Agility WM 2011

[pudeltante]

gibt es ein Video vom GP aus Estonia?

[Cindy]

Hi zusammen,

wir sind gerade von Frankreich zurückgekommen .... jetzt falle ich erst mal halbtot ins Bett - na ja zugegeben, im Moment bin ich so aufgekratzt und müde gleichzeitig ..... das wird nix mit schlafen.

Heute nachmittag irgendwann schreibe ich dann einen Bericht.

[Phoebe]

Heute nachmittag irgendwann schreibe ich dann einen Bericht.

*aufdemhosenbodenhinundherrutsch* *dümdümdüm*

[pollibär]

Heute nachmittag irgendwann schreibe ich dann einen Bericht.

*aufdemhosenbodenhinundherrutsch* *dümdümdüm*

Mit!

[Cindy]

Hey, meiner ist um 6 Uhr morgens erst ins Bett - und fragt nicht, wie viele Stunden Schlaf wir generell zwischen Donnerstag abend und Montag früh hatten.

Eigentlich wollte ich ja nicht wirklich mit nach Frankreich - aber nachdem unsere Busfahrerin fragte, ob ich nicht mitkäme .....

Also - Abfahrt war Donnerstag abend 20 Uhr in Sinsheim. Dann noch ein paar Leute in Speyer und Kaiserslautern mitgenommen und kurz nach Kaiserslautern die erste Rast. Das ist halt der Nachteil wenn man mit Bus fährt - der Fahrer muss gesetzlich verankerte Ruhezeiten einhalten. Etwa 30 min Pause - Zeit für Toilette, Essen, Trinken, Zigaretten ....... .

Alle wieder im Bus, Schlüssel umgedreht - und schlagartig war der Bus dunkel - nichts ging mehr. Nicht mal mehr die Warnblinkanlage. Nachts um 22 Uhr an einem Autohof zu stehen mit einem Bus, der nicht mal mehr zuckt - da kann man entweder nur noch lachen oder heulen.
Nach einigem Rumprobieren, Ausprobieren, Hauptsicherung raus-rein, Rumtelefonieren, ...... dann die Info vom Busunternehmer "vermutlich Batterie leer". Ähm? Hallo? Wie das denn?
Da zufällig ein anderer Bus kurz nach uns in die gleiche Richtung gefahren ist um Leute für eine Tour abzuholen, kam der Busfahrer vorbei und hat uns Starthilfe gegeben, sprich uns "überbrückt". Allem Anschein nach waren tatsächlich die Batterien leer. Die Frage war nur warum? Denn sooooo viel sollte die Innenbeleuchtung ja nun doch nicht an Strom ziehen. Andernfalls müsste man den Bus ja immer mit Motor laufen lassen - nachts auf einem Rastplatz umgeben von schlafenden LKW-Fahrern ganz sicher nicht die beste Option.

Ok - Bus sprang wieder an - die Fahrt konnte also wieder weitergehen. Die Batterien können sich ja während der Fahrt aufladen .....
Wir rollen noch so vom Autohof als unsere Fahrerin meinte "steck doch wieder das Navi ein". Das Navi steckte ursprünglich in einem 12V-Dreifach-Stecker, der wiederum an ein 12V-Stecker des Busses angeschlossen war.

ZACK - war die gesamte Armaturen-Beleuchtung weg. Stecker des Navi sofort wieder rausgezogen - Puuuuuh hatten wir Glück, die Beleuchtung ging wieder an. Aber das war erst mal ein Schreck.

Nun denn - der Dreifachstecker war an einer Stelle völlig überhitzt - also vermutlich defekt und vermutlich auch die Ursache für die leere Batterie.

Der Rest der Fahrt verlief recht ruhig und wir kamen überraschend früh an. Die ersten Zuschauer waren bereits am Eintrudeln. Ein "Parkplatz" war recht schnell gefunden. Also rein in die Halle, Plätze gesucht und dann erst mal die üblichen Tätigkeiten - diverse Örtlichkeiten ausspähen, mit Bekannten quasseln usw.


Teil 2 folgt ... ich kann so lange am Stück nicht schreiben, schliesslich muss ich ja auch etwas arbeiten - Pudel kraulen und so

[Phoebe]

Wie du hast du WM auf der Autobahn verbracht

[Cindy]

Dann die Eröffnungs"feier" - prinzipiell war die Idee ganz witzig, zunächst "Falbala" aus Asterix sozusagen "Küsschen ins Publikum werfend" eine Runde durch die Halle ziehen zu lassen so als eine Art "länderverbindendes Element". Und anschliessend dann die ganzen Nationen einmarschieren zu lassen mit jeweils einer Figur aus Asterix als Schildträger.
Leider ging bereits der Anfang der Eröffnung völlig unter - nun bin ich ja nicht wirklich Freund langer ausschweifender Reden. Aber so ein kurzes "Willkommen Agility-Freunde aus aller Welt zur XX. Agility Weltmeisterschaft" in den 4 Sprachen der FCI (Französisch, Englisch, Deutsch und Spanisch) und ein Satz a la "lasst uns die Nationen gemeinsam begrüssen" hätte dem Ganzen doch einen etwas anderen Touch gegeben als quasi so aus dem Nichts auf einmal "Argentinien" ....... zu hören.

Im Anschluss an den Einmarsch wurden dann doch noch die obligatorischen Eröffnungsreden gehalten - wobei die englische Übersetzung ..... nun ja, nicht unbedingt verständlicher war als das französische Original. Die meisten aus meinem Bekanntenkreis (mich eingeschlossen) haben bis zum Schluss nicht so ganz geblickt ob das, was da im Rahmen der Eröffnung so geschah nun eine Ehrung eines Blindenführhunds war oder eine Übergabe eines Blindenführhunds - und wenn ja aus welchem Grund nun genau diese Ehrung/Übergabe durchgeführt wurde. Irgendwas war noch mit Spende und Scheck. Aber das war's dann auch bzgl. Verständnis.

Nun ja - wir sind ja nicht nach Frankreich gefahren um irgendwelchen Reden zuzuhören - seien sie in Englisch, Französisch, Deutsch, Spanisch oder sonst einer Sprache.

Begonnen wurde mit den Jumpings Einzel:

Wie üblich gab es Läufe vom Feinsten bis hin zu eher "na ja". So richtig Stimmung kam bei den Zuschauern noch nicht auf. Allerdings war die Halle auch max. zu 2/3 - eher nur die Hälfte - voll. Also mehr als genug Platz noch vorhanden. So richtig voll wurde die Halle bis einschl. Sonntag nicht - wenn ich da an das Gedränge in Dornbirn 2009 oder den WMs davor, bei denen wir waren, denke .......

Beim Jumping Einzel Large hatte am Ende mit einem sehr schönen Lauf die Tschechin Tereza Kralova mit ihrem BC "Jackie" sozusagen die Nase sehr sehr kurz vor Lisa Frick mit "Hoss" - ganze 0,21 Sekunden. Die nächsten 15 Starter hatten eine Zeitdifferenz von gerade mal 1 Sek.
Der A-Lauf könnte also so richtig spannend werden, denn die Abstände der ersten 17 Starter waren nun wirklich nicht gross. Man könnte auch sagen "Nervenkrieg lässt grüssen". Von den deutschen Teilnehmern schaffte es Krizta Kabai mit Fleece mit Platz 15 auf eine recht gute Ausgangsposition - weit genug vorne um durchaus noch berechtigte Chancen auf einen Treppchenplatz zu haben und weit genug hinten, um hoffentlich doch nicht so sehr unter Druck zu geraten.
Phillip Müller-Schnick kam mit Zeitfehlern auf Platz 42.

Das Jumping Einzel Small endete mit 2 Dis und einem 1. Platz für die deutschen Starter. Renate Käsgen mit Cayenne landete mit einem wunderschönen, rasend schnellen, aber mE überhaupt nicht hektisch wirkenden Lauf völlig verdient auf dem ersten Platz.

Im Jumping Einzel Medium schafften es gleich zwei deutsche Starter unter die ersten 15 - Krizta Kabai mit Rio auf Rang 7, Daniel Schröder mit Nick auf Platz 14. Sabine Zepf/Yps wurden mit einem Fehler 46.

Mit dem A-Lauf Team Small endete der Freitag: Hier legte Paul Hirning mit Jet einen excellenten Lauf vor - leider konnten weder Renate Käsgen/Cayenne noch Hinky Nickels/Pitch nachziehen - beide Läufe endeten mit einer Dis - und damit Platz 23 nach dem A-Lauf.

Was sich leider auch eher negativ auf die Stimmung auswirkte, war die Tatsache, dass sämtliche Ansagen nach der Eröffnung nur noch in Französisch gemacht wurden und die Ergebnisanzeigen auf den Bildschirmen auch nicht wirklich aktuell gehalten wurden.
Im Internet gab es einen sehr allgemein gehaltenen Ablaufplan. Aber selbst dieser Ablaufplan ohne jegliche Zeitangaben etc. war in der Halle nicht wirklich zu finden - Freitag hingen noch die Starterlisten für die Jumping Einzeln aus - aber das war's dann so ziemlich.
Die ausgedruckten Ergebnislisten waren auch eher per Zufall aufzufinden.

So wirklich organisiert war das Ganze offensichtlich nicht.

Nachdem wir uns dann mit Bus durch das ebenfalls ziemlich unorganisierte Abfahrtsgewusel gewurschtelt haben - man versuche einen 14m Bus auf einem kleinen Vorplatz vor der Halle zu wenden auf den gerade Hunderte von Zuschauern strömen, um anschliessend in eine Strasse einzufahren, die ebenfalls von Fußgängern überlaufen und PKWs blockiert ist .............
Da wir nicht der einzige Bus waren, der da wieder raus musste, dauerte das so seine Zeit .......

Mit Hilfe des Navis haben wir dann mehr oder weniger gut - Baustellen, Umleitungen, diverse Navimissverständnisse inbegriffen - die Hotels gefunden.

[Fruit Loop]

Jetzt entdecke ich den Tread auch noch. Mir fällt leider extrem viel Negatives ein.
Man durfte keine Getränke mit in die Halle nehmen. Manchmal kam auch mal einer rein, wenn der Deckel ab war. Man durfte sich drinnen 0,5l Flaschen für 2€ kaufen, von denen ebenfalls der Deckel einbehalten wurde. Nen Schluck trinken und aufheben war schlecht praktikabel. Neben der Tatsache, dass kohlensäurehaltige Getränke wie Cola/Fanta/Sprite recht schnell abgestanden schmecken, können sie auch umfallen. Sonntagnachmittag sah es stellenweise echt eklig aus, klebrig usw.
Noch schöner an dem Ganzen war, dass Franzosen da weit weniger Probleme hatten. Da hatten sogar welche mit randvollen Kühlboxen keine Mühe durch die Kontrolle zu kommen.
Einer aus unserer Reisegruppe wurde einmal sehr unsanft von zwei Sicherheitsleuten gepackt und beiseite gezogen. Kein "Excuse me", oder "Pardone moi" oder so, einfach weggezerrt. Er hatte eine Deutschlandfahne um die Schultern/über dem Rucksack hängen. Spricht ja nix dagegen, dass in Taschen geguckt wird, aber Leute grundlos behandeln, als hätten sie sonstwas verbrochen...
In der Halle konnte man T-Shirt kaufen. Allerdings nur die Französischen. Die neutralen "Liévin 2011" Shirts gab's nur draußen in nem großen Verkaufszelt. Beim Essen sah's auch nicht gut aus. Indoor konnte man für 4€ belegte Baguettes kaufen, weich, zäh und nicht so lecker. Bei der Pommesbude stank es dermaßen, dass ich da jedesmal keinen Hunger mehr hatte, als ich davor stand.
Die Aufteilung der Halle hatte mehr was von "die Franzosen gegen den rest der Welt", als "die Welt zu Gast bei Freunden".
Die Parkplatzordnung war beschissen, die Einweiser unfähig. Startern wurde gesagt "der Parkplatz ist geschlossen", als diejenigen ein Stück weiter umgedreht hatten, ließen die Einweiser auf einmal Leute durchfahren. Morgends war auch an allen Tagen weiträumig Stau Richtung Halle.
Sogar den Richtern gegenüber war man unkooperativ. Ich saß oben, wo auch die Nationalmannschaft saß und habe mitbekommen, wie jemand von offizieller Stelle so einiges erzählt hat. Der eine Richter war frühhzeitig da, um seinen Parcours zu stellen, da war noch nicht mal Licht in der Halle. Auf Nachfrage passierte nichts, also hat er so aufgebaut.
Die Moderation war einer internationalen veranstaltung, immerhin war es eine Weltmeisterschaft!, einfach unwürdig. Wenigstens das Englisch hätte noch gut funktionieren müssen, vor allem, weil man sich den Text einfach hätte aufschreiben können und auswendig lernen. Aber soviele "öhm" und "ähm" habe ich lange nicht mehr gehört.
Ich würde es insgesamt so beschreiben: Der Sport war toll, es hat Spaß gemacht zuzuschauen, aber alles, was ansonsten mit den Franzosen zu tun hatte...no comment...

[Phoebe]

Ui das klingt ja ni so doll...

...nächstes Jahr werde ich auf jedenfall zur WM nach Liberec/ Tschechien fahren, da es ja ein Katzensprung ist ... da bin ich schon sehr auf die Organisation gespannt!!!

[Cindy]

Jenny hat es in etwas deutlicheren Worten geschrieben ....

anders ausgedrückt - die Tschechen müssen sich nächstes Jahr schon richtig heftig anstrengen, wenn sie das gesamte Umfeld der WM (Organisation, Feeling, .... ) noch unterbieten möchten.

Wie Jenny schon schrieb - mal durfte man Getränke überhaupt nicht mit in die Halle nehmen, mal durfte man Getränke mit in die Halle nehmen, wenn der Schraubverschluss ab war. Mal durfte man überhaupt kein Essen vom Pommes Stand mitnehmen, mal durfte man die Baquettes mitnehmen, aber keine Pommes, .....
Die Baquettes draussen waren wirklich gut, die drinnen waren eher so Marke "in Kunststoffboxen aus dem Supermarkt".
Aber - 3 Tage Baquette, Hamburger, Pommes ist nicht so wirklich das, was man sich als Essen vorstellt.

Die Parksituation war unter aller Kritik .... später mehr, da wir jetzt erst mal einkaufen gehen

[Phoebe]

Jenny hat es in etwas deutlicheren Worten geschrieben ....

anders ausgedrückt - die Tschechen müssen sich nächstes Jahr schon richtig heftig anstrengen, wenn sie das gesamte Umfeld der WM (Organisation, Feeling, .... ) noch unterbieten möchten.

...

Aber - 3 Tage Baquette, Hamburger, Pommes ist nicht so wirklich das, was man sich als Essen vorstellt.

Knoblauchsuppe, Knödel und gebackener Käse schmecken ja zum Glück immer