Kastrations-Chip

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Moderator: Judith

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nase
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Re: Kastrations-Chip

Beitrag von nase »

Hallo Katja,
wir haben Pedro mit einem Jahr einen Suprelorin-Chip einsetzen lassen, nachdem er einer läufigen Hündin wegen damals weggelaufen war. Der Chip sollte 6 Monate halten und hat etwa 63 Euro gekostet. Insgesamt war er damit entspannter, auch direkt nach dem Einsetzen. Nach ca. einem Jahr hat die Wirkung nachgelassen, Pedro war aber immer noch ruhiger als vorher. Wir haben ihn dann nicht kastriert, sondern viel Anti-Jagd- und Rückruftraining gemacht. Jetzt ist er schon fünfeinhalb Jahre alt und ganz souverän im Umgang mit anderen Hunden. Bei großen, intakten Rüden wird er manchmal grummelig, geht ihnen aber aus dem Weg. Läufige Hündinnen findet er natürlich interessant, er lässt sich aber abrufen. Allerdings hat er auch da früher nie auffälliges Verhalten wie Zähneklappern, Sabbern oder Winseln gezeigt. Unser Hundetrainer hat damals gesagt, dass die Pubertät gerade bei Rüden ein Ausnahmezustand ist, der auch wieder vorbeigeht. Wenn die Basis in der Erziehung vorher gelegt ist, vergisst der Hund das auch nicht.
LG, Birgit, Kalle und Pedro

Falbala
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Re: Kastrations-Chip

Beitrag von Falbala »

Hauptstadtpudel hat geschrieben:
Sie sieht in Ballungsgebieten, gerade in Berlin mit seiner geradezu enormen Hundedichte, schon die Problematik bei den intakten Rüden.
Ständig ist eine Hündin in der Umgebung läufig, andere Rüden kreuzen permanent den Weg (warum sollte ein intakter Rüde unter diesen Umständen wohlwollend bei Begegnungen mit fremden, intakten Rüden sein?). Das ist schon stressig für die Kerle.
DAS ist bei uns hier der entscheidende Punkt gewesen. Wenn Du während des Gassigangs auf 10 intakte Tutnixe triffst und keiner gewillt ist, aus Respekt anzuleinen oder ranzuholen, obwohl man selbst angeleint hat bzw. Pudelsche brav im Fuss läuft, ist das wirklich unangenehm. Wir sind zwar nicht in einer Grossstadt, aber in einem Hundedorf - sehr hohe Hundedichte. Es gilt hier als uncool, seinen Hund anzuleinen bei Begegnung bzw. quasi als unhöflich, wenn man darum bittet.

Eine sagte mal zu ihrem Hund: Komm, Fifi, die Frau hat Angst! Ich: ja, hab ich, um ihren Rüden. :?

Zu diesen Zeiten hätte ich mir manchmal einen Hund gewünscht, der aussieht wie der Hund von Baskerville - rein der abschreckenden Optik wegen. Meinem weissen Plüschhirschen glaubt man seine Vehemenz nicht - erst, wenn jemand es mal erlebt hat, wie er sein kann.

War für mich der Hauptgrund für den Chip damals.
Zuletzt geändert von Falbala am Do Nov 13, 2014 3:53 pm, insgesamt 1-mal geändert.
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Iska
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Re: Kastrations-Chip

Beitrag von Iska »

das liest sich doch schon gut...:)
toitoitoi, daß es mit dem Erwachsenwerden abschließend entspannter wird... unsere bisherigen (Nichtpudel-) aber Groß-Hunde brauchten auch lange für das erwacshen werden... so mit 3 / 3,5 Jahren waren sie erwachsen...
Unser Olli wurde mit 3 Jahren ja wegen Prostata kastriert.... aber *die Butter vom Brot nehmen lassen* hat er sich anschließend trotzdem nicht..... :frech: er ist aber nie von sich aus wohin zum "Stänkern"... das fand ich gut und alles andere war mit vorrausschauendem Unterwegssein *beherrschbar* :D
viele Grüße
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Hauptstadtpudel
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Re: Kastrations-Chip

Beitrag von Hauptstadtpudel »

Da Bolle die letzten Tage wieder eine verstärkte Rang/Statusaggression gegenüber anderen intakten Rüden zeigt (Kastraten interessieren ihn meist nicht und manche findet er "gut", manchmal zu gut...), habe ich (erstmal) einen Telefontermin mit unserer TÄ.
Mich würden aber doch noch mal (ich hoffe ich nerv nicht) eure Erfahrungen mit Kastration und chemischer Kastration interessieren.

Ich bezweifele ja die Übertragbarkeit von der Reaktion auf den Chip auf die chirugische Kastration.

Ich tue mich unglaublich schwer mit dieser Entscheidung, habe auch Schuldgefühle, dass ich ihm nicht geholfen habe, ein Alternativverhalten zu lernen, statt zu Knurren, zu Sperren und in T-Stellung zu gehen. Er ist kein Raufer, aber natürlich kommt es zu Beißereien bei seinem unverschämten Verhalten.
Und er sucht die anderen Rüden geradezu, ist nicht unsicher, sondern testet, testet, testet.

Mir und Menschen gegenüber zeigt er keinerlei Dominanzverhalten, verteidigt (ich finde maßvoll) gegen fremde Hunde seinen Wassernapf (unterwegs) aber Kumpels dürfen mit ihm gemeinsam saufen, er ist einer, der seine Distanz einfordert (ist z.B. von Lucas stürmischer Begrüßung total abgenervt und knurrt ihn inzwischen auch an, wenn der ihm entgegen"fliegen" will), kuschelt nicht mit anderen Hunden (auch mit den Kumpels nicht).

Die läufigen Mädels interessieren ihn schon sehr, aber er kommt da auch schnell wieder runter, wenn der Duft verschwindet, frisst normal, jammert nicht daheim, obwohl viele Hündinnen in unserer Nachbarschaft läufig sind (eigentlich permanent eine). Er hat allerdings eine verstärkte Produktion der Violschen Drüse, die man ja als Reaktion auf diese "Anregung" sieht und bei der von manchen Ärzten auch zur Kastration geraten wird. Wäre aber für mich jetzt so kein Grund.

Bei uns im Kiez ist er immernoch recht reaktiv an der Leine, aber wir arbeiten kontinuierlich und es wird in kleinen, kleinen Schritten auch besser.

Mir ist bekannt, dass die Kastra bei Leinenaggression nicht "hilft" und erwarte in der Hinsicht auch nix.

Aber, dass er andere intakte Rüden nicht mehr so angeht und selber ein stressfreieres Leben hat würde ich mir für ihn und natürlich auch für mich wünschen.
Liebe Grüße von Katja mit Bolle im Herzen & Jella an meiner Seite

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Re: Kastrations-Chip

Beitrag von Elli »

Rocky hat sich im Verhalten gegenüber anderen Rüden nicht verändert. Er wurde aus gesundheitlichen Gründen kastriert. Was mir die Entscheidung natürlich leichter gemacht hatte. Was sich aber geändert hat, war, das andere intakte Rüden kein Interesse mehr an ihm zeigten. Er ist ja in deren Augen kein Rivale mehr. Was ich durchaus als entspannter wahrgenommen habe :wink: Mit läufigen Hündinnen hatten wir da auch vor und hinterher auch keine Probleme. Denke mal das es daran liegt, das wir im Verein auch immer wieder läufige Damen dabei hatten. Und wenn er heute eine gut duftende Dame sieht, weiß er schon noch was Mann machen könnte :mrgreen: Den Charakter der sich über die Zeit entwickelt hat, wird sich dadurch nicht grundlegend ändern. Aber im Umfeld im täglichen Ablauf ist es doch entspannter.
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Phoebe
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Re: Kastrations-Chip

Beitrag von Phoebe »

Hi Katja,

aus der Diskussuion über den Beitrag des TA zur Kastration kennst du meine Meinung ... grundsätzlich bin ich nicht dafür. Einfach weil es einen Eingriff in die Natur des Tieres darstellt.

Aber sicherlich ist es fraglich, was bei der Umgebung in der sich Bolle jeden tag befindet noch natürlich ist 8) Du wohnst im Ballungsgebiet und es leben viele Hunde, intaktkt, kastriert, erzogen, unerzogen auf einem Haufen. Dass das zu Stress führt, dafür braucht man keine Glaskugel :wink:

Du machst dir ja immer sehr viele Gedanken um deinen "kleinen" Kerl, was ich gut finde! und wenn du sagst du möchtest ihm den Stress nehmen, dann sicherlich nicht, weil du keinen Bock hast dich mit ihm auseinander zu setzen .... ich denke nur an deine Nähaktionen :mrgreen: :wink:


Ich selber habe keine direkten Erfahrungen mit dem Kastrationschip. Mein Rudi wurde damals mit 4 Jahren gleich kastriert, weil er beim Umzug vom Dorf (3 Hunde) in die Stadt nicht mit den läufigen Hündinnen klar kam. Er löste sich überhaupt nicht mehr und das über Tage hinweg. Das war zu krass :shock:
Aber, auch er war bis zum Ende ein Hund der sehr viel Individualdistanz brauchte. Und kuscheln.... bis an sein Lebensende wollte er das nicht. Es gab in seinem Leben genau eine Hündin die sich zu ihm legen durfte und "Kontaktliegen" durfte ... es haben sich die Schlappohrspitzen berührt :frech:
Ich empfand das auch nie als schlimm. Klar ist es schön, wenn die Hunde als ein Knäulhaufen aufeinander liegen und einträchtig miteinander schlummern. Und bei meinen Weibsen sehe ich das auch zu gern. Aber man muss es auch respektieren, dass es Hunde gibt die das nicht wollen/ brauchen. Und das Bolle seinen Kumpel anbrummt, wenn der ihm auf den Zeiger geht ... das finde ich voll ok ... ich mag auch nicht von allen immer gedrückt werden. Oder Hände schütteln finde ich persönlich ganz unangenehm und mache es nur, weil Knigge es so fordert 8)
Was ich sagen möchte ... dein Bolle ist ein klarer Hund, der eine klare und geordnete Welt um sich braucht. Aber viele Hunde sprechen diese klare Hundesprache nicht, weil sie es selber nicht gelernt haben.

und nochmal zum Chip ... bei mir im Verein haben einige Rüden so einen Chip. Bei denen die vorher eine Leinenunverträglichkeit gezeigt haben, ist diese auch geblieben. Und da muss ich ehrlich sagen, liegt es auch am Frauchen, weil diese einfach nicht eindeutig in ihrer Kommunikation mit ihrem Hund ist. Dieser Hund braucht klare Regeln und das was er gelernt hat, muss auch immer von ihm abgefordert werden. Geht man einen Schritt zurück, ist es bei ihm so wie mit dem kleinen Finger und dem ganzen Arm.

Wiederum andere Rüden finde ich mit dem Chip wesentlich entspannter. Wir haben bei uns einen Spitz, der ist wirklich immer spitz :oops: :frech: Der denkt bei jeder Hündin sofort ans Gene weitergeben ... völlig gaga das Dings. In seinem Fall hätte ich sogar schon die Schere angesetzt ... aber Frauchen lässt chipen und dann haben wir alle wieder Ruhe ... denn nix ist nerviger, wie wenn du mit deinem Schnuffi durch den Parcours turnst und plötzlich ist dahinter ein weißer Wattebausch angedockt :n010: :fechten: .

Fazit? überleg es dir gut ... :wink:
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Jette
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Re: Kastrations-Chip

Beitrag von Jette »

Hier meine Erfahrung:

Ich war ein Gegner von Kastration und mein Spruch hieß immer: Aaron wird NIE kastriert!

Nun entwickelte sich Aaron weiter, wurde erwachsen und reifer.
Die Hitzen der Hündinnen im Dorf machten ihn immer mehr zu schaffen. Er fraß nichts, junkte nur herum, war überhaupt nicht aufnahmefähig.
Spazieren gehen war unmöglich. Die ganze Zeit schaute er nur aus dem Fenster und dachte an nichts anderes mehr.
Durch seine "Verblendung" wurde er uns gegenüber leider auch maßlos, er schätzte sein Verhalten selbst nicht mehr richtig ein. :bekloppt:

Wir beschlossen gemeinsam mit unserer TÄ`in ihn zur Probe einen Chip zu setzen.
Mit Wirkung des Chips verbesserte sich sein Verhalten nach und nach zum Positiven und er kam zu seiner alten Form zurück. :)
Hündinnen in Hitze interessierten ihn nicht mehr.

Mit diesem positiven Ergebnis entschlossen wir uns zur Kastration.
Er wurde mit fast 6 Jahren kastriert.
Diesen Schritt haben wir keinen Tag bereut.

Es gibt nur eine negative Auswirkung (ok zwei, aber das Futterproblem kann man gut händeln) und das ist sein Kastratenfell.
Es gibt Hunde, bei denen bleibt das Fell unverändert. Aber es gibt auch leider den andere Fall.
Karsten, mein Groomer, meinte Letztens zu mir, dass er einen Pudelrüden hat, dem sein Fell nach der Kastration so schlecht geworden ist, dass er die Ohren z. B. immer nur ganz kurz tragen kann.

Mit der Kastration haben wir Aarons Lebensqualität wieder aufgebessert und deshalb ist meine Meinung, hat man einen Hund, bei dem die Hormone sein Gleichgewicht so durch einander bringen, dass es auf Dauer immer mehr Schaden annimmt, dann lass ihn kastrieren.

Entscheiden musst du das letzten Endes selbst, weil du deinen Bolle am besten kennst. :wink:
Viele liebe Grüße von Ati, Aaron und Jette sowie Tasia aus dem Regenbogenland

Falbala
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Re: Kastrations-Chip

Beitrag von Falbala »

Hauptstadtpudel hat geschrieben: Ich bezweifele ja die Übertragbarkeit von der Reaktion auf den Chip auf die chirugische Kastration.
Warum soll der Unterschied da so gravierend sein?

Bei Beidem wird das Testosteron "inhibiert", welches dazu führt, dass auch der "Grössenwahn" und das "Alpha-Gehabe" wegfällt und der Rüde sich besser eingliedern kann.

Geht Dein Bolle denn souveränen Rüden aus dem Weg?

Bei Falco ist es so, dass er nie Probleme mit wirklich erwachsenen, gut kommunizierenden Rüden hat, die einfach ihres Weges gehen, egal welcher Grösse, Art.... Falco ist reaktiv dies bezüglich. Da kann er sogar am gleichen Wasserloch spielen, hält nur Abstand ein. Macht doch Bolle auch so mit Luca, oder? Falco lässt sich nur keine - in seinen Augen - Frechheiten gefallen, wobei Frechheit bei ihm ohne Chip sehr weit definiert ist :evil: , da reicht schon, wenn der andere nicht sofort an einem Grashalm schnüffelt 50 m vorher, mit Chip ist er da einfach toleranter und friedlicher, weil eben das Testosteron ihn nicht so aufwühlt und stresst.

An der Leine wird das sicher auch besser, mit Chip/Kastra.

Wie ist Bolle dies bezüglich? Da muss man nämlich schon genau hinschauen. Oft ist es so, dass andere da ganz "harmlos" sehr "freche" Zeichen geben, bevor der sog. "unverträgliche Rüde" dann reagiert. Zum Beispiel Fixieren auf die Ferne, Kopf und Rute senken, nicht Bogen laufen etc. und andere sehr feine Zeichen.

Ich finde, Du machst Dir zuviel Vorwürfe bzgl. Erziehung. Die Power eines intakten, statusbewussten Rüden muss irgendwo hin ;-) . Entgegen dem, was man sonst oft so als Meinung in Gruppen und Foren liest, bin ich der Meinung, dass dies nicht unbedingt Erziehungssache ist, ausser Symptombekämpfung (anleinen, deckeln). Aber die Power und das Statusbewusstsein kriegst du nicht aus dem Hund. Ganslosser teilt diese Meinung auch.
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luisekatrin
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Re: Kastrations-Chip

Beitrag von luisekatrin »

Hallo Katja, wie Du weißt, haben wir Carl letzten September aufgrund einer Hodenvergrößerung und stark vergrößerter Prostata (mit Auswirkung auf Blase und Darm) kastrieren lassen, da war er 3 1/2 Jahre.
Er hat vorher vergleichbares Verhalten wie Bolle gezeigt, grundsätzlich defensiv bis sehr vorsichtig, aber im Kontakt mit unkastrierten Rüden leicht größenwahnsinnig. Er hat an der Leine nicht unkontrolliert gepöbelt aber immer geknurrt. Mit befreundeten Hunden war der Umgang nie ein Problem, er toleriert (wie alle meine jetzigen und bisherigen Hunde) andere Hunde im Haus und verteidigt Futter oder Spielzeug nur sehr maßvoll bzw. gar nicht (Freigaben erfolgen durch mich).
Nun zu den Veränderung:
Carl ignoriert fremde Hunde (alle), sowohl an der Leine als auch im Freilauf, bei ihm hat sich die - zugegeben - kaum ausgeprägte Leinenagression komplett verloren.
Sein Spielverhalten hat sich verstärkt.
Er arbeitet konzentrierter mit.
Er ist- finde ich - eher souveräner geworden, da er nicht mehr ständig im Macho-Modus ist.
Er frisst noch genauso schlecht wie vorher :cry:
Im Umgang mit befreundeten Hunden hat er sich überhaupt nicht verändert.

Fazit: Wir sind froh mit der Entscheidung und würden sie jederzeit wieder treffen.
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Iska
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Re: Kastrations-Chip

Beitrag von Iska »

wir haben ja schon darüber gesprochen, aber ich *senfe* hier auch nochmal......;)
Elli hat geschrieben:Rocky hat sich im Verhalten gegenüber anderen Rüden nicht verändert. Er wurde aus gesundheitlichen Gründen kastriert. Was mir die Entscheidung natürlich leichter gemacht hatte. Was sich aber geändert hat, war, das andere intakte Rüden kein Interesse mehr an ihm zeigten. Er ist ja in deren Augen kein Rivale mehr. Was ich durchaus als entspannter wahrgenommen habe :wink: Mit läufigen Hündinnen hatten wir da auch vor und hinterher auch keine Probleme. Denke mal das es daran liegt, das wir im Verein auch immer wieder läufige Damen dabei hatten. Und wenn er heute eine gut duftende Dame sieht, weiß er schon noch was Mann machen könnte :mrgreen: Den Charakter der sich über die Zeit entwickelt hat, wird sich dadurch nicht grundlegend ändern. Aber im Umfeld im täglichen Ablauf ist es doch entspannter.
so war es auch bei unserem Olli, der ja wegen Prostata kastriert wurde mit 3 Jahren... ihn *belästigen* durfte später trotzdem noch keiner... und im Wesen hat er sich auch nicht geändert... er war immer für alles zu haben, fröhlich und gut drauf :wav: und hatte viel Spaß am Hundesport.... mit anderen Hunden wollte er eh schon vorher nicht mehr spielen.... er hatte ja seinen *Bruder* Paule und noch zwei drei "Freunde" aus der Jugendzeit... mit denen spielte er noch.. auf neue *Froiiinde* legte er keinen Wert....;) :frech:
Allerdings wurde er nach ca. 1 Jahr *undicht* und verlor dann im Schlaf Urin, so daß er Caniphedrin bekommen musste, nachdem verschiedene Versuche mit pflanzliche und hom. Mitteln nicht halfen.... bis auf eine Vierteltablette konnten wir nach und nach die Dosis verringern... aber ganz ohne ging es eben nie mehr.....:(
Sein Fell blieb wie vorher... wurde nicht plüschig oder so.... :wav: es kann aber sein, daß es sich verändert. Auch wurde er nicht dick..... bei ihm habe ich das Futter nicht reduzieren müssen ( bei Iska, der Dogge, jedoch schon.... Mädels halt....;) ).
Phoebe hat geschrieben: Aber sicherlich ist es fraglich, was bei der Umgebung in der sich Bolle jeden tag befindet noch natürlich ist 8) Du wohnst im Ballungsgebiet und es leben viele Hunde, intaktkt, kastriert, erzogen, unerzogen auf einem Haufen. Dass das zu Stress führt, dafür braucht man keine Glaskugel :wink:
ohja, da sagst Du was..... würde man am Land wohnen, würde es sicher so gehen...... aber hier ist es teilweise wirklich heftig.... :keule:
viele Grüße
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Falbala
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Re: Kastrations-Chip

Beitrag von Falbala »

luisekatrin hat geschrieben:..., aber im Kontakt mit unkastrierten Rüden leicht größenwahnsinnig. Er hat an der Leine nicht unkontrolliert gepöbelt aber immer geknurrt. Mit befreundeten Hunden war der Umgang nie ein Problem, er toleriert (wie alle meine jetzigen und bisherigen Hunde) andere Hunde im Haus und verteidigt Futter oder Spielzeug nur sehr maßvoll bzw. gar nicht (Freigaben erfolgen durch mich).
Nun zu den Veränderung:
Carl ignoriert fremde Hunde (alle), sowohl an der Leine als auch im Freilauf, bei ihm hat sich die - zugegeben - kaum ausgeprägte Leinenagression komplett verloren.
Sein Spielverhalten hat sich verstärkt.
Er arbeitet konzentrierter mit.
Er ist- finde ich - eher souveräner geworden, da er nicht mehr ständig im Macho-Modus ist.
Er frisst noch genauso schlecht wie vorher :cry:
Im Umgang mit befreundeten Hunden hat er sich überhaupt nicht verändert.

Fazit: Wir sind froh mit der Entscheidung und würden sie jederzeit wieder treffen.
Exakt genau dasselbe bei Falco mit Chip.
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Koller
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Re: Kastrations-Chip

Beitrag von Koller »

Finde diese Diskussion hier soooooooo... spannend und ich danke allen, die hier ihre Erfahrungen mitteilen.

Ich bin grundsätzlich ganz klar ein Kastrationsgegner, weil für mich die Hormone einfach ein Lebewesen ausmachen und ich vor allem seeeeeeehr viele Hunde kenne, die seit der Kastration sehr viel Stress wegen grösserer Ängstlichkeit, Schreckhaftigkeit, Probleme mit dem Bewegungsapparat usw. haben.

Meinen 1. Rüden (Nova Scotia Duck Tolling Retriever) habe ich wegen veränderten Zellen in den Hoden und stark vergrösserter Prostata mit gut 7 Jahren direkt kastrieren lassen. Ich hatte vorher mit ihm eigentlich keine Probleme. Bei 1 - 2 Hündinnen in der Nachbarschaft hatte er während ein paar Tagen etwas Stress, doch das konnten wir gut handeln, in dem wir eben in eine andere Richtung spazieren gegangen sind. Intakten Rüden gegenüber hat er sich nicht sehr freundlich verhalten (Knurren, grummeln, steif machen, usw.), aber einen Rüden angegriffen hat er nie. Es kam aber schon mehrere Male vor, dass er von einem anderen intakten Rüden angegriffen wurde. Nie schlimm, aber für ihn halt schon sehr unangenehm. Nach der Kastration hat er sich absolut überhaupt nicht mehr für andere Hunde interessiert. Auch nicht für Hündinnen. Auch er wurde nach der Kastration nie mehr von anderen Hunden angegangen, jedoch entwickelte er ziemlich schnell eine "Aversion" gegen das ewige beschnüffelt werden von den anderen Hunden. Anfangs hat er einfach kurz "weggeschnappt" mit der Zeit wurde er immer vehementer und als dann mit ca. 9 Jahren noch die Sehbehinderung (PRA) dazukam, ging er immer schneller zum Angriff über, sodass ich ihn dann bei fremden Hunden nur noch an der Leine führte. Das haben wir dann durchgezogen, bis er mit 12 Jahren von uns gehen musste. Bei ihm war nach der Kastration eine deutliche Zunahme der Sensibilität zu merken. Er verzog sich zu Hause bei "Stimmungsschwankungen" sofort in das Treppenhaus und war nicht mehr dazu zu bewegen, in die Wohnung zu kommen. Er zeigte grosse Angst bei Gewitter und auch bei einigen Gerüchen (frisches Holz) reagierte er z.T. richtig panisch. Das kannten wir vorher in diesem Ausmass absolut nicht bei ihm. Bei ihm hatte meiner Meinung nach die Kastration nur negative Folgen (ausser dem gesundheitlichen Aspekt).

Muss dazu aber anmerken, dass er nie ein Testosteron gesteuerter Rüde war und ich deshalb auch absolut nie einen Grund gesehen habe, ihn kastrieren zu lassen. Habe da nämlich schon die Erfahrung gemacht, dass so richtig matchohafte Rüden sich nach der Kastration weniger ins Ängstliche verändern, sondern eher ins "Angenehme" (aus unserer Sicht). Es kommt sicher auch drauf an, wie viel Testosteron halt noch von der Nebenniere weiter produziert wird, usw. usw.

Ich weiss einfach, dass man bei Menschen niemals die Eierstöcke entfernt, ohne danach eine Hormonersatztherapie zu verschreiben. Ein Arzt hat mir mal gesagt, dass man das kaum aushalten würde, wenn die Hormone so krass von einem auf den anderen Moment wegfallen würden. Ich denke, dass ist bei den Vierbeinern das Gleiche.

Ehrlich gesagt finde ich es halt von uns einfach zuviel verlangt, dass fremde Hunde sich untereinander einfach "friedlich" verhalten sollen. Und vor allem intakte Rüden untereinander. Von Studien an freilebenden Hunden weiss man ja, dass sie nur innerhalb der Gruppe sozial sind. Gegenüber anderen Gruppen gehen sie sehr vehement und z.T. auch mit grosser Agressionsbereitschaft (wenn es um wichtige Ressourcen geht) vor. Und unsere Hunde sollen einfach jeden entgegenkommenden Artgenossen tolerieren und wenn möglich freundliche begrüssen. Das ist einfach gegen die Natur.

Bei uns gibt es auch unglaublich viele Hunde in der Umgebung. 80% davon kennt man aber von den täglichen Spaziergängen und da weiss ich genau, bei welchen Begegnungen ich lieber anleine. Das ist dann ganz klar meistens bei intakten Rüden. Bei den anderen freuen wir uns auf ein kurzes Spiel oder einfach eine freundliche Begrüssung. Bei intakten Rüden ist Inuk auch selten bis gar nie wirklich entspannt, ausser wir kennen sie. Die dürfen auch gerne zu uns in die Ferien kommen usw., usw. Da gibt es nie ein Problem. Aber bei Begegnungen mit fremden intakten Rüden, da ist Inuk angespannt und knurrt auch mal. Er hat noch nie angegriffen, aber er ist nicht in friedlicher Stimmung. Ganz klar. Bei kastrierten Rüden und allen Hündinnen ist er IMMER ausnahmslos oberfreundlich, sogar wenn es der andere Hund ihm gegenüber nicht ist.

Bei fremden Hunden wird Inuk IMMER angeleint und das verlange ich auch vom Entgegenkommenden (wenn nötig mit relativ klaren Ansagen). Wir spazieren hier aber immer nur über weite Felder und Wiesen und da können wir meistens auch gut ausweichen. Ich finde einfach, dass es Inuk überhaupt nichts bringt, wenn ich solche Begegnungen zulasse bzw. ihn in diese Rolle dränge. Denn für ihn ist es ja im ersten Moment mal immer unangenehm, bis er dann abgecheckt hat, dass alles i.O. ist und das kann auch gut ich für ihn machen. Wenn sich nämlich dann herausstellt, dass wir eine Begrüssung gerne zulassen können, dann freuen wir uns alle darüber. Sonst gehen wir einfach weiter und ich habe Inuk so sehr viel absolut unnötigen Stress erspart.

Das grosse Problem von Euch verstehe ich aber natürlich absolut, dass es halt einfach viele Orte gibt, wo die Leute das einfach anders handhaben und nicht bereit sind, ihre Hunde an die Leine zu nehmen. Das ist dann für den eigenen Hund einfach jedes Mal negativ, wenn es zu einer Auseinandersetzung bzw. unfreundlichen Begegnung kommt und als Besitzer steht man auch nicht gerade als Gewinner da. Vor allem auch dem eigenen Hund gegenüber nicht. So wie Du immer wieder von Bolle berichtest, könnte ich mir schon vorstellen, dass diese Situationen mit einem Chip/Kastration stressfreier ablaufen würden und so wie Du Bolle beschreibst, geht er ja doch eher in die Richtung "viel Testosteron". Das Gegenüber wird sich wahrscheinlich auch nicht mehr gleich provozieren lassen, wenn Bolle nicht mehr intakt ist und so wird es bestimmt schon aus diesem Grund stressfreier.

Trotzdem finde ich es eigentlich dem Hund gegenüber "unfair", wenn er einfach "hinhalten" muss, weil wir Menschen das zusammen nicht gebacken kriegen. Meine damit natürlich Deine Mitmenschen bzw. die anderen Hundebesitzer und nicht Dich.

Ich rate Dir deshalb ein Haus mit viel Umschwung weit weg von der Stadt auf dem Land zu kaufen 8) !!!!!!!

Nein, Spass beiseite. Ich drücke Euch die Daumen, dass Du die richtige Entscheidung fällst und Euch damit das Leben stressfreier machst. Ich glaube, dass ich in Deinem Fall den Chip wirklich mal ausprobieren würde.
Liebe Grüsse aus der Schweiz
Corinne und Familie mit
INUK of Flying Curls (Pudel), geb. 27.04.2011
und Objibwa's Hakas-ROOKIE PD (Toller), 7.9.99 - 8.6.11
für immer und ewig ganz tief in unseren Herzen

luisekatrin
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Re: Kastrations-Chip

Beitrag von luisekatrin »

Iska hat geschrieben: Allerdings wurde er nach ca. 1 Jahr *undicht* und verlor dann im Schlaf Urin, so daß er Caniphedrin bekommen musste, nachdem verschiedene Versuche mit pflanzliche und hom. Mitteln nicht halfen.... bis auf eine Vierteltablette konnten wir nach und nach die Dosis verringern... aber ganz ohne ging es eben nie mehr.....:(
Sein Fell blieb wie vorher... wurde nicht plüschig oder so.... :wav: es kann aber sein, daß es sich verändert. Auch wurde er nicht dick..... bei ihm habe ich das Futter nicht reduzieren müssen ( bei Iska, der Dogge, jedoch schon.... Mädels halt....;) ).
Da muss ich nochmal einhaken: Carl war ja vor der Kastration komplett undicht (Druck der Prostata auf die Blase), d.h. er lag morgens wirklich in einem kleinen See :cry: . Das ist jetzt besser, aber tröpfeln tut er noch. Bei einer meiner verstorbenen Hündinnen haben wir auch Canephedrin eingesetzt, hat auch gut geholfen. Ich wusste nicht, dass es bei Rüden auch einsetzbar ist! Da werde ich direkt meine TÄ drauf ansprechen (sie kennt das Problem, hat mich aber noch nicht auf Caniphedrin hingewiesen :n010: ) Das wäre ja toll, wenn es da eine Verbesserung gäbe, besonders auf Reisen und in Urlaubsunterkünften ist das nämlich ganz schön stressig :roll:
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Re: Kastrations-Chip

Beitrag von Elli »

Um noch zu ergänzen: Rocky ist auch nicht inkontinent geworden, alles dicht. Sein Fell hat sich auch nicht verändert. Also ich kann nichts nachteiliges berichten. Ob ich ihn hätte kastrieren lassen ohne gesundheitliche Gründe kann ich nicht beantworten. Die Frage hat sich einfach nicht mehr gestellt. Aber bereuen tue ich es nicht. Das muß auch jeder für sich entscheiden. Wie halt die Gegebenheiten es zu lassen. Jeder Hund ist anders, jeder hat seine Meinung und jeder empfindet es anders. Ich kann jedenfalls nichts negatives dazu sagen. Hauptsache mein Bub geht nun viel stressfreier durchs Leben.
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Re: Kastrations-Chip

Beitrag von Iska »

*mit viel Umschwung*... das ist so eine niedliche Bezeichnung :klatsch: , die ich vor Jahren von einer Schweizer Doggenfreundin hörte bzw. las und wo ich mir ja so gar nicht vorstellen konnte, was denn das Häuschen von ihr da wohl hatte :n010: ...... :lol: :lol: :lol:

Gewitter- und Silversterangst hat unser Oli leider auch mit zunehmendem Alter bekommen.....:( ob es mit der Kastration zusammenhing kann ich nicht sagen.... denn *schussfest* war er weiterhin und wenn wir draußen unterwegs waren, störte ihn Donner auch nicht...... nur bei Gewitter mag man ja auch nicht so gern raus..... :roll: :oops:

Luise, ja, also bei Olli war das ja schon in den 90ern.... inzwischen gibt es vielleicht auch schon was anderes? :n010: ich wusste das die Briardhündin von der Verwandtschaft das bekommen hatte und war auch erst erstaunt, als die Tierärztin es mir vorschlug.... aber ich kann sagen : ja, bei Olli hat es super geholfen und seine Enddosis war auch geringer als die der Briardhündin......
Ich glaube er bekam anfangs 1,5 Tabletten ( ca. 36 Kilo Gewicht) und nach und nach (über Wochen und Monate) haben wir nach TA-Anweisung die Dosis abgebaut..... immer abgewartet, ob es wieder begann..... alles gut.... :wav:
....aber ganz ohne die Viertel Tablette ging es halt nicht....
viele Grüße
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