wieder dieses "Hüpfen auf drei Beinen" gezeigt. Die Tierärzte haben allerdings nie etwas gefunden und es ist einfach eine "Macke" vom Pü. Die Maus ist jetzt 14 Jahre als, hüpft immer noch ab und an und hat mit der Patella keine Probleme.

Also, du siehst, cool bleiben...
Ich drücke die Daumen für den TA-Besuch und einen positiven Befund.

[Zwergenaufstand]

Danke für eure lieben Worte und Geschichten, das macht mir tatsächlich etwas Mut.

Ich werde morgen berichten, was der TA sagt *daumendrück*

[Samsi]

Bei Facebook hatte ich einen Fall verfolgt, wo beim Junghund auch Patella Luxation (PL) diagnostiziert wurde (und dieser deshalb von seinen Besitzern wieder zur Züchterin gebracht wurde) und im ausgewachsenen Alter wurde dieser Hund für die Zuchttauglichleit mit PL 0/0, also komplett frei, diagnostiziert.

Aus eigener Erfahrung kann ich dir sagen, dass PL kein Weltuntergang sein muss. Paco wurde mit Grad 1 mit über einem Jahr diagnostiziert und nie extra dafür behandelt und der ist mit seinen inzwischen 13 Jahren immer noch körperlich sehr fit und schmerzfrei, er läuft halt nur auffällig. Bei Sam war die PL schwerer und bei ihm wurde mit einem Jahr das erste Bein operiert, mit 5 Jahren das zweite Bein. Die zweite OP war eigentlich zu spät, er hatte schon Arthrose entwickelt, aber auch er ist mit seinen 11 Jahren noch wahnsinnig fit und braucht noch keine Behandlung für seine Knie. Das hätte ich bei seiner Krankheitsgeschichte niemals erwartet. Die OPs waren natürlich nervenaufreibend, aber ansonsten ist es nur Agility, was ich mit Paco und Sam nicht (mehr) gemacht hatte. Wanderungen, joggen, Radfahren und anderer Hundesport ging bzw. geht bei Beiden immer ohne Probleme.

[Zwergenaufstand]

So, hier jetzt also ein erstes Update.

Heute war eine Haustierärztin da. Sie sagte gleich, sie sei keine Spezialistin und ich müsse das bei einem Orthopäden abklären. Das wusste ich auch und hatte es ohnehin vor, dachte aber für eine erste Einschätzung reicht es.

Ich hab ihr ein Video gezeigt und sie meinte, das sähe ganz typisch aus. Beim Abtasten konnte sie die Kniescheiben allerdings nicht verschieben. Ich hoffe jetzt trotzdem erstmal nicht, da sie auch da sagte, es muss nichts heißen und sie sei keine Expertin.

Laut ihrer Aussage würde sich die PL, sofern vorhanden, nicht verwachsen. Das hat mich wirklich gewundert, da ich anderes gelesen habe und ihr ja auch hier Beispiele genannt habt.

Immerhin: Schmerzen hat meine Hündin keine und Entzündungen in den Gelenken konnten erstmal ausgeschlossen werden.

Glücklicherweise habe ich gleich für morgen Nachmittag einen Termin bei einer Spezialistin bekommen können. Nun heißt es also weiter abwarten und mich in Geduld üben. Nicht meine Stärke.

[Iska]

Die Daumen sind für morgen ganz feste gedrückt

[Fluse]

Ich kann dir wärmstens empfehlen das ganze danach beim Physio / Osteopathen checken zu lassen.
Purzel (Kleinpudelgröße) zeigte das Hüpfen auch. Mit der Zeit haben 3 Tierärzte draufgeschaut, keiner konnte die Patella verschieben und es wurde als seine persönliche Macke bezeichnet.
Auch zwei Physios haben unabhängig nichts weiter feststellen können. Eine meinte nur man könne es mit Cavaletti probieren.
Ich hatte das Thema im Grunde abgehakt.
Irgendwann waren wir wegen Rückenverspannungen bei einer Osteopathin mit Physiotherapie.
Die hat einen auffälligen Piriformismuskel festgestellt und ihn behandelt siehe da... jahrelanges hüpfen hat sich aufgelöst. Nur zu Beginn eines Spaziergangs zeigt er es ab und an, aber das ist nichts mehr im Verhältnis zu früher.

[Pudeljungs]

Gibt es schon Neuigkeiten vom Spezialisten?