Erfahtungen Rüde Kastration?

Alles, was mit dem Verhalten Eurer Pudel zu tun hat
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pudelig
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Erfahtungen Rüde Kastration?

Beitrag von pudelig »

Ich bin mir nicht sicher, ob das Thema hier richtig ist :?:

Micky ist mein zweiter Rüde. Nachdem ich mit unserem Poldi (10j Berner) reichlich Startschwierigkeiten in Bezug auf unsere Beziehung hatte (sehr eigensinnig und dominant) habe ich lange gesagt: Mein erster und letzter Rüde... Inzwischen sind wir natürlich längst ein super Team :wav:
und ich habe keine Bedenken mehr, mich mit einem Rüden auseinanderzusetzten :streichel:
So war es dann klar, dass unser Pü auch ein Rüde sein sollte, da auch unsere Tochter viel mit ihm machen möchte und ich ihr keine Läufigkeiten zumuten wollte. Unseren Poldi hatten wir mit ca 1,5 Jahren kastriert. "Vorsorglich" - würde/werde ich heute nicht mehr machen. Jedenfalls nicht mal eben so "prophylaktisch". Aber gern würde ich eure Erfahrungen einmal hören:
Wer hat einen unkastrierten Rüden? Und wie ist dieser so drauf, in Bezug auf andere Rüden, auf läufige Hündinnen, aber auch mit dieser Aufreiterei bei Menschen und Dingen.
Und wie passen 2 unkastrierte Rüden zusammen? Diese Frage stelle ich mir leider schon manchmal, weil unser Poldi schon so betagt ist :cry: (und wenn wir Micky nicht kastriert wird - dann können wir ja keine Bernerin dazunehmen :wink: (gibt es eigentlich schon Bernudel?? :D )
Viele Grüße
von ilo mit Kleinpudel Micky *02.01.2015 & Zwerg Schlomo *19.03.2018
sowie unvergessen die Berner Poldi, Clara und Anni sowie Toy-Lady Rosi

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Christiane138
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Re: Erfahtungen Rüde Kastration?

Beitrag von Christiane138 »

Ich hatte mir auf Anraten von Katja (Hauptstadtpudel) dieses Buch bestellt zum Thema:

http://www.amazon.de/gp/product/3275018 ... ge_o02_s00

Das kann ich dir wirklich empfehlen. Super informativ :D :D :D :D .
Viele liebe Grüße,

Christiane

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Hauptstadtpudel
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Re: Erfahtungen Rüde Kastration?

Beitrag von Hauptstadtpudel »

Bolle ist fast drei Jahre alt. Hat mit 16 Wochen das erste Mal das Beinchen gehoben und ist dann auch gleich dabei geblieben. Mit 8 - 9 Monaten wurde er grantig gegen andere Rüden und ist es bis heute geblieben.
Er sucht die Konfrontation, zeigt stets Status/Rangaggression ohne ein Raufer zu sein, aber ohne die Checkerei geht es kaum bei ihm.

Läufige Hündinnen findet er toll, aber vergisst sie auch recht schnell wieder, klar zeigt er deutliche Signale (Zähneklappern, Fiepen) aber nur in dem Moment. Er heult zuhause nicht rum und der Appetit ist ihm davon noch nie vergangen.

Aufreiten zeigt er nur bei anderen Hunden und auch da sehr selten.

Er will Chef sein - aber nur unter Hunden, er hat mich noch nie getestet, macht alles was man ihm sagt, will nicht die Weltherrschaft.

Aber wie gesagt, die anderen intakten Rüden sind eine große Herausforderung für ihn - und damit auch für mich...
...mehr dazu in diesem Thread:
http://pudelforum.de/viewtopic.php?f=35 ... ationschip
Zuletzt geändert von Hauptstadtpudel am Mi Mai 06, 2015 9:07 pm, insgesamt 1-mal geändert.
Liebe Grüße von Katja mit Bolle im Herzen & Jella an meiner Seite

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Ossi
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Re: Erfahtungen Rüde Kastration?

Beitrag von Ossi »

Oscar ist 3 Jahre alt und nicht kastriert. Im Umgang mit anderen Hunden, egal ob rüde, Hündin oder kastrat ist er völlig unkompliziert. Egal ob Leine oder Freilauf. Er mag alle, behauptet sich aber auch, wenn ihn einer angeht, wobei es dabei bei Drohgebärden als Antwort bleibt.
Als es bei ihm mit der Pupertät losging, hat er insgesamt etwa 10x versucht, an Bein, Arm, kissen oder anderen Hunden aufzureiten. Haben wir von Anfang unterbunden und er hat es schnell kapiert und gelassen. Heute will er es nur noch bei läufigen Hündinnen machen, was wir logischerweise sofort verhindern. :wink:

Er hat sonst keine Probleme mit läufigen Hündinnen wie futter verweigern, jaulen oder so. Ich merke wohl mal bei Spaziergängen, wenn zuvor eine läufige Hündin dort herging. Dann sind die Ohren auf durchzug und er kommt an die Leine, sicher ist sicher! Aber das ist vielleicht 5x im Jahr der Fall.
Er markiert natürlich, aber sicher nicht übermäßig. Ich lasse ihn markieren/pieseln wo er will, allerdings nur an Grünem, Bäumen etc. Häuser, Autos, aschentonnen sind aber Tabu.

Das einzige was er nicht mag sind Rüden an unserem Gartenzaun. Da wird gebellt, das ist "sein " Revier. :wink:

Aber egal wieviel positive und negative Fälle dir hier geschildert werden, bin ich der Meinung, dass du aufgrund dessen keine Parallelen ziehen kannst zu eurem Rüden. Jeder ist anders, entwickelt sich anders, hat andere/verschieden lange Phasen... Sie sind einfach so individuell wie die Entscheidung, die man ggf für sie treffen muss. Da ist es natürlich gut, sich früh und so gründlich wie möglich zu informieren. Das og Buch ist da sicher schon ein guter Anfang!
Liebe Grüße
Dana mit Oscar

Je mehr ich von den Menschen sehe, umso mehr schätze ich Hunde. (Friedrich der Große)
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pudelig
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Re: Erfahtungen Rüde Kastration?

Beitrag von pudelig »

Danke für eure Erfahrungsberichte.
Unser Micky hat gleich in der ersten Welpenspielstunde ewig einen Minihund "berammelt" - da war er 3 Monate alt. Der Mini dann aber auch bei ihm. Nachdem wir die beiden dann immerwieder getrennt hatten "ritten" sie noch in der Luft oder auf dem Boden :roll: Ich fragte die Trainerin, ob das überhaupt sechsuellen (ich weiß, dass das anders geschrieben wird, aber dann wird es hier nicht gezeigt :mrgreen: ) Hintergrund hat. Sie meinte nein. Auch den erwachsenen Jagdhund meiner Freundin hat er "bestiegen".
Das setzt sich dort fort und einige wenige Male hat er das auch bei meinen Kindern versucht. Ich denke inzwischen schon, dass es sechsuelles Verhalten ist und kein Spiel! Die letzten beiden Wochen hat er dann angefangen bei den anderen Welpen ein Dominanzverhalten zu zeigen - hat Vorderbeine auf deren Rücken gesetzt. Er lässt nach, wenn die anderen sich beschweren. Es wirkt nicht direkt aggressiv - ist aber doch auf alle Fälle unerwünschtes Verhalten!
Nun sind wir erst einmal gespannt, was über die Erziehung zu erreichen ist. Unserem Senior gegenüber würde er sich derartiges Benehmen allerdings gar nicht rausnehmen. Die Trainerin meinte, er gehöre eigentlich schon in die Junghundgruppe.
Viele Grüße
von ilo mit Kleinpudel Micky *02.01.2015 & Zwerg Schlomo *19.03.2018
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Bupja
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Re: Erfahtungen Rüde Kastration?

Beitrag von Bupja »

Ossi hat geschrieben:Aber egal wieviel positive und negative Fälle dir hier geschildert werden, bin ich der Meinung, dass du aufgrund dessen keine Parallelen ziehen kannst zu eurem Rüden. Jeder ist anders, entwickelt sich anders, hat andere/verschieden lange Phasen... Sie sind einfach so individuell wie die Entscheidung, die man ggf für sie treffen muss


Genauso seh ich das auch.

Wir haben drei Rüden, einer davon krankheitsbedingt kastriert.
Das Zusammenleben funktioniert einwandfrei. Ich habe aber auch bei jedem neuen Rudelmitglied darauf geachtet, dass der Hund vom Charakter her gut ins Rudel passt.
Meine Rüden haben auch mit anderen Rüden überhaupt keine Probleme und können oft auch mit Rüden laufen, die sonst eher nicht rüdenkompatibel sind.
Keiner meiner unkastrierten Rüden (Butz 9 Jahre, Toadie 2 Jahre) hat ein Problem mit läufigen Hündinnen und keiner der beiden reitet bei Menschen oder Dingen auf. Butz ist ein sehr souveräner Hund, der hat das alles eh nicht nötig. Toadie würde auch nie auf die Idee kommen sich Butz gegenüber irgendetwas rauszunehmen. Wenn die Nachbarhündin heiß ist, wird ein bisschen am Zaun geturtelt, das wars aber auch schon. Das darf aber nur Butz, Toadie hält sich da wohlweislich lieber raus.

Ich kann von meiner Seite nur sagen, so ein souveräner Althund ist wirklich gold wert.

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Aurelia
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Re: Erfahtungen Rüde Kastration?

Beitrag von Aurelia »

Ossi hat geschrieben:Sie sind einfach so individuell wie die Entscheidung, die man ggf für sie treffen muss. Da ist es natürlich gut, sich früh und so gründlich wie möglich zu informieren. Das og Buch ist da sicher schon ein guter Anfang!

Ich kann Ossi nur zustimmen.
Falls du eine kurze Zusammenfassung des Themas des o. g. Buches von den Autoren lesen willst, dann schau mal hier: http://www.poodle-Taramtamtamm.d ... ration.pdf
Liebe Grüße von Aurelia mit Phoebe und Tammy

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pudelig
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Re: Erfahtungen Rüde Kastration?

Beitrag von pudelig »

Ah, das ist ja ein toller Bericht - vielen Dank!
Viele Grüße
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Christiane138
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Re: Erfahtungen Rüde Kastration?

Beitrag von Christiane138 »

pudelig hat geschrieben: Nachdem wir die beiden dann immerwieder getrennt hatten "ritten" sie noch in der Luft oder auf dem Boden :roll: Ich fragte die Trainerin, ob das überhaupt sechsuellen (ich weiß, dass das anders geschrieben wird, aber dann wird es hier nicht gezeigt :mrgreen: ) Hintergrund hat. Sie meinte nein.
Oh jaaaa, das kann noch andere Gründe haben als die sechssuellen. Ich hab dazu jetzt auch einiges gelesen, weil ich wissen wollte, ob Knicka aus - Gründen aufreitet.
Ein Hund kann als Übersprungshandlung aufreiten und dann auch ins sechssuelle verfallen. Halt als Erregungszustand. Wenn er das einmal gemacht hat (so war es kürzlich bei Knicka), dann zeigt er es ziemlich häufig bei allem, was sich ihm bietet (Hündin, Rüde, kastrierter Rüde, Katze :shock: ,...).
Ich hab es unterbunden mit einem "Nein" - das kennt er als Abbruchsignal - und hatte das Ganze sehr schnell im Griff :D .

Bei Knicka war es so, das er es in einer stressigen Situation mit einem anderen intakten Rüden das erste Mal so extrem gemacht hat. Und ich vermute, das es eine beruhigende Wirkung auf ihn hatte und er es sich so als Strategie abgespeichert hat :roll: .

Ich weiß gar nicht mehr genau, wo ich das gelesen habe :roll: . Ich meine aber auch in dem Kastrations-Buch, dessen Link ich dir ja hier eingestellt habe :)
Viele liebe Grüße,

Christiane

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PPoldi
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Re: Erfahtungen Rüde Kastration?

Beitrag von PPoldi »

Als unser Poldi (mittlerweile 6 Jahre alt) in der Welpengruppe war, wollte er auch auf fast alle anderen etwa gleichaltrigen Hunde aufreiten (sowohl Hündinnen als auch Rüden). Auf Menschen oder Dinge ist er aber nie aufgeritten und vor älteren Hunden hatte er schon immer großen Respekt. Seitdem er erwachsen ist, reitet er nur bei gut duftenden Hündinnen auf. Sobald die Hündin jedoch anzeigt, dass sie das nicht möchte, lässt er sofort ab.
Da vor gut drei Jahren eine Großpudelhündin zu uns kommen sollte, stand damals bei uns auch das Thema Kastration im Raum. Zu dieser Zeit lebten wir noch in Berlin und ich konnte im Hundeauslaufgebiet mehrere männliche und weibliche Kastraten kennenlernen. Mir viel auf, dass vor allem die jung kastrierten Hunde nicht die Konzentrationsfähigkeit und geistige Reife der intakten Hunde erreichten. Daher entschieden wir uns dafür, Poldi sterilisieren zu lassen. Bei diesem Eingriff (auch Vasektomie genannt) wird ein Stück von beiden Samenleitern herausgeschnitten und die verbleibenden Enden werden abgebunden. Die Hoden bleiben erhalten und der Hormonhaushalt wird nicht gestört. Jedoch hat man die Sicherheit, dass eine Hündin nicht gedeckt werden kann.
Im Zusammenleben mit Jeanna hat sich dann herausgestellt, dass Poldi gar keinen Deckakt vollziehen kann, aber wir waren trotzdem froh, die Sicherheit zu haben, dass wirklich nichts passieren kann, auch wenn er es doch einmal schaffen sollte. Während Jeannas Läufigkeiten waren nur die Stehtage für ihn interessant. Er versuchte dann aufzureiten, bzw. animierte sie ihn auch nachdrücklich dazu! Sie selbst versuchte auch, bei ihm aufzureiten und war dabei sogar deutlich aktiver als er. Da sie größer war als er, hat er sich dann eben hingelegt. Die beiden hatten Spaß dabei und uns hat es nie gestört.
Viele Grüße
Sonja mit Poldi und Fiene

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pudelig
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Re: Erfahrungen Rüde Kastration?

Beitrag von pudelig »

So, da bin ich wieder mit dem Thema Kastration. Mein Plan war ja, erst einmal abzuwarten, bis Micky 2 ist - komme was da wolle.

Nun komme ich gerade vom Hundetraining. Micky ist inzwischen 9 1/ 2 Monate alt. Er steht beim Gang in einer Hundegruppe immer voll im Geschirr. Wir waren schon extra 1/2 Stunde vor dem Training am Treffpunkt - ein See mit vielen Hundspaziergängern - und haben eine kleine Runde gedreht. Schon dabei war er so aufgeregt am Schnüffeln - nur schwer ansprechbar. Er wirkt dann sehr unter Strom. Nun kam der Rat der Trainerin, ihm probeweise einen Chip setzen zu lasse, wenn er 1 Jahr alt ist.
Ich möchte in den nächsten Tagen mal zum TA um mit ihm darüber zu sprechen, damit ich dann noch mal in Ruhe darüber nachdenken kann.

Zum Thema aufreiten: In der Junghundespielstunde hat er es weiter versucht - wir haben darum die Gruppe verlassen, weil es ja nichts bringt, wenn ewig die Menschen dazwischen gehen. Dabei hat er dann schon die Hündinnen bevorzugt.
Bei uns zu Hause hatte er es auf die jüngeren Gast-Kinder abgesehen - da bin ich aber immer schon im Voraus drauf eingegangen und habe die Situation so vermeiden können. Heute morgen hatten wir einen großen (ihm fremden) Mann zu Besuch. Erst wurde der nur aus der Ferne beguckt, dann aus der Nähe und dann wollte er gerade wieder auf die Hinterbeine, um sich ans Bein zu klammern - ich war schnell genug und konnte ihn wegschicken.

Ich bin grad etwas verzweifelt - habe mir das ja anders gedacht...
Viele Grüße
von ilo mit Kleinpudel Micky *02.01.2015 & Zwerg Schlomo *19.03.2018
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Koller
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Re: Erfahtungen Rüde Kastration?

Beitrag von Koller »

Gerade das Aufreiten hat ja oft absolut nichts mit - sondern gerade in diesem Alter meistens mit Stress zu tun. Auch das viele Herumschnüffeln und "ins Geschirr hängen" wie Du es beschreibst scheint mir eher darauf zu deuten, dass es für Deinen Jungspund im Moment einfach soooooooo... spannend ist, dass er sich kaum halten kann. Hey, der steckt doch jetzt langsam in der Pubertät und im Kopf herrscht z.T. Baustelle und die Synapsen sind auch oft etwas "verstopft" in diesem Alter.

Ich kenne Deine Trainerin nicht und möchte jetzt aus der Ferne auch kein Urteil fällen, aber grundsätzlich stelle ich immer wieder fest, dass einige Trainer wohl die Entwicklungsschritte des Hundes nicht kennen und ihnen echt oft das Verständnis für diese tollen Lebewesen in den "schwierigen Phasen" des Lebens fehlt. Und "büssen" müssen das dann immer die Hunde, indem man sie einfach mal chipt oder gleich kastriert und so extrem massiv in die Entwicklung des Hundes eingreift.

Ich bin einfach absolut gegen irgendwelche Massnahmen, bevor der Hund nicht absolut ausgewachsen ist (2 - 3 jährig). Denn ein Jugendlicher bleibt ja auch nicht sein Leben lang so, wie er in der Pubertät ist (sonst hätte wohl niemand mehr Kinder, wenn das der Fall wäre :shock: )

Inuk ist mein 3. intakter Rüde und ich weiss und verstehe Dich, dass es extrem mühsam sein kann mit einem intakten Rüden, wenn die Hormone mit ihm durchgehen. Aber ehrlich gesagt würde ich vorher meinem Hund den Stress in der Hundeschule oder sonst wo ersparen, wenn es halt im Moment zuviel für ihn wäre, wie dass ich einfach mal an seinen Hormonen "herumschrauben" würde. Ich finde einfach, dass wir uns unsere Hunde nicht einfach so zurecht biegen dürfen, wie wir sie gerne hätten, sondern dass wir uns ihnen und ihrer Entwicklung halt ein Stück weit anpassen müssen.

Bedenke einfach, dass auf einem Hundeplatz oder einem Ort, wo viele Gassigänger sind, extrem viel auf Deinen noch sehr jungen Hund einprasselt. Soll er sich da mit 9,5 Mt. einfach ruhig verhalten? Er muss doch zuerst die Erfahrung sammeln, dass da alles in Ordnung ist, dass die anderen Hunde ihm nicht an den Kragen gehen, usw., usw.

So wie Du Deinen Fall beschreibst ist das für mich absolut kein Grund für einen Chip. Durch die ersten zwei Jahre muss man als Rüdenbesitzer oder allgemein als Hundebesitzer einfach durch und viel Verständnis für den Jungspund mitbringen. Es gibt bei uns auch heute immer mal wieder Zeiten, wenn viele Hündinnen läufig sind, dass ich Inuk manchmal "den Kopf umdrehen könnte", weil er einfach nur noch hormongesteuert ist. Doch wenn diese Zeiten anbrechen, dann meiden wir wieder die Spazierwege und machen lieber was auf dem Feld oder im Wald und halt auch vermehrt zu Hause. Es bringt sonst einfach nichts und macht ihn nur halb verrückt. Diese Zeiten sind ja meist nach 3 - 5 Wochen wieder vorbei und kommen erst in einem halben Jahr wieder. Ich finde, dass wir das unseren Hunden schuldig sind.

Ich weiss haber auch, dass es ganz klar Gründe gibt, um seinen Rüden oder seine Hündin kastrieren zu lassen. Ob diese Gründe vorliegen, kann man aber meiner Meinung nach erst beurteilen, wenn der Hund komplett ausgewachsen ist (mind. 2 - 3 jährig) und vorher muss man sich anders arrangieren. Und auch immer wieder ein Auge darauf halten, ob der Hund nicht allenfalls einfach auch zu viel Stress im Alltag hat. Gerade wenn ich "Gast-Kinder" lese läuten bei mir schon ein wenig die Alarmglocken. Ich würde da auch mal ganz gut Euren Alltag überdenken.

Bitte halte durch und bringe Deinem Jungspund viel Verständnis entgegen. Er kann vielleicht im Moment einfach nicht anders. Vielleicht müsst ihr wirklich im Moment gewisse Situationen einfach vermeiden, damit er nicht in den Stress kommt.

Auf jeden Fall drücke ich ganz fest die Daumen, dass es bald wieder so ist, wie Du es Dir gedacht hast!!!!
Liebe Grüsse aus der Schweiz
Corinne und Familie mit
INUK of Flying Curls (Pudel), geb. 27.04.2011
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für immer und ewig ganz tief in unseren Herzen

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Bupja
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Re: Erfahtungen Rüde Kastration?

Beitrag von Bupja »

@Corinne: dem ist nichts hinzuzufügen.

pauline
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Re: Erfahtungen Rüde Kastration?

Beitrag von pauline »

Bupja hat geschrieben:@Corinne: dem ist nichts hinzuzufügen.
Das sehe ich auch so. Toll geschrieben. :klatsch:
LG Petra

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Re: Erfahtungen Rüde Kastration?

Beitrag von pudelig »

Hallo Koller,

danke für deine aufbauenden Worte. Genau das wollte ich hören! Einen Mutmacher, :klatsch: , dass es doch noch besser wird.

Ich finde die Trainerin sehr kompetent (ich habe leide bereits 1 Wechsel hinter mir...) - und auch den Kastrationen gegenüber immer sehr vorsichtig.
Ich wollte ja unbedingt auch gern - wie gesagt - die 2 Jahre ins Land gehen lassen - und werde das nach deinen aufmunternden Worten sicher auch machen, denn:
Nein - ich möchte ebend genau nicht biegen!
Ja es ist so spannend, dass er "sich nicht halten kann" - sehr bildlich formuliert.

Wieso steckt er langsam in der Pubertät? Mit welchem Alter ist denn ein KP in der Pupertät? Ich nehme doch an, dass er da schon länger drin steckt?
Und 2 - 3 Jahre - das habe ich beim KP nicht so gedacht.

Zu den Gast-Kindern - ich weiß nicht, was du darunter verstehst... damit sind die Spielgefährten meines Jüngsten gemeint, die nun auch mal das Haus und den Garten durchqueren - aber konsequent nicht mit ihm spielen dürfen und nicht ihm allein sind. Also kein halli-galli um den Hund!

Ich habe es bisher gar nicht in Erwägung gezogen, die Situationen zu vermeiden - eher die Haltung ihn daran gewöhnen zu wollen. Das ist eine ganz andere Sicht...
Viele Grüße
von ilo mit Kleinpudel Micky *02.01.2015 & Zwerg Schlomo *19.03.2018
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