Rüdengehabe

Alles, was mit dem Verhalten Eurer Pudel zu tun hat
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Tamara
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Rüdengehabe

Beitrag von Tamara »

Hallo ihr Lieben!

Ich bräuchte mal ein paar Tipps. Finn ist nun 1,5 Jahre alt und ich hab das Gefühl, er ist gerade auf einem kleinen Ego-Trip :roll: .
Gestern hatten wir folgende Situation:
Wir waren in einem kleinen Waldstück spazieren, es war schon nach 17 Uhr, also auch nicht mehr wirklich hell. Finn hüpfte lustig rum als von hinten eine Dame mit ihrem Rüden kam. Ich hab sie nicht kommen sehn, sonst hätt ich Finn vorher angeleint. Nun gut, war so... Finn ist dann die 5m hingelaufen und die zwei Jungs standen mal so Seite an Seite, ein klein wenig steif und begutachteten sich. Der Rüde dürfte schon älter gewesen sein, er hat Finn eher ignoriert. Hat dann wohl makiert und mit den Pfoten gescharrt, aber das wars auch schon. Finn meinte dann wohl hinterfragen zu müssen wer die Hosen an hat und ging noch mal zu dem Rüden. Hat sich aber "nur" dicht an ihn gestellt und von oben herab gestarrt. Der andere Rüde stand eher beschwichtigend da, bis seine Besitzerin nur meinte "ah da is aber jemand dominant", rief ihren Hund und ging weiter. Finn ist dann auch wieder zu mir gekommen, hat zwar noch mal geschaut, aber blieb hier. Thema erledigt.
Ich stand die meiste Zeit 2-3m daneben, hab aber nicht eingegriffen. Hätte ich bei der letzten Situation dazugegriffen um Finn weg zu nehmen, hätte es sicher gekracht. Prinzipiell ist Finn kein Raufbold, aber gefallen lässt er sich nichts.
Wirklich abrufen lässt er sich in der Situation schlecht. Vielleicht wenn ich einfach weg gehe, aber das riskiere ich nur ungern, es könnte ja doch noch ärger geben.
Andere Situation auf der Hundewiese... Finn spielt mi einer 5 Monate alten Hündin. Ein Spaniel kommt dazu - den kennen wir schon und meiden ihn eigentlich, da er andere Rüden ganz gern weg "beißt". Hat er bei Finn schon gemacht, als der 7 Monate alt war, da hatte er noch eher Angst vor dem. Tja, Spaniel kommt also, mischt sich gleich unters Volk und meint wohl auch Finn mitels hinschnappen zu zeigen, dass er gehn soll und Überraschung, Finn hat es sich natürlich nicht gefallen lassen. Die Zwei haben sich in die Haare bekommen. Finn hat den Spaniel dann unter sich gebracht und fixiert, hat abgewaret ob dieser aufhört. Hat er nicht, also hat Finn ihn ziemlich gebeutelt. Ich bin natürlich sofort hin und hab ihn runtergeholt. Der Spaniel ist zu seinem Frauchen geflüchtet die gleich mit ihm geschimpt hat, weil er schon wieder gestritten hat. Ich hab mich dann noch kurz mit ihr unterhalten, die Hunde standen ganz normal da. Also für Finn ist das dann auch durch, der versucht dann auch nicht den anderen nochmal zu erwischen.
In der Regel sieht es eigentlich immer so aus, dass Finn dann derjenige ist, der die Oberhand hat. Gibt der andere klein bei, hört Finn auch auf und das Thema ist wieder erledigt. Wenn ihn ein anderer Hund unvermittelt angreift, lasst er sich auch nicht drauf ein, sondern kommt sofort zu mir.

Ich möchte eigentlich nicht, dass er es bei anderen Rüden so drauf anlegt. Wenn es ein Rüde ist, der meint Finn zeigen zu müssen, dass er der Chef ist, krachts. Finn lässt sich von anderen Hunden nicht maßregeln, wenn es seiner Meinung nach, nicht gerechtfertigt ist. Mich stört auch nicht, dass er sich wehrt, aber Finn lässt sich manchmal schon sehr leicht provozieren. Seine Reizschwelle ist, was das angeht, sehr gering.

Wie verhalte ich mich in Situationen wo es ärger geben könnte, ohne Finn zu vermitteln, dass der andere "böse" ist?

Jetzt hab ich wieder einen Roman geschrieben. Viell hält ja wer bis zum Schluß durch und hat Tipps für mich.
Liebe Grüße
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Poodle81
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Re: Rüdengehabe

Beitrag von Poodle81 »

Das mit dem "Zwischengreifen" kenne ich, dann fühlen sie sich noch animiert, da hilft wirklich nur aus der Situation rausgehen.
Mein "Großer" ist ja auch so, zuerst gehen ihn die anderen Rüden an und knurren, er versucht dann "auszukommen", fuktioniert dass dann nicht mehr, weil er zB in einem Raum mit diesen oder angeleint ist, dann geht er nach vorne.

Also, ich würde, wenn sie sich fixieren (bzw bevor es dazu kommt) gleich aus der Situation raus zu gehen.
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Moni
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Re: Rüdengehabe

Beitrag von Moni »

ICh denke du solltest ihm zeigen, dass du keine Außeinandersetzungen möchtest :wink: . Mit Miro habe ich manchmal ähnliche Probleme, allerdings versuchen bei ihm meist andere Rüden ihn zu dominieren und belästigen ihn weiter, auch wenn er klar sagt- lass mich in Ruhe, geh auf Abstand, ich mag nicht. Der neue Rüde meiner Freundin macht sich auch immer still von hinten an ihn ran und klebt gerne dran, auch wenn Miro zeigt- hau doch ab und lass mich. Beim ersten Mal hat Miro angefangen die Lefzen hochzuziehen bekam ein klares Nein und ich hab ihn abgerufen- Speedy natürlich tapfer hinterher- sich aufgeplustert,wollte seinen Kopf auf Miros Rücken legen.....meine Freundin und ihr Mann konnten ihn dann grad noch abrufen,.... inzwischen sind wir soweit, dass ich Miro vor schicke und mich dann zwischen sie drängle, aber es müssen beide ihn Bewegung sein, am besten Miro mit dem Kopf weg von Speedy. Würd ich einfach so dazwischen laufen, wenn sie stehen würde ich Miro bestärken und es würde rumpeln. Aber so kapieren beide langsam, dass es nicht erwünscht ist und ich hoffe sie lassen es dann endlich ganz, denn es gibt einfach nix zu klären, da Speedy ein großer Galgo ist und Miro einfach nur sagt- tu mir nix. Na ja und Cookie sagt dazu, na dann schnuffel halt an mir, wenn du blöd wirst lauf ich eben zum nächsten Mauseloch- du großes Pferd bist mir wurscht :mrgreen: .
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Tamara
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Re: Rüdengehabe

Beitrag von Tamara »

Finn lässt sich leider sehr schnell auf Auseinandersetzungen ein. Wenn ihn ein Hund fixiert reicht ihm das schon, um sauer zu werden. Wenn ihn einer belästig mit Kopf auflegen, oder aufreiten, dann warnt er auch vor und geht nicht gleich auf den los. Er versucht wohl auch solchen Situationen auszuweichen. Wenn das aber nicht geht, oder wenn einer kommt und ihn gleich unterwerfen versucht, dann gibt er konter.

Ich geh ab und an mit einer Freundin und ihrem Boxer spazieren. Die erste Begegnung zwischen den beiden war eher unglücklich. Finn war so 8-9 Monate, der Boxer sehr überschwänglich und kennt keine Distanz. Ich komm zu ihr, sie macht die Haustüre auf, der Boxer stürmt raus und prallt gleich mal gegen Finn. Der will zwar tatsächlich nur spielen, aber Finn vertragt sowas gar nicht. Finn ma ihn deshalb auch nicht besonders. Dennoch können wir gemeinsam spazieren gehn, solang der Boxer ihn in Ruhe lasst, alles kein Problem.

Wenn wir am Feld ohne Leine unterwegs sind und wir treffen einen Rüden, dann gibts kurz Kontakt und er geht dann mit mir einfach weiter. Vorausgesetzt, der andere Rüde ist auch nicht an ihm interessiert.

Er hat einfach eine sehr niedrige Toleranzrenze. Ich kenne auch keinen anderen Hund, der Finn bisher vernünftig maßgeregelt hat. Die, die es versucht haben, konnten es nicht und es kam Streit raus. Und die, die es vermutlich könnten, brauchen es nicht tun, da Finn sich solchen Hunden gegenüber höflich verhält und abstand hält.

Sein allerbester Freund, den er wirklich abgöttisch liebt, is im übrigen ein 3 jähriger unkastrierter Rüde.
Liebe Grüße
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Moni
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Re: Rüdengehabe

Beitrag von Moni »

Wie du die Toleranzgrenze anheben könntest hab ich keine Ahnung. Ich versuche Kontakte zwischen Rüden an der Leine grundsätzlich zu vermeiden. Und ohne Leine möglichst nur mit Hunden die wir kennen. Und wenn es unvermeidlich ist, dann guck ich, dass ich Miro irgendwie durchbugsier, mit der klaren Ansage- ignorier die anderen und es wird nicht gepöbelt oder gestritten. Wenn wir in der HuSchu im Auslauf vor der Spiel und Spaßstunde "neue" Rüden drin haben oder welche, die versehentlich in die falsche Gruppe rein sind, dann muss ich ständig meine Position ändern und Miro mitnehmen, sobald er irgendwo oder irgendwer von den fremden näher als 2m kommt wird abgedreht samt Hund- alles ohne Leine. Da muss man aufpassen wie ein Luchs, besonders wenn der Kleine auch noch dabei ist und zeitleich irgendwelche Mäuse findet oder fast läufige Mädels nerven will :roll: . Wenn er die Rüden dann mal ne Stunde lang in der Nähe hat- beim arbeiten,.... ist es danach fast kein Problem mehr, je nach dem wie aufdringlich sie sind- abchecken klappt wohl auch auf Distanz :wink: und nach 2,3 Abenden ist alles o.k.
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Lockentier
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Re: Rüdengehabe

Beitrag von Lockentier »

Ich finde es hört sich nach einem gestandenen Typen an, der weiß was er will. Und es hört sich so an, als könne er Situationen einschätzen, alle die ihm über sind, läßt er sein. Eigentlich doch ein ganz klares Verhalten. Er geht doch nicht von alleine Streit suchen und es sieht auch nicht so aus als hätte er "Bock" darauf, oder? Könnte man sagen beherzt aber souverän? Er läßt sich halt nicht die Butter vom Brot nehmen. Wie alt ist er denn?
Habe da so eine ähnliche Geschichte im Hinterkopf, als ich mit meinem Jungsprutz in der Welpengruppe war. Sommer, 27 Grad im Schatten. Erst das zweite mal in der Gruppe und mein Junge hatte nichts anderes zu tun als sich den besten Schattenplatz zu suchen und sich nicht mehr von der Stelle zu bewegen. Es kam ein Bullterrier der die ganze Gruppe aufmischte, ständig mußte die Trainerin dazwischen gehen. Irgendwann hatte er meinen Pudel entdeckt, stürmte darauf zu hielt dann aber inne als Festus sich mal eben aufstellte und ihn ganz cool und ganz leise anknurrte. Der Bullterrier guckte ihn an, legte den Schalter um und fing an sich auf das feinste einzuschleimen. Zitat vom Bullterrierbesitzer: komm ..... (Name vergessen), der kann nur schön! Die Trainerin setzt dann noch eins drauf indem sie darauf hinwies, das er sich jetzt aber bei dem PUDEL schon kräfig lieb Kind machen will. Ich hatte meinen Spass. 1:0 für das Lockentier, das ja nur schön ist.
Bei Kunden aus unsere Betreuung werde ich immer hellhörig, wenn sie erzählen mein Hund wurde schon so und so oft gebissen. Ein Hund der öfter attakiert wird liefert oft auch einen Grund, der für die Besitzer immer nicht ganz einfach zu sehen ist aber für andere Hunde auf weiter Entfernung dadurch schon als Prolet ausgemacht wird. Tatsächlich sind es dann oft Hunde sie sich ständig darstellen müssen und nichts aus dem Weg gehen.
Wenn man weiß, dass es mit dem einen oder anderen Hund auf jeden Fall knallen wird, würde ich ihm ernergisch klar machen, dass die Machonummer heute nicht erwünscht ist. Keine Diskussionen, notfalls am Halsband packen und weiterziehen (bevor er im Konflikt mit dem anderen Hund ist) Als Besitzer kann man sich dadurch auch mal darstellen.

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Tamara
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Re: Rüdengehabe

Beitrag von Tamara »

Ich hatte Finn auch immer so eingeschätzt, dass er ein (viell etwas zu) selbstsicherer, charakterstarker Hund ist, mit dem Hang überzureagiern. Er sucht nicht nach Streit, aber sollte es ein anderer drauf anlegen, dann lasst er sich auch nicht zweimal bitten. Vielleicht kommt das noch mit dem Alter, dass er da mal drüber steht. Wie gesagt, er ist 1,5 Jahre alt.

@Moni Wenn es um einen längeren Zeitraum geht, in dem er mit einem Rüden zusammen sein soll, dann lasst sich das schon machen. Mir gehts aber vor allem um Situationen, wo man eher unvermittelt auf einen Rüden trifft, so wie es uns letztens passiert ist.

Was mach ich, wenn sie schon mal zusammen stehn?
Ich hab nur etwas Angst, dass es sich unter anderem auch durch mein Verhalten in diesen Situationen fest fahrt.
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luisekatrin
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Re: Rüdengehabe

Beitrag von luisekatrin »

Da hilft nur, am Grundgehorsam zu arbeiten, d.h., er muss sich auch in diesen Situationen abrufen lassen. Das würde ich auf die bewährte Tour machen: immer mal abrufen ohne Ablenkung, dabei auf sofortige Reaktion achten, das langsam steigern: Abrufen bei leichter Ablenkung (andere Hunde in weiterer Entfernung) etc. Oft hilft auch ein "Sitz" oder "Platz" Kommando, das man auftrainiert, sobald andere Hunde in Sicht kommen. Dann kann eine Freigabe erfolgen (Hund darf Kontakt aufnehmen), wenn man die Situation selbst einschätzen kann.

Ich würde einem Hund (egal ob Rüde oder Hündin) mit diesem Verhalten grundsätzlich nicht gestatten, von sich aus Kontakt aufzunehmen und ihn bis zum sicheren Abrufen nur mit Hunden spielen lassen, von denen Du weisst, dass sie sich wirklich verstehen. Hört sich erst Mal hart an, hilft aber später ungemein.
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großpudelfan

Re: Rüdengehabe

Beitrag von großpudelfan »

Hallo,

Ich würde auch versuchen ihn rechtzeitig aus den Situationen abzurufen. Riko ist da auch so einer, der sich von Hunden seines Kalibers nicht unbedingt was gefallen lässt. Er ist aber so gut wie nie der, der zu Stänkern anfängt. Merke ich schon, dass sich beide Hunde steif machen und anfangen sich zu umkreisen, dann Rufe ich Riko und löse die Situation auf. Oft habe ich das Gefühl, dass er mir sogar dankbar ist, wenn er dann aus der Situation raus muss. Früher habe ich auch rumprobiert, habe ihn teilweise geschimpft, aber das hat alles immer nur noch schlimmer gemacht und hat ihn noch mehr verunsichert. Deshalb lieber aus der Situation rausholen und wie du es jetzt schon machst rechtzeitig abrufen, vor allem, wenn man das Gegenüber schon kennt.

LG, Tabea

Koller
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Re: Rüdengehabe

Beitrag von Koller »

Ja Tamara, die lieben Matchoallüren!!!!

Was Du beschreibst klingt für mich ziemlich typisch für unkastrierten Rüden mit 1,5 Jahren. Klar sind längst nicht alle unkastrierten Rüden so, dass sie sich schnell provozieren lassen, aber trotzdem finde ich, dass sie gerade zwischen 1,5 und 2 Jahren oft ordentlich ausprobieren wo sie stehen und was möglich ist.

Genau deshalb würde ich jetz wie ein "Häftlimacher" aufpassen, dass Finn nicht lernt, dass er durch Pöbeln andere klein kriegt. Denn genau das, ist ihm anscheinend schon einige Male gelungen. Im Moment würde ich ihn bei jedem Hund, den Du nicht kennst oder 100%ig sicher bist, dass es eine Hündin ist sofort anleine, ihn auf die andere Seite nehmen und gegen den Hund "abschirmen" und ihm so zeigen, dass er nichts zu regeln hat. Denn sorry, wenn man die Hunde doch erst mal einfach so frei aufeinander zu laufen lässt und sie dann schon steif dastehen, dann kann man doch danach fast nichts mehr machen, weil es ja dann meist kracht, wenn man "dreinlangt". Muss auch sagen, dass ich es für einen Hund eine Zumutung finde, dass er sich dann aus einer solchen Situation, wo sich der andere Rüde auch bereits steif gemacht hat, abrufen lassen soll. Also sorry, welches Lebewesen dreht schon einem ihm drohenden "Feind" den Rücken zu? Habt Ihr dann die Situation im Griff, wenn ihr euren Hund abruft und sich dann der andere auf ihn stürzt sobald er sich bewegt. Muss echt sagen, dass es mir nie in den Sinn kommen würde, Inuk aus so einer Situation abzurufen. Da bin ich dann schon selbst Schuld, wenn ich vorher nicht richtig vorausgeschaut habe und ihn dadurch in diese Situation gebracht habe.

Aber Tamara, wieso lässt Du Finn den überhaupt in solche Situationen rein laufen, wenn Du doch jetzt schon ein paar Mal die Erfahrung gemacht hast, dass es nicht gut kommt? Ist doch auch völlig unnötiger Stress für alle, vor allem auch für Finn und für den entgegenkommenden Hund bzw. Besitzer, der ja davon ausgehen darf, dass Dein Hund absolut verträglich ist, wenn Du ihn so laufen lässt. So kann ich nur einen Hund laufen lassen, der 100%ig lammfromm ist. Wir haben hier so einige kastrierte Rüden und Hündinnen, die wirklich zu allem und jedem freundlich sind und da finde ich es auch völlig ok, wenn die ihre Hund einfach frei laufen lassen, es sei denn, jemand hat seinen Hund an der Leine, dann gehört natürlich auch so ein Hund angeleint.

Ich würde Finn wirklich von jetzt an bei jeder Begegnung anleinen oder ausweichen und ich kann mir gut vorstellen, dass sich dann sein Verhalten mit zunehmendem Alter und mehr Erfahrung und dadurch etwas mehr Souveränität durchaus wieder bessern kann. Wenn Du ihn aber einfach machen lässt, glaube ich, dass sich sein Verhalten eher verschlimmern wird und er immer noch mehr pöbeln wird. Das wäre doch wirklich schade für alle.

Wie ich hier schon einige Male geschrieben habe, bin ich auch absolut der Meinung, dass sich nicht alle Hunde einfach freundlichen begrüssen müssen. Man kennt doch meist mehr als genügend Hunde bei denen man weiss, dass sie sich gut verstehen und so ist doch der soziale Kontakt mehr als genug gewährleistet. Und Du hast ja sowieso noch einen 2. Hund, dann hat er ja sowieso bereits einen Artgenossen an seiner Seite.
Liebe Grüsse aus der Schweiz
Corinne und Familie mit
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Re: Rüdengehabe

Beitrag von Poodle81 »

Koller hat geschrieben:Ja Tamara, die lieben Matchoallüren!!!!

Was Du beschreibst klingt für mich ziemlich typisch für unkastrierten Rüden mit 1,5 Jahren. Klar sind längst nicht alle unkastrierten Rüden so, dass sie sich schnell provozieren lassen, aber trotzdem finde ich, dass sie gerade zwischen 1,5 und 2 Jahren oft ordentlich ausprobieren wo sie stehen und was möglich ist.

Genau deshalb würde ich jetz wie ein "Häftlimacher" aufpassen, dass Finn nicht lernt, dass er durch Pöbeln andere klein kriegt. Denn genau das, ist ihm anscheinend schon einige Male gelungen. Im Moment würde ich ihn bei jedem Hund, den Du nicht kennst oder 100%ig sicher bist, dass es eine Hündin ist sofort anleine, ihn auf die andere Seite nehmen und gegen den Hund "abschirmen" und ihm so zeigen, dass er nichts zu regeln hat. Denn sorry, wenn man die Hunde doch erst mal einfach so frei aufeinander zu laufen lässt und sie dann schon steif dastehen, dann kann man doch danach fast nichts mehr machen, weil es ja dann meist kracht, wenn man "dreinlangt".
Da kann ich dir nur zustimmen, mit jedem Erfolg manifestiert sich das Gehabe immer mehr. Mein Großer ist auch ständig angemacht worden vom Nachbarhund, und dann hatte ich den Salat. Meiner ist halt nicht so selbstsicher bzw. souverän, daher flüchtet er zuerst. Teufelskreislauf.
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Re: Rüdengehabe

Beitrag von Tamara »

@Koller Ich bin da eigentlich in allem deiner Meinung.

Ich hätte auch eher Bedenken, einen Hund aus so einer Situation abzurufen.

Ich versuche natürlich auch solche Situationen zu vermeiden, ich lasse ihn keineswegs zu jedem Hund rennen. Wenn ich mit ihm mal auf die Hundewiese gehe, dann schau ich wer da ist bzw. gehe, wenn ich sehe das jemand mit einem Rüden kommt, wo ich schon weiß das es ärger geben wird. Auch sonst leine ich Finn an, wenn ein Hund kommt, ich lass ihn dann selbstverständlich nicht einfach so hinrennen. Aber die Rücksicht anderer Halter hält sich hier diesbezüglich in Grenzen. Und hier gehn auch Leue mit ihren Hunden auf die Hundewiese obwohl diese nicht 100% verträglich sind.

Finn ist ja wie gesagt kein Pöbler. Also geht nicht von sich aus los und suchst sich wen zum stänkern.
Ich werde nun vermehrt am Abrufen arbeiten, ich glaub hier hakt es bei uns am meisten.
Liebe Grüße
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Re: Rüdengehabe

Beitrag von Poodle81 »

Oder du schwingst das Lasso, wäre auch ne Möglichkeit :frech: :lol:
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Tamara
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Re: Rüdengehabe

Beitrag von Tamara »

Poodle81 hat geschrieben:Oder du schwingst das Lasso, wäre auch ne Möglichkeit :frech: :lol:
Ich seh schon, du nimmst mich ernst :frech: .

Nein, also ich hab schon auch Phasenweise die Schleppleine oben gehabt. Und aktuell hab ich sie wieder rausgekramt. Er lauft auch nicht mehr über zig Meter zu anderen Hunden, soweit sind wir ja immerhin schon gekommen.

Es ist aber echt schwer wenn der Hund dann schonmal plötzlich 3m vor einem steht.
Und wenn er seine lustigen Minuten (eigentlich Stunden) hat, dann ists mit hören auch nicht mehr weit her *grml.

Aber ich werde auf jeden Fall dran bleiben und versuchen konsquent weiter zu machen.
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Re: Rüdengehabe

Beitrag von Poodle81 »

Ich nehme dich ernst. :streichel:
Beim Hund ist es wie mit dem Haus, man hat immer Arbeit.
Aber würde es nicht Spass machen, dann würden wir uns das glaube ich alle zusammen nicht antun. :wav:
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