Hinsetzen und nachdenken ...

Wie erziehe ich meinen Welpen?
Runa2002
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Hinsetzen und nachdenken ...

Beitrag von Runa2002 »

Duke hat die super süße Eigenart sich immer hinzusetzen und die Sache zu "überdenken", so sieht das zumindest aus.
Leider macht er das auch wenn wir draußen unterwegs sind. So zum Beispiel wenn wir Leute, Hunde oder Gegenstände sehen/treffen.
Neulich haben wir ihn mit zum Bahnhof genommen, da er später auch mal Zug fahren soll (ich fahr mit dem Zug zur Arbeit) und er hat entweder an der Leine gezogen um jeden neuen Mensch zu begrüßen oder hat hat sich mittig auf den Bahnsteig gesetzt und hat sich nicht mehr bewegt. Verwächst sich das noch oder muss ich das korrigieren? Wenn ja, wie denn? Soll ich ihn einfach wegziehen?

Duke ist ein Großpudel und mittlerweile 13 Wochen alt.

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Doro
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Re: Hinsetzen und nachdenken ...

Beitrag von Doro »

Mit 13 Wochen ist er noch ein Baby, ich würde ihn in aller Ruhe die Welt ansehen lassen.
Stell dir einfach vor das du neue Dinge siehst die dir vielleicht auch Angst machen und irgendwer zerrt dich einfach weiter :? :wink:
Viele Grüße
Doro

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Schokopudel
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Re: Hinsetzen und nachdenken ...

Beitrag von Schokopudel »

Das hat Fanny als Baby auch gemacht, sie hat sich alles Neue ganz in Ruhe angeschaut. Nimm dir Zeit und lass ihn gucken. Er muss so viele neue Eindrücke verarbeiten und das braucht Zeit und die Sicherheit, dass du bei ihm bist. Ich habe mich oft mit Fanny einfach nur irgendwo auf eine Bank gesetzt und mit ihr die Umgebung betrachtet. Das viele "Nachdenken" verliert sich von selbst, wenn er älter wird und mehr kennengelernt hat . Fanny hat sich bis heute ihre bedächtige abwartende Haltung gegenüber neuen Dingen bewahrt, was ich sehr schätze: Kennt sie etwas nicht oder findet etwas nicht ganz geheuer, reagiert sie nicht nervös sondern bleibt stehen und schaut es sich erst einmal in Ruhe an, das geschieht aber nur selten, da sie eben die meisten Dinge / Situationen kennt.
Viele Grüße von Birgit mit Fanny

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Phoebe
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Re: Hinsetzen und nachdenken ...

Beitrag von Phoebe »

Meine Lumi hat diese Angewohnheit auch. Mittlerweile ist sie über 2 und tut es noch immer :D Sie setzt sich hin und beobachtet alles um sich herum. Ich mag das auch sehr an ihr :streichel:

Dein Wuschl ist mit 13 Wochen tatsächlich noch sehr jung. Wenn du Zeit hast, schau mit ihm zusammen. Wenn du es mal eilig hast, klemm ihn dir einfach unter den Arm und weiter geht's. Auch das habe ich mit Lumi dann in solchen Situationen gemacht und das war vollkommen ok für sie. :streichel:
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ohfelia
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Re: Hinsetzen und nachdenken ...

Beitrag von ohfelia »

Gustl ist auch so ein Denker, alles, was ihm komisch vorkommt oder er nicht kennt, meditiert er erstmal. Manchmal gehen wir gemeinsam hin und schauen es uns an. Aber mit zunehmendem Alter verliert sich das. Lino ist das genaue Gegenteil, der geht erst keifend nach vorne, bevor er schaut, was eigentlich los ist. Aber auch er wird ruhiger...
Liebe Grüsse Ingrid und die Locken

"Der wirkliche Verdruß bei der Menschheit ist der Umstand, daß sie vom Affen abstammt und nicht vom Hund." Arthur Schopenhauer

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Hauptstadtpudel
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Re: Hinsetzen und nachdenken ...

Beitrag von Hauptstadtpudel »

Kann mich nur anschließen, lass ihn in Ruhe gucken.
Nicht weiterziehen, die Zeit, die er braucht um den neuen Eindruck zu verarbeiten ist wichtig für ihn und die kann man auch nicht abkürzen :wink: .
Wenn er den Blick abwendet kann es weitergehen...gut ist es, anfangs keinen Termindruck beim Gang durch die Welt zu haben. :D
Liebe Grüße von Katja mit Bolle im Herzen & Jella an meiner Seite

Runa2002
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Re: Hinsetzen und nachdenken ...

Beitrag von Runa2002 »

Dankeschön für die Ratschläge.

Aber eine Frage hab ich noch. Welche Orte muss ich denn mit Duke besuchen damit er alltagstauglich wird? Ich wollte mit ihm z.B. in den Zoo, damit er andere Tiere kennenlernt. Ansonsten fährt er ja schon suverän Auto und kann auch schon alleine bleiben. Am Bahnhof und auf dem Weihnachtsmarkt waren wir auch schon.

Gibt es Orte wo ich unbedingt mit ihm hin sollte?

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Phoebe
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Re: Hinsetzen und nachdenken ...

Beitrag von Phoebe »

Ich bin ehrlich gesagt ´kein großer Freund von solchen Sachen. Klar sollen uns die Hunde oft mit begleiten und das an verschiedensten Orten im Alltag. Aber ich würde kein "Eventprogramm" draus machen ... In meinen Augen ist das Wichtigste, dass du mit deinem Hund Vertrauen aufbaust. Du zu ihm, genauso aber auch andersherum. Und das du über vertrauensbildende Maßnahmen, wie streicheln, Körperkontakt, gemeinsames Spiel, gemeinsames "jagen" von Futterbrocken :wink: eine Grundlage aufbaust. Auf dieser baust du dann allmählich den Grundgehorsam auf, also Leine laufen, Rückruf, Warte/Halt Kommando, anschauen, auf einer Decke bleiben. Mehr muss ein junger Familienhund mM gar nicht können. Und dann erst kommen die "Ausflüge".

Ich wohne an der Stadtgrenze Dresdens. Gehe ich am Hauseingang nach links gelange ich an die Elbwiesen und beruhigten Teil. Da habe ich stundenlang mit meinen HUnden gesessen und gespielt und nix getan außer den Wolken bei ihrer Himmelswanderung zugesehen. Und meine Hunde haben es mir gleich getan. Irgendwann habe ich angefangen dann auch mal am Radweg entlang zu gehen. Und erst als ich vom Bauchgefühl her gemerkt habe, dass Sóley und 3 Jahre später auch Lumi mir ihr Vertrauen schenken, bin ich an der Haustür auch mal nach rechts abgebogen. Da kommt die Hauptverkehrsstraße, Straßenbahnschleife, Geschäfte, Einkaufscenter mit Fahrstuhl etc.

Klar haben das auch meine Hunde alles kennen gelernt, aber wohl dosiert ... Lumi ist glaub das erste mal mit einem Jahr Fahrstuhl gefahren ....

also nix überstürzen, dein Hund zeigt dir wann es für ihn weitergehen kann :D
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Roosie
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Re: Hinsetzen und nachdenken ...

Beitrag von Roosie »

Ich hab in einem guten Buch über Welpenerziehung mal den Tipp gelesen, einen Welpen so früh wie möglich mit einer Decke vertraut zu machen, auf der er sich so richtig entspannen kann. Nimmt man diese Decke in neue Situationen mit, hat er immer ein Stückchen Sicherheit dabei. Ich habe das z.B. angewandt, um Jasper an das S-Bahn-Fahren zu gewöhnen. Nachdem er zwei Mal mit mir (im Alter von 15 Wochen) an einem ruhigen Vorstadtbahnhof den Zügen beim Halten und Abfahren zugesehen hat (er saß auf meinem Schoß), bin ich irgendwann auch eingestiegen. Ich legte seine vertraute Decke auf den Boden und er wusste sofort, wo sein Platz im Zug war. Die Decke hab ich immer noch dabei, weil ich vor allem zu Stoßzeiten unterwegs bin. Hat zwei Vorteile: Jasper ist "aufgeräumt" und behindert andere Passagiere nicht und er fühlt sich sicher auf seiner Decke. Heute ist direkt neben ihm ein dickes Paket mit lautem Kracht umgefallen, er hat sich natürlich erschrocken, blieb aber ruhig auf seiner Decke und wurde nicht panisch.

In dem Buch wurde auch postuliert, am Anfang lieber weniger zu machen und den Welpen erst mal ankommen zu lassen, dann Vertrauen aufzubauen und langsam und welpengerecht den Grundgehorsam aufzubauen. Wenn man dann eine gute Bindung und Vertrauen in seinen jungen Hund hat, kann man ihn getrost (fast) überall hin mitnehmen. Ich konnte mich nicht ganz an dieses Ideal halten mit Jasper, weil der Alltag natürlich irgendwie laufen musste und so war er halt mal mit in der Stadt, obwohl man laut Buch noch hätte Vertrauen schaffen müssen, aber im Groben habe ich versucht, diesen Tenor beizubehalten. Ein Beispiel war z.B., dass der WElpe in ruhiger Umgebung (im Wald, auf dem Feld, im Garten) viel leichter lernt, an lockerer Leine zu gehen. Wenn man mit dem Welpen also anfangs nur in Gebieten ist, wo es ihm leicht fällt, Verbindung zu einem zu halten und die Leine locker zu lassen, kommt der Welpe erst gar nicht in die Verlegenheit, das Ziehen zu lernen. Denn man stelle sich vor: Der kleine Welpe kann noch nicht richtig an der Leine laufen und man nimmt ihn in aufregende Situationen mit. Hier muss er ja ziehen und lernt es ganz nebenbei leider auch noch. Jasper geht sensationell an der Leine für sein Alter (8 Monate) und bei Zug kommt er sofort zurück in die gewünschte Position. Ich hab aber auch, wie es das erwähnte Buch geraten hat, wirklich versucht zu vermeiden, ihn zu schnell auf diesem Gebiet zu überfordern. Das Beispiel mit der Leinenführigkeit kann man nun auf alles andere übertragen: Den Welpen nicht überfordern, alles lieber in ruhiger Umgebung üben und festigen und dann kann man darauf auch in schwierigeren Situationen aufbauen und muss keine Angst haben, dass der Hund dann nicht an die Situationen gewöhnt ist. Vertraut dir der Hund, vertraut er dir auch in neuen Situationen und bleibt entspannter. Jasper begleitet mich inzwischen souverän in der Landeshauptstadt München in allen Bereichen, obwohl ich erst recht spät mit ihm in die Stadt gegangen bin.
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Runa2002
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Re: Hinsetzen und nachdenken ...

Beitrag von Runa2002 »

Hallo Zusammen,

danke für die tollen Tipps.

Duke ist mittlerweile 6 Monate alt und hat sich gut entwickelt. Eine Frage habe ich zur Zeit noch die mich interessiert und zwar: Warum hebt Duke eigentlich noch nicht das Beinchen? Er fängt nun langsam an sein Revier auf Spaziergängen zu markieren - leider Gottes pisst er sich dabei regelmäßig ans Vorderbein ... :n010:

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Phoebe
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Re: Hinsetzen und nachdenken ...

Beitrag von Phoebe »

Weil er noch ein kleiner Junge ist :wav:
Sei doch froh!
Und er ist ein GP, oder? Dann ist er als großer Hund eh etwas später dran, wie die Zwergis.

Wir haben im Verein jetzt einen Pudelmix in Dukes Alter ... KP x Cocker ... total witziges Kerlchen! Aber als ich Frauchen das erste mal beim Gassi traf, war sie fix und fertig, weil der kleine, süße Frechdachs nämlich schon enormst an Mädels interessiert war/ ist und ordentlich das Beinchen in die Luft gestreckt hat ...
Selbst meine Sóley die sonst nie muh und mäff sagt, hat dem ordentlich die Leviten gelesen, als er mal "gucken wollte, was es da so an ihrem Hintern gibt..."

Ich habe Frauchen dann ermutigt zu uns in den Verein zu kommen und der süße Kerl hatte am Montag seine erste "Agilitystunde". Etwas Tunnel, lernen um eine Pylone zu laufen ... fertsch ... der hat von einem Ohr zum anderen gegrinst, so hat es ihm gefallen :wav:
abends bekam ich dann von Frauchen eine Nachricht, dass er dann doch wieder wie ein kleines Hundekind gepieselt hat, als sie ihn nochmal rausgelassen hat. Er war einfach zu müde :wink:
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Runa2002
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Re: Hinsetzen und nachdenken ...

Beitrag von Runa2002 »

Ja, er ist ein Großpudel.

Es stört mich ja nicht das er das Bein nicht hebt - vor mir aus kann er sich auch wie ein Mädchen hinkutschen. Oder auch auf 2 Beinen pieseln.
Er zielt nur eben so ... dämlich das ich regelmäßig die Vorderbeine waschen muss.

Mädchen sind ihm (noch) egal. Da bin ich auch ganz froh drum :frech:

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Hauptstadtpudel
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Re: Hinsetzen und nachdenken ...

Beitrag von Hauptstadtpudel »

Ich schließe mich an. Mein Bolle hat mit 16 Wochen das Bein gehoben und ist ein sehr "männlicher" Rüde geworden (bisschen weniger fände ich persönlich schöner :roll: :wink: ).

Und mit der Anpieselei - das schaffen manche Rüden auch beim Bein heben... :mrgreen:
Liebe Grüße von Katja mit Bolle im Herzen & Jella an meiner Seite

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Re: Hinsetzen und nachdenken ...

Beitrag von Resi »

sdo lange es nur die Beine sind... Andiamo hat es in Hochzeiten geschafft sich das Pippi duch die Brustwolle vorne durch die Beine zu jagen... Er ist jetzt 7 Jahre, hebt das Bein aber ohne bepieseln geht es nicht darum trägt er unter anderem eben auch seine Löwenfrisur, Immer bis zum Ellenbogen hoch alles waschen und föhnen will ich nicht
Pudelverrücktsein ist schön- es kann eben nur nicht jeder...

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Re: Hinsetzen und nachdenken ...

Beitrag von PudelmonsterBeni »

Beni pieselt sich auch regelmäßig am Vorderbei..
Er hebt das Beinchen und schnüffelt hier und schnüffelt da.. da kann man nicht darauf gucken das der Rücken grade bleibt und man ordentlich zielt..
Wenn er ganz müde ist setzt er sich auch einfach hin und pieselt sich dann erst recht ans Bein :roll:
Lisa mit Beni im Herzen ❤

"Richtig abgerichtet, kann ein Mensch der beste Freund eines Hundes sein." -Corey Ford

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