Bente ausser Rand und Band...- neuester Stand

[Tommy&Bente]

Ui, 2 Monate ist der letzte Bericht schon her...

Ich habe täglich mit der Schlepp trainert, Kommandos geübt, Impulskontrolle gemacht, Bindung weiter versucht zu stärken.

Zuletzt gab es Tage, da hab ich dann die Leine losgelassen und es klappte alles gut.
Und was macht mein Mann gestern? Geht mit den beiden Hunden spazieren und meint nachher so: "Das muss jetzt klappen, ich will keinen Leinenhund, sondern einen, den man laufen lassen kann"...
Ich stand halb unter Schock, aber er kam freudig nach Hause: Der Hund würde bombig hören und überhaupt gar nie nicht abhauen...

Ich meine, ICH hätte diese Variante jetzt nicht getestet... ich hätte in den nächsten Wochen Schrittchen für Schrittchen die Leine gekürzt (irgendwann war ich da ja schon mal dran), aber er läuft jetzt mit ihr frei... sie hätte zwar einen großen Laufradius, würde aber sofort hören auf Rückruf und wäre auch dauernd auf ihn konzentriert... dabei bin ICH doch diejenige, die die ganze Zeit die Arbeit gemacht hat...
Sie käme immer wieder zurück, guckt, ob alles klar ist, und läuft wieder weiter.
Sie würde wohl auch mal einem Vogel hinterherjagen, aber sofort wiederkommen, weil sie ja merken würde, den kriegt sie eh nicht... ich kapier es nicht... nach diesem schlimmen Fall/Fehler im Winter, wo ich dachte, ich hätte mir nach meinem Fehler alles versa****...

Was ICH nun mache, wenn ich wie üblich die Woche über mit den Doggies alleine bin, muss ich, glaube ich, nicht überlegen. Bei mir kommt eine gekürzte Schlepp dran... reine Psychologie schätze ich... aber ich kann das nicht...

Aber eines kann ich sagen: Hündchen ist glücklich, wenn es rennen darf! Das ist einfach ein Laufhund... und ich wäre ja auch glücklich, sie rennen zu lassen, hab aber immer solche Angst...

Owei...

Liebe Grüße, Venia

[Andy]

Zum Glück ist es gut gegangen..... aber ich würde dir auch raten, die SL schrittweise zu kürzen. Das gibt dir einfach mehr Sicherheit und ist wegen des etwas nachhaltigerem Erfolges besser. Du hast einfach mehr Chance nochmal nachzubessern und sie zu korrigieren.

[Tommy&Bente]

Ich bin mittlerweile, so sehr ich sie am Anfang gehasst habe, auf Du und Du mit meiner lieben Schleppleine...
Die ist an der Hand wie angewachsen... eigentlich halte ich sie nur noch mit einem Finger...

Aber genau das ist es: Mir persönlich gibt sie Sicherheit... so viel, dass ich sie am liebsten nicht mehr hergeben würde...
Naja, es geht schon nix über einen Hund, der auch ohne Leine toll folgt...
Aber ich glaube, so langsam werde ich wieder optimistischer...

Bente war übrigens immer noch nicht läufig (wird am 17. Mai 15 Monate). Ist das alles noch im Rahmen?
Und das, wo ich schon so früh von Pubertät geschrien habe...

[Tommy&Bente]

So, ich muss mich hier mal wieder melden.

Bente war dann Ende Mai/Anfang Juni das erste Mal läufig. Tommy mussten wir ab den Stehtagen zu meinen Eltern ausquartieren, weil es für beide Hunde eine Qual war...

Nach der Läufigkeit hatte ich den Eindruck, Bente sei dadurch "erwachsener" geworden. Sie war nicht mehr so quirlig draußen, viel besser handlebar und insgesamt schön ruhig. Viele andere Hundehalter bestätigten mir dann auch, dass das doch typisch so sei - der Hund würde "erwachsener" durch die Läufigkeit, alles bestens - und ich stolz, weil wir immer mehr und mehr Fortschritte draußen machten!

Tja, nun weiß ich: Weit gefehlt... Bente war scheinträchtig. Was wir erst gemerkt haben, als sie jetzt Milch bekam. Letzte Woche fiel mir das auf.
Wir waren übrigens zwischendurch sogar wegen der Milchleiste beim TA, weil diese leicht geschwollen war, aber es hieß, das sei normal...
Nun ist seit der Entdeckung der Milch ca. 1 Woche vergangen, die Milch ist weg, die Zitzen wieder niedlich klein und Bente so verrückt wie früher...

Sehr schade das... die Spaziergänge waren gerade so entspannt... nun ist alles wieder wie ehedem... sie ist fürchterlich sprunghaft draußen, mit der Nase ständig am Boden, ständig am Wittern nach Spuren und ständig auf dem Sprung...
Nun heißt es erneut kämpfen, denn alles Gute, was sie die letzten 3 Monate zeigte, ist weg...

Wie kommt das? Das kann doch nicht vergessen sein? Es ging ihr auch nicht schlecht, dass sie nicht gekonnt hätte... Niemand ist wirklich was aufgefallen, auch in der Hundeschule und der BH-Stunde nicht...
Lediglich leichter erziebar war sie...

Und was mach ich nun?


Liebe Grüße, Venia mit wieder durchgeknallter Bente

[Melkmeisje]

Hallo Venia,

die Symptome kenne ich von Emmi auch. Während der Läufigkeit ist sie noch normal
und ca. 2 Wochen nach der Läufigkeit fängt sie an – für ca. 2 Monate – so "drömmelig"
zu werden. Ich dachte schon der Hund ist "kaputt".

Nestbau, Spielzeug bemuttern etc. also die typischen Anzeichen für eine
Scheinschwangerschaft hatt sie auch nicht. Eben nur "drömmelig", anhänglich und das
Fressen hat sie in der Zeit auch fast eingestellt. Bei Ihr hatte ich schon den Eindruck,
dass es ihr nicht wirklich gut geht. Sie hatt dann max. 50% der Energie, ist in
der Phase sehr gehorsam, aber wenn ich ehrlich sein soll, gefällt sie mir mit ihrer
powervollen Art besser (auch wenn dann nicht immer alles klappt).

Nach der zweiten Läufigkeit war es noch schlimmer, da kam dann am Ende noch eine
Gesäugeentzündung dazu.

Bleib einfach weiter konsequent bei der Erziehung, es wird besser, wenn auch nicht
auf ganz so bequeme Art.

Das wird schon
LG
Anja

[Tommy&Bente]

Hallo!

Ich musste nun doch mal die Thread-Überschrift abändern, auch in der Hoffnung, noch mal mehr Leser und neue Hilfestellung zu bekommen.

Wir wissen es nicht, ob und was wir mit Bente falsch gemacht haben.
Sie besucht die Hundeschule von Welpenbeinen an, sie hatte eine private Hundetrainerin (mit den Methoden dieser bin ich mittlerweile nicht mehr so ganz "d´accord"), wir machen in unserer Hundeschule einen an der Begleithundeprüfung angelegten Kurs mit Prüfungen, den ersten Teil haben wir schon geschafft.
Bente ist im Haus ein äußerst angenehmer Hund und in den letzten Monaten war ich auch immer mehr der Überzeugung, dass wir beim Gassigehen immer mehr Fortschritte machen...

Wie im letzten Beitrag von vor zwei Wochen oder so geschrieben, waren diese "guten Verhaltensweisen" wohl aber hauptsächlich begründet in der Scheinträchtigkeit.

Bente ist nun, nachdem alles vorbei ist, wieder außer Rand und Band...

Wir laufen ja nun mittlerweile seit einem Jahr mit Schleppleine, die ich immer noch nicht gekürzt habe...
Während der einfachen Wochen/Monate zuletzt klappte alles... abrufen aus den früher schwierigsten Situationen, Sitz und Platz aus weiter Entfernung, bei Fuß, Vorbeigehen an anderen Hunden ohne großartige Regung... es war cool...

Nun ist es alles wieder schwer...
Vor allen Dingen ist sie wieder super lauffreudig und das ist für mich sooo beängstigend...

Wir gehen bestimmte Spazierwege, die toleriert sie ohne weiteres als Wege à la "hier gehe ich brav und ordentlich, ich kenne den Begriff "zu weit" und kehre um, ich orientiere mich an Frauchen, ich komme auf den Befehl "auf den Weg" wieder aus den Feldrändern raus undundund...
Und dann gibt es Stellen (gut, ich kenn diese mittlerweile, aber das hilft mir nicht weiter, weil egal welche Anordnung ich tätige, sie folgt einfach nicht. Das einzige wäre, diese Stellen meiden, aber das geht teils halt nicht...), da tritt sie einfach an, zwei Schritte und ich hab das Gefühl sie ist bei Tempo 180 km/h und binnen einer Sekunde 200m von mir weg *überspitztgesagt*

Mittlerweile brülle ich nicht wie noch letztes Jahr hinter ihr her mit unserem Notfallruf, sondern bleibe stehen und warte, bis sie kommt und lobe sie dann kräftig...
Die ersten Tage, nach dem das wieder losging, hat sie auch einfach zwei, drei große Runden auf der entsprechenden Wiese gedreht und hat immer wieder meine Richtung eingeschlagen.
Nun läuft sie einfach geradeaus davon, teils außer Sichtweite. Wenn ich stehenbleibe, kommt sie auch wieder, aber eigentlich ist mir das zu aufregend... weil, wenn dann doch mal ein Reh oder Hase irgendwo sein sollte (das Wildaufkommen ist hier nicht so groß, aber doch da), ist sicher Polen offen...

Oder sie läuft eben über besagte Wiese, einige Meter von mir entfernt und findet ein Mauseloch, was sie nicht nur beschnüffelt, sondern durchwühlt... und dann lässt sie sich einfach nicht (oder nicht sicher abrufen)...

Was könnte ich mit dem Hündchen denn trainieren, dass das besser wird? Dass sie sich sicherer abrufen lässt (das war damals eigentlich unser primärer, fast einziger Wunsch an unsere Trainerin.... aber irgendwie hat das nichts genutzt...) und auch sicherer den Kontakt zu uns behält?

Ich wäre so froh, wenn Ihr nochmal Rat hättet...

Ganz liebe Grüße, Venia mit der wilden Bente...

[Coco]

Ach herje das tut mir so leid!

Noch kenne ich das von Mia nicht. Sie spurtet zwar auf die Felder und macht einen auf "Plemplem" doch sie kommt auch wieder bzw. zu 80 %.

Hast du es schon mal mit Verstecken versucht? Damit meine ich wirklich warten und bibbern lassen?

Habe beim Rütter so ne ähnliche Situation gesehen. Da hat die Hündin auch selbstätig ihre Runden gedreht und ging auf andere Hunde zu, anstatt auf Rehe.
Rütters Therapie war, Erstausrüstung für so schnelle Hunde ein Rad. Sobald die Hündin sich nicht mehr abrufen ließ gaben die beiden Gas und waren wie vom Erdboden verschluckt. Sie haben die glaube ich ganze 10 Minuten suchen lassen. Da ja der Hund ja immer zu den Punkt zurückkehrt wo er das letzte mal das Herrchen gesehen hat müsste sie auch nicht davon rennen. Das wäre mal ne Methode. Das Ende war die Hündin ging immer noch weiter entfernt von Herrchen um Hunde zu gucken, doch beim ersten Pfiff kam sie angerannt wie von der Weps gestochen.

Ich hoffe ich konnte dir etwas helfen *g*

[Andrea01]

Geh einfach weg, wortlos und direkt.
Und wenn sie Dir dann irgendwann nachkommt, auf keinen Fall überschwenglich loben, sondern einfach nur registrieren, daß sie wieder da ist. Ach, da biste ja wieder.
Du schenkst Bente einfach zu viel Aufmerksamkeit, Du beachtest alle ihre Aktionen und sie hat gelernt, erst mach ich meins und wenn ich meine Bedürfnisse befriedigt habe gehe ich lächelnd zu Frauchen und hole mir noch ein Lob ab.
Bente hat Dich voll im Griff, sie agiert, Du reagierst. DAS mußt Du umändern, dann klappt das auch mit stressfreien Spaziergängen.

[Coco]

Hallo Andrea,
ich seh das auch so dass Bente es damit verknüpft das alles prima ist was sie macht. Obwohl sie eigentlich schon viel früher hätte kommen sollen. Vielleicht hat sie das auch schon zu einer Verhaltenskette ausgebaut. Sozusagen ich muss jetzt mal rumrennen damit ich wieder komme und mein Leckerchen krieg.
Mia würde das jetzt recht herzlich wenig ausmachen wenn ich mich umdrehe und gehe. Sie würde dann zwar nach kommen, aber immer noch im großen Abstand zu mir und mit gestürzten Schwänzle um mich kreisen.
Ich hab gemerkt Mia nimmt diese Situation erst ernst, wenn ich wie vom Erdboden verschluckt und somit ihr Beschützer fort ist. Dann kriegt sie Panik und man sieht wie ihr Gehirn arbeitet.

[Pudeltina]

Ach herje das tut mir so leid!

Noch kenne ich das von Mia nicht. Sie spurtet zwar auf die Felder und macht einen auf "Plemplem" doch sie kommt auch wieder bzw. zu 80 %.

Was machst du bei den restlichen 20 % ???
Warte bis Sonntag, im englischen Garten können wir super verstecken spielen!

Venia, das tut mir leid, dass du solche Probleme mit Bente hast. Wir haben ja alle mit bekommen, wie sehr du dich von Anfang an bemüht hast, optimal mit ihr zu trainieren. Allein schon ein Jahr Schleppleine laufen, verdient meinen höchsten Respekt.

Tammy leidet auch an dem Hetztrieb, ich kann sie sehr gut abhalten, wenn ich die Beute vor ihr entdecke. Aber wehe, ich schlafe beim spazierengehen, dann kann es schon auch passieren, dass sie mal wie ne Rakete vorraus schießt. Jedoch kommt sie sofort zuverlässig zurück, wenn sie merkt, dass sie keinen Erfolg hat. Das dauert nur Sekunden.
Ich rufe sie in so einer Situation nicht, weil ich weiß, dass es in dem Moment nichts nützen würde.

Verstecken oder in entgegengesetzte Richtung laufen, finde ich auch gut. Bente ist ja abhängig von dir, wenn sie dich aus den Augen verliert, hätte sie keinen Dosenöffner mehr. Also muss sie sich auf dich konzentrieren und nicht umgedreht. Wenn sie nach einem Ausflug zurück kehrt, würde ich sie auch nicht loben.

Die Sendung mit Rütter habe ich auch gesehen, ich glaube, da fehlen einigen Frauli´s einfach die Coolness und das Vertrauen in ihren eigenen Hund. Ich glaube auch, dass jeder Hund zum Ausgangspunkt zurückkehren würde.

Verlier nicht den Mut, ich bin sicher, du kriegst das in Griff!

[Tommy&Bente]

Ja, das stimmt wohl - cool bin ICH überhaupt nicht....
Wahrscheinlich ist das das größte Problem dabei.
Mein Mann "schimpft" mich auch immer wieder, auch bei unserer Tochter, dass ich ein Mensch sei, der immer alles unter Kontrolle behalten will...
Wenn ich umdrehe, kann ich das nicht....

Ich meine, klar, ich kann jetzt schon teils nicht sehen, ob sie ein Reh aufgestöbert hat, aber noch weniger, wenn ich umdrehe...
Aber ich sollte es vielleicht probieren.
Aber ich hab solche Angst...

Das mit dem Loben werde ich dann auf alle Fälle abschaffen (kriegt man diese Fehlverknüpfung überhaupt wieder weg?)

Und: Wenn ich das mit dem Umdrehen und weggehen jetzt anfange, wann tue ich das? Nur, wenn sie richtig durchstartet oder wenn sie den für mich akzeptablen Abstand Mensch - Hund überschreitet?

Danke auf alle Fälle wieder für Eure Tipps und Kopfstreichler!
Wohnt denn keiner in meiner Nähe, der mal mit uns gehen könnte? Das wär so schön!

Liebe Grüße, Venia

[Happy]

Glaub mir,ich bin zwar wahrlich kein Experte,aber würde ich bei dir wohnen würde ich dich einfach schnappen und da wegschleifen.Ich weiß wie schwer es ist,glaub mir,aber es funktioniert wirklich.Ich habs so gemacht wie Andrea rät und seid dem dreht sich Sam dauernd nach mir um und guckt wo ich denn bin.
Bei mir gibts nur noch ein einziges "zu weit" und reagiert er nicht, bin ich weg.Hintern nächsten Busch oder wenns nicht anders geht renn ich in entgegengesetzter Richtung weg.Das klappt,echt.
Nimm deinen Mann mit,geh da wo Bente sich sicher daneben benimmt und lass dich von deinem Mann wegziehen.Wenn sie kommt und euch findet steh auf und geh weiter als wäre nichts gewesen,auch wenn es schwer fällt.Ihr müsst das ja nicht gerade da üben wo viel los ist oder sogar Autos fahren.

Was bei uns noch geholfen hat ist ein Rückpfiff den ich zuhause mit Superleckerlies eingeübt habe.Tina hat es im Urlaub gesehen,wenn ich pfeife kommen meine Hunde wie Raketen angeschossen um sich was leckeres abzuholen.Das Pfeifen funktioniert viel besser wie rufen,vielleicht weil es neutral ist,weil keine Emotionen da mit reinspielen.

Ich drücke die Daumen das ihr das in den Griff bekommt.Ich kann gut verstehen wie du darunter leidest.

[Sanne]

Hi,

Ich meine, klar, ich kann jetzt schon teils nicht sehen, ob sie ein Reh aufgestöbert hat, aber noch weniger, wenn ich umdrehe...
Aber ich sollte es vielleicht probieren.
Aber ich hab solche Angst...

Mal eine ernstgemeinte Frage: Was bringt es dir, wenn du siehst, dass sie wirklich ein Reh aufgestöbert hat? Was könntest du machen, damit sie dann nicht jagen geht? Ich vermute: gar nichts. Das ist nur geglaubte Kontrolle, in Wirklichkeit bringts dir nichts.

Das mit dem Loben werde ich dann auf alle Fälle abschaffen (kriegt man diese Fehlverknüpfung überhaupt wieder weg?)

Selbstverständlich kriegt man das wieder weg! Ich glaube, dass du das alles zu ernst nimmst mit der Hundeerziehung. Das war bei mir auch mal so. Letztendlich funktionierts bei mir, seitdem ich mit einer gewissen "scheißegal-Einstellung" an die Erziehung rangehe. Es einfach gelassener nehme. Mich nicht unter Druck setze.
Meine Hündin hatte früher auch mal die wunderbare Verhaltenskette: ich laufe aus dem normalen Radius raus - Frauchen ruft - ich komme - ich bekomm ein Leckerli. Abgestellt hab ich das ganz einfach: Es gab keine Leckerli mehr. Überhaupt keine. In meiner Einstellung wurde kommen auf Ruf zur Selbstverständlichkeit. Ich lobe den Hund nicht mehr, wenn er kommt (bzw. mit einem kurzen "so ists gut"), sondern es gibt einfach Ärger wenn sie nicht kommt. Denn ICH sage, jetzt hat sie zu kommen und wenn ICH das sage, ists Gesetz und muss befolgt werden.

Und: Wenn ich das mit dem Umdrehen und weggehen jetzt anfange, wann tue ich das? Nur, wenn sie richtig durchstartet oder wenn sie den für mich akzeptablen Abstand Mensch - Hund überschreitet?

Ich würde sagen, dann wenn du dich nicht mehr wohl mit der Situation fühlst.

Ganz generell kann ich dir noch beschreiben, wie ich in der geschilderten Situation reagieren würde (allerdings bin ich von der Richtung her vielleicht ein bisschen anders orientiert als das, was du bisher so gemacht hast...).
Wenn ich den Hund beim Durchstarten nicht gerufen hätte (weil eh keine Chance besteht dass er kommt) hätte ich mich ebenfalls einfach umgedreht und wäre weggegangen. Wäre sie wieder da, würde ich sie nicht loben oder irgendwie auf sie eingehen.
Hätte ich gerufen (weil ich gedacht hätte, vielleicht klappts ja), dann hätte ich sie beim zurückkommen weggeschickt von mir. Ist ähnlich wie das, was Monty Roberts (der Pferdeflüsterer) macht. Es ist gewissermaßen ein "ich will dich nicht bei mir haben, wenn du dich nicht benimmst". Man sollte den Hund dann so lange immer wieder wegschicken, bis er etwas geknickt ist und unbedingt zu seinem Menschen hinwill. Wenn der Hund dann unbedingt zu dir will, rufst du ihn ran und streichelst, freust dich dass sie da ist etc. Durch die Distanz, die du erzeugst, will der Hund Nähe zu dir haben. Er freut sich am Ende, zu dir zu dürfen. Dabei ist es ganz ganz wichtig, dass man die ganze Zeit ruhig, souverän und innerlich locker bleibt und auch, dass ein ganz deutlicher Unterschied besteht zwischen Anspannung und Entspannung.

Ansonsten würde ich sie auf jeden Fall gut rechtzeitig vorher anleinen, wenn es Stellen gibt, an denen sie bekanntermaßen abhaut. Solche Stellen hatte ich früher auch mit meiner Hündin, heute hab ich kein Problem mehr damit, aber wenn ich ein ungutes Gefühl hab an dem Tag läuft sie dort auch nicht frei. Wozu auch? Damit sich nochmal festigt, dass man ruhig abhauen kann ohne Konsequenzen?

Hast du dir den ganzen Thread nochmal durchgelesen in letzter Zeit? Wäre vielleicht ganz hilfreich, so könntest du nochmal sehen, was ihr alles schon gemacht habt, was wie funktioniert hat etc.

Ansonsten wünsche ich dir ganz viel Kraft und Erfolg! Mach dir nicht zu viele Gedanken, ihr bekommt das ganz bestimmt hin!

Off Topic: Wer geht in den englischen Garten? Darf man sich anschließen?

lg,
Sanne

[Pudeltina]

Ich sende dir ne PN, Sanne.

[nase]

Ich lobe den Hund nicht mehr, wenn er kommt (bzw. mit einem kurzen "so ists gut"), sondern es gibt einfach Ärger wenn sie nicht kommt. Denn ICH sage, jetzt hat sie zu kommen und wenn ICH das sage, ists Gesetz und muss befolgt werden.

Hallo,

wie sieht denn bei dir der Ärger aus? Ich habe i.d.R. gar nichts dagegen, wenn der Hund 10 m vor oder hinter mir ist. Aber wenn er anfängt loszustürmen, dann hat er so schnell eine größere Distanz zurückgelegt, dass ich ihn gar nicht mehr sanktionieren kann. Ich nehme ihn, wenn er zurückkommt sofort an die Leine, aber ob er das mit seinem Weglaufen verknüpfen kann, das wage ich zu bezweifeln.

Ich lese diesen Thread schon eine ganze Weile mit, da unser Pedro leider auch zeitweise taub ist, wenn er losrennt.
Unser Hundetrainer hat uns neulich geraten, den Hund aus der Bewegung ins Platz zu schicken, aber wenn unser Hund erst rennt, dann reagiere ich auch viel zu panisch, um an gutgemeinte Ratschläge zu denken. Im Moment versuche ich, ihn mit Dörrfleisch auf die Pfeife zu konditionieren. Ohne Ablenkung funktioniert das, wie alles andere auch, super.

Venia, ich leider mit dir! Mir bleibt nur die Hoffnung, dass unser Hund bald älter und vernünftiger wird.

Gruß, nase